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Dresdner Journal : 27.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187906278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790627
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790627
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-06
- Tag 1879-06-27
-
Monat
1879-06
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 27.06.1879
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^14« Freitag den 27. Juni. 187S 2 4«, nur r,u, au« 6 «5 <au« «, «achm. orm. 8 50 « II 45,. ltft.4.44,). 1 45 lau« 8. 12.40). !««>»»- bm 2,5b 2,«). Lil«««» nd 5,0 >. »rü, »ro ,u» «uiia » un» a «lach». Mina,« und K», Isiwi»- > ab alle rm > früh « NMt rinauenl mt»«,« «»>»»» «den», 7 r»1» fr«» 7 » » und . Frei- h « »i« , fr«» « «»end« AW r, ««ch- l»r; «m »oller «de»»« «»>» «den»« ». »d» p. » di, Kt» 7 >«»«»» , «a»- 7 Ilbr, » » Ube l. Pa«- »ent««« »»NU 1 r» I» ss»»«, 4—t»«u«» »«!«»«: . . »8 11 Lr». 4 1t«r» 50 Li»»«!»« Hur»)»«n4: 10 ?k Lu«»«rd»Id 66»6«44t»ck«o ksiod«, tritt?o»t- uoä 8t»opel«44«:KI»8 »ul»»». I»»«r»t»»prel»«: LAr >!«» 8»m» «vor x«p»IUEu kstitreil« 20 kk. v»t«r „Lui-«»«4utt5' <li« 2«i1« 50 kk. Nr»e»«t»«»r T>«u«k mit Xa»ii»kii!« ä«r 8ovo- uoä ksisrt»^^ ^deort» kür <!«» sol^evöen DresdM Änrnal. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. lonerllte»»»»»»«« »onrrLrt» > L«ip»i«: n. Lra»<t,trtter, OommimioerLr lt« ürvscliier louraitt»; SnmdniF - N«rIiLVl»L I^lxrtU >»»«I - »r«,I», ^m»tfn > 4 ». M : 2aa»e»««t«» t ^vAier, >«rll» Mim -Lnmd-rll kr»U-L«i?»t» krimkturt ». ». Xä»eL«: L«oei ,Vo«e, LarU»: A. Xorxict, /»«va!ic1r»cki»t >r«m,n: L L>c/Uott«, Lrnalno: T Sta-An« « Lürvau; Ldinmit,; H rrnn^turt «. L ^a«A-^ncke 44. 6 »ct)e ijockt>»i>6Iun^; 8-rlll»! k- , 8»nuo»«r? 6 , r«rt« LnrliL -rmLicMrr ». » Da»L« L t^., L»md44i,: F /kte^A«-, Lt«««r. Ner»ii«x«d«r: NSoisl. Lxpväittoo 6e« Drvxtoer 1oriri4«t», vrescl«», 2«ill^er«4r»n»s Ho. 20. Nichtamtlicher Theil. LelesraPhische Nschrichte». Berlin, Donnerstag, 2S. Juni, Nachmittag-. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der Reichstag genehmigte in seiner henttgen Sitzung in erster und zweiter verathnng den Gesetzeutwurf, betreffend den Ban 00» Eisenbahnen von Teterchea nach Dieden- Hofen nnb von Buchsweiler nach Schweighausen, und »erwies den Gesetzentwurf, betreffend die Fest, stelluag eines dritten Nachtrags zum ReichöhauS- dalt-etat für 1879 8V (Ausgabebewilligung für das Reich-tagSgedäude) an dir Budgetcommisfion. Im Laufe der Debatte« bat der NrichskauzleramtS. Präsident Hofmann, falls der Reichstaa die Lor- läge ablehuen sollte, darüber zu beschließen, ob der Gedanke der Errichtung eine- NeichStagSgebLudes in Zukunft festgehalten oder aufgegeben werden sollte, und empfahl behufs fernerer Behandlung des Projektes die Einsetzung einer Zwischencom- Mission aus Mitgliedern des Reichstags und drS Buudrsrathes, welche zunächst daS Programm vom Jahre 1871 revidiren sollte. Bei Berathung der Petition «egen Fertigstellung deS Rationaldenk- «als auf dem Niederwald lehnte der Reichstag de« Antrag des Centrums auf nochmalige Ber- wrisuug an die Commission ab «nd überwieS die Petition dem Reichskanzler zur Berücksichtigung bei de« nächsten Etat. Sodann nahm der Reichs tag in zweiter Lesung den Gesetzentwurf über di- Eonsnlargerichtsbarkeit nach deu CommisfiouSan- träge» vu dloe an. Varis, Mittwoch, LS. Juni, Abends. (Corr.