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Dresdner Journal : 06.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188906063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18890606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18890606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-06
- Tag 1889-06-06
-
Monat
1889-06
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Journal : 06.06.1889
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Donnerstag, de» «.Ami, abends. M180 I)r»»ü«» vi»tt«(j«brUvk » U. so kt., d« iso L«ü»«rl. 6««t»vb«» koit»o»t»lt«o viortol- -Ltirlieb S K.; »u—vrlulld äv» üvutxrü«» L«iob»» tritt ?o»t- uo<1 8tswp«Ira»et»I»^ luL»u. ^L»»vaiu»»w«bNär»«, rar U«u tt»uia «avr «»«ptUtaavri L«ll« Lt«u>«r Beitritt UV kk. Oatar „Lu»^»«u»üt- <tir 2«il« KO kf. 8«i 1»t»«U»o a»6 2iN»r^»t« «atipr ^a?»obl»b. Dres-nerÄMrilal. Ln»«N»1»«» r piyslivü lait ^o»a»tua« üvr koaa- aaä »iert»^e »d«»a» t?«ralipr«!d XaiaLIa», r Kr. t^VK. Für Sie Gesamtietwng verantwortlich: ^ofrat Dtto Banck, Professor der titteratur- und Kunstgeschichte. 0oauai«roaär äs, vr«»üo«r äooro»t», SomdorU ^rUo - Visa - L«tpitz S»»«l vr»»Io» »ooLlvr ». N.! Z/aa»erlern L po^tee, U«riU» Viso S»ndLr^ l^tpol^-krooLliui o. U.naoedso: »Zu««,- ?«rt»-Loaüo»-L«rU»-er»aKearl ». NStotgso-r: /-aaSe L SsrUa: /»vcU»üenü<t,ll:, SörtLd»: O Lkaiier» lV«e^/<üo«e,' L»u»or«r! v. Le^ä«/r, N»U, ». »r Larot L öo. K»r»u»u«d»e: 8üai^t. Lroollitio» äs» Orvsäosr ^oara»I,. l)ro«ä«a, 2^ü»8»r»tt»,«s V. i>'sra,pr«ok ^»oklai!.- ttr ILNc.. Amtlicher Teil. Die io Lvao^eUei» beauftragten Staatsw,nister haben die Stelle eine- zweiten weltlichen Rath« bei dem LovdeseouMorivm dem OberamtSrichter Franz Paul Meusel m Bautzen übertragen Auch haben Se. Majestät der König demselben den Litel und Rang eine- Oberconsistorialrath» Aller- gnädigst zu verleihen geruht. Bekanntmachung. Zu Deckung deS Bedarfs für die römisch - katho- tischen Kirchen der Erdlande ist sür das lausende Jahr eine Parochialanlage nach Maaßgabe der Berordnung vom 4. April 1879, die Aufbringung deS Bedarfs sür die katholischen Kirchen und Schulen der Erblande mit Ausnahme der katholischen Kirche und Schule zu Schirgiswalde betreffend (Gesetz und Verordnungs- Blatt vom Jahre 1879 Seite 160), in Höhe von 16 Pfennigen von jeder Mark des Einkommen- steuersatzeS für AnlagenpflichUge, welche inner halb einer Entfernung von 7,k Kilometern und von 8 Pfennige» von jeder Mark deS Einkommen steuerfotzeS sür Anlagenpflichtige, welche weiter als 7,b Kilometer vom Kirchvlte, oder einem erbländifchen Orte, in welchem regelmäßig mehrere Male im Jahre Gottesdienst gehalten wird, wohnen oder ansässig sind, zu erheben. Die hiernach sich e, gebenden Anlagenbeträge sind von den verpflichteten Parochianen am 15. Juli dieses JahreS an die OrtS-Steuereinnahmen unerinnert abzuführen. Dresden, am 3. Juni 1889. Ministerium des lLultus und öffentlichen Unterrichts. v. Gerber. Götz Nichtamtlicher Teil. Ketegrcrphische WachricHten. St. Petersburg, 6. Juni. (Lel d. DreS » Jour») Ein Telegramm der nordischen Telrgra- pheu-Ageutur sagt: „Die hier eingelaufrnen Ber liner Gerüchte, welche den dortigen Kursrückgang russischer Papiere als durch russische Rüstungen hervorgerufeu bezeichnen, find völlig unbegründet, ja absurd, da dir russische Regierung von den friedlich,!