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112. Jahrgang Morgen-Ausgabe Montag, den 13. Mai Heftige Kämpfe am Kemmel «aie«,«preis: LLS'L t» «»N. leit »l« K»lo«eli«l!e 80 >ps. ». asi» PI Pf.: Uels« Asfet-e, dl« gol,n«h«llt Zu Pf, «llswdr!« gö PK Diich^tllasiit««» «U Pistz„if«snll«!> tm Pr«lf« «khddt. «clai,l<ni»la« M. 7.— da« laasra» aatlchl. P,lt«adttr. Etsielaseus«, t» Pf. — Sa»»- »ad Festla,« » Pf. S«afp-«b-4I»Ichl»!> «K. ««r. 1««»» «»fdl^-Poftlchackk-is T»». vcheistl«»»« «d »e^f,«,«^: Zahasal««.,« Rr.». Verlag: Dr. Reinhold L To., Leipzig. 1918 Bezugspreis: L V* slertellddrlich M. 100. für 4ldh,t« «»»attlch M. L.7Z: daech »sf«r« „«wLr'la«» fflllal«, »« Sau« -ab«<r>t «eaakllch M. L» ^»ri«I _ « . - . ^rrusblatt des Rat« und des poüreumUes der Stadt Leiprig Rr240 Der deutsche Heeresbericht i> l Amtlich. Großes Hauptquartier, 12. Mat. Westlicher Kriegsschauplatz. An den Schlachtfronten blieb die GefechlslSkigkett auf örtliche Kampfhandlungen beschränkt. «Nördlich von Kemmel und auf dem Südofer der Lys griff der Feind nach heftiger Artillerievorbereitung an; an mehreren Stellen stieß er zu starken Erkundungen vor. Nördlich von Remmel brachten wir im Nahkampf den feindlichen Angriff in unteren Linien zum Scheitern; im übrigen brachen seine Sturm truppen schon in unserem Feuer zusammen. Auf dem Westufer der Avre entwickelten sich aus einem eigenen Vorstoß südwestlich non Mailly heftige Kämpfe, in denen wir mehr als 30 Ge fangene machten. Zwischen Avre und Oise mehrfach Er- lundungsgefcchte. An der übrigen Front nichts von Bedeutung. Im Luftkampf wurden in den beiden letzten Tagen 19 feind liche Flugzeuge abgeschossen; 12 von ihnen brachte das bisher von Rittmeister Freiherrn von Nichthofen geführte Jagdgeschwader iura Absturz. Leutnant Loeweahardl errang seinen 20. und 21. Luftsieg. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff. (W.T.B.) rvtd. Berlin, 12. Mai, abends. (Amtlich.) Bon den Kriegsschauplätzen nichts Neues. Verlustreiche französische Angriffe an der Avre Berlin, 12. Mai. sDrahtbericht.) Zwischen dem Lucebach und der Oise entfalteten die Franzosen eine sehr rege Tätigkeit. N<rckd«m d!e verzweifelten opferreichen Versuche in Gegend Haagard, die deutsche Front vvr Amiens zurnckzudrüchen, ontcr schwere» Ver lusten sämtlich scheiterten, zeigen die Franzosen neuerdings Angriffs absichten grasten Umfangs gegen den für sie so außerordent lich störenden deutschen Brücken^pf auf dem westlichen Aorenfer. Wie sich mehr und mehr herausstellt, war der französische Vorstoß bei pnivesues als großer Angriff gedacht und mit starken Kräften ans- gri.ihri. Der außerordentlich zähe Widerstand, den die deutsche Be jahung im Park voa GriveSneS in bis gegen Mitternacht währende» Aafkimpfen entgegensetzte, sowie die Geschicklichkeit, mU der die An- schlntzkompanien ihre Gräben abriegellen, beschränkte Len französischen Einbruch auf die von den Deutschen bisher gehaltenen Stellungen des Parkes von Grivesnes. Alle Versuche der Franzosen, ihre geringen Anfangserfolge zu erweitern uird öder die flache dec* ingslose Hoch ebene von Malpart vorzudr ingen. scheiterten im d<u.fch«u Artillerie- und Mafchtnengewehrfeuer. Der Park von Grivesnes der bisher wegen der Schwierigkeit, im dichten Unterholz die eigenen und die fremden Linien zu erkennen, von beiden Gegnern nickt beschossen wurde, liegt nunmehr unter schwerstem brutschen BcrnichtLngLfeuer. Weiter nörd lich, in Gegend von Aabervillers. brach am 11. früh zwischen S und 6 Uhr «in französischer Angriff im deutsche» Abwehrfeuer zu sammen. 