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Schönburger Tageblatt Nr. 133 Dienstag, den 11. Juni 1S2S Die Reichsbahn beantragt Tariferhöhung W is Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der StandeSamtSbe-irke Altwaldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba» Niederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwi-, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Berlin, 10. Juni, der Reichsregisrung auf Wie sich aus der Antwort eine Entschließung des Reichs- Reichsbahn dabei, die Eisen- Frankfurt u. O. und Glogau tags ergibt, bleibt die bahnausbesferungswerke Frankfurt a. O. und Glogau schließen zu müssen. Die Durchführung der Schlie ßung soll aber bis 1930 hinausgeschoben werden. Das in den Werkstätten beschäftigte Personal soll nach Mög lichkeit in anderen Bahnbetrieben untergebracht werden. e < FZ ch ihr- Md A Zß Ä-ü etret^ - anzöE KK >«VN!n»a IMS. F«nspr.ch«r Nr. ». BosUchlttUach »». a V»Mch«ckkonto Amt Leipzig Nr. 4436. Bankkonto: Bereln«ba>«k M »»ldid, Filiale Waldenburg. Siadtairok.nt» WajderUnlrg a». gelten nur bei pünktlicher Zahlung, bei zn»ana»u>^I«, Mntretbung der Rechnungsbeträge wird jeder Nachlaß hinfilM». N- onuab«" i.üL, 8", lstaa "k e (DE be, cE ist lckwE festes '"ÄK mm! 0: ML! LZ >ertr. d aus" , d W«l )as )r. >s F-, LS ^.S sächlich annehmen, dann wird der Rat das letzte Wort zu sprechen haben. Da Reichsaußenminister Dr. Strese- mann an der Dienstag-Sitzung des Ratskomitees teil zunehmen beabsichtigt, ist anzunehmen, daß Dr. Strese mann bereits im Ratsausschuß das Wort ergreifen wird. Reichsbahn beantragt Tariferhöhung. Der Verwaltungs rat glaubt, den verbind lich erklärten Schiedsspruch aus laufen den Einnahmen nicht erfüllen zu können» In Ausführung eines Beschlusses des Verwsr- tungsratcs der Deutschen NeichLbahn-Gesellschast Wil» Generaldirektor Tr. Dorpmüller im Laufe deS heu tigen Montags an die Reichsregiernng herantreten und eine Erhöhung der Eisenbahntarise beantragen. Er Witt seinen Antrag damit begründen, daß die Reichs bahn außerstande ist, die ihr durch den verbindlich erklärten Schiedsspruch erwachsenden neuen Lasten in Höhe von SS Millionen Mark jährlich z« decken. Die Entscheidung über den Antrag wird zunächst beim Reichsfinanzminister liegen. Daß eine aber malige Erhöhung der Tarife unter allen Umständen vermieden werden muß, ist eigentlich eine Selbstver ständlichkeit. 1S30 Schließung der Werkstätten in Glogau und Frank furt. ^scheint werktäal. Rach». Bezugsprrt« «oua» kh im voraus 1SV R.-Pfg. frotbl., auSschl. Trägevl. kdyeln« Nr. WR«ichSpf Sonutag»-Nr.30 «.-Pf. Anzeigenpreis«: 6g«sp. P«titzeil« 0,1Ü R.-Marh außerhalb deS Bezirke« V^O R.-MarL Lgefp. «cklamezeile 0,45 R.-Mark, Linweis« ans Anzei- »«> und Eingesandt« 0,10 R.-Mark, Nachweise- «d Offertengebühr 0,20 R.-Mark, Rabatt nach Tarif. Schwieriger Satz (Tabelle») mit Aufschlag. 51. Jahrgang. Sa- Saarland will heimkehren! Bedeutsame Kundgebung der Saarvereine in Münster, Restlose Wiedervereinigung mit Deutschland gefordert. Die Stadt Münster steht vollkommen unter dem Eindruck der neunten Tagung des Bundes der Saar- Vereine. Der Tagung sind viele telegraphische Grüße der Regierungen, der Parlamente, der politischen, wirt schaftlichen und gewerkschaftlichen Organisationen zuge gangen. An der Spitze stehen die Begrüßungstele aramme des Reichspräsidenten, des Reichskanzlers, de- Reichsministers für die besetzten Gebiete und des preu ßischen Innenministers. In dem Telegramm des Reichs- Ministers für die besetzten Gebiete Dr. Wirth heißt es u. a.: „Bor 10 Jahren hat -er Versailler Vertrag die Abtrennung des Saargebiets von der deutschen Ver waltung ansgesprochen und die Saar einem Sonder- fchicksal überantwortet, dessen Naturwidrigkeit die Hauptursache der Nebel ist, uuter denen die Deutschen, an der Saar leiden. Es war aber keine Trennung der Herzen! Unlöslich stehen die Deutschen im Reich und au der Saar zusammen als Glieder eines und des selben Staatsvolkes. Voll Sehnsucht erwarten sie dse Landwirtschaft, den Reichshaushalt, die deutsche Zah lungsbilanz und die Belastung des Budgets durch Entschädigung seiner Staatsangehörigen für Kriegs verluste, Einfluß der Zollgrenzen, die Lage der deut schen Industrie und