- Bur.) Das donapartistische Journal „PayS" mel det: Infolge des verschlimmerten Gesundheitszu standes der Kaiserin Eugenie verbleibt Rouher noch in Ehislehurst. ES wird ein neues Unglück befürchtet. Rom, Mittwoch, 25. Juni, AbendS. (W. T. B.) Der Kürst Alexander von Bulgarien ist heute hier eiugetroffen uud auf dem Bahnhofe von einem Adjutanten des Königs und den Botschaftern Deutschlands und Rußlands mit dem Personal der beide« Botschaften empfangen worden. Der Kürst hat i» Palais der deutschen Botschaft Wohnung genommen. London, Mittwoch, 25. Znui, AbendS. (W. T. B.) Ja der hentigen Sitzung deS Unterhauses wurde dir zweite Lesung der irischen Universität»- bill fortgesetzt. Nachdem die Bill von den Parlamentsmitgliedern Playfair und Gibson bekämpft, von Forster aber be fürwortet worden war, erklärte der Staatssekretär de» Innern, Cros», die Bill in ihrer gegenwärtigen Fassung sei unannehmbar für die Regierung. Morgen werd« die Regierung im Oberhause selbst eine Bill be antrage», in welcher ihre Ansichten über den in Rede stehenden Gegenstand zum Ausdruck gelangen würden. — O'Connor brachte hierauf einen Anttag auf Ver tagung der Debatte ein. — Der Marquis v. Harting ton unterstützte diesen Anttag. — Harcourt sprach sich mißbilligend über daS Verfahren der Regierung au». — Der Schatzkanzler, Sir S. H. Northcote, rechtfertigte da» Verhalten der Regierung und erklärte, daß sie sich der Errichtung einer dritten Universität, aMiitten Lollegien und der Dotirung eines confessio- uellen Unterricht» widersetze. Ls»hs», Do»erSt«z, 26. I«»i, Mit ts,«. (W. T. B.) N«s K-«sta«ti»-pel Hs» heutige» Tage «elbet „Ne«ter'S Office": Der Sulla« hat de« Zradeh «uterzeichiet, »elchcr de« Ahedive absetzt «ad de« Erk- -ri«;e« Tewfik Pascha ;» dessen Nachfolger er»e««t. Ueber die letzten Verhandlungen mit dem Khe- dive erfährt die „LimeS" auS Kairo vom gestri- gen Tage, daß die Generalconsuln dem Khedive die Mittheilung machten, die Pforte habe Tag» vorher seine Absetzung zu Gunsten Halim PaschaS beschlossen, daß dieselben aber dringend die Ab dankung zu Gunsten Tewfik Paschas empfahlen und schriftlich gewisse Garantien versprachen. Der Khedive machte die Versorgung seiner Familie wie vor der Abtretung der Domänen, sowie die Ab dankung in die Hände deS SultanS zur Be- dinguug. Die Generalconsuln erwiderten, letztere Bedingung würde den Abbruch der Verhandlungen herbriführen; die Dinge müßten ihren Lauf nehmen. Den „Daily NewS" telegraphirt man auS Alexandrien, der Khedive gehe nach Konstanti- nopel und werde Tewfik Pascha alö Regenten zu- rücklaffen. Die Vorbereitungen zur Abreise seien bereits getroffen. Washington, Mittwoch, 25. Juni, AbendS. lTel. d. Dresdn. Journ.) Im Senat brachte heute Burnside eine Resolution ein, welche erklärt, daß die Bevölkerung der Bereinigten Staaten nicht ohne große Beunruhigung die Versuche sehen könne, welche von Seiten eines Theiles der europäischen Mächte gemacht würden, einen Canal unter ihrer Protection uud Herrschaft durch den Isthmus von Panama herzustellen, und daß ein solcher Versuch alS Manifestation feindlicher Gesinnungen gegen die Vereinigten Staaten angesehen werde. Lageggeschichte. * Berlin, 25. Juni. Die „Prov.