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Dresdner Nachrichten : 24.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188108245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-08
- Tag 1881-08-24
-
Monat
1881-08
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.08.1881
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VrosSon 1881. »-»xli't srlih , ,»r ft, krr »N>rditft'n: Maiiknftrssj« >r. »»«nnkincittSprki« «i-ricljSlirNch »«Hark tvipilic., dina, dic Pos! -Mall 7»Pssc Mumm. ia Psge. «uflasik 37000 Srempl. fitlr dlsRüisqatkciimklundlcrM«- »nltripl« nmckil lich^dic Sikdaclioa nicht verdiMlich. «nnoiicc» liir »ns »eh>M>> mir Die kinM'N.'u-riurraux v.«i»I«»> ji«t» ä> !>»«>«»; — >««>«»»>? M»ft«r - Dan»« » «omp;— Jnvali»,»»«»»! 8. Mülle» in GüliiUl — «»». «iks, in MaudrUurg: — I. lvarik SS «». tuHaile; — »>«,»«» i»Haml>urs Tageökatt für Uokitik, tluterhaltung, Geschäftsverkehr. Lör/enbericht, Fremdenliste. L. L»rvu«l8vr « V«I»rvr8»«s»sv Xr. 2, I. „u,I H. «t»Lv, Vtt»p1lo1»ld titr «I»8 dvr Dresdner Lunst^ounssenseliatt sein D« t« U«;si ^ 8cdnk>Il8tv Ankortigung »euer (-'ostümv »ael> Nnss u.Uilckvrn. !b , rinene luiiellc ,„»l »eil»»«« l»»nui>I loinoi Keiler- umi öronre-Lslanterle-Ä Vssrsn,0ulvre-poli-6srnlturen,^ldums, > fäoker,8vkmuvk->i. llunstgegenstäncis. Ä 8peolalltät: Antortigung von ?rsokt-f!! Albums u. ktsppen mir leinen calll-L eliipli. Diploms nael, den stilvollsten A Leielin. ne 3ni,jlü>nl. soivj,! >Vnppi>n Ä u. ^ameiis/UM aut Ltuis, Ijilelier ete. jv Bern. Der Bundcsrath beschloß, dem lillullllblbjU llmlll» russischen Flüchtlinge Fürsten Krapotkin, derzeit Graf, den Ausenthnlt in der Schweiz zu untersagen. Lü. ^alirxavx. Snierste werden «»rienin.»« I I »i» Nachm » Ul,r anqcnanimrn. LouiUag» bi» MittagslSUbr. S» Neuiiadl nur a» L'ackcuiagen: ar. tlloilrigailc Nr. !> di»Nach»,.aUl,r. — Tie rtuipallige Pcuizcilr ftgikt IS Pigc. Eingciandl A> Psge. tkiuc Garantie itir bat «achte »agige Srichrinrn der Inserate wird »i ch l gegeben. Auiwärtiac Anuaneen« Aufträge uanuttbrlanmcn'reiftmtn imeurcu wie »ur gegen P,S,»,n>c>a»»«- Aal,lu»gdurch »ftntmarkcn oder >t>vuciuzaU>uug. Acht Silben tollen I . Pig. Inleralc iiir die Moulage- Nummer oder nach einem tzciliage Sic Petitzcilc uu Pj. üg. kMllilW, 8lwlt8. IloMvt'., ibragorstrasss 7. 25 LriekboZön unä 25 Lvuvsrts, Ä snirlisodss I'ornrirt. sß mit lgo»ovranune>n <2 Iivliebigo Uuobslabon. vorsclilunfto»), A vorpaokt in viuoin ologiiiitou Oarlon, l Llailc. — Önsor dt Lortimont bcsiolit ans 312 voisclilodonen ülono-riammon. Loidiionstrassv ,s. ^iUftsON Koickiionstrassv « lv an «lor ti» pk len k I ri I» e« Nr. 236. Witterung vom 2g. Nug. Barometer nach OStar Bölold. Wallstrabc Id iAbdS 7 u., 7ca MM., ictt gestern 2 MM. gcsallen. Tbermomeieogr. n. iiicauui. :Tcinp. >7 ° 2»., nicdr Tcmv. b" M.. liiichsie lemp. 22" 2r>. Liw-Oil-Wiui>. Heiler, bedeckt. Aussichten für den 24. August: Vorwiegend bewölkt, Tempnatur dieselbe, später Niederschläge. Mittwoch, 24. August. Für den Monat September werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstraße 13, zu 90 Pfennige, soivie für auswärts bei den Postanstalten zu 92 Pfennigen angenommen. «erantloorllicher Sicdaclcur sllr