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Alorgen-Msgabe. -oir»« für Leips!« un» Vorort« Surck. unser« LrSgrr < unöSpcoUrur«Lmoit»gN<Sin«kau»««drachtr «onolli» l.rs M., »ierteUSHrNch 3.7» M. »et »er S,s»üst»st»U«. unser« Zttiolen unüNu»«ad»a«Urn ado«do!t: mvnatU»lM..viert«IjührU»3M. Durch Unser« au»wüettgen ZiUalen tn» hau» ««bracht: monatlich 1^» M., vierteljährlich 4^» M. Durch Sie Post: lnnerhald Deutsch» lanS« unü Ser »rutschen stolonlen monatlich 1.S» M., vierteljährlich 4.S» M., auoschließlich postdrsteUael». Drei» Ser «inzeinummer iS Pf. In Leipzig, Sen Nachbarorten uni Sen Drtrn mit eigenen Zillalrn wir» Sie AdenSausgadr noch am flbenS Seo «rscheiura» in» Hau» geltesert. ^curdels FeiLuruz ^rrrtsblortt des Rates und des pollseuuntes der Stcrdt Leipzig KrSaNIon unS »eschSstsstelle: ^ohanni»gaff« «r.«. o Zrrnsprech-stnschlust Nr. 14S42, >4S4Z unS I4S44. Iss. Jahrgang sür stn,-ig»n au» LripXg UN» Um-rdun« »!« . ispalligcprritzcj>rrzps.,»>» Nrklamrreilel M., von auswart» 3» Pf., Neklomcn 1.2» M., »leine Anzeigen Siepetitzeil, nur 20ps.,d.wteSerkol.Nad.,si»t«igrli voiiVr!'0kSen im omNichenreilSiepetit- zeil« SSPs. Seschästsanreigen mit planvorschrist >m Preise erhSht. Nabott nach raris. Seilagen: Seiamtaufl. 7 M.Sas Lausen» auoschi. Postgebühr, stnzeigrn.stnnakme: Zohannisgasse?, bei iämtlichen jitioien Se» Lrip;i««r Logedlattr» un» allen stniionccn-LepeSitionen S«, In» un» stuolante». Vas Leipziger Sägeblatt erscheint wcrklogo rmal.Sonn» u. Zriertagsimal. orriinrr Ncüakiir-n: Ii: oc :'ellen >7, >jcri>ivc-ch»stns»luh: Santa »e. 4»7. ISIS Nr. 367 vonnerslsz, arn 22. Juli. Oor Aarschau unü Wangorocl I^usslsna o Vor kurzem ist in diesen Blättern die sehr interessante Flugschrift besprochen worden, in der Professor Schiemann den Nachweis zu brin gen versucht, daß die Dinge in Nuß land mit Notwendigkeit einer neuen Revolution cnt- gegentrieben. Die Gründe, die Schiemann da für anführt, sind überzeugend, und manche von ihnen — ivie der Hinweis auf die mangelhafte Feldbestellung (ungefähr die Hälfte des urbaren Ackers blieb unbebaut) und den finanziellen Ruin der Städte, denen das Altoholverbot ihre Haupt einnahmequelle, die aus der Schauklizenz, raubte — sind sogar schlechthin zwingend. Immerhin hat die Frage, die uns in Deutschland dabei am meisten interessiert, naturgemäß auch Schiemann nicht beantworten können: Wann wird der Sturm loSbrcchen? Hetzt, in ein paar Mo naten, oder erst, wenn tue letzte Schlacht ge schlagen ist, und die Reste der Milliouenheere zu rückzufluten beginnen und in das fernste sibi rische Dorf die Wahrheit tragen, die Kunde von dem, was wirklich geschah? Es gibt nämlich auch, was in jener Flugschrift übersehen worden ist, allerhand verzögernde und auf halten de Momente. Aus einige von ihnen haben wir auf Grund von privaten Nachrichten, die uns aus Rußland kamen, schon vor Mönchen hier hingewiesen, und es ist uns eine Genugtuung gewesen, daß neulich in der „Wiener Arbeiter zeitung", in einer vielbeachteten Korrespondenz, ein zurzeit in der Schweiz weilender russischer Sozialdemokrat diese Auffassungen bestätigt hat. Ohne Frage ist die russische Sozial demokratie und die in ihrem Fahrwasser segelnde Arbeiterschaft gegen den Krieg. Aber sie ist es nicht einhellig und nicht geschlossen. In manchen sozialdemokratischen Schichten ist der Krieg gegen den verhaßten „Njcmez" noch immer populär, und zwar aus dem absonderlichen