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WWWÄWM 78. Iahrg Nr. 122 Donnerstag, den 28. Mai 1925 Ls werden außerdem orrdsfrnMcht: DI« Bekanntmachungen der Sladträl« zu Au« und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. v«r .»i„«d!r»Uq>« D»ll»k«»ad' «rs<d«i»t U,Nch mU Lmxahme dir Tag« nach Sann- und AilNagi». D« Pr«w ILk dl« 34 MM drill« Tolonal - LiztlgtnM« kl N«IibIaUb«i>r» «sl ro <gamMenanir>g«a «d Sl,ll«-g«liich« «,dürftl»r 1»), auswdrl- SS, lür di- 00 mm drei,« P«,I,. NilUamrz«»« »», «irw^rl» 100, sllr di« M mm b««U« a»u. Tdwniljill« 11 lmswdrlL »1 Soldpsklwl,. PoM<-«<r-S»u,o I Letpik Nr. IL22S. O«m-iud«^ir».Nout» I «m, Urzz<». Nr. 7». D erlag L. W. Gärtner, Aue, SrzgeS. r-n,fpr«id«ri «M< «, SS»«», (A»l An«) 44». Sch««»«r, 1». Och».r,«»d«r, 4». »rahlmischrif« «oMfr—*» Lnztizin^lunahm« ILr dl« an, NachmlIIag crlcheineadr Siunimtr dl« aormillagd b Ildr ln d«n Äanplgilchlli»- »«llen. lll»« D«vidr llir dl« Nalnadm« d«r Nizeiqin am aorgrlchrlibe,,«» Laq« kwl« an dridm<nl«r Stell« wird nlchl s«s«d««, auch nicht lür di« MckNgkitt d«r d«ch Hirn- d-r-chrr aulgiqeb-n-n Anzrigen. — Für Nütz, umxrianzt «iozelandttr Schristslüte übernlaual di« SchrtlN«ilunz drin- D«r<m Wortung. — Uni«rdr«inu>gea d« S««chz>I,. diiriebes degrlndm deine Ansprüche. 2-ri zadlmizeoerjüz und Soukur» zellen Aadalle als nicht oereiabari. HanptSilchüUdNeUen in Ane, S^neederz and Schwärzender,. e. enthaltend die a«Mche« Bekanntmachungen der «mtshauptmannschaft und der ^agb0!all * Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats» u. städtischen Behörden in Schneeberg, Löbnitz. NeuMlel, Gränhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Amtliche Anzeigen. Freitag, den 29. Mai, norm. 9 Uhr^ sollen in Schwarzenberg» -Sachsenfeld 1 Poste» Feuerzeuge öffentlich meistbietend versteigert werden. Sammelort der Dieter: Döhlers Gastwirtschaft. - Der Gertch svoUzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Lößnitz. ObsiLaumMung. In der Zeit vom 28. Mai bis 4. Juni d. I. findet die alljähr liche Ermittelung der Anbauflächen statt, mit der zugleich eine Zäh lung der Obstbäume verbunden ist. Die Obstbaumbcsiher werden von der bevorstehenden Obstbaumzählung hierdurch in Kenntnis gesetzt, damit sie sich rechtzeitig vom Bestand ihrer Obstbäumc überzeugen und unseren Polizeiorganen richtige Angaben »lachen können. Lößnitz, am 2S. Mai 1923. Der Rat der Stadt. MWWU Wim Ser MölM Ut Verordnungsgemäß hat in der Zeit vom 28. Mai bis 4. Juni 1923 eine Zählung der in der Stadt Schwarzenberg vorhandenen Obstbäume fAstfel-, Birn-, Pflaumen-, Kirsch-, Aprikosen-, Pfivsich- und Walnußbäumel stattzufinden. Wir ersuchen die Obstlmumbesitzer, sich schon jetzt über den Be stand ihrer Obstbäume nach ertragsföhigen und nicht ertraasiähigen getrennt zu unterrichten, damit den Zählern sofort genaue Auskunft zrteilt werden kann. Schwarzenberg, am 26. Mai 1923. Der Nat der Stadt. — Polizeiamt. — Vergehung öer M, Murer- L ZiMerersrheiien für den Güterschuppenanbau auf Bahnhof Erla. 1200 cbm umbauter Raum. Preislisten sind, soweit der Vorrat reicht, vom unterzeichneten Bauamt zum Preise von 3 RM. zuzitgl. Postgeld zu beziehen. Eröffnung der Angebote am 8. Juni 1925, op-rrn. 11 Uhr. Zuschlagsfrist 3 Wochen. Lauzeit 10 Wochen. Deutsche Reichsbahngesellschaft. Eiseukmhubauamt