Politisches vr. Emil Bicrcy in Dresden „Tlm' Geld in den Beutel!" Diese Mahnung, und Nichts weiter als sie, hören wir aus den Lobpreisungen des Tabaksmonopolcs heraus, die jetzt in Schwung und Ausnahme gekommen sind. Ter Fähnrich Jago schließt bekanntlich im „Othello" jede Unterredung mit dem verliebten oenctiaiüschen Edelmann Roderigo mit dieser praktischen Vermahnung: „Bor Allem — thu' nur Geld in Deinen Beutel!" Alles Uebrige findet sich schon, vertröstet er den verliebten Thoren. Roderigo befolgt gewissenhaft den ihm so eindringlich wiederholten Rath, der ihm recht plausibel erscheint, macht sein väterliches Erbe zu Gclde, hat aber zuletzt das leere Nachsehen, denn er gewinnt die Liebe der holden Dcsdcmona nicht. Just ebenso würde es dem deutschen Volke ergehen, wenn cS sich auf die Lockungen des Prof. Wagner betreffs des Tabaksmonopolcs einließe. Wozu ist das Geld, der Ertrag des Monopolcs, bestimmt? fragt natürlich der Wähler. Und Iago-Wagncr antwortet: cs soll als finanzielle Unterlage für die Altersversorgung der durch Unfälle und hohes Alter erwerbsunfähig gewordenen Arbeiter dienen. Die „Nordd Allg. Ztg." gcl>erdct sich über diesen Gedanken ganz entzückt. Sic vergißt ihre tägliche Beschäftigung des Beschimpfens und Vcnm- glimpfcns Anderer und ruft ein Großartig! Erhaben! über das Ändere aus. Der Ertrag des Tabaksmonopolcs ein „Patrimonium der Armen", damit eine Anbahnung des sozialen Friedens, ein Stück verwirklichten Ehristcnthums, ein praktischer Anfang des Staatssozialismus, wie er noch nie und bei keinem Nolkc der Erde in Angriff genommen wurde, ein Gegenstück zu der Bauern Emancipation des vorigen Jahrhunders — das sind die vcrhcißungs vollen Worte, mit denen dieses Blatt den an sich recht ansprcchcn den Gedanken begleitet. „Wenn man's so hört, möcht's leidlich scheinen." Aber wie fährt Grctchcn fort: „Steht aber doch schief darum, denn Du hast kein Cliristenthum." Bewilligt nur einmal erst das Monopol und Fhr werdet mit Staunen erleben, was mit ocn Erträgnissen wird! Ehe davon ein Paar Millionen an die Arbeitcnmterstützung gelangen — nur zur Unfall-, nicht zur Alters- Versicherung -- wird wohl noch viel Wasser dem Meere znflicßen Kat nicht das Militär immer steigende Bedürfnisse? Fst nicht die Sicherheit des Reiches gegen Feinde von Außen die allerdringlichsie Nothwcndigkeit? Zu einer wirklichen Ausführung der Unfall- und Altersversicherung bedarf es des Ausbringens van einer halben Milliarde Mark im Falirc. Und das getraut man sich aus dem Erträglich des Monopolcs heranszuschlagen? Man darf diese Ziffer nur nennen, um jene Wagner'sche Ankündigung als einen ziemlich plumpen Wahlcoup zu durchschauen. Feiner wird das Manöver auch nicht dadurch, daß jenes Berliner Blatt die Schlagwörter der hergelaufensten Demagogen amvendet und die verschiedenen Bcvöl- kcrungskiasscn zum Kampfe aufstachclt, indem cs die „Enterbten der Gesellschaft" mit Hoffnungen erfüllt, wie es bisher nur gewisse lose Agitatoren der Sozialdemokratie zu thnn pflegten. Wir glauben kaum, daß die deutschen Arbeiter sich diesen Sand in die Augen streuen lassen werden. Welche Angen aber machen die nichtcnt- erbten, aber stcuerbeladenen Staatsbürger zu dieser