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Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane u. Umgebung. Erscheint Mittwoch», Freitag» u «»««tag», «bonnemeWtsprei» inkl. brrS werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn IMk. durch die Post 1 Mk. Mil S AamittenStättern: Arohstun, Kute Krister, Zeiilpiegek. «erantwortlicher Redakteur: «Mil Hegemeister A u e jErzgebirge.s Redaktion u. Expedition: Au», Marktstraße. J«se»«1» die einspaltige Petitxeile 1v Wfg. amtliche Inserate die torput-Heile, Ri Ps. Reklamen pro -eile SO Pf». Alle Hostanstalten und Landdriefträger nehmen vestellnngm an. e> Sonntag, den 7. November 1897. 10. Jahrgang. No. 133. Denjenigen Steuerpflichtigen, welchen zum Behuf« der bevorstehenden Ab - schätzung zur Einkommensteuer 1898 eine Deckarations-Aufforderung nicht- zugestellt worden ist, steht e» frei, eine Declaration über ihr Ki«k»««e» bis zum 20. November 1897 während der Expeditionszeit bet dem unterzeichneten Rathe einzureichen, zu welchem Zwecke von unserer Stadtsteuereinnahme Zteclarationsformnlare urrentgelttich auf Verlangen verabfolgt werden. Gleichzeitig werden alle Vormünder, ingleichen alle Vertreter von Stiftungen, Anstalten. Personen-Vereinen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Recht« des Vermögenserwerbes ausgestatteten Vermögensmassen aufgefordert, für die von ihnen bevormundeten Personen bez. für oie von ihnen vertretenen Stiftungen, Anstalen u. s. w., dafern dieselben ein steuerpflichtiges Einkommen von über 400 Mk. habe«,- Declarationen hier auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufsor derung nicht zugehen jsollte. Aue, den 30. Oktober 1897. Dkl' Nllth der Stadt. vr. Kretzschmar. es wün- für den „Die hiesigen sozial*« Stadtanlagcn Aue. Die 4. Theilzahlung der Stadtanlagen ist innerhalb der nächsten s Woche« an unsere Stadtkasse abzuentrichten. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt die mit Kosten verbundene Mahnung bezw. Aue, am 30. Oktober 1897. DSV döv Stclöl. vr. Kretzschmar. , ' mokratischen Führer fühlen sich anscheinend nicht mehr recht . wohl. Die Versammlungen sind oft recht schwach besuch«, , die Abonnentenzahl ihrer Zeitung, des „Beobachter," obwohl . er gar nicht ungeschickt redigiert wird, wächst nicht, sondern geht zurück, kurzum, eS tst kein rechter Zug mehr in der Sa che. Um diesen wieder hineiuzubringen, hat man nun neuer dings, nachdem kürzlich schon Liebknecht hier gesprochen, auch August Bebel noch kommen lassen. Er sprach über den in ternationalen Arbeiterschutzkongreß in Zürich. Er pries ihn bis über dir Hutschnur. Bebel ist übrigens recht grau ge worden. Natürlich waren die Arbeiter massenweise herbei geströmt, um ihn zil hören. Der größte Saal der Sladt (Elysium) war überfüllt, schon lange vor Beginn der Ver sammlung mußte er polizeilich abgesperrr werde». Der Bei fall war groß, ob's aber viel helfen wird, ist eine andere Frage. — Pros. Eredner, der bekannte Geologe, erklärt die vogt ländischen Erdbeben als Gebirgsecdbeven. „Gebirge find Runzeln auf der Oberfläche der Erde; die se entstehen auf die Weise, daß sich das heiße Erdinnere in folge fortdauernder Ausstrahlung von Wärme in den Well raum zusammenzieht. Um diesem ihren sich verkleinernden Kerne folgen zu können, muß die starre Erdkruste sich run zeln, also Falten werfen. Diese sich ost aneinanderschieben- den und hoch auftürmenden Falten der Erdschichten find die Gebirge. Da aber nun die Gesteinsschichten, welche aus die se Weise zusammengestaucht werden, sich nicht biegsam im gewöhnlichen Sinne des Wortes verhalten, so reißen bei die sem gebirgsbildenden Prozesse Spalten auf, welche die Erd kruste entweder in parallelen Zügen oder kreuz und quer durch setzen. Bereits dieser Vorgang erzeugt Erdbeben, ganz ähn lich wie Glets cher durch sich in ihnen bildende Riffe Erschüt- .terungen erleiden. Die durch derartige Spalten von einan- der getrennten GesteinSparteiic.i und Felskeile werden nun un- ter fortdauernden seitlichen Stauungen aneinander u. übereinan der verschoben (Verwerfungen), oder beginnen, nachdem ein Ausgleich der Spannungen innerhalb der Gebirgsfalten