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Sächsischer Landes-Anzeiger : 24.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188612248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18861224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18861224
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-24
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 24.12.1886
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M SSV. — s. Jahrgang. Der jeden Wochentag Abend (mit Datum dc» folgenden TaaeS) zur Versendung gelangende „Sächsische Sandes-Anzkige? mit täglich einem besonderen Unterhal tungsblatte kostet monatlich 60 Pfa. (mit Extrabeiblatt Lustiges vilderbuch 70 Pfg.) bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Vororten, sowie bei den Postanstalten. Für Abonnenten erscheint im 3. und 4. OuartalEisenbahn-KahrplanheftfürSachsen, sowie im 4. Quartal die Weihnachtsbeigabe Illuftrittes Jahresbuch des Landes-klnzeiaers und zu Neujahr Jllustr. Laudboten-Kalender. -Schsischrr zmiiks-Ailseiser mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen un-Thüringen. Freitag, LI. Deeearber 1888. »«»eigens» Raum ei» Bei Wiederholung grosterAnnoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle «mm JnsertionSbetrag (in Briefmarken) beifüg« (je» Silben TorpuSschrist bilden ca. I Zeile). Annoncenannahme nur bis Vormittag. K Verlag: Alexander Wiede, «uchdruckeret, «hemuttz. Theaterstraße ö (Fernsprechstelle Nr. 136). Telegr.-Adr.: LandeS-Anzeiger, Chemnitz. Mit täglich einem besonderen Unterhaltungsblatt: i. Sonntagsblatt — 2. Jlluftrirtes Unterhaltungsblatt — 3. Kleine Botschaft 4. Sächsischer Erzähler — 5. Sächsische Gerichts-Zeitung — 6 Sächsisches Allerlei. - Ertra-Beiblatt Lustiges Bilderbuch' Abonnement-Ginladung: Für da» am 1. Januar beginnende I. Quartal 1887 nehme» di« Popanstalt««, sowie in Lhemnitz und Umgegend die Ausgabe stelle« Abonnements - Bestellungen anf den .Sächsischen Lande»» Anzeiger' mit seinen sümmtlichen sieb« Beiblätter« zu» Preise von 210 Pf. entgege«. Der „Sächsische LandeS-Anzeiger" ist in der deutsche« Post« Zrit«ng».PreiSlist« für da, Jahr 1887 unter Nr. 4850, in der österreichisch« unter Nr. 2190 eingetragen. Der .Sächsische LandeS-Anzeiger' bringt i« I. Qnartal 1887 zunächst die anßerordentlich spannende größere Erzählung: .Der AdelSmüller' von Karl Schmeling, sowie den Criminal-Roman: „Der Irrenarzt" von K. Labacher. Ferner ist ein» größere Anzahl vollSthüwlicher „Erzählungen a«S der ««schichte Sachsen»" und „Sächsische Geschichten" erworben, welche im I. Quartal i« Beiblatt« „Sächsischer Erzähler" zu« Abdruck gelange» werde«. Abermaligen recht zahlreichen Beitritt neuer Abonnenten sü, das neue Quartal erbittet Die Verlags-Expedition d«S „Sächsische« Landes-Anzeigers". Unsere werthen Most.Vbon«enten rrsnche« wir, da» Abonnement für da» am 1. Januar beginnende nene Quartal möglichst bis zum 27. Deeember erneuern zu wollen, damit in der Zusendung der Exemplare keine Unterbrechung rlutriit. Bei verspätet hie» eintreffendeu Post-Abonnement». Bestellungen erhebt die Post sür Nachlieferung bereits erschienener Nummer« eine Extra gebühr von 10 Ps. Die Verlags-Expedition des „Sächsischen LandeS-Aozeigers*'. Amtliche Bekanntmachungen. Ueber da» Vermögen der KorbwaarengeschSstSinhaberiu Emilie Jda verehel. Lutz