«! Absichten beseelt ist/' St. Petersburg, 6. Juni. (Tel d. Lre dn. J^'-'N - Das „Journal de St. Pötrrvbourg" ist erüaunt über das Bvrsengerücht von den russischen Rüstungen. Es sei doch dis zur Übersättigung wiedrrdolt, daß die russische Politik eine auSschließ lrch friedliche sei und gerade die Börse müsse vav besser wissen als irgend jemand, weil angrsichtv der großen Finanzoperationen von Rußland weder irgend eine Thatiache noch eine Nachricht aus- gehen könne, die geeignet sei, das allgemeine Ver trauen und Beruhigungsgefühl zu erschüttern. Ec könne sich daher im vorliegenden Kalle nur unl Baissespekulationen handeln. New-Aork, 5. Jnni. (W.T. B.) Nach neue sten besseren Berechnungen auf Grund des Ein- Feuilleton. Ein Millionär. Lin kalifornisches Lebensbild von Bret Harte. (Au4 dem «mettkamschru von LH. Ludwig.) (Kortjetzung.) ES war daher nicht zu verwundern, daß das ge stickte Battistkleid, welche- Mamie emeS Somner- nachmittagS am Abhänge von Lo» Gatos trug, ob gleich eS weiblich kritisierend« Augen sogleich als kost bar und kunstvoll erkannt hatten doch vom Publikum im allgemeinen nicht als unpassend für sie oder ihre Umgebung erklärt wurde. Ganz gewiß kam es zwei offenen, munteren Augen nicht so vor, welche sie von Zeit zu Zeit anblickten, während ihr Besitzer, ein junger Mann von 2b Jahren, neben ihr herschritt. Er war der neue Herausgeber der Rongh and Readyschen Tageblattes, welcher idr Mitpassagier von Sacramento au» gewesen uud schon ein- oder zwei mal von ihre» Vater« Erlaubnis, sie zu besuchen, Gebrauch gemacht hatte. Mr». Mulrady hatte diese gelinde Courmacher« nicht entmutigt Ob sie au» irgend welchen geheimen Gründen Don Eäsar Ber legenheilen zu bereiten wünschte oder ob sie, wie andere ihres Geschlecht», einen vermessenen Glauben an den wenig heldenhaften, nicht v lulhrerrschen und rein platomschrn Charakter männlicher Neigung besaß, war nicht ersichtlich. »Wenn ich sage, daß e» mir leid thut, daß Sie un» verlassen wollen, Miß Mulrady", sagt« d«r junge wohnerverzeichnisseS und anderer statistischer Auf zeichnungen wird nunmehr dir Zahl der Opfer bei der Zohnstown-Katastrophe auf 12 000 bis 15 000 geschätzt. Dir Durchsuchung uud Wegschaffung der Trümmer wird fortgesetzt; 6000 Mann find mit dieser Arbeit beschäftigt. An Lebensmitteln und Obdach fehlt eS nicht mehr; eine große Menge Proviant ist angekommen. Dresden, 6. Juni. Das Grundeigentum in England. Wohl mrgends in der Well trifft man in betreff des Grundeigentums auf ähnliche Verhältnisse, wie in England. Mit der Eroberung des Landes durch Wilhelm den Eroberer geriet fast der gesamte Besitz an Grund un^ Boden in die Hände einer verhältnis mäßig äußerst geringen Zahl von Besitzern und in diesen damals gsschaffenen Zuständen hat sich blS beule kaum eine nennenswerte Änderung vollzogen. Noch heute ist aller Landbesitz im direkten Besitz we- nger Personen und selbst m den Städten, allen voran in London, haben dl« Hauseigeutümei saft aus nahmSlor nur ein beschränktes Besitzrecht an ihren Häusern, weil nach dem in England geltenden Rechte der Grund und Boden nnt allem, was darauf steht nach e ner bestimmten Reihe von Jahren wieder an den ursprünglichen Besitzer zurücksällt. ES hat zu verschiedenen Zeiten nicht an Versuchen gefehlt, diese althergebrachten Rechtszustände, welch- zu den größten Unzu'räglichketten Anlaß geb.» müssen, zu beseitigen oder koch wenigstens zu mildern, ohne daß man indes bis jetzt in dieser Beziehung zu irgend einem besriedigenden Ergebnisse gelangt wäre. Auch der jüngste Antrag, welcher am 3. Mai d. I. von dem Parlamentsmitglied« Liwson im Unter hause eingebracht wurde und der