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Tägeszelkmg und Anzeiger sür Dippoldiswalde, Schmiedeberg u. ll. Bezuasp««»: Für einen Monat 2 — - mit Zutrauen; einzelne Nummer 1v Npfg. - :: Gemeint «-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: I Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 ; Postscheckkonto Dresden 125 48 i Aelteste Zeitung des Bezirks Diese« Blatt enlhäll die amlllchen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Sta-tratS und des Finanzamts MppoldtSwalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - - Millimeterzell« 6 Rpfa.: im Teilte» die 93 - i Millimeter breite Mluimeterzetl« 18 Npsg. - Anzeigenschluß: 19 Uhr vormittags. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig Freitag, am 24. Januar 1W6 Nr. 20 102. Jahrgang r«seshrteP an die fächsiWe SA! SA-Manner Sachsens! Der Stabschef der SA besichtigt am 25. und 26. Ja nuar die SA-Einheiten der Brigaden 33 (Dresden), 34 ILHemnih), 36 (Plauen) und 133 (vstsachsen). SA-Blännerl Der Appell einer Einheit ist der Aus- »ruck des inneren Wertes und einheitlichen Wil lens; seid dieser Tatsache in jeder Minnie eingedenk. Als politische Soldaten des Führers seid im Dienst der Na- lion Vorbild in freiwilliger eiserner Disziplin und Haltung. Deutschen Trotz, unbeirrbaren willen, deutschen Glau- »en und deutsche Treue offenbare Euer Äugel Die Hingabe in die Zukunft der deutschen Nation beherrsche Euch ganz. So war es in der schweren Kampfzeit, so wird es bleiben -cute und immerdar. Es lebe der Führers Es lebe Deutschland! Der Führer der Gruppe Sachsen Schepmann, SA-Gruppenführer. Artliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Gestern abend ist wieder Schneefall em- getreten, nur hörte er zu schnell wieder auf, als das; cs zu einer Schlittenbahn langte. Obendrein wehte es auch stark, sodaß manche Landstriche noch voilkomjnen ohne Schnee sind. Die Nacht war klar, trotzdem stand das Thermometer morgens nur wenig unter Null. Im Gebirge hat es schon vorgestern etwas und gestern mehr geschneit. Zur Not geht der Ski. Dippoldiswalde. Bon der hiesigen Polizei wurde ein 16- jähriger Junge aufgegriffen, der sein Elternhaus in Magde burg heimlich verlassen hatte. — Vom Sturm 31/R. 101 der SA der NSDAP wirb uns geschrieben: Nun wirb es Tatsache, was schon lange an Len Dienstabenben von Munb zu Munde ging: Unser Chef Les Staber Lutze kommt nach Dresden, wir sollen ihn persönlich ken nen lernen. Damit geht der Wunsch eines jeden SA-Mannes in Erfüllung. Mas tuts, Laß in Appellen scharfe Sachenburchsicht ist. Die meisten sind alte Soldaten, die einen Tornister ordnungsge mäß zu packen wissen. Lenen es eine Selbstverständlichkeit ist, Laß Lederzeug und Koppelschloß blitzen müssen. Und wenn auch der Sturmfüyrer hier und da noch etwas auszusetzen hat, kanieraL- schaftlich wie immer greifen viele Hände zu, um Decken, Riemen und Schnallen in vorschriftsmäßige Verfassung zu bringen. — Am Sonntag, Lem 26. 1., stellt der Sturm 31/R. 101 früh 5 Uhr auf dem Marktplatz, um in Omnibussen nach Dresden zu fahren. Kurz wirb die Nacht vorher für viele, müssen doch die SA-Män ner z. B. auch aus Hirschbach, NiederfrauenLorf ober Obercars dorf pünktlich zur Stelle sein. Der SA-Mann ist zu jeder Stunde einsatzbereit. Wer nicht durch Dienst ober Kriegsverletzung ver hindert ist, fährt natürlich mit, keiner will sich dieses Erlebnis ent gehen lassen. 