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SäcksMe k. ZahrgM Rr. 154 l ri- >n rn 33 nd i3» »« »« ck- sff». 2U. K». fort IN in e« de, ,de üs- -rg. - -« «it cht- >of- 74* Presseftimmen. Berlin, 6. Juli. Ohne sich irgeudrvelchem vorschneE- en Optimismus hinizugeben, will das «B. T." in der Tät liche, Haß der RvichSwehrminister ltzeßler und -er Genera«! >. Seckt noch Spa berufen wvüden seien, eich Aünsthges Zeichen lechen. Bor Iseiner Abfahrt nach Spa Hatte der Reichswehr minister eine Unterredung mit Vertretern der Prelle und Äußerte seine Genugtuung darüber, daß DeMchland nun mehr in der Lage sei, an einem Tiffche mtt der Entente zu verhandeln. Er erblicke «darin ein Zeichen dafür, daß end lich unsere früheren Feinde eiMechen. daß ihre eigenen Iwlijreffen ihren bisher nerfdigteu Plänen rutgesrustehech. Sennen Standpunkt, den er wiederholt in der Oessentlichkeit -reibend gemacht habe, indem -er auf -tt- Gefahren hinwies, die mit der Herabsetzung der uns verbliebenen Trnppenzahl verbunden sind, werde «der Minister auch in Spa vertreten. — Wie der -Vorwärts^ schreibt, sind die Verhandlungen von Spa derart erweitert morden, daß sich di^ Abreise weiterer Persönlichkeiten nach Spa notwendig mache. Da der Reichs tag nicht in Abwesenheit der allermeisten Reg-ierungsmitgli«- der weitevtagen will, «dürfte er zu dem Bsschluffe kommen, seine Beratungen zu nnierbrechen. Dlasewttz Mittwoch, 7. Juli 1V20 tfe» den, s72* n n l- 1 Die erste Sitzung -er Konferenz in Spa. Spa, 6. Iulil. Die Eröffnungssitzung der -Konferenz von Spa fand heute vormittag in der Villa Fraiueur statt. Die beteiligten MLchür waren durch je drei Mitglieder ver treten. Belgien, «das den Vorsitzenden stellt, durch «den Mi nisterpräsidenten de la Eroitz, die Minister Ides« Aeußeren und Innern, DeutschLand «durch FeHrenbach, Simons und Her m e S, England durch Lloyd GeorHe, Curzon, Skr Washington und Evan für Chamberlain, Frankreich durch Millcrand, Francois Mars,al, den Ar'beitsminister Le Tro- cheur, Italien durch «den Grafen Sforza und Berlholini, Japan durch den Botschafter Viscount Ähinda und Naga Oka. Sofort nach Eintreffen der deutschen Delegierten, denen an der linken Setzte des in Huseisenfvrm ausgestellten Tiffche Plätze neben den Japanern angewiesen worden waren, wurde ohne formelle Begrüßung in di«e Verhandlung ein getreten. Ter Vorsitzende unterrichtete die deutsche Deilega- rion darubrr, daß die Alliierten gemäß der beschlossenen Tagesordnung zuerst die militärischen Fragen zu besprechen wünschten. Ferner seien in Aussicht genommen: die Frage der Wiedergutmachungen, die Kohlenfrage, die Frage der Durchführung der Bestrafung der sogenannten Kriegsver- ibrechcr und die Dattziger Frage. Reichskanzler.lFe h re n bach erklärte hieraus, nachdem er «seiner Genugtuung über das Zustandekvlnmen koutra- dittatortscher Verhandlungen Ausdruck gegeben hatte, daß es per feste Wille der deutschen Delegation und «des ganzen Leut chen Reiches sei, die Friodensbedingungen loyal durch zuführen. Zur Verhandlung der militärischen Frage würde allerdings die Auwejsenheit des Rcichswehrmiuksters und des Generals v. Seeckt notwendig sein, die, als man gestern von der bevorstehentden Erörterung «der militärischen« Frage er fahren Habe, sofort herbeilgebeten worden seien, aber nicht vor morgen nachmittag «etntveffen könnten. Die Vevhand- nlngen dcrvübex könnten deshalb erst Dienstag nachmittag ausgenommen werden. Die Konferenz beschloß, die Ankunft «der Herren abzrr- war.ru. Auf eine Ftzage des Reichskanzlers, ob vielleicht zur Besprechung «der Frage !der Bestrafungen di« A n wessen - heitdeSdcutschenIustizministerSerforder- lich «fei, wurde mitgeteilt, daß. sie dringend er wünscht sei. ES würden übrigens auch «der englische Lord- Kanzler unld «der framzöstsche Iusttzzminister erscheinen. Nach dem der Reichskanzler Fehrend ach darauf «aufmerksam f«nnacht hatte, «daß der deutsche Justtzmtnister gleichzeitig Vizekanzler fei und, da der Reichstag jetzt tage, «die gleich zeitige längere Abwesenheit «des Reichskanzlers und des Vize kanzlers gu Unzuträglichkoiten führen würde, beschloß die Konferenz, die Frage der Bestrafung bereits am Donnerstag zu «besprochen. Der erste Meinungsau St arisch vollzog sich in «durchaus höflicher Form. Um 11 HO «Uhr vormittags wuvde Hie Sitzung auf Dienstag nachmittag 3 Uhr vertag- Bis da hin werden die Alliierten über noch «schwebende Fragen'unter sich Besprechungen abhalten. Die „Leip-. N. N." lassen sich von ihrem nach Spa ge schickten SoNdcr-Berichterstatter folgendes melden: Spa, 5. Juli. Am Montag vormittag sollt« die erste gls inoffiziell bezeichnete Zusammenkunft erfolgen. Der Sonntag war vollständig in Anspruch genommen durch die Ankunft .der Delegierten, über jdie wir schon berichtet haben. Der Reichskanzler, der Minister des Aeußern Simons sowie Staatssekretär Albert wohnen zusammen in ^lner Villa, die übrigen Mitglieder «der «deutschen Delegation im Hotel „Anette et Lubin". Dieses Hotel liegt über dem Kurort Spa auf einem Berge, etwa hundert Meter über der Talsohle. Man kann sich denken, wie ,Hequem" das für unten im Orte wohnende Journalisten ist. Aber iw Gegensatz zu Versailles wird diesmal überhaupt die Methode befolgt, die «Journa listen in keiner Weise mit der Delegation zu verknüpfen. Jeder von ihnen muß selbst sehen, wie er fertig wird. Tole- gnaph und Telephon bieten einstweilen große Schwierigkeiten. Der deutsche Gesandte LandSberg in Brüssel und mit ihm LegationSvat Köster, der die mühselige Arbeit des Quartier machers «mit größter Hingebung erfüllte unld an der wenig komfortablen Unterbringung der Pressevertreter tschrttdloS ist, sind gleichfalls anwesend. Die Bevölkerung ist den ganzen Täg auf den «Straßen, um die verschiedenen Delegationen zu «sehen. Die Alliierten wurden mtt Böllerschüssen empfan gen. Auch zahlreiche Kurgäste sind unter dem Publikum an wesend. Sehr «eiroß ist die Zahl der auswärtigen Pressever treter. AuS Deutschland sind «außer den, „Leipziger Neuesten Nachrichten^ nur noch das „Berliner Tageblatt", die „Dervtfche Allgemeine Zeftnng", «der „Vorwärts", die „Kölnische Zei tung" ünd das „Hamburger Fremdenblatt", sowie die „Frank furter Zeitung" und W. T.-V. vertreten. .Die Stimmung der Deutschen Delegierten ist ernst, aber entschlössest. ES liegen noch nachstehende Telegramme vor: Paris, ü. Juli. Das „Echo de Paris" glaubt zu wissen, daß d-e deutliche Delegation die Bezahlung von fünfzig Milliarden Goüdmark als Entschädigung Vorschlägen werde, daß sie ferner die Bedingungen des FrtzedenSvertrages be züglich Oibersch-lcsiens abzuändevn wünsche und ein Zuge ständnis hinsichtlich «der Vermehrung -er Stärke «der Reichs wehr fordern werde. Das Blatt nknnnt an, daß Lloyd George in ggwsffer Hinsicht geneigt Ißei, den deutschen Forderungen nachHIgnbvn. «Schwierigkeiten scheint noch immer die Hal- nur Worte und leere Begriffe. Läßt die Entente nicht davon ab, den Wiederaufbau