-Corr." bestätigt, daß Sr. Majestät der Kaiser in nächster Zeit die Freude haben wird, den Besuch des Kaisers von Ruß land in EmS zu empfangen, und fügt hinzu: Der Aufenthalt unsere» Kaisers in EmS dürfte bis zur Mitte de» MonatS Juli dauern; dann ist nach einem mehrtägigen Besuche in Coblenz und nach einigen an deren Ausflügen ein Aufenthalt Sr. Majestät auf der Insel Mainau bei der großherzoglich badenschen Familie und hiernächst die Badecur in Gastein in Aussicht genommen, von wo zunächst die Rückkehr nach Berlin erfolgen soll. — Die „ Prov.-Corr. * bringt an der Spitze ihres BlatteS einen warm empfundenen Artikel über den Tod des Prinzen LouiS Napo leon, in welchem in sympathischer Weise auch der Kaiserin Eugenie gedacht wird und welcher mit folgen den Sätzen schließt: „Wenn auch der Versuch gemacht werden wird, die Anhänger der bonapattistlschen Sache entweder um den Namen des Prinzen Napoleon I«- rüme, oder um seinen ältesten Sohn, den 17 jährigen Prinzen Victor, zu schaaren, so ist doch höchst zweifel haft, in wie weit dies gelingen kann, in wie weit na mentlich der Glaube Boden finden wird, daß die Ge währ einer festen und sicheren Staatsordnung, welche Viele gerade im Bonapartismus vor Allem fanden, auch unter jener neuen Fahne zu erreichen sein werde. Schon jetzt werden gewichtige Stimmen aus dem bis herigen bonapartrstischrn Lager laut, welche die Hoff nungen der Eonservativen nur noch in dem engen An schlusse an die monarchisch-royalistischen Parteien er blicken. Welche Folgen eine solche Wendung und Gestaltung der Paneiverhältnisse für etwaige zukünftige Entwickelungen haben kann, ist für jetzt nicht abzuseh-n. Für die unmittelbare Gegenwart ist der Tod des Na poleonischen Erben unzweifelhaft eine innere Schwächung der bonapattistischen Partei, und je mehr diese gerade in letzter Zeit das Ansehen und die Befesti gung der republikanischen Regierung mit allen Waf fen zu bekämpfen und zu untergraben bemüht war, desto schwerer wird in diesem Augenblicke der Schlag, welcher die bonapartistische Sache betroffen hat, zu Gunsten der Republik ins Gewicht fallen. Die dauernde Entwicklung der französischen Zustände hängt freilich nicht von einzelnen noch so bedeutenden Per sonenfragen, sondern von der Entscheidung zwischen den gewaltigen grundsätzlichen Gegensätzen ab, welche auch innerhalb der jetzigen republikanischen Staatsform von Neuem um die Geltung und Herrschaft streiten." — Der hiesige japanische Gesandte, Siuzo Aoki, hat Berlin verlassen, um sich für längere Zeit nach Japan zu begeben. Bis zu seiner Rückkehr ist der Legations- secretär Aoshitane Sannomiya mit der Wahrnehmung der Geschäfte der japanischen Gesandtschaft be auftragt worden. — Zur gegenwärtigen Lage der Reichstagsarbeiten bemerkt die „Prov.