3n Dresden wird dann zuerst der Sturmbann IV/R. 191 zusammengezoaen, dann die Standarte R. 101, die un ter Führung ihres Standartenführers Neul nach dem Alaunplatz abrückt, auf dem die Marschblocks zusammengestellt werden. SÄ marschiert und mit ihr der Sturm 31/R. 101, um ihren Chef des Slaves zu sehen. ' M . Frauendorf. Die hiesige Ortsgruppe hielt im „Waidhaus" gestern eine Mitgliederversammlung ab, in der OG.-Leiter Grund einen Vortrag über „Das Judentum" hirlt. Der Vor trag war umrahmt von allgemeinem Gesang, Gedichtvor- trägen, Sprechchor des Jungvolks und Ansprachen des OG.- Letters Kreß. Geschästliches wurde bekannt gegeben, Mitglieds bücher ausMöndigt. Zum Schluß gedachte der OG.-Leiter noch der Machtübernahme vor drei Jahren und freudig stimmten alle in das Sieg-Heil auf den Führer ein. Schmiedeberg. Durch ein Vermächtnis der verstorbenen Ehe gattin des früheren GemeindevorstanLes Thiele, hier, ist es unse rer Kirche möglich geworben, 20 Stück neue Chorknaben-Talare mit Baretlchen anzuschaffen. Dem Kirchenvorstand war von der Stifterin Las Verfügungsrecht über bas Vermächtnis zugesprochen worden. Es ist nur die Hälfte des Gelbes verbraucht worben. Von der Restsumme wirb der Kirchenvorsland Lie Grabstätte der verstorbenen beiden Eheleute pflegen unb in Ordnung halten las sen. Mit der Lieferung ber neuen Talare wurde eine Spezial firma sür Kirchenausstattungen beauftragt. Es ist nun einem längst fühlbaren Bedürfnis Rechnung getragen woren. Die Kur rende nahm am vergangenen Mittwoch Lie neuen Lhormäntel erstmalig tn Gebrauch. Volk in Verzweiflung Erschütternde Berichte aus den sudetendeutschen Notstandsgebieten Der Klub der Senatoren und Abgeordneten der Sude- , iendeutschen Partei veranstaltete im Deutschen Hause in Prag vor vielen in- und ausländischen Pressevertretern einen , Vortragsabend über die wirtschaftliche Notlage im sudeten deutschen Siedlungsgebiet und über die Dringlichkeit voll ständig zureichender staatlicher Maßnahmen zur Verhinde rung schwerwiegender Folgen. Abgeordneter Sandner betonte, daß eine weitere Hin ausschiebung ausreichender Hilse sür die hungernden und frierenden Sudetendeutschen nicht mehr tragbar sei, da letz ten Endes Zucht und Selbstbeherrschung dann ihre Grenze fänden, wenn die Menschen, bis an den Rand der Verzweif- ' lung getrieben, buchstäblich nicht mehr ein und aus wüßten und zwangsläufig zu Gedanken und Schlüssen getrieben würden, die schreckliche Auswirkungen haben könnten. Nach diesen einleitenden Worten erstatteten die einzelnen Abge ordneten und Senatoren, die die sudetendeutschen Notstands gebiete ausgesucht und sich von den grauenvollen sozialen und wirtschaftlichen Zuständen daselbst überzeugt hatten, er schütternde Berichte über die Lage und Stimmung inner halb des notleidenden Sudetendeutschtums. Sie wiesen darauf hin, daß trotz aller Bemühungen die staatlichen Fürsorgemaßnahmen ungenügend seien, und daß kaum 69 v. h. der Arbeitslosen von der staatlichen Er- nährungs- und Fürsorgeaktion erfaßt würden, vor allem wurde in den einzelnen Ausführungen aus die unhaltbaren und unzulänglichen Wohnungsverhältnisse der armen