Grunde, auf den in beträchtlicher Verballhornung kürzlich auch Exzellenz Vandervelde angesnielt hat. Diesen Leuten, die nebenher selbstverständ lich auch die Befreiung der russischen Fabrik vom deutschen Meister und deutschen Ingenieur be treiben, ist Deutschland so etwas wie der „Hort der Reaktion", und sie argumentieren: wenn das zarische Rußland fetzt mit Deutschland einen schnellen und einigermaßen glimp, ichen Frieden schließt, dann gewinnt es wie 190«; an ihm einen starken Rückhalt, und ein neuer Aufstand bricht dank solcher Deckung dann zusammen. Das andere bürgerliche Element aber, das den Krieg gegen Deutschland will und noch auf lange hin aus ihn will, ist — auch das zeigten wir damals schon auf — die russische Bourgeoisie. Sie möchte bei dieser Gelegenheit ein für allemal den widerwillig getragenen deutschen Konkur renten los werden. Diesen „Karl Karlowitsch", der für sie immer nur dec Inbegriff einer Reihe dem Großrussen höchst lächerlicher Eigenschaften war — emsig, ordnungsliebend, pünktlich, spar sam, an der russischen Zuchtlosigkeit gemessen: nüchtern — und der doch gerade um dieser Eigen schaften willen je und je ihnen das Wasser ab grub und au den besten Futterplätzen sich ihnen vor die Nase setzte. Nun können freilich auch die Dinge hier stärker sein, als die Menschen. Es gibt nichts Bösartigeres, als die russische Reaktion. Es gibt aber auch nichts, was kurzsichtiger wäre. Wir sehen das wieder an dem Spiel, das die Regierung mit der volkstümlichen Forderung der Einberufung der Duma und der sogenannten „Pa r l amc n t a r i s i e r u n g" des Kabi netts treibt. Die Nachrichten, die in der Be ziehung aus Rußland zu uns dringen, sind ja einigermaßen spärlich; sind zudem, wenn sie durch den Stockholmer Filter gelaufen sind, durch den unkontrollierbaren Klatsch der Hotelhallen er heblich verfälscht. Immerhin bleiben die Kon turen doch wahrnehmbar. Und da hat man dann ungefähr dasselbe Bild wie zwischen 190ö und 1907. Die Regierung, den weißen Zaren an der Spitze, ist immer nachgiebig und zu allen Zugeständnissen bereit, sobald ihr das Feuer auf den Nägeln brennt. Läßt der Druck von draußen nach, so reuen die ehrenwerten Herren flugs ihre Zugeständnisse, und Gelübde und Ver- heiyungen werden gebrochen wie Streichhölzer. Es ist wieder recht still von der Umformung des Kabinetts, von dem russischen „großen Koali tionsministerium der nationalen Verteidigung". Und der Termin für den Zusammentritt der stochansehnlichen Versammlung im Täurischcn Palais, wird, scheint's, dauernd verschoben. Der angeblich stolze Sieg von Krasnik ist den Herr schaften wieder einmal ins Krönchen gefahren... Wie wir die Dinge sehen (und sie hier mehr- Lagesbericdi Her Obersten Heeresleitung Das Wolffsche Büro meldet amtlich: Großes Hauptquartier, 21. Zuli. Westlicher Kriegsschauplatz. Im O st teil derArgonnen stürmten unsere Truppen zur Verbesserung ihrer neuen Stellung noch mehrere französische Gräben, nahmen 5 Offiziere, 365 Mann gefangen und erbeuteten ein Ma schinengewehr. Zn den Vogesen fanden in der Gegend von Münster hartnäckige Kämpfe statt. Die Franzosen griffen mehrfach unsere Stellung zwischen Linge» lopf (nördlich von Münster) und Mühlbach an. Die Angriffe wurden abgeschlagen. An einzelnen Stellen drang der Feind in unsere Stellungen ein und mußte in erbittertem Nahlampf hinansgeworfen werden. Südwestlich des Reichsackerkopfes hält er