3m Augustawalde störte eia treulicher Vorstoß fran.zösische An- grifi'sabsichten. Nach starker Artillerievorbereitung streßen wir in den Waid vor und machlen mehr als 30 Gefangene. Auch östlich der Avre bis en die Oise stießen die Franzose» an zahlreichen Sielten mit Patrouille» gegen die deutschen Stellungen vor. Alle diese Tastversuche wurden unter erheblichen Feindverluste» bereits von den oo-derstcn Sicherungen abgeschlagen. Nördlich Mani - camp versuchten die Franzosen, in ter Recht vom 10. auf den 11. mit starken Patrouillen die Oise zu überschreiten. Der UcbcrgangSversuch wnrde durch Maschinengewehr- »nd Minenwerferfcner vereitelt. Ohne daß der französische Angriff bis jetzt irgendwo zu größerer Wirkung kam, kostete die bloße Absicht, die deutschen Stellungen an Avre and Oise zurückzudrücken, den Franzosen erhebliche Verluste, da in die massieUcn Bereitstellungen das deutsche Vernichtungsfeuer erhebliche Lücken riß. * Auch am 11. Mal setzte der Feind sein? Wiedcreroberuugs- versuche imKemmelgebiel fori, 3a den Morgenstunden griff er nach starker Feuervorbercttung in etwa ein Kilometer Breite nördlich deS Dorfes Kemmel an. Seine Angriffe brachen auch an diesem Tage wie bisher unter schweren Verlusten zusammen. 3m Anschluß an diese Kämpfe blieb besonders gegen daS Kemmelgebiet daS Feuer tags über lebhaft. Westlich des TlarenceflnsseS erfolgte ebenfalls ia den Morgenstunden nach starker Feuervorbereikang ei» feindlicher Teil- augriff, der restlos abgeschlagen wnrde. DaS Stahlwerk ISbergueS Morbccqve sowie die Schächte Noeux und Bethune wurden von ans mit schweren Kalibern belegt. Dos Stahl werk 3Sbcrgue liegt still. (W. T. B.) Oesterr.-unoar. Heeresbericht Wien, 12. Mal. Amtlich wird verlautbart: Im Pa sub io-Gebiet griff der Feind vorgestern Misere Eicherungsknlppen an, wobei es ihm gelang, in unsere Vorstellung auf dem Monte Lorno einzudringen. Unser gestern an gesetzter Gegenstoß warf die Italiener wieder hinaus. In anderen Abschnitten der GeLirgSfronk wurden italienische Erkundung«- abteilungen abgewiesen. Feldpilot Oberleutnant Linke-Erawford schoß am 11. b. M. zwei englische Flugzeuge ab und errang damit seinen 22. und 23. Lustsieg. In Albanien stellenweise lebhaftere Kampftätigkeit. Der Chef des Generalstabes. (W, T. B.) Die Schwierigkeiten des Wiener Kabinetts Wien. 12. Mai. (Drahtbcricht.) Den Blättern zufolge ist der plan der Schaffung eines TveuhattdministeriumS, der von der Mehrheit der deutschen Parteien and der deutschen Presse od- gclehnt wurde, auch wegen der «volenpolitik zurückgestellt worden. Die Polen wollen ihre grundsätzliche Stellungnahme zu der inneren Politik von den in der Delegation zu erwartenden Ausführungen des Grasen Vuriau über das gesamte polnische Problem abhängig macheo. Ernster Zwischenfall zwischen Sowjet und Frankreich Zürich, 12. Mai. <Eig. Drahkbe richt.) Der..Zürcher Tages anzeiger" berichtet: Zwischen der rassischen Sowjetregierung i» Moskau und der tranzö fische» Regiernug ist wegen der Bescfpnig von Wladi wostok durch die Japaner ein ernster Konflikt aaSgedrochea, der noch keineswegs beigelegt ist. Er führte bereits zur offenen Aufforderung der russische« Negierung an Frankreich, es möge se nen Botschafter Noa lens aus Rußland abberufen. Die Telegraphenagcnlureo der Entente dürfen über den Zwischenfall nichts berichte». , . Allgemeine Amnestie in Rußland Svchomllnow und Purischkewilsch freigelaff« Moskau, 12. Mai. (Petersb. Telegr. Agentur.) Auf Grund der allgemeinen Amnestie vom 1. Mai wurde eine große Zahl der in Gefängenissen befindlichen politischen und kriminellen Verbrecher be freit. 