-Corr.", es dürfe an der Aussicht festgehalten werden, daß es ge lingen werde, die Session in der dritten Juliwoche zum Abschlusse zu bringen. Vor den letzten Be- rathungen der Tarifcommission über die sogenannten Finanzzölle und vor den entscheidenden Beschlüssen der Tabakscommission finden zur Zeit zwischen allen den jenigen Parteigruppen, welche das Zustandekommen des neuen Zolltarifs und der damit verknüpften Finanz reform im Großen und Ganzen erstreben, vertrauliche Berathungen über die sogenannten constitutionellen Bürgschaften Statt, d. h. über die Frage, auf welchem Wege am besten sicher zu stellen ist, daß angesichts der bevorstehenden Vermehrung der Einnahmen de» Reichs die verfassungsmäßigen Rechte der ReichSver- ttetung nicht geschmälert werden. Als Gegenstand all- seitigen Einverständnisses, wie eS auch schon bei den entsprechenden Verhandlungen im preußischen Abgeord netenhause festgestellt war, darf nach der „Prov. Eorr." gelten, daß die Ueberschüsse au- den neuen Einnahmen, soweit sie nicht direct oder indirect zu den im ReichS- budget fcstzustellenden Ausgaben gebraucht werden, den Einzelstaaten zur Erleichterung ihrer Ausgaben und ihrer Steuerlasten zufließen sollen. Unter welchen Modalitäten die Ueberwelsung vom Reiche an die Bundesstaaten stattfinden soll, und inwieweit dabei der Form nach die Matncularbeiträge sortbestehen können, darüber wird gegenüber dem wesentlichen sachlichen Einverständniß die Verständigung wohl nicht allzu schwer zu erreichen sein. — Das Resultat der heutigen Berathung der Tarife ommission ist, wie die „Post'« meldet, folgendes. Der Antrag v. Franckenstein Nr. 2; Die Abgabe von Salz und die Zollsätze des Tarifs in Nr. — werden bis zum !. April 188 t bewilligt und von da ab jährlich im NeichShuushallSelat festgesetzt Wird zurückgezogen. Der Antrag von Bennigsen Nr. 2: Ergiebt sich im Reich-haushaltsetat nach der im Ein zelnen erfolgten Feststellung der Einnahmen und Ausgaben ein Ueberschuß der ersteren, so ist derselbe im Etat den ein zelnen Bundesstaaten, nach Maßgabe ihrer Bevölkerung zu überweisen wird mit 19 gegen 8 Stimmen abgelehnt. Der An trag v. Franckenstein Nr. 1: Derjenige Betrag der Zölle und Tabaksteuer, welcher die Summe von .... Mark in einem Jahre übersteigt, ist den einzelnen Bundesstaaten, nach Maßgabe der Bevölkerung, mit welcher sie zu den Matricularbeiträgen herangezogen werden, zu überweisen. Diese Ueberweisung erfolgt vorbehält lich der definitiven Abrechnung zwischen der Reichskasse und den Einzelstaaten aus Grund der im Artikel 8v der ReichS- versassung erwähnten Quartalextracte und beziehungsweise Jahresabschlüsse wird mit 16 gegen 11 Stimmen angenommen. — Die „N. A. Z." schreibt: Bekanntlich ist von Selten Deutsch lands der gegenwärtig in London tagenden inter nationalen Telegraphenconferenz ein Vorschlag unterbreitet worden, welcher darauf hinzlelt, die jetzigen unverhältnißmäßg hohen Taxen für Benutzung de» Tel«^ graphen im internationalen Verkehr zu ermäßigen uud einen vereinfachten Tarif einzuführen, der für alle Staa ten gleichmäßige Berechnungsgrundlagen feststellt. Nach dem verschiedene europäische Staaten, darunter namentlich auch Deutschland, Frankreich, Oesterreich-Ungarn, Bel gien und die Niederlande, durch den Abschluß von Einzelverträgen auf eine Ermäßigung der Tüxen für den gegenseitigen Depeschenverkehr mit Erfolg hinge wirkt haben, liegt e» im Interesse Aller, die bereit» erprobten Tarifgrundlagen für den