sude tendeutfchen Bevölkerung im Erzgebirge hingewie-en, wo in den Armcnhäusern39—49 Personen zusammengepfercht lagen und Gemeindearreste und Totenkammern zu Unterschlupfs» umgebaut werden müßten. Was für schreckliche Folgen die Verelendung der Bevölkerung nach sich ziehe, habe ein Fall aufgezeigt, wo ein ISjähriger Bursche nur ein Gewicht von 26 Kilo gehabt habe. Die Zahl der unterernährten Jugend lichen sei in manchen Gebieten ungeheuer groß, so z. Ä. weise die einstmals blühende Industriestadt Zvickau in Nord- böhmen nach den Berichten der Schulärzte und Lehrer S9 v. h. völlig unterernährte Kinder auf. Hingegen betrage der Gelreideüberschuß in der Tschecho slowakei nach den vorläufigen Ergebnissen 70 000 bis 80 000 Waggons, die noch dazu in unzulänglichen Lagerhäusern/ untergebracht seien. Wenn aus einem solchen verelendeten Boden staatsfeindlichen Gedanken aufkämen, müßten die staatstreuen Abgeordneten die Verantwortung ablehnen Die Grenze des Erträglichen sei erreicht. In einem Schlußwort betonte Abgeordneter Sandner, daß der sudetendeutsche Bürger, der Jahre hindurch seine Pflicht dem Staate gegenüber erfüllt habe, auf dem Stand punkt stehe, daß es die erste Aufgabe des Staates sein müsse, sür ein menschenwürdiges Dasein seiner Bürger zu sorgen. Die Sicherheit eines Staates könne durch nichts so gefährdet: werden wie durch die Verzweiflungsstimmung der Bür gerschaftsmassen selbst. Die Abgeordneten der Sudetendeutschen Partei werden sich nunmehr in das tschechoslowakische Fürsorgeministerium begeben, um nochmals eindringlich aus die unerträglich? Not im sudetendeutschen Gebiet hinzuweisen und Abhilfe zu fordern. Zu gleicher Zeit werden die Senatoren der Partei bei der Landesbehörde vorstellig werden. Vorstellungen beim Fürsorgeminister Im Anschluß an den Presseempfang sind die Abgeord neten der Sudetendeutschen Partei im Prager Fürsorgemi nisterium vorstellig geworden, während die Sencktoren Schritte bei der Ländesbehörde unternahmen.' Dem tschechoslowakischen Fürsorgeminister schilderte Abgeordneter Sandner die soziale und politische Lage irr den Notstandsgebieten, und betonte, helfen könne nur noch eine vollständige Entpolitisierung des gesamten Fürsorge wesens und die Zusammenarbeit aller Gutwilligen. In sei ner Antwort sagte Minister Necas zu, den Schritt der Su detendeutschen Partei im Ministerrat zur Sprache zu brin gen. Die Sudetendeutsche Partei werde schon in nächster! Zeit Gelegenheit haben, im Parlament zu diesen Frage»! Stellung zu nehmen. Der Minister äußerte den Wunsch, mit Bevollmächtigten der Sudetendeutschen Partei Einzel heiten besprechen zu können und erbat zu diesem Zweck den! Besuch einer fünfgliedrigen Abordnung des Abgeordneten-! klubs der Sudetendeutschen Partei. Hermsdorf i. E. Am Mittwoch lösten sich km Staat lichen Kalkwerk währen- -er Abräumungsarbeiten plötz lich große Erd- und Gestelnsmasfen und stürzten in den Kalkbruch. Dabei wurden zwK Arbeiter mitgeriffen. Der Arbeiter Fritsche aus Dippoldiswalde konnte in schwerverletztem Zustande von den Erd massen befreit und vom Arzt nach Anlegung von Notverbänden ins Kranken haus gebracht werden. Nach mehrstündiger Arbeit gelang es, auch den zweiten Albeiter aus den Trümmern zu holen. Doch kam Hilfe zu spat. Der Tod dürfte