er zielt ist, den Gesetzen der Schwere folgend, sich wieder zu se- tzrn. Jede dieser Verschiebungen ist im Stande, einen oder eine Anzahl von Stößen zn erzeugen, die wir als Erd beben empfinden werden. So kommt es denn, daß alle Ge- btrge, und namentlich die jüngeren derselben, wie die Alpen. Appeninnen und Anden der Schauplatz und Ausgangspunk! Yon zum Teil zahlreichen nnd furchtbaren Erdbeben find. Zu dieser Gruppe, also den Gebirgsbeben, gehören auch die sich fast in jedem Jahre, zum Teil mehrfach wiederholenden Erdbeben des Vogtlandes. Letzteres ist in Folge seiner Lage zwischen den Faltengebirgen des Thüringer Waldes, des Ftch. telgrbirgeS so dicht v/n Spalten und Verwerfungen durch zogen, wie kein anderer Theil Deutschlands. Hierdurch, so« wie die sich unter dem gewaltigen Gebirgsdruck vollziehende Bildung netter und die Erweiternng alter Klüfte, ferner durch unterirdisches Bersten, Rutschen und Verschieben der loSgrtrennten Gebirgsteile erklärt es sich, daß gerade das Vogtland zum Schauplatz besonders häufiger Srderschütterun- gen wird." — In Hohenstein find am Montag Abend nach 7 Uhr in der neuen Straße (dem ehemaligen Pfarrhain drei Häu ser abgebrannt; zwei mußten wrggeriffrn werden, damit der Brandherd eingeschränkt wurde. — Leipzig. Daß selbst Kinder nicht davor zurückschre- cken, Hand an da« eigen, Leben zu legen — oft au« den geringfügigsten Ursachen — ist leider eine Erscheinung unse« Bekanntmachung. Folgender Nachtrag zur Straßenordnung wird hiermit öffentlich bekannt gemacht. 8 1- Das Ausstellen von Verkaufsgegenständen auf den Fußwegen, Straßen und Plätzen der Stadt ist verboten, falls nicht durch den Rath hierzu eine besondere Erlaubntß ertheilt ist. Aus dem Auerthal und Umgebung. «Itthetiunge« von loealem Interesse st«» »er »edaetio« »et« willkommen. Ein fesselndes anziehende» Herbstbild bildet auch jetzt noch unser Stadtpark, denn das Laub der verschiedenen Arten von Bäumen schillert, hauptsächlich im Sonnenglanze, in zahlrei chen prächtigen Karben. Ein Spaziergang bei dem prächti gen Herbstwetter durch die Anlagen nach dem Schützenhause ist nur empfehlenSwerth Dort findet man bekanntlich eine gute Verpflegung nnd kann sich nach einer wenig anstrengen den erfrischenden Wanderung in traulich geheizter Stube un- ter gemüthlichen Menschen recht wohl fühlen. Nachdem un- ser Stadtwald in allen Theilen erschlossen ist, sieht mauerst, wie werthvoll für Naturfreunde dieses schöne Stück Erde ist. Auf den zahlreichen Aussichtsplätzen übersieht man das Auer thal nach allen Himmelsgegenden, und bei jedem einzelnen Punkte hat man ein wechselndes, jedoch überall entzückend malerisches Landschaftsbild. Ein Gang über die Höhe des HeidelbergeS ist für jeden Naturfreund ein wirkliches Ver gnügen, das noch erhöht werden wird, wenn die Wege besser geflrgt, die Aussichtspunkte durch die Anpflanzungen von Blu- mrnrundtheilen verschönert sein werden. Auch ist schenSwerth, daß der Hochwald dort oben erheblich gelicht- t wird, um überall die herrliche Aussicht zu schließen. Unserer Stadtvertretung aber können wir nur dankbar ' Anlauf dieses schönen Bergabhanges sein, der mit der Zeit dem Ottenstein nichts nachgeben wird. — Das amerikanische Obst bereitet den deutschen Obst« bauern eine starke Konkurrenz. Die ersten amerikanischen Aepfel diesjähriger Ernte sind eingetroffen Der Ozean dampfer hatte eine Obstladung an Bord, die 240 Eisenbahn- wagen füllte. Der Lentner wird mit 4 bi» 8 Mark bezahlt, wahrend gute deutsche Aepsel im Durchschnitt 18 Mark kosten. — Jetzt, nach erfolgter Einberufung der Rekruten kom men viele Ellern und sonstige Angehörige in die Lage, zum «rstenmale Briefe und Pockete an da» Militär zu senden. Es erscheint daher angebracht, an die Portovergünstigungen zu erinnern, die unser Militär genießt und diese sind folgende: Ein Brief an einen Soldaten bis zum Feldwebel bez. Wach meister aufwärts ist bi« zu einem Gewicht zu 60 Gramm portofrei, wenn man denselben mit der Bezeichnung „Solda- tenbrirf, Eigene Angelegenheit des Empfängers" verficht. Das Gewicht eines Paketes kann 3 Kilogramm, gleich 6 Pfnnd schwer sein. Das Porto kostet dann, ohne