internationalen Ver kehr allgemein zur Geltung zu bringen. ES darf daher der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß e» trotz der aufgetuuchten Schwierigkeiten und fiScalischen Be denken, der Londoner Conferenz doch noch gelingen werde, die Tanffrage einer Lösung intgegenzuführen, welche den seit einem Jahrzehnd auf diesem Gebiete bestehenden Stillstand beseitigt und das schnellste Ver kehrsmittel der Neuzeit befähigt, seine Eulturaufgaben ersprießlicher zu erfüllen. Stuttgart, 25. Juni. (Tel.) Der heutige „StaotS- anzeiger für Württemberg" enthält einen Außruf zur Bewerbung um Dienststellen bei der Justiz, sowie eine officiöse Note, worin hcrvorgehoben wird, daß trotz der durch die dermalige Session de» Reichs tages veranlaßten Nichtverabschiedung des Nachtrag»- etatS zum Justizetat der vorgedachte Aufruf im Hin blick auf die Dringlichkeit des Bedürfnisses der Justiz verwaltung, sowie im Interesse der Justizbeamten dennoch habe erlassen werden müssen, damit die Be setzung der künftigen Gerichte keinen Aufschub erleide. In einem weitern Artikel tritt der „ StaatSanz. * einem Artikel des „Schwäbischen Mercur* entgegen, in wel chem wegen der angeblich allzu geringen Erhöhung der Besoldung der Richterbeamten ein Eingreifen der ReichSgewalt herbeigesehnt wird. Es wird diese der Regierung und den Ständen gegenüber unziemliche Sprache getadelt und darauf hingewiesen, vaß im Schooße deS StaatSministerium» über die Frage die vollste Uebereinstimmung geherrscht habe. E» könne vorausgesetzt werden, daß eine derartige Denkweise nur bei einer kleinen Mehrheit der württembergischen Richter vorhanden sei. Der Entwurf enthalte eine erkleckliche Verbesserung der ökonomischen Lage der Richter, d»e Regierung habe Angehörige einzelner Departement» nicht ungebührlich vor den übrigen bevorzugen können. * Wien» 25. Juni. Die ReconvaleScenz in dem Befinden des Grasen An brassy ist bereit» so weit vorgeschritten, daß der Minister wieder in der Lage ist, sich den Grschäften zu widmen und daß Gräfin Andrassy ihre unterbrochene Cur in FranzenSbad wie der aufnehmen kann. Der „Pr.* zufolge ist e» mög lich, daß auch Graf Andrassy zur gänzlichen Erholung einen Badeort besuchen wird. — Der Vorsitzende im Ministerrathe, Minister 1)r. v. Stremayr, ist an einer Gelenkentzündung erkrankt. — DaS Resultat der gest rigen ReichSrathSwahlen ergiebt eine Verstärkung der Clericalen und Nationalen um 3 Stimmen und die entsprechende Schwächung der Berfassungspartei. Von den gestern vollzogenen 22 Wahlen stellen sich 14 als Wiederwahlen, 8 als Neuwahlen herau». Heute traten die Wahlmänner der Landgemeinden de» Herzog- thumS Salzburg an die Urnen. Sie haben 2 Man date zu vergeben und die beiden bisherigen clericalen Abgeordneten wiedergewählt. Nach der „Pr.