in Chemnitz wird heute am 21. December 1886 Nachmittags 6 Uhr da» Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Zenker in Chemnitz wird znm Konkursverwalter ernannt. KonkurSforderungen sind bis zum 20. Januar 1887 bei dem Gerichte anzumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Wohl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eine» GläubigerauSschufieS und eintrctenden Falle» über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichnet«» Gegenstände aus den 7. Januar 188? Vormittags 10 Ubr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 8. Februar 1887 Vormittags 10 Uhr vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkurs masse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verab folgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, sür welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 2 t. Januar 1887 Anzeige zu wachen. Königliches Amtsgericht zu Chemnitz. Dar Konkursverfahren über das Vermögen de» Webutenstlienfabrikanten Gustav Albin Groß, Inhabers der Firma G. A Groß in Chemnitz, wird nach erfolgter Abhaltung de» Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Chemnitz, den 21. December 1886. Königl. Amtsgericht. Skelegraphische Akachrichten. London, den 23. Dezember. Lord Churchill dewissio- nirt« als Schatzkauzler. Al» «rund de» Rücktritt« wird an geführt, daß Churchill theil» mit den vom KriegSdepartrment der Admiralität für da» Budget gemachte« Voranschlägen, theilS mit dt« für die inner« Verwaltung rinzubringende« Gesetzentwürfe« nicht ein verstanden gewesen sei. Drei Weihnachtsabende. Erzählung von M. Reinhold. Fortsetzung. XIV. Nachdruck verboten. .Karl!" .Trust!' In demselben Moment entfuhren beide Wort« de« Lippen der Brüder. Seine» Sohne» nicht weiter achtend, eilte der Kommerzie» rath anf Bünger zu und streckt« ihm die Hände entgegen — zur Versöhnung, «eorg, Else und Frau Anna vermiede« sorgfältig, da» Wiedersehen der beiden Brüder zu störe«. Fra« Anna hatte aller dings die Blutstropfen anf Georg» «ewand erblickt und ein tiefer Schrecken malte sich in ihren Zügen, aber da ihr Georg bernhigend znnickte, unterließ sie jede Frage Um ihr plötzliche» Erscheine« «nd da» de» Kvmmerzienrathr» zu erkläre«, bedarf e» nur weniger Worte, «eorg» Besuch sollte dem de» Kommerzienrathe» folge«, so hatte» e» Bat« und Sohn l« der vergangenen Nacht verabredet Bauman« wollt« selbst noch einmal «inen Schritt zur Bersöhunng ihn», — Else », «eorg» willen: er hofft«, daß der Bund ihrer beide« Kinde» die Feindschaft auch zwischen ihm und seinem Bruder vergessen mache« «nd di« Ereigniffe der Vergangenheit tilgen werde. Weshalb sollte «» jetzt nicht noch möglich sein. Alle» znm «nie» z» führen? Eine lange, lange Zeit war seit jenem unglückseligen Weihnachtsabend ver stoffen, welcher über «in« glückliche Familie ein tiefe», tiefe» Weh bracht«, an de« ihre Mitglieder noch Jahre lang gekrankt I Doch die Zeit heilt Alle», und der Kommerzienrath, der ruhig mit seinem Sohne Alle» überlegt, hoffte, daß sich doch «och ei» An»weg finden werde, um ein« neu« Katastrophe z« verhüten. Zudem besaßen sie an Frau Anna und Else grwiffermaßen zwei Berbündete, die gewiß ihnen ihre« Beistand nicht versagen würden, wenn r» galt, Frieden zu stiften, au» dem ei« hehre», reine», freudevolle» Weihnacht-fest erblühen würde. Mit