Ankündigung? Ihnen hatte Fürst Bismarck in Aussicht'gestellt, die vermehrte Blutung des Tabaks solle die allzuschwere Last der direkten Stants- und Kommunalslencr von den wunden Schultern nehmen und jetzt stechen Prof. Wagner und die „Nordd. Allg." um die Wette in jene schöne Seifenblase? Wir bleiben dabei: der Ertrag des TabakS- monopoles, würde es bewilligt, ist zu allerhand andercn Zwecken, aber nicht für die Arbcitcrwohlfahrt bestimmt. Was in dieser Richtung gefabelt wird, ist Blendwerk! Gambctta hat eine schwere Enttäuschung erfahren. Er ver zeichnet eine neue Demüthigung zu den vielen, in den letzten Mo naten erlittenen. Sein Doppclsieg in Bellevillc sicht einer "Nieder lage verzweifelt ähnlich. Seitdem er in dieser Hochburg der De mokratie zum ersten Male ausgestellt wurde — es war noch unter dem Kaiserreich — sank sein Stern von Jahr zu Jabr. IM!) erhielt er in Bellevillc 21,734 St. die sich 1877 auf 13,812 verringerten und jetzt vereinigte er in diesem in 2 Bezirke zerschlagenen Kreise zusammen nur 9417 St. ans sich. Die Wahl in dem einen mit nur einer St.-Mehrheit ist an sich lustig genug; auch diese „eine" kann fallen über Nacht, denn cs sind eine Menge abgegebener Stimmen für ungiltig erklärt worden, so daß Gambctta'S Wahl mit Erfolg an- gefochten werden soll. Kann Gambctta, der seine Wahl als Ehren sache bezcichncte, sich mit diesem kläglichen Resultate begnügen? Niemand zweifelt daran, denn der Ehrgeizige war in diesem Punkte nie besonders wählerisch. Auch die Einführung der Republik wurde s. Z. von der französischen Nationalversammlung mit nur einer Stimme Mehrheit beschlossen. Rochcforts grimmiger Spott wird schon dafür sorgen, daß die mit „Einstimmigkeit" erfolgte Wahl Gam- betta's nicht sobald wieder den Franzosen ans dem Gedächtniß ent schwindet. An „Manövern der letzten Stunde", wie man die Wahl püffe und Agitationen kurz vor Tkorschluß nennt, ließen cs weder die Freunde noch die Feinde der Gambettistischen Kandidatur fehlen. Seine Anhänger schlugen ein rothes Plakat an, worin Gambctta als „Retter der Gesellschaft vor den Kommunarden" bezeichnet und als Präsident der Republik begrüßt wurde. Rochesort wieder druckte die Berichte auS der blutigen Maiwochc von 71 ab, in welcher, »ach Niederwerfung deS KommuncaufstandeS,Gambctta'S intimster Freund, General GaMet, Hunderte von Parisern obne Richterkvruch aus der Ebene von Sator» niederschießen ließ. Was aber den Gcsammt- Dortmunder l'/s Proc. bester. Oelheim 135's—7. Industrien still; aussall der Wahlen in Frankreich anlaiigt. so bestätigte sich, daß die besser Wiede um^.Süchs. Stick,naschincn um IV». niedriger Hart- Monarchisten erheblich zusammcnschnlmpsten, und cs den Kommunar- Wcbffnh . den (Unversöhnlichen, Intransigenten) nirgends gelang, obzusicgcn. Von den bisher gewählten 308 Republikanern rechnet man 159 der Linken, 170 der republikanischen Union zu. Bei den noch außen stehenden 65 Stichwahlen kann sich das Zünglein hier- oder dorthin wenden. Es bleibt daher noch eine Zeit lang höchst zweifelhaft, ob Gambctta die Verfügung über eine compakte Mehrheit in der neuen Kammer erhält. Dahin gingen aber seine ganzen Wahlanstrcngungcn. Die auf seinen Namen gewählten Kan