un mittelbar nach dem Anfall eingetreten sein. Der tödlich verunglückte Arbeiter hinterläßt Frau und vier Kinder. Dresden. Der sächsische Oberforflrat l. R. Karl Bernhard Schmidt in Dresden vollendet in körperlicher und geistiger Frische lein 90. Lebensjahr. Schmidt wurde am 24. Januar 1846 zu Fal ke n-ha in bei Altenberg geboren und-besuchle vom 10. bis zum 19. Lebensjahr Lie Dreikönigsschule in Dresden. Nach Ablegung der'Reifeprüfung ging sr ein Jahr als Eleve auf L as Bären- felser Revier. In Len Jahren 1866/68 studierte er an der Forst akademie Tharandt und arbeitete später an verschiedenen For 1- ämkern in und außerhalb Sachsens und an der sächsischen Forst- einrichtungSanstalt. 1884 wurde ihm unter Ernennung zum Ober förster Lie Verwaltung des Jc-Hanngeorgenslädker Reviers über tragen. 1888 erfolgte seine Versetzung nach Kreyern. Dieses Re vier verwaltete Schmidt, bis er am 1. Januar 1918 in den Ruhe stand ging. Dresden. Jüdischer Rasseschänder. Wegen Sittlichkeitsverbrechens wurde der zmeiundfünszig Jahre alte jüdische Kaufmann Mendel-Wolf Rosenblatt, Wiener Straße 29 wohnhaft, sestgenommen; er hatte im Septem ber 1935 an einem dreizehn Jahre alten Schulmädchen, das eine bei Rosenblatt beschäftigte Bedienstete besuchte, unzüch tige Handlungen vorgenommen. Königstein. Eine unangenehme Ueberraschung erlebt« ein Nadiohändler in Bielatal beim Reparieren eines Empfangs gerätes. Um die Ursache der Störung zu ermitteln, mußte er das Gehäuse entfernen. Plötzlich sprang eine Maus aus Lem Appa rat dem erschreckten Händler an -le Brust. Chemnitz. Wie das Chemnitzer Kriminalamt m'tteilt, war am l5. d. M. in der Wohnung der Amalie Mäscheder m Chemnitz eine 32 jährige Ehefrau, die sich dort angeblich zu Besuch aufhielt, verstorben. Da die Todesursache nicht ein wandfrei festgestellt werden konnte, wurde die gerichtliche Sek tion durchgesührt, die ergab, daß die Mäschrder bei der Ver storbenen einen verbotenen Eingriff gegen E ltgrid vorgenommen hatte, der den sofortigen Tod der Frau herbeigeführt hafte. Die Mäscheder, die festgenommen wurde, ist geständig, bereits früher Eingriffe gegen das keimende Leben vorgenommen zu: haben. Oelnitz i. E. Gebesserter Steinkohlenabsatz. Die Kohlenförderung im Oelsnitz-Lugauer Steinkohlenbe zirk betrug ,m Dezember 140 714 Tonnen; es wurden 4639 Tonnen Briketts hergestellt. Der Absatz entwickelte sich gut, wobei die vorübergehende Kälte belebend wirkte. Es konnte nicht nur die Förderung abgesetzt. sondern darüber hinaus in Hausbrand- und Jndustriekohle ein erheblicher Ten vom Vorrat verladen werden. Feierschichten wurden bei der Ge werkschaft Gottes-Segen zwei und bei der Gewerkschaft Deutschland eine eingelegt. Die Belegschaft betrug 7057 Mann. Penig. Falsche Angeberei. — Drei Wochen Gefängnis. Das Amtsgericht verurteilte den Einwoh ner Junghanns wegen falscher Anschuldigung zu drei Wo chen Gefängnis. Junghanns hatte in einer Anzeige an die Amtshauptmannschaft falsche Behauptungen über den Bür germeister von Tauscha aufgestellt. WMMhttsW Lei AMlMrdWu Ausgabeork Dresden für Sonnabend: Auf südliche Richtungen drehende Winde. Wechselnde, im Laufe deS Tages zunehmende Bewölkung mit wechselnder NieLer- schlagsneigung. Niederschläge im Gebirge nur anfangs als Schnee. Wärmer.