3n Petersburg wurden die früheren Minister des Regimes der Romanows und Kerenskis in Freiheit gesetzt, ausgenommen die wegen Hochverrats und Betrugs Verurteilten. Der ehemalige KriegSmrnister Snchomlinow erfahr von seiner Befreiung an dem Tage, an dem er ans dem Gefängnis beurlaubt werden sollte, purischkewilsch und die anderen Teilnehmer an den Anschlägen gegen die Sowjets sind in Freiheit gesetzt worden. 3m ganzen haben .'00 Personen, die wegen politischer und strafrechtlicher Vergehen ver urteilt worden waren, an diesem Tage dle Kasematten verlosten. Englische Bedingungen für die Anerkennung Finnlands Stockholm, 12. M<ü. sDrahtbericht.) Wie «Stockholm« Tib- ningen" au« Helfiugfors erfährt, hat dort der englische Koassl dem Senat eiaeu Vorschlag über di« Regelung der biplo- malische» Beziehung«, zwischen England »ad Finalaud anter- breite». Die endgültig« Regelung soll freilich dem Friedenskongreß rorbehaltcv bleiben, doch wird einstweilen die provisorisch« Aa- erkenn«ug Finnlands in Aussicht gestellt unter der Bedingung, daß Finnland Garantien für die Aufrechterhaltung seiner Neutralität kielet, de« britischen Untertanen und den britische» Waren freies Durch- gangsrecht über Finnland nach Rußland zusichert und iha«u die Be nutzung der finnischen Terrilorialgcwäffer gestattet. Weu» Finnlmrd hierauf eingegangea ist. evklärt sich die eaMche Negierung bereit, ihre» Beauftragten a«h Fioaümd za schicke». Die finnische Flaaqe am Nördlichen Eismeer Stockholm. 12. Mai. (Eig. Drablberichk.) Di« schwedische» Blätter nehmen mtt besondere» Interest- die Meldung über die Hts - §»», d», stz»»1sch», SlMGL« «m ds» M» »ooqßtz-«« Lebtet umschlossenen, am linken Ufer des PaSwigflusteS gelegenen, etwa einen Quadratkilometer großen Kreises BorisGleb an der M urman- Küste auf, der durch den russisch-norwegischen Vertrag von 1826 Ruß land zugesprochen wurde. Wenn dle Besitzergreifung endgültig be stehen bleibe, so würde das eine Festsetzung Finnlands am Nördlichen Eismeer bedeuten. Die Einnahme von Rostow Basel, 12. Mai. (Lig. Draht bericht.) Havas berichtet ans Moskau: Ans amtliche» Erklärungen geht hervor, daß die Truppen in Rostow den Deutsche« wenig Widerstand ewlgcgensehksa. Rostow erlitt keine starken Beschädigungen. Rach der Einnahme der Stadl rücklen die deutsch-österreichischen Einheiten längs der Eisenbahn vor und besetzten Bataisk, wo sie nur schwachen Widerstand an trafen. Die Berbindunge« mit dem Nordkaukasns sind unterbrochen. Tagaarow wurde zwei Tage vor Rostow besetzt. General Maurice kalt gesellt Haag, 12. Mai. (Eigener Drahtbericht.) Wie Reuter aus London offiziell meldet, ist General Maurice außer Aktivität gestellt worden. General Maurice hatte, wie bekannt, durch seinen Brief, in dein er Lloyd George der 3rreführung der Oefsentftchkeit beschuldigte, einen großen Sturm gegen iM englischen Premier entfesselt. DaS britische Kabinett schien in ernster Gefahr zu sein. Doch dem außerordentlichen Geschick Llsyd Georges gelang es im Unterhaus, die Gefahr zu be- schwöeen und ein Vertrauensvotum mit überwältigender Mehrheit zu erringen. " Die amerikanischen Heeresforgen Rücktritt des Generals Wood Haag, 12. Mat. (Ltg. D r a h tb e r i ch l.) «NieuwS Bureau" melde! aus New Dörk: General Wood wird demnächst aus Gesund heitsrücksichten als aktiver Offizier znrücktreken. Allgemein wird angenommen, daß seine Kritik der amerikanischen Kriegs vorbereitung dafür ausschlaggebend sei. Wood hatte tm mili tärischen Ausschuß des amerikanischen Senats die Bildung eines Z-Mi'Iionen-Heeres verlangt. Sachverständige st Alen demgegenüber fest, daß