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vsusrvi'sniilüksiK kistrv« X»»v,KI Vnuuportodl» Lorä« — rrvm«td,u»-S»»dooI»or Norüw vroickort» RlüodlolLvr TüpkoentrsOv 4,12, >L Fernsprecher 2S101 Saft Du Augengläser nötig, gehe zu Gebrüder Roettig Die Neuregelung -er -eukschen Zahlungen. Die andere« Hinan-. Moratb« Die -relSau-lpunkle -es Bra-bury-Planes tEigner Drahtbericht der „DreSdn. N a ch r l ch t« n."> Paris, 11. Okt. Der »Petit Parisien" glaubt -n wissen. daß das Projekt Braddnrqs folgende drei Pnnkte enthalte: 1. Während jüns fahren werden die dent» sch«« Zahlungen in bar unterdrückt und dnrch Wechsel »ie den internationalen Glänbigerländer» überreicht »erben. die alsdann diese Wechsel durch die ihnen -ür Ber- süanna stehenden Mittel -u diskontieren haben. 2. Hinsicht lich der deutschen Zahlungen tonatara wird Deutsch land Wechsel ausgebcn, die von den Länder» ausgenommen «erden sollen, welche Lieferungen t» »alnrn erhalte«; Deutschland seinerseits wird diese Wechsel durch Banken Im AüSlande diskontieren lassen, so daß die dcntschen Fabri kanten in fremden Gebieten bezahlen können, ohne dasi «ine »ene Inflation nötig wäre. S. Um die Mark -u stabilisieren, würde man beschlichen, die Anwendung »er Papiermark im Austauschvrrkehr Deutschlands eiu- Znschränkc« und durch die Koldmark -n ersetze«. Es han delt sich einerseits darum. Deutschland aller Zahlungen in dar -« entheben, und zwar während fünf Jahren, und anderseits die Papiermark dnrch die Goldmark in der Mehr zahl der Transaktione« zu ersetzen. Die andere« »lßtter hevl^te^ dab das Vradbury-Projekt «in B«Iho» über Sie erstaunttcho Klihnheil d«» Braöbury-Planes. Paris, 11. Oktober. Der neue Präsident der Ncpara- tlonskruimissivn Barthou hat den französischen Pressever tretern erklärt, die Denkschrtst Bradburys sähe weder ein Moratorium i.n eigentlichen Sinne des Wortes, noch ein Moratorium tm weiteren Sinne vor. Die Denkschrift sei »ou erstaunlicher Kühnheit und erinnere an die ähnliche« Mtchnahme«, die einst Napoleon I. von Moskau ans be saht um de« Zusammenbruch der Bank von Frankreich »ach de« Mißerfolg des russische« Krieges zu verhüten. Die Denkschrift erwähne aber weder die Brüsseler Kon ferenz, noch die früheren Versprechungen Englands, das« lein Verzicht auf deutsche Sachleistungen eine Revision des Verteilungsschlüssels nach den französischen Wünschen und dt« Streichung der interalliierten Schulden in Aussicht stellt, für den Fall, daß Frankreich etner Herabsetzung der deutschen Schuld znstimmt. Die umfangreiche französische Gegendenkschrift soll der NeparatlonSkommission im Lause der Nächsten Woche zugehcn und von Barthou in amtlicher Sitzung begründet werden. Paris, 14. Oktober. „Oeuvre" schreibt, die französischen Vorschläge über die Reparationszahlungen werden von Barthou der NeparatlonSkommission erst in der üblichen Wochensitzung am Freitag unterbreitet. ES handelt sich um eine Note, in der auch die französische Reparationvpolttik er läutert wird. Das Blatt schreibt, der französische Vorschlag sei von dem Grundsätze ausgcgangen, bas, es unerläßlich sei, die deutschen Finanzen z» sanieren, dieser Zweck aber nur durch Einschränkung der Inflation, durch die Kontrolle des Devisenhandels und Ausgleich des Budgets erreicht wer de» könne. Einzig und allein eine «nSUindische Anleihe könne z« diesem Ziele führen. Damit sie mit Erfolg aus» gelegt werde, müsse der Zinsendienst durch die demjchen Einkünfte garantiert werden. Die französisch« Delegation werde als Pfand hierfür die Zolleinnahmcn des Reiches und bie indirekte» Steuer» Vorschlägen. Das Blatt nennt diese Angaben unvollständig. Denn