noch ein Stück eines unserer Gräben besetzt. Tag und Nacht lagen die angegriffene Front und unsere anschließenden Stellungen bis Didolshau - sen und bis zum Hi lsen first unter heftigem feindlichen Feuer. Wir nahmen 4 Offiziere und etwa 12V Mann, zum größten Teile Alpenjäger, gefangen. Ein deutscher Kampfflieger zwang ein französisches Flugzeug bei Bapanme zur Landung; das Flug zeug ist unversehrt in unserem Besitz. Colmar wurde von feindlichen Fliegern mit Bomben bewor« fen, von denen zehn auf Häuser und Straßen der Stadt fielen. Ein Zivilist getötet, eine Frau verletzt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Oestlich von Popelfanq und von Kurschann zieht der Gegner vor unseren vordringenden Truppen ab. Westlich von Szawle wurde die letzte feindliche Verschanzung im Sturm genommen und besetzt, und die Verfolgung in östlicher Richtung fortgesetzt. An der Dubissa, östlich von Rossienje, durchbrach ein deutscher Angriff die russischen Linien, auch hier weicht der Gegner. Südlich der Straße Maryampol —Kowno führte ein Vorstoß zur Fortnahme der Dörfer Kiekieryszki und Ianowka, drei hinterein ander liegende russische Stellungen wurden erobert. Ebenso waren Angriffe unserer Landwehr gegen noch gehaltene feindliche Stellungen nördlich von N o w o- grod von vollem Erfolge begleitet. Die Russen gingen unter Zurücklassung von 2VVV Gefangenen und zwei Maschinengewehren zurück. Weiter südlich, am Narew, wurde ein starkes Werk der Vorstellung von Nozan erstürmt, 58V Gefangene gemacht und drei Maschinengewehre er beutet. Der Gegner versucht, an diesem Fluß hart näckigen Widerstand zu leisten, seine verzweifelten Gegenstöße mit zusammengerafften Truppen aus den Brückenkopfjtellungcn von Rozan, Pultusk und Nowo-Eeorgiewsk mißlangen. Die Russen erlitten schwere Verluste, 1VVV Gefangene blieben in unserer Hand. Die Blonie —Erojec-Stellung gewährte dem Feinde nur kurzen Aufenthalt. Unter dem Zwange unseres sich von allen Seiten verstär kenden Druckes begannen die Russen, westlich von Grojec ihre Befestigungen aufzugeben und in öst licher Richtung zurückzugehen. Unsere Truppen folgen drcht auf. Südö st kicher Kriegsschauplatz. Zn der Verfolgung erreichten die deutschen Trup, pen des Generalobersten v. Woqrsch gestern die vor geschobene Brllckenlopfstellung südlich von Iwan gorod. Ein sofortiger Angriff brachte sie in den Besitz der feindlichen Linien bei Wladislawow; um die anschließenden Stellungen wird noch gekämpft. Zwischen oberer Weichsel und Bug hat sich der Gegner erneut den Armeen des Generalfeldmarschalls von Mackensen gestellt. Trotz hartnäckigen Wider standes brachen österreichisch-ungarische Truppen bei Skrzyniec-Niedrzwica-Mala (südwestlich von Lublin), deutsche Abteilungen südöstlich von Piaski und nordöstlich von Krasnostaw in die feindlichen Stellungen ein. Der Angriff ist im Fort schreiten. ver österreichische Lagesbericht Wien, 21. Zuli. Amtlich wird verlautbart, 21. Zuli 1815 mittags: Russischer Kriegsschauplatz. Der Feind hat sich südlich der von Cholm über Lublin nach Iwangorod führenden Bahn neuerlich gestellt. Trotz seines hartnäckigen Widerstandes ge lang es den verbündeten Streitkräften, ihn an mehreren Stellen zu durchbrechen. Bei Rozana bahnte sich das Korps Arz im Verein mit deutschen Ba taillonen den Weg in die feindlichen Linien. Süd westlich Biskupice wurden die Russen in der Nacht durch die Deutschen zum Rückzug