der Welt nur in Zahlen und geldlichen Forderungen zu sehen, so wird weder auS dem Wiederaufbau etwas, noch erfährt die bereits überspannte Periode politischer Verstimmungen und damit verbundener wirtschaftlicher Hem mungen ein Ende. AuS dem armen Deutschland, aus dem die letzten roten Füchse bereits herausgepreßt sind und da» in der Zettelflut zu ersaufen droht, ist an Geld nichts mehr rerauszuholen. Zahlen kann Deutschland nur in Waren. Wie Dr. Wirth richtig sagte, das Wiedergutmachungsproblem st einzig ein Problem der Produktion. Dessen befriedigende Lösung kann Deutschland aber nur garantieren, wenn ihm )te Entente, die allein dazu imstande ist, zu diesem Zweck die Rohstoffquellen öffnet und zuführt, wenn es ihm die Mög lichkeit langfristiger Kredite eröffnet. Wollen unsere Gegner künftig von uns verlangen, müssen sie zunächst uns geben. Das ist keine Taschenspielerei, sondern eine wirtschaftlich klare nnd eindeutige Rechnung. Unsere Gegner und ihre für Spa ausersehenen Kom missare werden gut tun, sich gerade den Teil der Wirthschen Rede, der diese Punkte berührt, besonders zu Herzen zu füh ren. Sie sind die Grundlage für jede Berhandlungsbasis. Im Interesse der gesamten Welt darf Spa kein Diktat der Gläubiger Deutschlands bringen und Verhandlungen nur auf dem angedertteten Boden, der die finanziellen Probleme in dem Brennspiegel wirtschaftlicher Betrachtung auffängt. Politische Nachrichte». ReichSpräfibent Ebert soll einstweilen im Amte bleibe». Wie die „Germania" zuverlässig erfährt, ist die Frage der Präsidentenwahl noch keineswegs spruchreif. Der Wunsch der Reichsregierung sowohl wie der des Reichstages ginge» dahin, daß Reichspräsident Ebert bis auf weiteres sein Amt beibehalten möge. Es sei anzunehmen, daß er diesem Wunsche willfahren werde. Ei»e frnnz-fische Antwort. Berlin, 5. Juli. In de» Antwortnote der Entente auf die deutsche Beschwerdenote, betreffend die schwarzen Truppen im Besatzungsgebtet heißt es u. a.: Angesichts de» Vorgehens der deutschen Presse gegen die schwarzen Truppen hat die Oberste Kommission der Verbündeten, nachdem sie die Unglaubwürdigkeit des in Frage stehenden Materials geprüft hat, beschlossen, der deutschen Kommission folgende Antwort zu übermitteln: Eine gewiße deutsche Presse befleißigt sich seit längerer Zeit des Vorgehens gegen die französischen Be satzungstruppen afrikanischen Ursprungs. Es handelt sich dabei tatsächlich nur um wenige vereinzelte Fälle von Ueber- griffen, wobei die Schuldigen sofort bestraft wurden. Mehrere Zeitungen, die solche belanglose Artikel gegen die schwarze» Truppen sSiehe auch die Anklagen des Engländers Morel. D. Schristltg.s abgedruckt hatten, haben bereits Anschuldigun gen widerrufen, und es liegt natürlich im Interesse der Wahr heit, ein vollkommenes Dementi aller jener Angaven folgen zu lasten. kuntz -er Italiener in Spa,»u bereiten. DaS Blatt glaubt, daß ein «großer Teil -er Beratungszeit mit Besprechungen über «die ruMche un- -Ke türikische Fräse auSgefüllt werden solle. DaS „Journal" nimmt an, daß von Deutschland im ganzen 110 Milllaydvn GoLdmark als Enkschcvdiäung verlangt werden sollen. Spa, 5. Juli. Dr. Melchior u^id Professor Bonn sind zur Teilnahme an den Besprechungen -er Konferenz hier eingetroffen. ' Berlin, 5. Juli. Der Rcichswehrminister Dr. Geß- ler und «der Chef der Heeresleitung General v. Seckt be geben sich heute abend zur Konferenz nach Spa. Oppeln, 5. Juli«. Genleral Lerond reiste gestern von Oppeln