das gleiche Ziel ver- iolgte, blieb wieder ergebnislos, da er keine Gnade vor den Augen der Mitglieder des Hauses fand. Di« „Münchner Allg Ztg." knüpft au diesen Antrag die nachstehende bemerkenswerte Betrachtung: Der von dem UnterhauSmitgliede Lawson einge- brachte Antrag verfolgt im großen und ganzen das Ziel, daß den Hauseigentümern in ^den Städten die rechtliche Möglichkeit geboten w-rde, unter legalen und ann hm^aren Bedingungen ihr jetzt der Zeil nach be grenstes Eigentum an Grund und Boden in ein volles Eigei tum umzuwandeln und der Staat, die Gesellschaft ist an dieser Umwandlung insofern staik interessiert, als die Enqueie, welcher die Untersuchuni oblag, in welcher Weise derÜbeifüllung kerWohnvngen,namentlich der ärmeren Klosse, und also einem durchaus saniiät» widrigen Zustond abgebolfen werden könnte, die Grund ursache eines solchen Zustandes dann «kannte, daß der in der Dauer seines Besitz S beschränkte Hauseigenlümer nur ein verhältnismäßig geringes Interesse an seinem Eigen tum habe. Die betreffende Enquete mußte eS demnach als einen groben Fehler bezeichnen, Arbeiterhäuser aus einem mit Obereigentum behafteten Grund und Boden zu erbauen; denn niemand werde sich die Mühe geben, gut und zweckmäßig zu bauen, wenn er den Bau nur sür eine bestimmte kurze Zeit auSzunützen berechtigt sei, während der Bauherr, wenn er voller Eigentümer, umgekehrt ein Interesse habe, daß der Bau möglichst lange sich nutzbar erhalte. In den Städten außerhalb Londons freilich, m Manchester, Liverpool, Bristol, Plymouth und Newcastle, giebt es Arbeiterwohnungen, die aus Freihlehensgrund aufgeführt sind, und diese erscheinen besser und gesünder gebaut, aber in London ist es absolut unmöglich, so zu bauen, und eS wird dort also einerseits der schon unermeßlich Reiche noch reicher, der Arme und Elende — denn ihm steht sem kostbarstes Gut, die Gesundheit, die Vorbed ngung der Mann leichtbin, „so werden Sie begreifen, wie selbst los ich bin, denn »ch gesteh« offen, Ihre Abreise würde eme wahre E>l«chterung für mch sein, als Verleger wie als Mensch Der Abdruck der poetischen Ecke des Tageblatts, leit aus Versehen entdeckt wor den, daß eine Persönlichkeit Ihres Namens veranlaßt werden könnte, .Sonnenlicht" und „Schattendicht" zu suchen, ohne zu .dangen", dabei .abgefangen" zu werden, ist ganz ungeheuer gewefen und unglücklicher- weife ist ausgeschlossen, daß ich eiwaS zurückweise, auS dem einfachen Grunde, weil ich selbst em dabei inter essierter Verehrer bin" „Es ist ichrecklich, seinen Namen so im ganzen Land« öffentlich bekanul gemacht »u sehen, nicht wahr?" sagte Mamie, ohne daß jedoch viel Schreck auf ihrem Gesicht zu lesen gewesen wäre. „Sie halten es für viel respektvoller, al» Sie „Mamie" zu nennen, antwortete er schnell, „und manche Ihrer Verehrer sind Männer mittleren Alters, die in mittelalterlicher Manier Komplimente zu machen ge wöhnt sind Ich habe entdeckt, daß Liebesgedichte ver fassen nicht ausschließlich nur eine Leidenschaft der Jugend ist. Oberst Cash ist ebenso ia.al mit einer Strophe wie mit einer doppelläufigen Flinte, er schießt mit beiden gleich ichrecklich daneben. Richter Butt» und vr. Wilson Haden beide die Ähnlichkeit Ihrer Vorzüge mit den n der Venu« und ihrer eigenen mit denen Apolls erkannt. Aber unterschätzen Sie nicht diese Ihnen dargebrachtrn Tribute, Miß Mulrady', fügte er ernsthaster hinzu. „Sie werden Tausend« von Verehrern finden, wo Sie auch hin gehen; aber schließ lich, denke »ch, werden Sie