solche» Gedanke« hatte der Kommerzienrath, ohne zuvor feiner Gemahlin sei« Vorhaben mitzntheilen, den schwere« Gang an» getreten. Unterweg» traf er mit der von ihrem Geschäftsgang« zurück kehrenden Frau Anna zusammen und zögerte nicht einen Augenblick, ihr sofort seinen Plan mitzntheilen. Sie versprach ihre vollste Unter stützung und ihren ganze« Eiuflnß, welchen sie auf ihren Galten be sitz«, anfznwenden, — aber im Herze« thrilt« sie die Hoffnung ihre» Begleiter» nicht. Sie war tief gerührt von dem Vorhaben de» Brndrr» ihre» Manne» — sie wnßte ja nur z» gut, wa» in jene« Politische Rundschau. Chemnitz, de« 23 December. Da auch heute wieder sämmtlkche Zeitungen «nd Brief« a«S- geblieben find, müssen wir leider nochmal» anf die gewohnte Au», sührlichkeit «nsere» politischen Thrile» verzichte». Hoffentlich gestatten ««» die Verhältnisse, die nächst« Nummer wieder reichhaltiger z« gestalte«. Deutsches Reich. Die auch von un» gebracht« Mitteilung der .Kölnischen Bolkrzeitnng', nach welcher der dentsche Kaiser bei der Anwesenheit de» Prinzen Luitpold von Bayer« in Berlin den letzteren während eine» Diner» bei« bayrischen Gesandten ««erwartet ausgesucht und längere Zeit mit ihm gesprochen habe« sollt«, beruht einer offiziellen Berichtigung durch den Fürsten Bi»marck znfolge anf Erfindnng. Der „National. Zeitung' zufolge war der .K. B.' b«. reit» vorher «in« gleiche Berichtignng feiten» der bayrische» Gesandt schaft zngegange«, ohne jedoch die gebührende Rücksicht zu finde». — Bei der Entsendung de» deutschen Geschwader» an di« oft- afrikanische Küste handelte e» sich, wie mitgetheilt wird, nicht darnm, ans den Sultan von Zanfibar einen Druck a»»zuübe«, da» Geschwader hatte nur die Aufgabe, dir Besetzung der «itu Küste anSznführeu. Frankreich. Für de« Berlanf der französische« Ministerkrifi» war di« Abneigung aller hervorragende« Persönlichkeiten, den von Freycinet ansgegrbenr« Posten «inznnehm-n, besonder» charakteristisch. Anfang» hoffte ma«. daß «» der Autorität de» Präsidenten der Re publik gelinge» würde, Herr« von Freycinet zur Zurücknahme seine» Entlaffunglgrsuch» z« bestimmen. Da dieser jedoch anf seinem Ent schluss« »eharrte, so sah sich Srevy geuöthigt, mit den Führer» der republikanische« Gruppen in Berhandlnngen zu trete«. Da» Ergebniß de» längeren Verhandlungen war endlich, daß Godlet einwilligte, sich de» ihm von G,evy gestellte» schwere« und vora«»fichtlich undank bare« Aufgabe zu unterziehen, znm großen Verdruß der Radikale«, di« Grevh beschuldigen, daß er rin Ministerium Floqnet HIntertrirben habe. Jedenfalls ist dir Lage de« neuen Ministerium», welche» in seinen Tendenzen sich von de« Ministerin« Freycinet, dem auch mehrere seiner Mitglieder augehörte«, wahrscheinlich wenig «nter- scheidet, «Ine sehr schwierige und von Anfang au von den heftigste» Angriffen von recht» und link» bediohtr. Nach vielen vergeblichen Bemühungen ist «» Bodlet geglückt, einen Ministe» de» AnSwärttgen zu finden «nd zwar in der Person de» AbtheilungSpräfidente« de» StaatSrath» Flouren». Da diese» bisher lediglich al» Verwaltung»- beamt» gewirkt hat, ft rief seine Ernennung zn.dem verantwortlichen Posten, dessen Uebernahme alle namhaften Diplomaten abgrlehnt hatten, in de« weiteste« Kreise« vielfach Erstaunen, Entrüstung und Spott hervor. Da» mittlerweile erfolgte erst« Auftreten