gezwungen. Zwischen der Bistryca und der Weichsel stieß die Armee des Erzherzogs Joseph Ferdinand auf star ken Widerstand. Beiderseits vorzechow entrissen unsere Truppen in erbittertem Handgemenge sibirischen Regimentern ihre Pih verteidigten Stellungen. Bei dieser Armee wurden gestern ZV Offi, iere und 6VVV Manna!» Gefangene eingebracht und neun Maschinen, gewehre erbeutet. Zwischen der Weichsel und derPiliea wurde die Verfolgung fortgesetzt. Deutsche Landwehr durch- br ach nordöstlich Zwo le« die Vorstellung des Brückenkopfes von Zmangorod. Um die anschlie ßenden Stellungen wird noch gekämpft. Zn Ostgalizien entbrannten bei Sokal neuer dings heftige Kämpfe. An der Zlota Lipa und am Dnjeftr ist die Lage unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Im Görzischen setzten die Italiener auch gestern ihren allgemeinen Angriff fort. Am Rande des Plateaus von Doberdo und am Eörzer Brückenkopf tobte die Schlacht den ganzen Tag. Abends gelang es dem Feinde, den Monte San Michele, östlich Straufsina, zu nehmen. Heute früh eroberte Generalmajor Boog mit bisher zurückgehaltenen Kräften diese Höhe zurück. Südöstlich Straussina behaupten sich unsere Trup, pen mit größter Zähigkeit. Ein Flankenangriff von der Ruinenhöhe östlich Sagrado her warf schließ lich die Italiener auch hier zurück; sie flüchteten unter großen Verlusten in die deckenden Räume. Da unsere Truppen auch den ganzen Süd westrand des Plateaus fest in Händen behielten und am Görzer Brückenkopf alle feindlichen Angriffe blutig zurückschlugen, hatten die mit ungeheuren Opfern bezahlten Anstrengungen der Italiener wieder kein Ergebnis. An der übrigen küstenländischen Front herrscht verhältnismäßig Ruhe. An der Kärnt ner Grenze hat sich nichts Wesentliches ereignet. Oestlich Schluderbach griffen drei feindliche Bataillone den Monte Piano an; sie wurden abgewiesen, fluteten zurück und verloren etwa zwei Drittel ihre» Standes. Der Stellvertreter des Chefs de» Grneralstabes. ». Hoefer, Feldmarschalleutnant. fach darzulegen versucht haben), gehört für uns I diese inncrrussischc Entwicklung überhaupt zu den Begebnissen und Erscheinungen zw'it'r Ordnung. Die Hauptsache bleibt einstweilen, daß wir das große Reinigungswerk, das die Hindenburg und Mackensen in ihre Hand genommen haben, so gründlich zu Ende führen, wie nur irgend möglich. Es hätte für unsere nationale Zukunft gar kein größeres Unheil geben können, als wenn cs der deutschfreundlichen Partei, die nach wie vor am Petersburger Hofe besteht, gelungen wäre, zu einem früheren Zeitpunkt zu einem Separatfrieden mit den Zcntralmächten zu kommen. Wir haben den Frieden von Ports mouth, der nach den vernichtenden Niederlagen des japanischen Feldzuges die Russen im wesent lichen ungeschröpft ließ, teuer genug bezahlen müssen. Von Stund' an haben sie unausgesetzt und, wie man billig cinräumen muß, nicht ganz ohne Erfolg gegen Deutschland gerüstet. Die Wacht am Dnjestr Von unserm auf den südöstlichen Kriegs, schauplatz entsandten Kriegsberichterstatter er halten wir folgendes vom Kriegspressequartier genehmigtes Telegramm: Kriegspressequartier, 21. Zuli. An der bukowinisch-bessarabischen Front sowie im Winkel Dnjestr —Zbrucz ver sammeln die Russen erhebliche Kräfte, einerseits, um den Uebergang der österreichisch-unga- rischen Truppen über den Fluß zu verhindern, ander seits, um an eiingen Stetten den Durchbruch durch die dortige Armeesront Pflanzer-Baltin