* unter liegt es keinem Zweifel, daß auch noch in anderen Provinzen die Verfassungspartei Mandate, und zwar nicht blos in den Landgemeinden, sondern auch in städtischen Bezirken elndüßen dürste. Hieran sei nicht nur die vielfach mangelhafte Patteiorganisation, son dern weit mehr die Zerfahrenheit im verfassung-treuen Lager Schuld. Prag, 25. Juni. Bekanntlich haben in de» letzten Tagen zwischen Vertretern de» eonservativen Feuilleton. Kedigirt von Otto Bauet. K. Hostheater. — Altstadt. — Am 25. Juni: „Wilhelm Teil", Schauspiel in 5 Aufzügen von Schiller. So wäre denn mit dieser Vorstellung die Saison für da» Drama an unserm Hoftheater zu Ende ge gangen, nachdem sie schon früher im Neustädter Hause eine Begrenzung fand. Nicht so lange, al» dort wird bei un» in der Altstadt da» Hau» geschlossen bleiben, indem bereit» zum 1. August die Wiedereröffnung ins Auge gefaßt und bestimmt ist. Es würde sich die Zeit der Nast vielleicht mit Lortheil für die Kunst und die erneute Anregung de» Publicum- und ohne allge meinen Nachtheil für die Kasse noch etwa- länger auS- dehnen lassen, wenn nicht die Aufmerksamkeit gegen die vielen, Dresden seit alter Zeit besuchenden Fremden nuen längeren Schluß unerwünscht erscheinen ließe. Der Ruf und die ruhmvollen Traditionen deS Dresdner Hoftheater» rufe« in Allen, die sich in Dresden aus- halten, den sehr natürlichen Wunsch hervor, die Leist ungen der hiesigen Bühne al» einen geistigen Genuß nicht lauge zu entbehren. Somit rechtfettigen sich die Entschlüssi der Generaldirection al» ein klug gewählter Mittelweg. Di« letzte dramatische Vorstellung gestaltete sich bei der aläuzendrn Au»stattung de» beliebten Schiller'schen Wer«» al» ein erfreulicher Theaterabend. Er erwie» «dermal», daß gerade btt diesem Stücke die wunderbar schönen, decorativeu uud costumlichen Mittel lucrativ verwendet worden sind und sich auch in Zukunft noch belohnen werden. Und zugleich wird sich immer mehr daS Princip als das richtige herausstellen, sich mit dem höchsten Glanz der Ausstattung fürs Auge nur auf einen möglichst kleinen Kreis dazu passender Dich tungen zu beschränken, damit die Ansprüche der Zu schauer nicht zu Lonjequenzforderungen ermuntert wer den, die der Kasse zu schwere Opfer auferlegen würden. Hr. Schneider hatte :m Tell seine Abschiedsrolle, die ihn zu tüchtigen Leistungen angeseuert hat, sowie dieser Künstler denn überhaupt unserem Theater seine auShelfendr Kraft mit vollem Streben zur Verfügung stellte. Zur Vervollkommnung seiner natürlichen, ge sunden Telldarstellung sei noch darauf hingewiesen, daß sich da» Charakterbild derselben verfeinern wird, wenn der Gast seinen Helden, namentlich in ruhigen Scenen (in der Häuslichkeit, vor dem Apselschuß rc.) weniger auf Organ spielt und die Wirkung deS vollen, in solchen Augenblicken nicht nothwendlgen tiefen Brust ton» in den einfachen ConversationSton herabmindert. O. B. Der Kuustverei« für die Rheialaude und Westfalen. Dieser Verein beging am 23. Juni zu Düsseldorf die Feier seine» fünfzigjährigen Bestehen». Im Jahre 1829 gegründet, ist er von großer Bedeutung für die Düsseldorfer Malerschule gewesen und ist e» noch, wenn auch in geringerem Maße wie in den ersten Jugendzeiten derselben, und man kann die Geschichte diestr Schule nicht schreiben, ohne auch de» Kunstver ein» zu gedenken, welcher ihr eine gute Amme und Jugendpflegerin gewesen ist. Die Gründer und Or ganisatoren dieses Vereins haben sich auch um die beiden Provinzen, welchen sie ihn widmeten, verdient gemacht; man sieht an vielen Orten erfreuliche Spuren ihres Wirkens; in vielen Städten sieht man Kunst werke öffentlicher Bestimmung, deren