didaten sprachen sich über ihre künftige Haltung äußerst rescrvirt aus; sie trugen den Mantel nach dem Winde, so daß man fast ver- »mthen möchte, die neue Kammer werde ebenso verworren, ebenso gespalten, ebenso ohnmächtig sein wie die vorige. Jedenfalls wird sie viele Männer in sich schließen, die durch den Wahlkampf verbittert Lokales und Sächsisches. — Es verlautet, daß sich Se. Maj. der König am 7. Sep tember zu den großen preußischen Kavaleric - Manövern begeben werden, die bei Könitz im Rcg.-Bezirk Maricmverder stattsindcn. An denselben ncbmen Theil: Kaiser Wilhelm, der deutsche Kron prinz, mehrere andere preußische Prinzen, der König von Rumänien, der Kronprinz von Schweden, der Großhcrzog von Mecklenburg und noch fünf andere fürstliche Personen. — Man erwartet die Rückkehr Ihrer Majestät der Königin aus dem Bade Tarasp in der Schweiz Anfang des nächsten Monats, sodaß die hohe Frau an den Feierlichkeiten ans Anlaß dcH Verfassungsjubiläums an der Seite ihres erlauchten Gemahls thcilnchmen kann. — König Humbert von Italien wird, falls er nach Berlin geht, auch der ihm so nahe verwandten Familie unseres Königs« und über die kleinen Niederträchtigkeiten verdrossen sind, die sie! hauics einen Besuch abstattcn. Die Königin Margarethe weilt jetzt thcils selbst begingen, thcils über sich ergehen haben laffcn müssen,, im italienischen Thcile des Ampczzothalcs. Berichte von dort um sich die Stimmen ihrer Wähler zu erhalten. Die Kammer wird A'^em sie als sehr gealtert; das Attentat auf ihren Gemahl in c. m, > . - ,. Neapel beeinflußt noch nnmcr ihren Gcmüthsznfland. Die arme eine starke Mehrheit von Republikanern zahlen, aber von solchen, ^ glaubt sich von Meuchelmördern verfolgt und cs ist ihr deren Einvernehmen schon an der Schwelle des Dcputirtcnsaales daher eine ungewöhnlich starke Gcndarmcricbcdcckung beigegeben. gebrochen ist, nachdem cs nur mit -Hilfe von namenloser Charakter losigkeit hergcstellt war. Mit verstellter Mäßigung wird man eine Zeit lang den geprellten Wählern diese Thatsache zu verheimlichen suchen. Denn warum wählte das Land überwiegend republikanisch? Weil die jetzigen Machtinhabcr dem französischen Bürger und Bauer die Bewahrung des äußeren Friedens und die Erhaltung der inneren Eintracht verhießen. Non der Wahl von Monarchisten, namentlich von Bonapartisicn, besorgten die crwcrbtrcibcndc und fleißige Be völkerung Frankreichs eine Störung des Friedens. Wenn die neue Kammer nicht eine überwiegende Mehrheit Anhänger Gram,'s auf- wcist, liegt die Gefahr nahe, daß sic sich zur Unfruchtbarkeit vcr- nrthcilt sieht, Gambctta aber hierdurch erst recht aus den Ausweg kriegerischer Abenteuer getrieben wird. Und hier ist eben der Punkt, an welchem unS Deutschen unsere StaatSeinrichtnngen den Vorzug vor denen der Franzosen zu verdienen scheinen. Es cxistirt in einem republikanischen Staate tun Gegengewicht weder gegen einen ver fehlten Gebrauch, den eine Bevölkerung selbst von ihrem Stimm recht macht noch viel weniger aber ein Gegengewicht gegen den Miß brauch, den ein Ehrgeiziger mit einer in ganz anderem Sinne ge wählten Volksvertretung vorhat. Gambctta, in seinen Mitteln von jeher nicht wählerisch, erscheint uns ganz als der