zu versuchen. Besonders ausfallend ist das Heranbrin gen zahlreicher Tscherkessenabteilungen, die ausgezeichnete Soldaten und Schützen haben. An der Butow inaer Grenzsront finden un. unterbrochen Plänkeleien statt, deren Verlauf unseren Waffen günstig ist. Zn den letzten Tagen sanden besonders auf dem nördlichen Teile dieser Grenzsront am Dnjestr lebhafte Kämpfe statt, deren Ergebnis die F e st s c tz u n g der Oesterreicher aus dem nörd lichen Dnjestrufer war. Die Russen unternehmen die wahnsinnigsten An strengungen zur Vertreibung der Lesterreicher. Wie bei den Karpathenkämpfen greifen die Russen hier in sieben- bis achtfachen Reihen an, wobei sie verschiedene unerlaubte Listen anwenden. Dir Verl u st e der Russen sind furchtbar. Trotz dem wiederholen sie die Angriffe immer wieder» die gewöhnlich im Keime erstickt werden. Selten gelan gen die Angreifer bis zu den Drahtverhauen, noch seltener tommt es zum Handgemenge. Allen Situa, tionen gegenüber zeigen sich die Verteidiger ihren Gegnern überlegen. Die Wacht am Dnjestr erweist sich seit Wochen trog wütender Anstrengungen der Russen als unbedingt ihrer Aufgabe gewachsen. Waldmann, Kriegsberichterstatter. von Englands Gnaden «- Noch immer hallt in der englischen Presse der Jubel nach über den „glorreichen" Sieg, den Louis Lotha, der einst in deutschen Landen gefeierte Englandfeind, jetzt als Albions willfähriger Diener mit zehnfacher Mehrheit gegen das Häuflein der Deutsch-Südwestafrilaner erkocht. Daß in dem Jubel gar manchem Blatt die magere Mähre durchgeht, darüber kann man sich um so weniger wundern, als die Londoner Presse über englische Erfolge ja in diesem Kriege herzlich wenig zu berichten hatte. Es sei denn, daß Albions stolze Flotte, verstärkt durch australische, französische, russische und japanische Schiffe, einmal mit erdrückender Uebermacht gegen ein kleines deutsches Geschwader oder gar gegen einen lleinen deutschen Kreuzer stritt. Vor dem Siege Bothas schrumpft alles, was man dem englischen Volke bisher als Erfolge ange- priesen hatte, in nichts zusammen, und doch ist auch dieser Sieg bei Licht betrachtet nicht des Jubels wert, den inan ihm spendet. Hat doch Sir Bonar Law, Englands früherer Oppositionssührer und jetziger Kolonialminister, selber zugestanden, daß das Schicksal der Kolonien in Flandern und Polen ent schieden werde, und dort reden die deutschen Waffen augenblicklich eine klare und deutliche Sprache. Wie sehr aber trotzdem dieser Bothasche Sieg den Engländern den Kamm schwellen läßt, das zeigt eine Auslassung der „Times", die sich übrigens merk würdigerweise ebenfalls an die Adresse Hollands richtet, aber dabei ganz andere Zwecke verfolgt, als Magister Churchills vorbeigelungener Narrenspeech mit dem Vertreter des „Nieuwen Rotterd. Courant" „Einsichige Beobachter," heißt es da, „be trachten Deutschlands koloniale Verluste in diesem Kriege als ein Anzeichen für das Risiko das damit verknüpft ist, wenn man über, seeische Besitzungen erwirbt, ohne Großbritannien gegenüber ständig eine Politik der Freundschaft zu verfolgen" Die Holländer gerade können ein Liedchen davon singen, wie England seine Freunde behandelt, falls sie ihm unbequem werden. Und wie ist uns denn? Ist das großsprecherische Albion nicht allein deshalb in den Krieg gezogen, weil rs das arme überfallene Belgien schützen wollte und weil es allen kleinen Staaten und Nationen ihre Rechte, die von dem