nach Spa, um an der dortigen Konferenz «teilzu nehmen. Berlin, 6. Juli. sPrivattolcgramm.s Neichsjustiz- mintzster und stellv. Reichskanzler Dr. Heinze wird wahr- cheinlich im Laufe des heutigen Tages nach Spa abreisen. s 'S nf >» n- itetz auf' Amtsblatt für die Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Peustadt, das Amtsgericht Dresden für die Superintendentur Dresden II, das Forstrentamt Dresden - und für die Gemeinden: Vlaservitz, Weitzer Hirsch, Lanbegast, Dobritz, Wachwitz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig, SchSrrfeW Publikations-Organ und Lokalanzeiger für Loschwttz, Rochnütz, Bühlau, die Lößnitzgemeinden, Dresden-Striesen, -Neugruna und -Tolkewitz Erscheint jeden Wochentag nar^m. 4Uhr für den folgenden Tag. Bezuasprers durch du Post Viertels. 12.— einschließlich Bestellgeld; durch Boten frei ins Haus vierteljährlich 12.—, monatlich 4—; bei Abholung in der Geschjlft-ü-llevurrelsnbrlichll.—.monatlich 3.^5 Anzetgen-Preirt die «gespaltene Grunözrtle oder deren Rauw 1— Mark, im Tertteile die Zelle L50 Mark, für Tabellen- unk schwierigen Satz 50 «/o Aufschlag. Anzeigen-Annahme für die nächste Nummtt bi« von». 11 Uhr Beschluß des Aelteftenrates. Der Aeltestenrat des Reichstages einigte sich dahin, die Verabschiedung des NachtragsetaG zum Notetat in dieser ' Woche noch zu erledigen, um Ende oer Woche zum Schluß und zu einer längeren Pause zu kommen. Ein neuer Pressechef. Berlin, 5. Juli. Der Pressechef der Reichsregierung Ministerialrat Dr. Rauscher hat unter gleichzeitiger Entbin dung von den Geschäften der Presteabteilung einen dreiwöchi gen Urlaub angetreten. Der Wirk!. LegationSrat Heibronn ist mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt worden. s Man will in Spa «nr arbeiten. i Paris, 5. Juli. Nach einer Mitteilung der Brüsseler Blätter ist auf englischen Wurfich hin die Kundgebung abge sagt worden, die man in «Spa Marschall Foch zugedacht hatte. «Sie soll erst stattfinden, nachdem die deutsche Delegation die Stadt wieder verlassen hat. Auch ähnliche Festlichkeiten sind abgesagt worden. Die belgische Regierung hat erklärt, die Delegationen seien nach Spa gekommen, um zu arbeiten. Sin deutscher Aufruf a« die Ermlauder und Masure». Berli.n, 5. Juli. Der deutsche Reichs- und StaatS- kommistar ist im preußischen Abstimmungsgebiet Freiherr, von Gayl. Er weist in einem Aufruf an die dcutschgesinnten Ermländer und Masuren im Hinblick auf die bevorstehenden Tage gewaltiger nationaler Erregung ernstlich darauf hin, daß die Zeit vor und nach der Abstimmung unter allen Um- ständen in Ruhe und ohne jeden Zusammenstoß mit Polnisch gesinnten verlaufen müsse. Die Deutschen seien sich ihrer Sache gewiß. Sie hätten es nicht nötig, gegen die Minderheit, welche gegen Deutschland stimmen wolle, irgendwelche Gewalt anzuwenden. Es dürfe nicht vergessen werden, daß die Mehr zahl von ihnen jetzt nur durch fremde Agitatoren gegen die Mehrheit ihrer Mitbürger in Ermland und Masuren aufge stachelt worden fei. Das Ueberschichtabkowmen vorläufig gescheitert. Berlin, 5. Juli. Die Verhandlungen im Ruhrrevte. . die zu einer Erneuerung des Ueberschichtabkommens führen sollten, sind, wie das „B. T." hört, vorläufig als ergebnislos abgebrochen worden. Eine Neuaufnahme der Beratungen soll erst nach Beendigung der Konferenz in Spa erfolgen. Drohungen des Roten Bollzugsrates. Der Rote Vollzugsrat in Berlin nahm in feiner letzten z Stitzung Stellung zu den Lebensmittelunruhcn im Reiche. Die