Herstellungskosten ganz oder theilweise vom Verein beschafft worden sind. Der Verein, gar nicht der erste seiner Art, denn vor ihm gab eS schon Kunstverclne in Berlin, in Dresden und in München, zeichnete sich dadurch au», daß er, ähnlich dem Dresdner, «inen Theil seiner JahreSeln- nahme zu einem Fond für öffentliche Zwecke zurück legte, aus welchem dann nach Möglichkeit die Mittel »u Stiftungen von Gemälden für solche Zwecke be stritten wurden. Diese Bestimmung ist den ersten Organisatoren des Vereins zu verdanken, hauptsäch lich dem Direktor Wilhelm v. Schadow und dem Professor Karl Morler; sie hat auch die günstige Folge gehabt, daß Corporationen, Stadträthe, Kir- chenvorstände und selbst Privatleute sich dadurch be wegen ließen, gleiche Zwecke zu fördern, und in vielen Fällen hat der „Zuschuß vom Düsseldorfer Kunstver» ein * darauf bestimmend eingewirtt; manches schöne Werk wäre ohne denselben nicht geschaffen, viel leicht nicht einmal geplant worden. ES war der fünfte Theil der Einnahme, welcher für den Fond für öffent liche Zwecke aufbewahtt wurde, das Uebrige ward nach Abzug der Kosten zum Ankauf von Gemälden ver wandt, und wenn dieser Betrag auch wechselnd uud nie sehr hoch gewesen ist, so war er doch vielen Düssel dorfer Künstlern em freundlicher Käufer für ein» ihrer Werke, der jährlich wieder erschien. Auch hatten die Letter d«S Vereins besonders in seiner früheren Periode ihr Augenmerk darauf gerichtet, bedeutendere Wirke vorzu ziehen, übten dadurch eine Art von praktischer Kritik auS und steuerten der Förderung der Trivialität, w«lche leider bei den kleineren Kunstvereinen und durch den mittleren Kunsthandel nicht zu vermeiden ist. Dieses Streben hat denn freilich, wie die„K.Ztg.* aus Düsseldorf schreibt, im Verlause der Zeit einiger maßen gewechselt, wie ja auch die Richtung der Schule gewechselt hat. Anfangs huldigte man der naiv-roman tischen Richtung, eS war die Zeit, da man Gedichte m Bilder übersetzte, da das Ritterthum malerisch verherr licht und selbst antike und biblisch« Stoffe routantisch behandelt wurden. Dann nahm diese Romantik mit Bewußtsein und ganz natürlicher Weise mehr und mehr einen frommen, katholisch kirchlichen Ton an, und nun wurde die moderne Heiligenmalerei auf da» Eifrigste gepflegt. Der Kunstverem hat sehr viel dazu beige tragen, die ganz eigenthümliche Sonderatt der Düssel dorfer Heiligenmalerei ins Leben zu rufen und zu för dern. Noch später brachte da» Uebermaß eine gewisse Reaction hervor, und wir sehen den Kunstverein der neuern naturalistischen Anschauung huldiaen uud da» Genre und die naturalistische Landschaft fördern. E» konnte nicht fehlen, daß auf diese Weise auch auf da» Publicum großer Einfluß geübt wurde, aber der Ein fluß war in neuerer Zeit auch gegenseitig, und die Letter drS Kunstverein» üben nicht mehr, wie in der ersten Zeit, jene praktische Kritik, von der wir eben sprachen, sie huldigen neuester Zett dem Kunstgeschmacke de» Tage». Aber noch eine andere Wirkung von großer Be deutung hat der Düsseldorfer Kunstverein geübt, er bat indirekter Weise die Düsseldorfer Kupferstecher schule geschaffen, au» der Meister ersten Range» her-
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