die militärische Industrie nur für 2ZL Millionen Soldaten die Aus rüstung zu liefern vermöge, um so mehr, afs bat bisherige Schiffs- bauprogramm nicht erledigt werden konnte. Wood vertrat den Standpunkt, die beschleunigten Einberufungen hüllen zur Folge, daß in schlecht vorbereiteten Lagern, wo die Soldaten in Zivilkleidung aus gebildet würden, erschreckend viele Seuchen ausbvachen, nnd daß die amerikanische Industrie infolge der mastenbaften Einberufungen, wenn nickt lahmgclegt, so doch stark eingeschränkt werden müsse. Für den Transport rincr I-Milliovcv-Armce nach Europa brauche man min destens drei Jahre. Der amerikanische Generalstab wollte deshalb mit der Aussendung der Truppen erst im März 1918 beginnen, und nur auf starkes Drängen der Entente erfolgte die erste Verschiffung bereits im Juni 1917. Haag, 12. Mai. <Eig. Dr a b k ber i ch t.) .Niemoe Bureau" meldet auS New 'Wrk: Präsident Gary der Steel-Corpora tion hat erklärt, daß seine Gesellschaft nunmehr auf Wunsch des Kriegsministers Kanonen und große Granaten anfertigen werde. Die Gesellschaft wird ihre gesamten technischen Hilfsquellen «r Verfügung der Regierung stellen. Sie beabsichtige nicht, durch dtwe neue Tätig- teik D«otn»e zu erzielen. * Das deutsch-rumSmsche Erdölabkommen 5. Bon allen Uebereinkommen volks- oder privakwlrtschafi- lichsr Nalur, die durch den neuen Frieden von Bukarest die Ge nehmigung der vertragschließenden Teile gefunden haben, reicht in seiner Bedeutung keines an das P et r o l e n ina b k o m me n heran- Es mag ohne weiteres zugegeben werden, daß die rumä nischen Gelreidclieferungcn für unsere Nahrungsmittelverlorgung von gewichtigem AugenblickSwcrt« sind. Für die Zukunft aber, und das ist hierbei das Entscheidende, wird eine ungleich größere Nolle in den wechselseitigen Wirtschaftsbeziehungen der Einfluß nahme Deutschlands auf die rumänische Nohölgewinnung Zufällen, die für Deutschland einschneidende Bedeutung haben wird. Ilm es gleich vorweg zu nehmen: zwei noch wichtige Ergebnisse haben die deutschen Unterhändler in Bukarest erzielt, nämUch die Sicher- stellung des deutschen Bedarfes und die Unabhän gigkeit des deutschen Marktes vom amerikanische» Petroleumtrust. Heute erst, nach Beendigung der kriegerischen Akttonen an diesem Teile der Balkanfront, lassen sich die weitreichenden Bor teile, die uns die Besetzung der rumänischen Oelfelder brachte, in vollem Umfange erkennen. So gründliche Arbeit die englisch» Zerstörungskommission in diesen Gebieten auch getan hatte — daher man an der Themse der Hoffnung lebte, dem deutschen Er oberer aus mindestens zwei Iabre jede Nutznießung der Pekrv- leumquellen unmöglich gemacht zu haben —, unsere angestrengte WiedererschließungSarbeit hat die cnglifclie Rechnung rasch ver dorben, denn bereits seit einigen Monaten ist bei verschiedene» Unternehmungen die Friedenspcoduklion allmählich wieder er reicht worden, nachdem kaum eine Woche der Besetzung durch un sere Truppen die Oeigewinnung überhaupt wieder ausgenommen worden war. Kann man danach die früheren Beschädigungen als im wesentlichen beseitigt ansehen und die Oelerzeugung aus einer Höhe annehmen, die kaum unter der früherer Jahre liegt — in absehbarer Zett wird mit Sicherheit die Produktion darüber hinaus gesteigert sein —, so ergeben sich bereits sür die Gegenwart an Hand des Abkommens sichere Schilifte. Dafür ist zunächst erforderlich, über die Petroleumver- sorgung Deutschlands vor de m Kriege ein Bild zu ge winnen. Die erfolgversprechenden Fortschritte, die wir wahrend des Kriegs in der Selbstversonpmg durch Gewinnung von