doch zugeben, daß e» kerne ehrlicheren und achtungsvolleren gegeben, al- Ihre ge- SrwerbSfähigkeit, auf dem Spiele — noch ärmer und elender. Hat der Besitz auf Zeit schon eine Reihe von Jahren gedauert, so wird der Besitzer sich schwerlich veranlaßt finden, noch eine nicht unbedingt gebotene, noch eine durchgreifende Reparatur vorzunehmen und in den lebten Jahren seines Besitzes wird er gor nichts mehr thun der Bau fällt ja so wie so an den Ooer- eigentümer, der selbst nichts dasür verausgabt hat und ikm nichts ersetzt. Der gewöhnliche Gang der Dinge ist der, daß in der Zeit des zu Ende gehenden Be sitzes das HauS in die Hände gewissenloser Spekulanten fällt, die, natürlich auf Kosten der armen Bewohner, noch zuguterletzt das Möglichste herausfchlagen, und ein Duzwifchentreten der Behörden ist in den zahl reichsten Fällen schon deshalb ausgeschlossen, weil es sehr ! äufig, und speziell dann, wenn mehrere oder gor viele Eigentümer vorhanden, sehr schwer »st, den der zeitigen Eigentümer aufzufinden. Wie übrigens jetzt die Sachen liegen, verursacl t die Umwandlu g de- also gebundenen in wirkliche« und ganzes Eigentum saft unerschwingl'che Kosten, und es begreift ßch alfo daß man sich nach Abhilfe vmschaut, ganz abgesehen davon, daß eil e hypothekarische Belastung zur Zeit den größten Schwier gleit, n begegnet und daß eS eine empörende Ungerechtigkeit ist, dem Eigentümer Auftesserungen zu- zumu en, die schließlich dem Obereiaentümer zu gute kommen. E»n Baugrund zur Errichtung von Arbeiter wohnungen ist in London gar nicht oder nur zu so schweren Bedingung,» zu erlangen, daß kein solider Bauunternehmer sich ihnen unterwerfen kann. Die Stadt London hat für die Lhemseregulierung und für die Kanalstation 37 Mill. Ptd. Sterl, ausgegebei, dl.se Summe wurde durch ein Darlehen beschafft und die Verzinsung und Tilgung fällt (mittelst Umlagen) den zeitweisen Hauseigentümern zur Last: geht aber dieses Eigentum zu Ende, so findet sich der Obereigen- tümer. der leinen Penny hergegeben, ein, sein ist der enorm gestiegene Platzwert uud nichts hindert ihn, sich jeden beliebigen Vorteil zu bedingen. Ähnliche Zu stände bestehen freilich auch außerhalb Londons. In Wales findet man Häuschen, die von den Bewohnern in des Worte» verwegenster Bedeutung aus dem Felsengrund heraus gehauen sind: nach 40 Jahren und stellenwrste noch früher gehören sie dem Grundeigen tümer. In Woolwich hatte eine Gesellschaft von Ar- oruern einen entsprechenden Grund erworben und ihr Eigentum daran mährte noch 11 Jahre; sie wollte die Zeit auf 90 Jahre erstreckt wissen und der Obereigeu- lumer ließ sich großmütig Herde«, sie auf 70 Jahre zu «lstrecken und die Grundrente von 100 Pfd. auf 350 Psd. Sterl, zu erhöhen. Die Grundrente ist über haupt m stetem Steigen, und nicht bloß industrielle Unternehmungen, sondern auch selbst kirchliche Bauten müsseu sich fugen: in Sheffield ist die Grundrente für eine WeSleyanifche Kapelle von 18 Pfd. auf 100 Psd. Stert, hin iUlg» trieben worden. Ties vmaufgefchickt kommen wir zu dem Lawson- schen Gesetz,» wuif, der in kurzen Worten den Zweck hat, demjenigen Eig mümer aus Zeit, dessen Eigentum noch auf di> Tauer von 20 oder mehr Jahren zu Recht befiehl, de Möglichkeit zu geben, durch Kaus das VoUelqentum an G>und und Boden zu erwerben. Als Regel wird eine gütliche Vereinbarung voraus gesetzt; wo aber eine soläe Vereinbarung nicht zu stank e kommt soll vor trm Graischastsger cht die Ent eignung Platz gresten. Diese- Gericht ivll