wenn der französische Plan nicht von einer Ligutdatton der interalliierten Schul den ausgehe, um sodann zur Emission eines gesundcn Geldes in Deutschland zu führen, werde er praktisch wertlos bleibe». Abschluß -er Ausgleichsverhan-lungen. Dir Unmöglichkeit dentscher Zahlungen. Berlin, 14. Okt. Tie Ausgleichsverhandlungen, die in Berlin geführt werden, sind zu einem gewissen Abschluß ge langt. ES läßt sich daraus schon jetzt ersehen, daß die Reichs« rcaicrnng kaum in der Lage sein wird, die Zahlnnge« z« leisten. Das Linken der Mark hat bewirkt, dal, die Summe, die für die Ausgleichszahlungen notwendig ist. die Lumme der Reparationszahlungen bereits überschreitet. Die Begrilu-ung -es Derbols -es : - Kindenburgfilms. lDraLtweldung unsrer Berliner Schr'itleltnng.) Berlin, IS. Okt. Im Aufträge des LetmatbnndcS Ost-, »rengen hatte die Stabt Königsberg anläßlich de» Besuche» KeneralstldmarschallS v. HinbenSurg in diesem Jahre in Ostpreußen einen Film hergestellt, in dem dke Ereig nisse der Hindenburg-Rcise gezeigt werden sollten. Außerdem sollte dieser Film durch Aufnahmen der bedeutendsten Baudenkmäler und einzelner Bilder aus dem Wicderausbaugcbiet eine Propaganda sür Ostpreußen werden. Der Film sollte die übrige reichsdeutsche Bevölke rung darauf aufmerksam machen, wie Ostpreußen, das ab- geschnitiene und bedrohte Reichsland, treu zum Reiche hält. Tie Filmoberprüfnngsstelle hat nunmehr die Vorführung dieses Films für das Reich verboten und nur für Ost preußen. Vereinen und Verbänden, die sich die Pflege der Heimatltebe zur Aufgabe gestellt haben, in geschlossenen Gesellschaften erlaubt. Zu dem Entscheid wird ausgeführt: Tie Darstellung älterer Veteranen mit veralteten und daher vom Fetndbund erlaubten Kricgcrvereinsgrwehrru wäre geeignet. Deutschlands Beziehungen »um Ansland zu gefährden. Ein Bild zeigt Hinden- bürg mit zwei Kadetten. Hierzu wird der Einwand er hoben, die Entente könne den Eindruck erhalten, als wür den in Deutschland noch Rekrutcneinztehnn- gen vorgenommen. In einem Zwischenspiele des Films ist der Name Ludendorff zu lesen. Der Vertreter deS RcichSkommisiarS für öffentliche Ordnung erhob hiergegen Einspruch, weil gewisse Kreise deS Volkes dadurch in Er- rcgung gesetzt werden könnten. In dem Film wird auch der Name v. d. Goltz genannt. Ein Sachverständiger er hob Bedenken gegen die Nennung dieses Namens, des Gegenrevolutionärs und BaltikumerS. Tatsächlich handelt es sich gar nicht um den bekannten General, sondern um die Familie v. d. Goltz-Kalldam, die der Feldmar schall besucht hat. Türkischer Rückzug aus der neutralen Zone. Ein Iltrklsches Versehen. lLtgner Drahtbericht der .Dresdn. Nachrichten".) London, 14. Okt. Der Korrespondent der „Times" tn Konstanttnopel teilt mit» daß der Kommandant der 4000 türkischen Retter, die tn die neutrale one von ISmid eingedrunge» sind, sich bet den englischen ehörüen entschuldigt haben. Er erklärt, daß er die neutrale Zone überschritten habe, ohne es zu wissen» da er keineswegs die Absicht hatte, die neutrale Zone zu verletzen. Der Korrespondent fügt hinzu, daß die Abgrenzung der neu trales Zone voraussichtlich Sonntag beginnen werde. Mne Reutermeldung aus Konstanttnopel teilt mit, daß die tür kischen Truppen, bie sich in der Gegend von Tschanak befin den. etne rückwärtige Bewegung begonnen haben, so daß die Evaluation der neutralen Zone sich zu verwirklichen be ginnt. Die alliierten Kommisiare und Generale seien gestern zusammengetreten, um das Problem der Räumung Thraziens zu prüfen. Der Korrespondent glaubt zu wissen, daß in dieser Sitzung beschlossen wurde, drei franzö sische Bataillone, drei englische und ein