Schwarzenberg. „Keine Verschleierungen!" Ganz falsch ist es, auf den Lorbeeren des Sieges vom 26. April auszuruhcn; es heißt vielmehr, vor allem den Steg ;u verteidigen. Daß Marx' Gefolgschaft die Mahnung ihres Herrn und Pleisters so ouffassen wird, wie sie gemeint war, war zu erwarten; denn wenn dir Angriffe auf das Re sultat des 26. April fortgesetzt, jetzt sogar noch ganz besonders verstärkt werden, so dann man sich denken, wie jene Mahnung gemeint war. Die Entwaffnungsnote sicht in Aussicht. Da will man das Märchen in dis Welt setzen, daß dieWahl Hindenburgs die Forderungen unserer Entwaffnung verschärft, ver mehrt Hobe. In geschickter Praxis stellt man es schon so hin, als fei jeder Widerspruch gegen diese Behauptung eine — „Ber- schloierung". Als arbeite inan im Interesse der Wahrheit daran, bas deutsche Volk über die Situation aufzuklären, die es sich am und mit dem 26. April geschaffen habe. Dabei läßt sich von jeder einzelnen Forderung, die man im Nat der Alliierten gegen uns beschlossen hat, bis in einzelnste genau sagen, daß sie s ch o n län g st in allen Zeitungen Frankreichs und Englands eurgrtaucht sind. Die Umgestaltung der Schutzpolizei ist altes englisches Verlangen, ebenso wie die noch weitevgchende Zerstörung jeder industriellen Möglichkeit zur Herstellung von Heeresgerät. Der angeblich wieder errichtete große Generalstäb in Deutschland liegt schon se i t I ah re n als Alpdruck auf der französischen Presse. Man sehe doch nur einmal hinein in das maßgebende militärische Matt Frankreichs, in die „France militaire"! Nun aber be haupten die maßgebenden Blätter der Zentrumspresse frisch, fromm, fröhlich, daß „die Aussichten in diesen Dingen früher bereits einmal bedeutend besser gestanden haben". Und man setzt das „bedeutend besser" in Sperrsatz. Mit derselben Frische wird dann weiter gesagt, daß die Wahlkampagne gegen Marx die Auffassung im Auslande über den guten deutschen Willen erheblich geändert habe. Mit noch größerer Frische wird in die Welt gesetzt, daß der Sturz Marx' bereits ein ver- schärftes Verhalten der Besatzungsbchörde Im besetzten Gebiet verursacht habe. Orientalische Märchenerzähler sind doch nichts gegen diese Skribenten in der Zentrumspresse. Mit der größten Unfrommheit wird eben dort dann weiter behauptet, daß auch Lie weitere Entwicklung des Sicher heitspaktes gleichfalls in stärkster, und zwar unheilvollster Farm durch das Resultat vom 26. April beeinflußt werden würde. Um Gottes willen: „Wir behaupten etwa nicht, daß nun vielleicht Lein Sicherheitspakt zustande käme, oder daß etwa die Räumung der Kölner Zone oder -es Ruhrgebiets sich noch ins Unendliche hinausziehen werde." Um Gottes willen, nein, so etwas behaupten jene Skribenten nicht; denn sie sind — „überaus ehrenwerte Männer". Sie schreiben es zwar, ober behaupten tun sie es, wie gesagt, nicht. Dafür tun sie etwas anderes. Mit Tränen in den Augen, um deren quellen den Strom jedes Krokodil sie beneiden könnte, schreibt man bann mit einem Fromme-Hslene-Augenausschlag, daß nun die zukünftige Befriedung Europas und damit Deutschlands mit gewaltig schweren Bedingungen erkauft werden müsse. „Wir haben rrns zu fragen, ob mir oll die'« Räumungen, Pakte und so weiter nicht billiger hätten haben können". Und wieder setzt