ans Grund deS jedesmaligen , kommerziell, n" Werte-mit Zuschlag de« Wertes de- Heimwllsi echte» den Preis berechn, n. Die Kosten d s gesamten Verfahren-, «nschlußlich d,r Schatzung, dürfen sich, wenn pner Wert 1000 Pfd. Sterl, richt übersteigt, nicht Hörer als aus 3o schilt, sür je 100 Pfd. Sterl be ausen, von 1000 Pfd. Sierl. Wert aufwärts auf je weitere 30 Schill, sür je weitere horsamen Unterthanen in Rongh and Ready und Red Dogl" Er brach ad und fügte in ernsterem Tone hinzu: „Schreibt Don Cäsar Verse?" „Er hat Besseres zu thunl" sagte die junge Dame schnippisch. „DaS kann ich mir wohl denk,nl" versetzte er bos haft, ,FS ist ja nur ein schwacher Ersatz für bessere Gelegenheiten." „Weshalb kamen Sie h«r?" fragte sie plötzlich. „Um Sie zu sehen!" „Scherzen Sie nicht! Sie wissen, was ich meine. Weshalb verließen Sie jemals Sacramento? Ich sollte denken, eS müsse viel besser für Sie passen, al- dieser Ort!" „Vielleicht feuert« mich das Beispiel Ihres Vaters an, eine Goldmine zu suchen." „Männer wie Sie thun da» nie!" sagte sie einfach. „Ist das eia Kompliment, Miß Mulrady?" „Weiß nicht; aber ich glaube, Sie nehmen e- dafür." Er blickte sie erfreut an, wie einer, drr unerwartet Sympathie uud Verständnis gesund, n. „Meinen Sie? Da» ist interessant! Wollen wir uns nicht setzen?" Bei ihren, zwecklosen Umderwandera halten sie un- dkwnßi den großen Stein erreicht Mamie überblickte einen Moment zögernd die Straße und setzte sich dann, unbekümmert um ihr neue« Kleid, wie e» Wohlhabende zu thun pflegen, nieder, während ihre kleinen Hände über d«n etwa» ewporgezogeven Knien ihren zusammen- gefalteten Sonnenschirm hielten. Der junge Verleger begann halb sitzend, halb gegen den Ste n gelehnt, Figuren in den Sand zu zeichnen. „Im Gegenteil, Miß Mulrady, »ch hoffe, hier Geld zu verdienen. Sie 1000 Psd Sterl, und der Kaufpreis soll auch in Form eine Grundentlastu g durch Rente m einer Reihe von Jahren ge ahlt we»den können Allerdings ist es richtig, daß das Ges. tz b> stehende Rechre verletzt, aber da» thut am Ende jede Reform, und es wll eben ein gesetzlicher Ausgleich g-sunden werden, und dieser Ausgleich wird nur diejenigen härter treffe», welche den veränderten Zeitverhältnissen keine Re.ünung tragen, sondern auf den Schein »hrer altere, bien Rechte pochen. Der Gesetzentwurf ist nicht Gesetz geworden, er ist in zweiter Lesung abgelehut worden. Es ist aller dings nicht zu verkennen, daß die in dem Gesetz dar gebotene Abhilfe zahl.e'cheu Bedenken begegnen muß. Würde die Reform denn wirklich die Lage der Arbeiter bessern, die in der Regel nur wöchentliche Mielvertrage ab'chlleßen und schwerlich in der Lage sind, ein 20 jähriges Besitzrecht anzukausen? Würde man dem Obereigentümer, der, um seinen Erben das HernifallS- recht zu sichern, die Grundrenie verhältnismäßig niedrig gestellt, jenes Heiustallsrecht nehmen können? Würde nicht, wenn es dem zeitl cheit Besitzer anheimgegeben worden, den Zeitpunkt zu wählen, wo e als Käufer des Grund und Bodens auftrete und. wenn er das ohne Zweifrl zu einer Zeit thun würde, wo das Geld billig erhältlich, der Lbereigentümer genötigt jein, den Kaufpreis zu einer Zeit anzunehmen, wo er ihn wenig veiwerten kann ? Würde er, wenn das bisher als meist gesichert erachtete Eigentum aufhören sollte, wohl je einen anderen Käufer desjelb.n finden, als eben den zeitweiligen Besitzer, d.r also gewissermaßen den Kaus- preis diktieren könnte? Würde es nicht eine schreiende Ungerechtigkeit sein, dem zeitlichen