italienisches nach Thrazien zu entsenden, um die Räumung zu überwachen. Auch in den Vereinigte« Staaten wächst da» Interesse an den Dingen im naben Orient. Auch hier stebt dieMeer. engenfrage tm Mittelpunkt der Debatte. Der Washing toner Korrespondent der „Times" bespricht in einem langen Berichte die Frage einer Teilnahme Amerikas an der Friedenskonferenz. Er gibt zu, daß tn den letzten Tagen «ine Aenderung in der Meinung der Regierung elngetreten sei. Bor vier Tagen sei höchstens von einem gewissen Interesse der Vereinigten Staaten an einer der artige» Konferenz die Rede gewesen, aber heute könne man schon von der Möglichkeit der Teilnahme sprechen, allerdings unter der Bedingung, baß die Krage der Meerengen ga»z allein besprochen wirb. Die Frage, bie man sich vorlegen »Me, set die. ob die Öffentliche Meinung t» Amerika die Frage der Dardanellen anders ansehe alS andere euro päische Fragen, in die man sich nicht einmischen wolle. Dieser Moment sei jetzt etngetreten. Die Frage sei nur, ob der Präsident und sein Staatssekretär auch überzeugt seien, baß die öffentliche Meinung wirklich reif für die Teilnahme der Bereinigten Staaten sei. Demnach scheint hier noch nicht das letzte Wort gesprochen zu sein. Möglich, baß das Inter- esse an den Meerengen die sonstige Politik der Zurück haltung durchbrechen wird. Lesserun- »er Vage. London, 14. Oktober. Etner Rcutermeldung aus Kon stanttnopel zufolge bessert« sich nach den abends vor liegenden Nachrichten die Lage etwas. Die türkische Reiterei, die den Daribja überschritten hatte, zieht sich jen seits der Demarkationslinie zurück. Srlechifche Annahme des Abkommens von »ubania. Athen, 11. Okt. Die Regierung hat das Abkomme« von Mndania angenommen. Englische Leschmerde gegen -ie Ausländer- gebühren. Berlin, 14. Okt. Die Gebühren, bie tn den verschiede nen deutschen Staaten den Ausländern für bie Erlangung der Aufenthaltsgenehmigung auscrlcgt werden, haben zu B 0 r ste ll u ng c n bei den deutschen Behörden durch di« en alt sch« Regierung geführt. Das englitthe Aus wärtige Amt sieht darin einen Verstoß gegen den FriedenS- »»ertrag. Die Beschwerde bildet zurzeit den Gegenstand -er Beratung bet de» zuständigen Stellen tu Berlin. Je tiefer unser Volk in das alltagSgraue Meer der Sorge und Not hinabsinkt, je schivievigcr seine Ernährungs- läge wird, desto freudiger verdient es begrüßt zu werden, wenn von irgendeiner berufenen Seite Gedanken zur Er wägung gestellt werden, die dazu angetan erscheine», unser» Kampf gegen das wirtschaftliche Elend erfolgreich zu ge stalten. Freilich Gedanken und Pläne lun's allein nicht, und es ist unbedingt erforderlich, daß ihrem wertvollen Teile durch die verantwortlichen Stellen raschere Förderung und zettvvllere Behandlung zu teil wird, als es bloßer bei uns üblich gewesen ist. Wir denken hierbei an das Hilfswerk der Landwirtschaft, das zu Ansang dieses Jahres der Regierung vom dcntschen Bauernstände angeboren wurde und dessen Durchführung zweifellos sür die Finanzen des Reichs und die Sicherstellung der Volksernährung von großer Bedeu tung gewesen wäre. Daß die sorgfältigen Erwägungen des Rcichölandbundes keine Verwirklichung fanden, kann den Landwirten nicht zum Bormnrs gemacht werden. Die Schuld hierfür liegt einzig und allein bei der Rcichsleitung und den Parlamenten, die sich nicht dazu herbeilassen konnten, der Durchsetzung des Hilsswerkes den Boden zu bereiten. Ein Gutes haben die Ideen und Vorschläge der landwirt schaftlichen Führer gehabt, obwohl sie an der passiven Hak- tung -er Volksvertretungen scheiterten und im Sande ver laufen mußten. Sie haben bie Wichtigkeit des Zieles, unser