Unterschied der Entfernung, 20 Pfg. Schwerere Pakete unterliegen deu ta rifmäßigen Portosätzen. — Der Kirchberger Bürgerverein agitiert dafür, daß die Stadt dem Staate 100000 Mark zur Gründung eine» Se minars in Kirchberg anbirte. Doch ist nicht daran zn denken, daß der Staat auf dtefes Angebot ringeht. Seminare'»«erden nicht an den Meistbietenden vergeben, sondern da errichte», wo r« zweckmäßig ist, und dann vom Staate aus eigener Kraft, ohne daß sich eine Gemeinde in Schulden stürzt. Aus Sachsen und Umgebung. — Eine empfindliche Strafe, sechs Monate Gefängnis, wurde dem Baununtrrnehmer Psitzner in Zwickau zuerkannt, «eil bet einem von ihm ausgeführten Neubau der Gibelfim» hrrabfirl und einen 4jährigen Knaben verletzte. — Am Montag und Dienstag wurden im Vogtlande abermals Erdstöße wahrgrnommrn. — ßluS Chemnitz schreibt man. .. „ leid für M. t 55 Pf». „ FrühjahiM Sommerstoff z. Kleid „ „ ISS „ solide» Damentuch „ „ ,, „ »->0 „ Beloutine-Flanell guter Qualität „ „ „ 4 20 „ Boll- u. 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Sie dürfen über die Gebäudefluchtlinie nicht mehr als 75 om hervortreten und müs sen vom Fußweg mindestens 2,50 m abstehen. AüSnahmen bedürfen der Genehmigung des Stadtraths. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden mit Geldstrafe bis 60 Mark, an deren Stelle im Falle der Uneinbringlichkeit Haft bis zu 14 Tagen zu treten hat, geahndet werden. Aue, am 30. Oktober 1897. ^Zwangsvollstreckung. I. A. Rathsaffessor Taube. f rer Tage, welche auch hier wieder auftrat. Der 11jährige Sohn des ArbeitersPabschhatte eine Schulstrafe zu fürchten, da rauf warf sich der Knabevor die Räder des Eisenbahnzugs, duvch welchen ihm ein Arm abgefahren wurde und er außerdem o schwere Kopfwunden erhielt, daß er im freien Felde, wo- fin er sich noch geschleppt hatte, tot aufgefunden wurde. — Ein 21 Jahre alter Dienstknrcht in Neustadt a. d. Orla wollte abend» seiner Geliebten noch einen Besuch ah- tatte». Er stieg über ein Dach dech . HüUerbauseS, um nach dem Kammerfenster zu gelangen. Daoei glitt er au» E kürzte zwei Stock hoch auf den Hof herab, wo er mit zH- schmettertem Schädel aufgehoben wurde. Kirchen-Aachrichten für Aue St. Micelai 21. Sonnt, nach Trin.: Vorm. S Uhr: Hauxt-GotteS- dienst. Predigt über Luk. 10,38—42.: Pfarrer ThomaL AbenoS 6 Uhr: Gottesdienst. Predigtüber Apg. 24,10—16: Diakonus Oertel. Beichre und Feier des heiligen Abend - mahls. Abends 8 Uhr: Ev.-luth. JünglingS-Verein. , Mittwoch, den 10. November; Abend» >/,9 Uhr: Bibel stunde im Ev.-luth. Männer-Verein über Hebr. 7: Pfalk- ' AW" Unserer heutigen Nummer liegt ein Prospekt über Weidauers Rohrausputzer (D. R. G. M. ) für die Ge- sammtauflage bei, aus welchen wir unsere g eehrten Leser hierdurch aufmerksam machen 1727. Als grötzter Lriumps oer medecinischcn Wissenschaft stehen die Erfolge da, welche die heutige Therapie bei der Lungenfchwuidfucht erziel,. per Menschheit wurde bis her durch die verheerende «rankheit dahingerafft. Dank d«N heutigen Erfolgen ist es jedoch möglich, fast jeden Lungen kranken zu zetten, der sich rechtzeitig der Kur unterzieht. Doch Beispiele sins mächiiger, wie Worte. Im Jabre 1890 war der Leheneverficherunzsagent Herr Hloßert Ker« zü Strehlen, Hirse,ässe 8, von einem so schweren Stadium de« Lungen,chwindsnchi ergriffen, daß er von dem behandelnd^» üerzte, seiner Familie nnd seinen Bekannten ansgegebcn war. Als letzte» Miitel wandie derselbe die Sajana-KelkmethS- d< an und diesem Heilverfahren verdankt denn auch Herr Hx- ra seine Existenz und Leben. Noch heute, wo Jahre w« schwere Schicksalsschläge dazwischen liegen, erfreut sich der selbe einer blühenden Gesundheit. Sein Sohn wurde rbest- sallS durch oie Sajaksä-Heilnrethove gereitet. Diese« Beispiel steht keinr-wegs vereinzelt da, vielmehr bietet di« Sajocha« Hellmethode zahlreich? weitere alückliche Heilungen schwer« Hals-, Lungen-, Nerven- und Rückenmarksleiden. Wer " der Hilfe bedarf, verlange kostenfre die Sanjuia-Heilmethod«. Man bezieht dieses durch Zeit und Erfahrung bewährt» Heilverfahren unentgeltlich durch denSecretaird. Sanjeinv Institut», Herrn R. Ctzrke, Berlin 8. VV 47. .>