Besitzer bas Recht zu geben, den Grund und Boden zu erwerben, nicht aber dem Obereigentümer das Recht, von ihm den Erwerb dieses Grund und Bodens zu begehren? Man wlid, ang.sichts dieser und anderer Bedenken, e» erklärlich finde», daß die Regierung das Prinzip des Gesetzes für e»n ungerechtes «klärte, für einen Versuch, das Eigentum gesetzlich unnötige» weise zu entwerlen, und daß die Reaierung mtthin sich gegen das Gesetz aussprach. Dieses Gesetz läuft allen eng lischen Rechtrbegliffen u d teilweise auch d m RechtS- begrlff überhaupt zuwider Enteignungen sp» iell sind überall durch ein öffentliches Interesse bedingt, und in England sind sie so mißliebig, daß selbst d.e Euteig- nuug zum Zweck einer Eisenbahn, einer off ntlichcn Stiaße oder «nes öffentlichen Gebäude- nur auf Grund eines Spezialaeietzes, -wer Prü'cudiU, erwlgen kann. TaS hier m Frage stehende Gesetz aber laßt die Enteignung zu jeder Zeit stattfinde , welche dem derzeitigen Besitzer genehm sst, der E. ie gner allein hat zu bestimmen, wann dre Ent lgnung Platz -u greisen hat und ob er den Kaufpreis bar oder in zeitlich begrenzter ober in immeiwährenver Rente er legen wiu, nur die Höhe des Prestes leitimml er nicht felbst. Dan.de» mag aber auch cie Erwägung maßgebend geiresen sein, dag in der la irchen K. uie- quenz jenes GefitzeS a-ch der laudwirsschau iü« G und- besitz sich auf denselben Prin uplen au bauen mügte, und daß man dem Pachter > icht vcrwelge n könnte, was man dem städtstchen Hausbesitzer zu estand«». Das wäre aber mit e>n r völligen Umwälzung der sozialen Verhältnisse gleichbedeutend gewese., und darum hat man vorläufig davon Abstand genommen. Lagcpgcschuhtr. * Berti», 5. Juni. Le. Maiestai »der Kaiser verweilte auch »en heutigen Tag noch ve»m Graen Tohna Lchlo utten aas P.ökelwitz. — Se. Majestät der Schah von Persien umd, soweit bis letzt bekannt am Sonntag, de» 9. d. Ml«., am ersten Pfinqsifeier age mit seiner B'gleilung nach verlassen Rongh and R-ady, weil Sie reich, wir kom men her, weil wir ar»' sind!" „Wir?" wiederholte sie nachlässig, die Strage ent lang blickend. „Jo, mein Vater und zwei Schwestern " „O, vielleicht hätte ich sie kennen gelernt, wenn ich nichtfortginge." Aber m selben Auge.-blick dachte sie, wenn sie ihrem Bruder ähnlich wären, könnten sie vielleicht recht unangenehm selbständig und k itisch sein. „Hat Ihr Vater ein Geschäft?" Er schüttelte den Kops und sagte nach ciner Weile, jeden Satz mit der Spitze seines Stockes im weichen Staube markierend. „Er ist gelahmt und geistes abwesend. Ich kam nach Kalifornien, um ihn zu suchen, da leit 3 Jahren alle Nachrichten von 'hm aufgehört; und ich sand ihn erst vor 2 Wochen, allein, ohne Freunde — als armen Unbekannten >m öffent lichen Spital! " (Hort,, tolat) Wrttiufeier. Das achthundertjährige Jubiläum unsere» erlauchten Königshauses wü dig und fsstlich zu begehen, veranstaltet da« königliche Poly'echnrtum Sonnabend, deu 15. Juni, vormittag» 10 Uhr, in der Aula eine akademische Festseier, zu welcher be sondere Einladungen ergehen werde». D>e Festrede wird Professor I)r. Arnold Gädeke halten. Am Abend derselben Tages wird Sr. Majestät dem Könige von feiten der Studierenden de- könig Uche» Polytechnikum«, der Freiberger Bergakademie, der Forstakademie zu Tharand uud der Dresdner Tier- arzneischnle rin Fackelzug dargebracht werden, an welche» sich Sonntag, deu 16 Juni, ein allgemeiner Kommer« im Gewerdehause reihe» Mrd.
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