de» Ministe:- Präsident«« war geschickt; «S gelang ihm, den Bewerbungen der Ra dikalen gegenüber eine selbständige Stellung einzunehme». Durch die provisorische Bewilligung von zwei Zwölfteln der Jahre»«innahme ist der Kampf «« die Existenz de» Ministerium» bi» nach den Weih- uacht-ferien verschoben wordeu. Italien. Nicht oh«, Interesse ist «in Expoft, da» Finanz, minister Maglianl am Sonnabend in der italienischen Deputaten» kamwer übe» di« finanziell« Lage Italien» gab. Er hob dabei hervor, daß sücHdi« Fiuauzepoche vom 1. Juli 1885 bi» 30 Juni 1886 ein Deficit von 64 Millionen veranschlagt gewesen sei. Zur Deckung diese» Desicit» hätten zunächst di« au» der voranSgegangenr« Finanz periode übernommenen 24 Millionen gedient, der Rest von «a 40 Millionen, der für außerordentlich« öffentliche Arbeite« und militärische Ausgabe« bestimmt gewesen sei, habe durch außerordentliche Mittel gedeckt werden sollen. Infolge «ine» Einnahme-Üeberschuffe» von 37 längst vergangene« Tage» geschehen war — aber sts verhehlt« sich anch nicht eine» Augenblick, daß «» sehr zweifelhaft sei. ob ihr freundliche» Zureden über deu Jähzorn Ernst'» gewinnen werde. Al» sie im kleine« Zimmer den verwundete» Georg, die Waffe erblickte, wnßte fi« sofort, daß jeder Zuspruch bei der Stimmung, in wrlcher ihr Gatte sich jetzt befand, vergeben» sein werde, «nd sie broabchtete nur ängstlich die beiden Brüder. Ruhig, aber mit tief ernster Miene bot der Kommerzienrath seine« Bruder noch immer die Hände dar. I« jene» Gesicht zekch «et« sich die leidenschaftliche Erregnng ab, welche ihn beseelte. Der ganze Mann bebte, da» plötzliche Erscheinen de» Vater» Georg» hatte ihn aus » Tiefst« erschüttert Der Kommerzienrath glaubt« bereit» sein Ziel erreicht z« haben, denn Ernst'» Züge begannen sich zu glätten; aber die Ruhe, welche auf ihnen lag, glich einer Starrheit, so daß Frau Anna, dir ihren Gatte« am besten von allen Anwesende« kannte, sofort sich sagte, daß hier keine Versöhnung, wohl aber rin rrnenter bitterer Streit zu befürchte« sei. Leis« trat sie nahe, um, wen» «öthig» selbst da» Aenßerst« zu verhindern. »Ich frage Dich, Ernst', begann jetzt der Komerzienrath mit bewegter Stimme, denn da» abgezehrte, blaffe Erficht Ernst « hatte ihn tief gerührt, verkündete e» doch, «a» jener getragrn, wa» er erdnldet, während der Trotz ihm die Lipprn verschloß, seine Hilfe anznrnfr», „wollen wir vergessen sein kaffen, wa» un» getrennt? Auch ich habe «ich, ich will e» Dir zugestehe«, damal» fortreiß«» lasse« von meine« Zorne, ich hätte nicht thn« solle«, wa» ich ge- thau I «leb mir die Hand, Alle» sei vergessen» vergebe».' Er schwieg. Ernst kreuzte seine Arme über die Brust und ignorlrte di« ihm dargrbotenr Rrchte vollständig. „So kommst Du endlich', ries er höhnisch, .endlich einmal zu de« Schreiber Ernst Bünger, den Du sonst nicht kanntest, «nd willst ihn wieder in Gnaden al» Deinen Bruder anfnehmen? Aber glaubst Du etwa, ich weiß nicht, wa» Dich zu solcher «roßmuth treibt? Ich will «» Dir sagen nud dann läugne, daß «» wahr ist. Der reiche, hochangrseheue Kommerzieurath Baumau» fürchtet, di« Welt könne einmal-urfahren, daß er auf seinen Bruder, au» dem später ei« Lump geworden ist, ein« Pistole gerichtet! Ist'» nicht so? Und nachdem Du weißt, daß der armseligr Büuger der todtgeglanbte Ernst vanmann