man dieses „billiger hätten haben können" in Sperrsatz. Schnell beantwortet man, auch wieder in Sperrsatz, dann diese Frage schon selbst: Wenn der Sicherheitspakt ge- schloffen w-ird, wenn die Räumungen vor sich gegangen sind, dann werde die Rechtspresse bestimmt nichts davon erwähnen, ,chaß diese Dinge mit einer erheblich höheren Be lastung für das deutsche Volk erledigt wurden, als es etwa unter einer von allen vernünftigen Parteien gestützten Ne gierung Marx der Fall gewesen wäre". Das bequemste, das lohnendste und amüsanteste Spiel, das sich historisch und politisch denken läßt, ist die fröhliche Debatte um das, was hätte kommen können, wenn irgend etwas an deres gewesen wäre. Daß ein Bewois für die dann ausgestellten Behauptungen nicht erbracht werden kann, macht ja das Spiel ganz besonders leicht und lohnend. Für all das, was von der Zentrumspresse behauptet worden ist, wird ja ein Beweis erst gar nicht versucht. Er wäre ja auch unmöglich. Aber mit beweislosen politischen Behauptungen so lange zu arbeiten, bis sie ihre Wirkung getan haben, nämlich als „uu- umstößlich-selbstverständliche Wahrheit" betrachtet zu werden, ist altgewohnte demagogische Taktik. Nur verträgt sich das alles sehr schlecht mit dem Gelöbnis der „Loyalität", die man nach den: 26. April versprochen hat. Das üble Spiel, das man vor den Wahlen veranstaltete: Die Wahl Hindenburgs bedeut: schwerste außenpolitische Belastung unserer Zukunft, bedeute Verzögerung der Räumung, bedeute schärfstes Eingreifen der Entente in der Frage der Entwaffnung, bedeute Verzögerung oder gar Unmcglrännachung des Sicherheitspaktes, — all das zieht inan jetzt wieder aus der Waffenkammer «heraus, obwohl sich doch diese Waffen erfreulicherweise vor dem 26. April als unwirksam erwiesen haben. Akan kann das Prophezeien nicht lassen: Nach der Wahl vom 23. April prophezeite man einen scharfen Rechtskurs bei den französischen Gemeindewahlen des 3. Mai. Man prophe zeite vorbei. Eine sofortige Erschwerung, vielleicht sogar einen Abbruch der Handelsvertragsrerhandlungen mit den Entente staoien sagte man voraus. Auch darin prophezeite man vorbei. Man prophezeit in der Regel vorbei, kann sich aber von der Rolle einer verunglückten Pnkhia nicht trennen, läßt sich immer noch von den unheiligen Dämpfen der Erbitterung und Partei- 1'ucht umwallen. Dem muß sofort von allen entgegengetreten werden, die sich hinter Hindenburg stellten. Deutlich genug war die Drohung eines sozialistischen Blattes, daß in Frankreich vor kurzein der Präsident dem Druck einer politisch anders gerichteten Kammer nachgeben mußte. Freilich vergißt man dabei, daß Millerand kein Hindenburg ist. D. V. Wichtige Aenderungen der Reichsverfaflung. Berlin, 26. Mai. Am Mittwoch will der Neichsinnen- minister die Abgeordneten mit dem von ihm fcrtiggestellten Entwurf neuer Verfassungsbestimmungen über die Rechte der Länderregierungen bekannt machen. Mit diesem Entwurf beginnt die Reihe gesetzgeberischer Anträge, die das Reichsinnenministerium vorbereitet und die die Reichsfarben, die Auflösung desStaatsge- richtshofes zum Schutze der Republik usw. betreffen, sondern die auch in erster Linie die Herabsetzung der Zahl der Reichstagsabgeordneten auf eine wesentlich geringere Zahl (man spricht von 300 bis 350 Abge ordneten) umfassen