Man», der, wenn daü Land ihm nicht eine willfährige Kammer gewühlt bat, doch im Stande sein kann, ihr seinen Willen aufzuzwingen und in Bahnen sortzmcißen, die sie von vornherein niemals betreten wollte. Ob die Dinge aber schon so weit gcdicbcn sind, DaS mit Gewißheit zu behaupten, dazu bedürfte man detaiilirtcrcr Einblicke in die knnstigc Parteigruppirung der republikanischen Kaiiimermchrhcit, als zur Zeit noch möglich ist. Neueste Teltkramnie ver..Dresdner Nadir." vom 23. Aug. Berlin. Tie „Post" bringt einen, wahrscheinlich inspirirtcn Artitel „Der Kanzler und die Iudenhetze". Uebcr seine persönlichen Sipnpntbien, heißt es darin, sei der Reichskanzler "Niemand Rechen schaft schuldig. Die jüdische Presse, in der er allein den Ausdruck der Stimmung der Inden iinn gegenüber suchen könne, babc seit Jahr und Tag and, nicht das kleinste Körnchen Sym pathie für den Mann gesäet, unter dessen Ministerium die Inden überbaupt erst lbatsächiich emaneipirt worden seien. Haß und Groll, "Mißtrauen und Verachtung allein babcn jüdische Pnblicisten und Redner gepflanzt, und wenn nun ein Baum cm- porgewnchsen sei, der bittere Früchte trage, so baben sie allein cS sich znzuschreiben. Wenn die jüdische Presse und die jüdischen Redner aushören, den Fürsten Bismarck in seiner per sönlichen Ehre nnzugrcifen, oder wenn die jüdische Bevöl kerung südlich zu erkennen gebe, daß sie sich nicht ferner hin mit der jüdischen Börsen- und Reporterpresse idcntificirt, dann würde die seit Entstehung der Bismnrckbetze aufgeworfene Frage, wie Fürst Bismarck sich persönlich zur Iudenhetze stelle, gar nicht mehr existiren. Die amtliche Stellung des Reichskanzlers der Indcnsrage gegenüber werde aber nach wie vor durch das Gesetz allein und obne Rücksicht aus die Smnpathie und Antipathie des Fürsten Bismarck als geregelt betrachtet werden müssen. L 0 nd 0 n. Der deutsche Kronprinz ist heute nach Deutsch land abgercist. N cmy 0 rk. In einer von Mitgliedern der extremen revolutio- Zum Konsul der "Argentinischen Republik in Leipzig ist -Herr Hubert Leopold Ofscrmann daselbst ernannt worden. — Der Minister des Königl. Hauses, Staatsminister a. D. Dr. Freiherr von Falkenstein ist von seinem Landaufenthalte in Froh burg wieder nach hier z u r ückackchr t. — Dem glänzenden mittelalterlichen K 0 st ü m festc, welches die deutsche Kunslgmossenschast Mitte September in Meißen ver anstalten wird, wird der Königliche.Hof seine persönliche Thcil- nahmc schenken Beide Königliche Majestäten haben, ebenso wie Sc. K. 5s. Prinz Georg für sich und seine hohe Gemahlin, die Prin zessin Mathilde und den Prinzen Friedrich August ihr Erscheinen aus Schloß Albrechtsburg zugcsagt. Das Fest erhält dadurch erhöhte Bedeutung und ungewöhnliche Anziehungskraft. Die Albrecbtsburg soll zu diesem Behusc zum Theil mit alterthümlickicn Mcnbcln aus anderen Königlichen Schlössern künstlerische und stylgcrcchtc Aus schmückung crbaltcn. — Das Programm für die Bcrfassungsjubiläums - Feierlichkeiten wird wohl in den nächsten Tagen zum Abschluß gc- gelangen. Am 1. September treffen die Abgeordneten ein und lcgi- tinnren sich auf dem Landhanse durch Ausweis ihrer Missive. Am 2. September kann die Wahl der Präsidenten