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Vesper in der SoWeilkiriiie. Dresden, Sonnabend, den 3. September 1898, nachm. 2 Uhr. 1. Sonate für Orgel (L,-äur, 4. Satz) von I. Rheinberger. 2. HZakm 100 für Chor und Solost. von Carl Piutti. Jauchzet dem Herrn, alle Welt, dienet dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken! Erkennet, daß der Herr Gott ist! Er hat uns gemacht und nicht wir selbst, zu seinem Volk und zu Schafeu seiner Weide. Gehet zu seinen Thoren ein mit Danken, zu seinen Vor höfen mit Loben. Danket ihm, lobet seinen Namen! Denn der Herr ist freundlich und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit kür und für. 3. Geistliches Lied von I. Rheinberger, gesungen von Früul. Helene Kuntze. Herr, du mein Gott! Du hast erhöht mein irdisch Haus, da ich betete um Erlösung von dem Tode. Ich rief den Herrn an, den Vater meines Herrn, daß er mich lasse nicht ohne Hülfe am Tage meiner Trübsal Zur Zeit, da mich verfolgen die Stolzen, will ich loben deinen Namen ohne Unterlaß und ihn preisen mit Danksagung. Herr, du mein Gott, du hast mich erhört, hast mich erlöset aus Gefahr und bitt'rer Noth, hast errettet mich von sichrem Tod. Glückselig, die in Unschuld gehn und wandeln im Gesetz des Herrn; darob will ich lobpreisen dich, mein Herr und Gott. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 444, 6. Herr, zermalme, brich, vernichte alle Macht der Finsterniß; ach, entnimm uns dem Gerichte, mach' des Sieges uns ge wiß. Heb' uns aus dem Staub der Sünden, treib die Welt lust von uns aus; laß uns wahre Freiheit finden droben in des Vaters Haus. Vorlesung. 5. Geistliches Lied von L. van Beethoven, gesungen von Fräulein Helene Kuntze. Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre, ihr Schall pflanzt seinen Namen fort. Ihn rühmet der Erdkreis, ihn preisen die Meere, vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort! Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne? Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt? Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne und läuft den Weg gleich als ein Held. Mein ist die Kraft, mein ist Himmel und Erde; an meinen Werken kennst du mich. Ich bin's, und werde sein, der ich sein werde, dein Gott und Vater ewiglich. Ich bin dein Schöpfer, bin Weisheit und Güte, ein Gott der Ordnung und dein Heil. Ich bin's; mich liebe von ganzem Gemüthe, und nimm an meiner Gnade theil. 6. Ksalm 3 für zwei Chöre und 8 Solost. (op. 77, Nr. l) von Oskar Wermann. Chor: Ach Herr, wie sind meiner Feinde so viel und setzen sich so Viele wider mich! Viele sagen zu meiner Seele: Sie hat keine Hilfe bei Gott. Aber du, Herr, bist der Schild für mich, und der mich zu Ehren setzet und mein Haupt aufrichtet. Doppelquartett: Ich rufe an mit meiner Stimme den Herrn, so erhöret er mich von seinem heiligen Berge. Chor: Ich liege und schlafe und erwache; denn der Herr hält mich. Ich fürchte mich nicht vor vielen hundert Tau senden, die sich umher wider mich legen. Auf, Herr, und hilf mir, mein Gott; denn du schlägst alle meine Feinde und zerschmetterst die Gottlosen. Bei dem Herrn findet man Hilfe und deinen Segen über dein Volk.