ist, willst Du diesen Skandal verhüten «nd bietest mir Bersöhunng. Bersöhunng, ha. ha, Bersvhnnng bietet er mir', lacht« er gellend auf, „denkst Du vielleicht, wen« Du dem armen Schlucke«, dem halbverhungerte» Schreiber einig« Goldstücke hiuwirfst, damit er sich wieder einmal ordentlich satt esse« kan», wird er Deine Hand küsse«? Oho, so ist'« nicht. Ernst Bünge, beugt den Rücken vor Millionen «nd durch Ersparnisse im Betrag« von 24, Million« Hab« kndeß, «nie» Hinznnahme der obenerwähnten 24 Million«, da» vollständige Gleichgewicht i« Budget hergestellt werden können. Die Ergebnisse würde« «och besser« gewesen sein, wen« nicht infolge der Cholera sich bei den Einnahmen an» der Post- und Telegraphen»«- waltnng ein Ausfall ergebe» hätte. Da» Budget von 1886/87 weisi «och günstiger« Ergebniffe auf, die effektiven Einnahmen würden alle Anrgaben twckeu, anßerdrm werde sich «in Ueberschnß von mehr al» einer Million ergebe«, der sich in Wirklichkeit wahrscheinlich «och sehr erheblich steigern werde. Die Verwaltung der Kirchrugüler werde etwa 15 Millionen mehr ergebe». I« Laufe de» Finanzjahre» 1887/88 wrrde ei« zweite» Zehntel der Gruudstener «lassen werden können «nd deffennngeachtet schließ« da» vorliegende Bndget, in welche» auch alle Au»gabrn für die dem Parlamente zngegangenen Vorlage« mit ausgenommen worden seien, mit einem Uebrrschüffe von zwei Millionen Der Minister thrilte am Schluff« seine» Exposes de« Kammer mit, daß er derselbe« Grsetzrntwürfe über «ine Reform der Zolltarif« und eine Reorganisation der EmisfionSinstltnte, wie auch über die Umwandlung der lokalen Stenern vorlege« werde. Ferner Halle er für angemeffeu, die rückkänfliche« Staatsschulden z« eonvrr» tiren und neue Emissionen von fünfproerntiger eousolidlrter Staats schuld unter »einen Umständen «ehr vorznnehmrn. Der Minister legt« alsbald einen Gesetzentwurf betreffend di» Tonvrrtlrnng der rück» käuflichen Staatsschuld durch Schaffung von ^/rprocentige» Staat»- fchuld-Obligationen vor und schloß mit dem Ausdruck der zuversicht liche« Hoffnung, daß im Hinblick anf die erzielten günstigen Resultat« der Finanzverwaltung dl« künftigen Ergebniffe sicherlich noch bessere sein würden. Rußland. Die Nachricht, daß General Kaulbar» bei dem Kaiser Alexander einen kühlen Empsang gefunden habe, bestätigt sich nicht. Im Gegentheil soll der Kaiser de« General ansdrücklich seine Zufriedenheit und Anerkennung bezeugt haben. Al» ein Anzeichen, daß in der Stimmung der rnsfischen Regierungtkrels« eine der Er haltung de» Frieden» günstige Wendung eingetreteu sei, wurde vkel- fnch die Thatsachr angesehen, daß die Regiernng de« Hetzereien der panslawistischru Preff« gegen Deutschland ihr« Mißbillig»«- kund« gegeben hat. Bolle Klarheit über di« Bedeutung und Tragwette dieser Kundgebung würde sich natürlich erst dann ergebt», wen» zu gleich auch di« Ziele der rnsfischen Politik «nd der Umfang der rnsfischen Interesse« klar gelegt würden, über welche «ach wie vor di« größt« Ungewißheit herrscht. Niemand, der ihn zu einem Sklavin trnledrige« will, und wen» er Jemandem gehorcht, so gehorcht er nur dieser, seinem Weibe, di« an» dem vornehmen, liederliche» Mensche», der anf dem beste» Wege war, im Zuchthanse zu enden, wieder «inen Mann machte, der di« Arbeit liebt. Hast Du'» gehört? Ich will Nicht» von Dir, von Euch, zwischen ««» besteht eine unüberbrückbar« Kluft, — von Ber- söhnnng wird da «iemal» «ln« Red« sei«. Und meinst D« vielleicht', fuhr er immer schneller »nd heftiger fort, „Dn könntest «ich ge winne«, wenn Dn Deine« Sohne erlaubst, meiner unerfahrenen Else den Kops zu verdrehen? Sieh hin. ich wahr« mein Haulrecht.' E» deutet« mit der erhobenen Pistole anf den regungslose» Georg, «nd Bauman« sah jetzt erst die Wunde. Erschrocken eilte er Hinz«. „Da» thatest D». Ernst?' „Ja, ich, da» Schicksal, der Zufall oder wer sonst. Aber kennst Dn di« Waffe? Dieselbe ist'», welch« Du aus mich gerichtet. Die mich traf, fi« traf auch Dich, Dein Blut, Deine« Sohn. Siehst Du, K«mm,rzi«nrath Bauman«, wa» Dein Bruder, der Thunichtgut, ge- tha«? Oh, er hat doch noch «ine sichere Hand, er wählt sich seit» Ziel und trifft e» schon. Weißt Du nicht, wie «» heißt? Ang' um »g', Blut «m Blnt, Zahn «m Zahn? Willst D» jetzt «och Ver söhnung mit mir?' Er lacht« laut auf; der JI«berparoxy»mu» hatte ihn mit ganzer Kraft ergriffen «nd von den wilden Worte«, dl« er jetzt noch hrrvor- stieß, wußte sein Verstand nicht» mehr. Frau Anna hatte den Anfall gefürchtet, sie war deshalb anch jetzt, wo er eiutrat, sofort bei der Hand. Else folgte ebenfalls ihrem Wink und fi« vermochte» in der That de« sich anfänglich heftig sträubenden Kranken anf sein Lager znrückzuführe«. Eine« schmerzlichen Blick warf Fra« Anna noch zurück auf de« Kommerzienrath und Georg. Bauman« war mit seinem Sohne eifrig beschäftigt. Er hatte sofort nach seine» Bruder» hinweisenden Worten die Wnnde genauer untersucht «nd ebenfalls recht bald erkannt, daß «in« Gefahr nicht zu befürchten sei nnd daß die Fleischwunde wohl bald Hellnng ver sprechen dürfe. Sofort «ach der Entfernung der beiden Frauen er zählt« Georg den ganzen Vorgang und sichtlich erleichtert athmet« der Kommerzieurath anf, al» er vernahm, daß die Katastrophe nur ln Folg« eine» böse« Znfalle« eingetreten sei. Er hielt e» für da» Beste, von dem ganzen Besuche seiner Gemahlin nicht» mitzntheilen, di« sich darüber «nr «nnöthiger Weis« geängstigt haben würde, um so «ehr, da Georg »einte, e» «erde möglich sein, der Mutter die Wunde überhanpt oder znm mindesten ihre» Ursprung z« ver bergen. Sächsisches. — Auch für heutige Nummer find nu» infolge der dnrch Schnee verwehung«« «ingetretene« BerkehrSstörnng Zeitungen von auswärts nur in beschränkter Zahl zngegange». Wir bringen nachstehend ein« Zusammenstellung der «n» bi» jetzt vorliegenden Nachrichten über di« durch deu eingetreteneu Maffrnschnee vorgekommenen Hindernisse im Eisenbahn- und sonstige« Berkehr, wie über hiermit ln Verbindung stehende Schäden. Leider find hierunter anch bereit» einige be trübend« Unglücksfäll« zu verzeichne«. E» steht zn befürchte», daß di« Liste der i« Schnee verunglückte» Personen einen größeren Um fang annehmen wird. — Di« Kgl. Amtshauptmannschaft Chemnitz macht unter« 22 December Folgendes bekannt: Infolge von Schneever wehungen find der von WittgenSdorf «ach RöyrSdorf, sowie der vom erstgenannten Orte «ach Taura führende« CommnnicationSwrg, ferner di« sogenannt« Mittelstraßr bi» zur Flnrgrenze WittgenSdorf, sowie der von der Wafferschenk« nach Herrenhaide führende Communications- weg, ingleich«» der Fußweg von Mürschnitz «ach HeinerSdorf, be-
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