in beiden Kammern vor sich geben. Am 4. September, als am Tage der Vcrlcibuiig der Versagung, erfolgt die feierliche Eröffnung des Landtags im Königl. Schlosse mittelst Thronrede und unter besonderem Ccrc- moniell. Am 5. September wird das Galadiner auf Schloß Al brechtsburg in Meißen abgebalten. Daran nehmen die Majestäten und andere Mitglieder des Königl. HauscS, die Mitglieder beider Kammern, die StaatSministcr, die böchstcn Hofbcamtcn und eine Anzahl der obersten Staatsdiencr Theil. — Unter den interessanten Dokumenten, an welche das bevor stehende 50jährige Jubiläum der sächsischen Verfassung gemahnt, ist die Verfassungs-Urkunde selbst natürlich das wichtigste. Von den Personen, welche an der Abfassung und Herstellung dieser Urkunde vor 50 Iabren betliciligt waren und sie vor ihrem Erlaß in den Händen hatten, lebt wohl keine mehr, als der... Buchbinder. Die beiden hochherzigen Fürsten, welche die Verfassungs-Urkunde erließen, König Anton und der Mitregent Prinz Friedrich August, sind längst zu ihren Vätern versammelt, cntlchlasen sind die Konfe renz-Minister von Noslitz u. Iünkendorf und Bernhard v. Lindenau, welche die Urkunde entworfen, der Geh. Rath Dr. Mcrbach, der sie redigirt, der Geb. Sekretär, der sic kalligraplflrt — sie alle bat der jetzt in Blascwiv bocbbctagt lebende Privatns Earl Willi. Bierey überlebt, der i. I. 1831 als geb. KabinetS-Buchbinder die Urkunde zu binden batte. Tie gedachten beiden Minister batten damals bei dem jungen Meister ausdrücklich einen prächtigen Einband dieser Urkunde bestellt und schweren rotben Sammet nebst reicher Ver goldung ungeordnet. Bor 50 Iabren mußte der Inhalt dieser Ur kunde vor ibrem Erlasse als strengstes Geheimniß bcwabrt werden. Jetzt liegt die Urkunde wohl für gewöbnlich im Staatsarchive; am 4. wcptember aber wird sie wohl wieder den Blicken der Landstände dargeboten werden. — Der am 1. d. M. verstorbene hiesige Bürger W. Heinrich Moritz Einenckel hat dem hiesigen Bürgerhospital 300 und der Agathestiftung 600 Mark vermacht. — Furchtbar ist das Sonntags-Unwetter auch über Pirna und Umgegend losgebrvchen, woselbst es namentlich mit scharfem Hagel nuftrat, der in Taubeneier-Größe nicderstürztc und ungemein viel Schaden an Bäumen, Büschen und Feldern anrichtete. In der Heilanstalt Sonnenstem sind allein über 500 Fenster cingcschlagcn. »selbst Eugen Richter mußte die Segel streichen, denn während er seine Rede im Saale des „Adler" verrichtete, fuhr ihm der Haacl so ungebcrdig über den Mund, daß der wortreiche Fortschrittler I"N«N der Blitz iir das Hans des Schubmachers Iähniclien, betäubte den Vater des letzteren so, daß derselbe noch am Abend die Sprache nicht wieder hatte und richtete solche Ver heerungen an Dach und Wänden an, daß das Haus wahrscheinlich wird abgetragen werden müssen. Aus der Eovitzer Vogelwiese wurde die noch stehende große Bude des Wiener-Prater, wivie das aus massiven Balken gezimmerte Gerippe des Tnnzsalons vollständig närcn Iren-Pnttei erlassenen Proklamation wird gesagt: Das' ichweigen mußte und erst nach einiger Zeit wieder weiter reden „Dynainit-Coneit" erklärt: Die Irländer könnten in einer einzigen konnte. Im Großsedlitzcr Schloßpark zeigt sich