Redner ergingen sich in Drohungen, daß die bisherigen Unruhen erst der Anfang der Bewegung seien, die sich in atter Kürze über das ganze Reich ausdehnen würden -um Zwecke der Beseitigung des Parlamentarismus und der Ausrichtung Deutschlands Fipanznot un- Spa. Der Reichsfinanzmtnister Dr. Wirth hat am Donnerstag im Reichstag, nachdem die Beratung des Notetats vorläufig ausgesetzt worden war, gewissermaßen außerhalb der Tages ordnung eine Rechnung über Deutschlands geradezu katastro phale Finanzlage aufgemacht, die einem die HMt gefrieren lassen könnte. Wir wollen über die allgemeine Entstehungs geschichte dieser Finanznot in Deutschland mit Herrn Dr. Wirth in keine Kontroverse eintreten, sondern nur auf Grund der nüchternen Zahlen auf die Folgen weisen, die sich nicht nur für Deutschland, sondern für die gesamte Weltwirtschaft ans diesen Zahlen ergeben. Danach belaufen sich die Ausgaben des Jahres 1919 auf 74^ Milliarden Mark. Die Gesamtschuld des Reiches be ziffert Dr. Wirth auf rund 265 Milliarden Mark. Diese Zah len. die an und für sich schon jedes plastische Vorstellungs vermögen vollkommen im Stiche laßen, sind aber nicht einmal etwas Festes: sie sind weiterer Bewegung nach oben hin aus gesetzt, da der größte Teil der Lasten nicht in festen Anlagen untergebracht ist, sondern eine schwebende «Schuld mit ständig zu verlängernden Terminen ohne absehbare Aussicht auf Be grenzung -arstellt. D. h. die Verzinsung der gewaltigen Schuld, die jetzt schon auf jährlich 12,4 Milliarden Mark er rechnet ist, wird ständig aywachsen und bei der vollkommen unübersichtlichen inneren und äußeren Lage Deutschlands wird es nicht möglich sein, das Gleichgewicht zwischen Ein nahmen und Ausgaben im ordentlichen und außerordentlichen Etat zu ermöglichen. Die finanzielle Lage des Reiches ist also außerordentlich ernst und das ist eine Feststellung, die weit über Deutschlands Grenzen hinaus gehört und berücksichtigt zu werden verdient. ' Wir stehen vor «Spa! Dieses Wort, das wir aus der Rede Wirths zitieren, bildet gegenwärtig den Brennpunkt aller finanziellen und wirtschaftlichen Betrachtungen. In Deutschland sitzen und amtieren die Kommissionen der En tente. Sie haben Gelegenheit gehabt, die ungeheuren finan ziellen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten Deutschland, die sich in den von Wirth genannten horrenden Zahlen doku mentieren, aus nächster Nähe zu beobachten. Sie mögen das getan und auch an ihre Regierungen darüber berichtet haben. Zu einer, dieser tatsächlichen Lage gerecht werdenden Be- urtetlung ist man indessen nicht gelangt, weder in London, noch in Paris oder Rom oder Brüssel, von Warschau, das sich neuerdings sehr laut angemeldet hat, ganz zu schweigen. Zahlen und Forderungen auf Geld, als ob es nur einer sol chen Tätigkeit seitens der Entente bedürfe, um die deutschen Alchimisten des Mittelalters wieder aus dem Grabe zu er wecken und rotes Metall im Ueberfluß zu schaffen. Auf diese Weise kommt natürlich Deutschland aus seiner Finanzuot nicht heraus, gelangen natürlich auch unsere Geg ner nicht zur Erfüllung ihrer Ansprüche. Dr. Wirth hat, hierin müßen wir ihm unbedingt beipflichten, scharf auf diesen unmöglich auszugleichenden Widerspruch von Schuldennot einerseits und Geldforderang anderseits hingewtesen. Die Wiedergutmachungen des Versailler Vertrages und der Wiederaufbau der gesamten Weltwirtschaft sind keine rein geldliche, sondern eine wirtschaftliche Frage. Zahlen sind hier