wird. Aufhebung notwirtschaftlicher Verordnungen. Berlin, 26. Mai. Der Wirtschaftspolitstche Ausschuß des vorläufigen Reichswirtschaftsrates beschäftigte sich heute mit dem von der Reichsregierung zur Begutachtung vorgelegten Entwurf einer Verordnung über die Aufhebung not wirtschaftlicher Verordnungen. Der wirtschafts politische Ausschuß spvach sich dafür aus, daß auch diePreis - treibereiverordnung vollständig und nicht nur teil weise aufgehoben werden soll. Im übrigen wurde dem Der- ordnungsentwurf zugestimmt und zugleich die von der Reichs- regierung geplante Vewrdnnng gebilligt, wonach mitPreis- s ch i l d e r n versehen werden sollen, soweit sie Gegenstände des täglichen Bedarfes sind: Brot, Brötchen, Fleisch, Wurstwaren, Butter, Margarine und sonstige Speisefette. Einem Gesetz, entwarf, wonach die Verordnung zur Sicherstellung des Waren- Umlaufs vom 22. Oktober 1923 aufgehoben werden soll, stimmte der Ausschuß ebenfalls zu. Die Versteuerung der Spekulationsgewinne. Berlin, 26. Mai. Im Steuerausschuß des Reichs- tages wurde heute das Einkommensteuergesetz weiter beraten. Eine längere Aussprache entspann sich darüber, ob Spekula- tionsgewiniv. als Einkommen zu versteuern seien. Der Aus schuß beschloß, Einkünfte aus Veräußerungsgeichäften der Be- stouerung zu unterwerfen, wenn der Zeitpunkt zwischen An- schaffung und Veräußerung bei Grundstücken weniger als zwei Jahre und bei anderen Gegenständen weniger als drei Monate beträgt. Wenn der Gewinn aus der Veräußerung im Steuer- abschnitt weniger als 1000 M. beträgt, soll Steuerfreiheit ein- Dee ReichsVehrslar. Berli«, 26. Mai. ImReichstag wurde die zweite Be» ratung des Reichshaushaltplanes beim Haushalt des Reichs- Wehrministeriums fortgesetzt. Abg. Schöpflin (Soz.) wendet sich gegen die hohen Kosten für dis Reichswehr, die dem Deutschen Bunche jährlich 4U00 Mark pro Kopf koste. Die Ausstattung der Reicyswehr dürfe nicht so weiter gehen, sonst kämen wir bald zu südameri- kanischen Zuständen. Es müsse erwogen werden, ob eine Marine im jetzigen Umfang überhaupt noch Zweck habe. Ein- geschritten müsse werden gegen das Tragen schwarz-weiß-roter Abzeichen durch iüeichswehrsoldaten und gegen den Mißbrauch der Reichswehrkapcllcn bei republikfeindlichen Festlichkeiten. Der Redner fordert umgehende Klärung der Frage der schwar zen Reichswehr und bezeichnet es als bedenklich, wenn die Reichswehr private Mittel aus Wirtschaftskreisen annehme. Der Redner behauptet, daß die Ausbildung von Zeitfreiwil ligen in kleinem Umfangs auch heute noch stattfinde. Seine Fraktion wolle mit der Ablehnung des Etats dem Minister n'cht persönlich das Mißtrauen aussprechen, sondern sie wende sich nur gegen die in der Reichswehr vorhandenen Mißstände. Abg. S ch m i d t - Hannover (Dntl.) bedauert die Kritik der Linken, da man ein wachsendes Vertrauen der Bevölke rung zur Reichswehr feststellen könne. Die Kritik sei auch aus, außenpolitischen Gründen unangebracht. Leider hätten wir nicht mehr die alte demokratische allgemeine Wehrpflicht, die eine billigere Heeresverwaltung ermöglichte. Sehr schwierig sei es, die abgehenden Mannschaften unterzubringen, von denen zurzeit noch 18 000 Mann nicht untergebracht sind. Der Redner bedauert, daß die Frage der Zeitfreiwilligen und der schwarzen Reichswehr