Lief- Lcmperaturtcer auS Steinkohle und Braunkohle gemacht haben, können hierbei als ein Plus außer acht gelassen werden. Im letzten Friedensjahre mußte der Gesamtbedarf Äeutschtanös an Rohöl und dessen Erzeugnissen, Benzin, Leuchtöl, Treiböl und Schmieröl, in Höhe von etwa 1 380 UOO Tonnen zu ungefähr 93 vom Hundert durch Einfuhr gedeckt werden, während die restlichen 7 vom Hun dert daS Inland aufbrachte. Bon dem Import führte unS Llmerika etwa drei Fünftel, vom Gesamtbedarf also mehr als die Hälfte, zu; in großem Abstande kamen dann als Lieferanten Oesterreich- Ungarn mit 18, Rußland mit 13, Rumänien mit 8 und Nieder- ländisch-Indien mit i vom Hundert unserer Einfuhr in Betracht. Im gleichen Jahre bezifferte sich die R o h ö l erz e n g u n g Ru - möniens auf 1900900 Tonnen, von denen daS Land im Eigen bedarf 600 000 bis 700000 Tonnen verbrauchte, so daß eS "un gefähr 1,2 Millionen Tonnen für die Ausfuhr bercit- tellen konnte, eine Menge, die zur Deckung der gefaulten dcul- chen Einfuhr uahezu genügt hätte. Tatfächlich aber stellte sich unser rumänischer Import nur auf kaum mehr als hunderttausend Tonnen, obgleich das deutsche Kapital bei weitem am stärksten an der rmänischen Pelroleumindustrie (mit ungefähr 100 Millionen Mark) beteiligt ist. Erwägt man ferner, daß während des Krieges die Deckung unseres Bedarfes aus Ilebersce unmöglich geworden war; daß sich Rußland als Lieferant ausgeschaltet hakle; Laß infolge der Verwüstungen in Galizien durch die Russen auch Oesterreich-Ungarn den Rohstoff und dessen Erzeugnisse nur in beschränktestem Maße abgeben konnke; daß schließlich der ge steigerte Bedarf unserer Marine, besonders der Unterseeboote, der erhöhte Betrieb unseres Kraftfahrwesens und die rege Tätigkeit unserer Flugzeuge ein gewaltiges Mehr an Benzin und Schmieröl erforderte, dem ein kaum ins Gewicht fallender Minderverbrauch von Leuchtöl gegenübersteht, — so erhellt zur Genüge die Not wendigkeit der Sicherstellung unserer Bedarfsdeckung. Die Gewähr dafür, daß sie gelungen ist, bietet das Abkommen mit Rumänien, dem Lande, das, wie ausgeführt, in der Lage ist, nahezu unsere gesamte Erdöleinfuhr aus eigenen Mitteln zu be streiten. In zwiefacher Weise haben die deutschen Unterhändler für diese Gewähr gesorgt: sie haben die Verhältnisse für die Zeit bis zum allgemeinen Frieden und für die spätere Zeit unterschied lich behandelt und danach die Abmachungen getroffen. Für den Abschnitt vor der allseitigen Waffennieder legung mußte an der militärischen Obergewalt über die Oel- gebiete sestgehalten werden, weil es nicht angängig war, die Er zeugung und Verarbeitung -es Rohstoffes durch den Willen oder die Fähigkeit privater Personen möglichenfalls in Frage gestellt zu sehen. Dagegen muhten andere Gesichtspunkte allgemeiner Natur sür die Regelung der Verhältnisse nach dem Gesamkfrie- den richtunggebend sein. Einmal mußten wir die Sicherheit ge winnen, die Erzeugung und Verwertung des Erdöles in fester Hand zu halten, um eine Steigerung der Produktion durch.piführen, um eine Abhängigkeit von der Welt konjunktur möglichst zu vermeiden, um die Ver- arbeitungü Möglichkeit nach unserem jeweiligen Bedarfs regeln zu können. Wir mußten ferner die Gewähr einer be dingungslos funktionierenden Einfuhr erlangen. Ls war darauf Rücksicht zu nehmen, daß ohne Aufwendung größerer NetckSmittel der-Ausbau der rumänischen Erdölindustrie sich auf industrieller Grundlage vollziehen läßt, ohne daß trotz derstaatlichenBeeinflussungderAureizfürbasi Privatkapital verkümmert; «nd schließlich mußte darauf Vqöqcht aeuomme» io«-«, d«ch ttuaoLzäll«