überall Verwüstung. Nacht alle schisse mit englischer Flagge in Newyork, Halifax, j In Hinterjesscn schlug ^ ' ^ Oucbcck, Melbourne. Sidne», Eapctown und San Francisco zer-' stören. Sic warnt Jedermann, vom 1. September ab Schiffe mit englischer Flagge zu benutzen. Ein Meeting ist auf den 29. August nach Newyork berufen, um diese Proklamation gutznbeißcn. Washington. Blninc versandte beute folgendes Tele gramm über das Befinden Garfieid's: Der Präsident konnte! massiven Balken gezimmerte schlucken und bis 20 Unzen flüssige Nabrung bei sich bcbalten. Der! nicdcrgclcgt. In Copitz wurden auch ca. 600 Fensterscheiben zer Zustand des Magens ist beute etwas besser, das Allgemeinbefinden ^ trümmert und 30 Bäume umgcriffcn; verschiedene Weinberge und aber ernst, wenn nicht kritisch. Der Präsident ist matt, erschöpft Gärten sind fast ganz zerstört. Dasselbe wird von Klcinsedlitz und und abgcmagcrt und wiegt nicht über 125—130 Pflind, wäbrend das. Umgebung gemeldet, wie auch von Mügeln und Dobna. Gewicht bei der Verwundung 205 —2l0 Psund betrug. Dies Aus- In den Fluren Weigsdors, Zittau und Löbau wurde daü anstehende bleiben der Krästezunabnic ist das einzige Symptom, welches zu! Obst vernichtet, sowie ein Tbcil der Obstbäume theils entwurzelt beunrnbigenden Besorgnissen Anlaß giebt. i und thcils durch Acstcbruch zerstört. Kn Grobem bei Meißen Brrlinrr Börse. "Nach der gestern bekannt gemachten Bcr- äscherte der Blitz die Scheune und das Stallgebäiidc des Guts- staatlichungsosxerle an die Thüringische Babngesellschast lag heute! bcsitzers Stcsgcn ein; in Kruiinnbcnncrsdors die Wirtlffchaftsgebäude natürlich der Schwerpunkt ans dem Eisenbalmmarkte. Doch de-!des Rittergutes und hierbei l60 Fuder Heu mit Fnttervorräthcn; schränkte sich die günstige Tendenz nickst aus dieses Gebiet, inel-! in Niederschöna die Scheune des Dictrich'schcn Gutes. In Mun deten doch auch die auswärtigen Plätze höhere Notirungen. Die ^ dorf wurde die Scheune des Gutsbesitzers A. " Ultimoregnlirung scheint sich sehr glatt abipickcln zu sollen. Thü- > Sturme nicdergeworfen und in Moborn ein ringer hatten rieffgc Umsätze und stellten sich 5 Proc. höher. Ober- ans Hutha, Pater von 5 Kindern, vom Lange lun. vom :in Wirtlstchastsbesitzer ....... . . . Blitz erschlagen. In schlcsischc.diedochmmauchbald andieReibc kommen müssen, gewannen Gcicrsdorf bei Annabcrg entzündete der Blitz das dem Gutsbesitzer 2Proc. AnchRechtcOderuser,Bergischerc.bclcbt ».besser. Ocsterr.Balmcn Rebcntisch gehörige Gut, welches vollständig niedcrbrannte; ein still und wenig verändert. Franzosen 638-6'/», I Mk. niedriger, Lom- Kettenhund kam dabei nnt um. darben 255—8'/s—7'/s, 2' s M. bester. Banken fest. Eredit belebt,! — Die Verwendung des Telephons im eigentlichen Be schwankend, schlossen unverändert. Disconto l Proe. höher. Drcs- tricbsdicnsle des Eisenbahnwesens ist zwar vielfach versucht dcncr Bank gleichfalls besser. Fonds unverändert; Ruff. Noten worden, doch stellen sich der definitiven Einführung Schwierigkeiten fest. - Die spekulativen Bergwerke besserten sich ansehnlich; Laura 1. entgegen, die. weil sie m der Natur der mündlichen Berständigung
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