Volk aus eigener Kraft zu erhalten und zu ernähren, in das rechte Licht gerückt und einen Anstoß zu allerhand Be strebungen gegeben, diesem Problem in seinen Möglich keiten weiter nachzugehen. So ist denn auch vor kürzerer Zeit ein neuer Vorschlag ausgetaucht, der letzten Endes in dem selben Gedanken gipfelt, wle das landwirrichaMiche Hilfs werk, die Volksernährung aus eigene Füße zu stellen und dem Reiche die ungeheuren Ausggbc» für die Getreide einfuhr zu ersparen. ES ist der Plan der Einführung einer Naturalwcrtrente, den der olöenbnrgische Ministerpräsident Tantzen auf der Neichskonfcrenz der demokratischen Minister entwickelte. Das Tantzensche Protekt, das volle Beachtung verdient, unterscheidet sich, wie gesagt, in seinem Endziel so gut wie nicht vom Zweck des landwirtschaftlichen HiliSwerkeS- Nur andere Wege sind es, die der oldenbnrgiiche Staatschef cin- zuschlagen anrät. Er will die Kultivierung des Bodens in intensivster Form nicht durch staatliche Unterstützungen, die den Landwirten nach dem Plane deö HiUsiverkes zur Ver fügung gestellt werden sollten, gewährleistet wissen, sondern gewissermaßen dnrch einen indirekten Anreiz zn fleißigster und intensivster Vodenbestcllnng, den er den Landwirten durch die Einfüßrung einer Raturalwcrtrentc zu vermitteln hofft. ES ist doch zweifellos richtig, daß Sic Landwirtschaft unter den Zwangsverhältnissen der letzten Fahre schwer zn leiden hatte, und daß sie durch die Unklarheiten, die sich mit jeder Umlage bei den üblich gewordenen Gcldwertschwankun- gen hinsichtlich der zu erwartenden Umlagepreise eracben noch heute stark beeinträchtigt und am Ertrag ihrer Leistungen immer mehr desinteressiert wird. Wie, wenn man diese produktionshemmenden Momente dadurch ansschaltete, daß man den Landwirten ein sür alle Male von rcichSwegen klipp und klar sagt, was sie ie nach der Beschaffenheit des von ihnen bewirtschafteten Bodens unter Einrechnung ihrer steuerlichen Verpflichtungen sür den Staat zn leisten haben? Das würde sie von der Sorge um die unerschwinglichen Ab gaben der Umlage befreien, und sie bei einer sachverständi gen und billigen Veranlagung der bisherigen Sondcr- besteuerung entheben. Sie würden, nm genauer mit den Vorschlägen Tantzens zn sprechen, ihren Boden nach der Qualität in Klassen eingeteilt sehen, und jede Klasse würde an Stelle sämtlicher Grund-, Vermögens- und Einkommen steuern zur Ablieferung des Wertes einer nach Hektar be stimmten festen Natnralmenge verpflichtet werden, oder, was ja ganz glcichgttltia ist, zur Ablirfernna dieser Natural- menge selbst. Alles, was der Landwirt über das. wie gesagt, billig und nach der Belastung der übrigen Bcvölkerungs- schichten sich richtende Steuersoll aus seinem Boden heraus- wirtschaftet, würde ihm zu freier Verfügung und beliebiger Verwendung bleiben. Es dürfte wohl unwidersprochen bleiben müssen, daß gerade dieses absolute Bersügnngsrccht über den Hauptteil seiner Bodrnerträgnisse den Landwirt zu intensivster Bewirtschaftung anspornen würde, und daß damit das eigene Ziel der Landwirtschaft, dessen Möglichkeit gelegentlich der Vorbereitungen zum HilfSwcrk rechnerisch erwiesen wurde, nämlich bie Sicherstellung der Volks- ernährung durch höchste Bodenkultur, einen guten Schritt vorwärt» getragen werden würbe. Die Vorteile, die sich Tantzen nach runder Schätzung für die BvikSgeiamtheit und das Staatsbudget errechnet, wären bei der Durchführung dieser Naturalwrrtrente außerordentlich hoch. Unter Zu- grundelegung des BrotgetretdepreiseS beispielsweise fii, ISA) kommt er bei einer Abgabe im Werte von zwei Doppel- icntner» je Hektar z« etner Summe von 60 003833000 ML I