wieder aufgerollt worden sei. Man habe bei diesen Angriffen sowohl die Entwicklung und die Aufgabe der deutschen Reichswehr außer Betracht gelassen. Unsere Reichswehr sei der Ausdruck des Staatswillens und die Garantie für Ruhe und Ordnung. Jeder Angriff auf die Reichswehr könne doch nur den Westmächten von Nutzen sein. Der Redner fordert, daß die Reichswehr dem Kuhhandel der Parteien entzogen werde. Der Pflichtgeist müsse in ihr ge pflegt und gekräftigt werden. Abg. Er sing (Ztr.) tritt gleichfalls der sozialdemokra tischen Kritik entgegen, die mit der Haltung im Widerspruch stehe, die dis Sozialdemokratie bei der Schaffung der Reichs wehr in Weimar eingenommen habe. Abg. Brüninghaus (D. Vp.) protestiert dagegen, daß Ler Vorredner den Wehretat benutzt habe, um den Reichs block zu bekämpfen. Tatsache sei, daß im besetzten Gebiet dem Volksblock öffentliche Umzüge gestattet wurden, während man sie dem Reichsblock verboten habe. Es sei sehr bedauerlich, daß ein großer Teil der reichshauptstüdtischen Presse die Hilse des Auslandes gegen die Wahl des jetzigen Reichspräsidenten angerufen habe. (Lärm und Un ruhe links.) Der Redner spricht der Reichswehr Dank aus für ihr tapferes Vorgehen gegen die reichszerstörenden Elemente in Sachsen. Deutschlands Abrüstung müsse jetzt endlich als abgeschlossen gelten. Frankreich habe heute ein modern aus gerüstetes Heer von 780 000 Mann, obwohl ihm nach der Ab- rüstung nur 62 000 Mann zuständen. Durch die immer er neuten Lontumacialurteile in Frankreich und Belgien werd« der Dölkerfrieden nicht gefördert. Der Redner wendet sich dann gegen die sozialdemokratische Kritik über das Tragen schwarz-wsiß-roter Abzeichen, und weist darauf hin, daß schwarz-weiß-rot Unsere Marine- und Handelsflagge seien. Im Glauben an die schrvarz-weiß-roten Farben seien Millionen unserer Brüder in den Tod gegangen. (Zuruf links: ermorde: worden! — Stürmische Zurufe rechts.) Die gute Tradition der alten Armee müsse unbedingt gepflegt werden, dtur dann könne etwas Brauchbares daraus werden. Vizepräsident Dr. Boll teilt mit, -aß ein kommuni stischer Mißtrauensantrag gegen den Reichswehrnrinister Dv Geßler vingebracht worden sei. (Heiterkeit.) Abg. v. Gräfe (DVölk.) weist die ihm vom Minister im Ausschuß zugeschriebene Vaterschaft des Ausdrucks „schwarz« Reichswehr" zurück. Reichswehrminister Dr. Geßler lehnt es ab, auf den Ton des Abg. v. Gräfe einzugehen und kündigt crktvmnäßigs Beweise an. Das Haus vertagt sich dann auf Mittwoch. Zuspitzung im besetzten Gebiet. Dortmund, 26. Mai. Aus dem besetzten Gebiet häufen sich in den letzten Tagen die Nachrichten, die übenviegeÄ» be sagen, daßdioBesatzungihreHaltung gegenüber de« deutschen Verwaltung und der Bevölkerung wieder ver« schärft. Diese Meldungen stammen vor allem aus fran» zösisch besetzten Orten. Die neue Taktik der Besatzung äußert sich ». D. in der Zunahme überraschender Paßkorrtrol« len, rücksichtslosen Verhaftungen wegen der kleinsten Dev« gehen gegen irgend welche Bestimmungen der Rheinlandkom« Mission, Zeitungsverboten und anderen Schikanen de, MM tärs gegen die Bevölkerung. Auch die deutschen Behörden haben darüber zu klagen, daß die MilitSrbureaukratie im um vermeidlichen Derwaltunasverkehr ihre frühe« kleinlich, Nadelstichpolitik wiÄer ausgenommen hc"'