die Notwendigkeit, das im Kriegs verlorene Kapital wieder herzustellen. Weiter wird ausgeführt, daß die deutschen Sachverständigen beson ders darauf aufmerksam machten, wie sich durch den Krieg die Lage Deutschlands verändert hat, seine Roh stoffgrundlage innerhalb und außerhalb der Grenzen vermindert und dadurch die deutsche Zahlungsfähigkeit beeinflußt wurde. Unter den Entwicklungsmerkmalen, die sich bei einem Ueberblick aus die letzten fünf Jahrs am stärksten abzeichnete, sei besonders auf die Steuer- kraft, die Transfer-Möglichkeit, den Einfluß auslän discher Anleihen und tue Wiederherstellung der wirt schaftlichen Leistungsfähigkeit Deutschlands hinzuwei sen. Während in dieser Hinsicht die nichtdeutschen Sachverständigen zu der Ansicht gekommen seien, daß die Fähigkeit Deutschlands, jährliche Summen in der Größenordnung des Dawesplanes im Wege innerer Besteuerung oder Anleiheaufnahme aufzubringen, nicht ernstlich in Zweifel gezogen werden könne, hätten dis deutschen Sachverständrgen die Auffassung vertreten, daß das ausländische Kapital, das in den letzten fünf Jahren nach Deutschland geströmt sei, die steuerliche Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft nur vor übergehend gesteigert habe und daß die tatsächlich während dieses Zeitraums erhobenen Steuern zu einem beträchtlichen Teil aus der Substanz bezahlt worden sei, so daß es sehr zweifelhaft erscheine, was Deutsch? land überhaupt aus Ueberschüssen seiner Wirtschaft zahlen könne. Die nichtdeutschs« Sachverständigen hätten dem gegenüber betont, daß es sich bei den vergangenen Jahren nur um eine Uebergangsperiode gehandelt habe und daß der in ihr durchgeführte Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft erheblich höhere Werte als die von Deutschland geborgten Summen geschaffen habe. Diese Uebergangsperiode sei nunmehr abgeschlossen. Jedenfalls sei eine endgültige Festsetzung der deutschen Schuld, die Deutschland unter Ausschaltung des vor handenen politischen Mechanismus auf Grund eigener Verantwortlichkeit zu zahlen habe, für seinen Kredit und die Entfaltung seiner Kräfte zweifellos von Vor teil. Mit dem Ergebnis der Konferenz glaube man allen Bedürfnissen Deutschlands gerecht geworden zu fein, zumal auch für die Zeit vorübergehender Schwie rigkeiten durch die Möglichkeit eines Transfer- und eines Aufbringungsausschubs Vorsorge getroffen wor den sei. Soweit der theoretische Teil, der offenbar dazu dienen soll, die Sachverständigen zu rechtfertigen, wes halb sie sich den wirtschaftlichen Erwägungen so wenig zugänglich zeigten. Sie wollten den deutschen Ein wendungen kernen Glauben schenken, weil die „poli tischen Faktoren" sie in ihren Entscheidungen ein engten. Schlechter Stand der Minderheitenfrage. Die Mehrheit für -en Dreierbericht. In der Minderheitenfrage haben die letzten Ver handlungen des Ratskomitees eine ungünstige Wendung genommen. Es ergab sich, daß die Mehrheit der Rats mitglieder mit den in der vorliegenden Fassung völlig ungenügenden Vorschlägen des Dreier-Ausschusses ein verstanden ist. Das Gesamtergebnis -er Beratungen ist zur Stunde das, »aß gegen Deutschland, Finnland und Kanada die Empfehlungen des Londoner Berirhts mehr oder weniger angenommen sind. Am Dienstag wir- -as Ratskomitee nochmals zu einer Sitzung zu- sammentreten, in -er -aö weitere Schicksal -es Min» vcrheitenschutzes entschieden werden dürste. Ueber die Bedeutung der letzten Sitzung des Rats- komitees gehen die Meinungen auseinander. Die Ab- ordnungen Frankreichs, Polens und der Kleinen En tente versichern, eine Vertagung der Debatte aus den Herbst könne nun nicht mehr erfolgen, da ja bereits alles grundsätzlich enttchieden sei. Demgegenüber be zeichnet man in den Kreisen der deutschen Delegation die Grundfragen des Minderheitenschutzes als noch offen. Sollte das Ratskomitee den Londoner Bericht tat Amtlicher Teil Dienstag, den 11. Juni 1029, vorn,. 10 Uhr ^llen in Callenberg elue Rändermaschiue, eine Kommode ^elstbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. -. Eammelort der Bieter: „Gasthaus Heiterer Blick, ««lenborg. Her Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Waldenburg, den 10. Juni 1929. UN- Val-enburger Anzeiger Diese« Blatt enthLlt -1« amtliche» BekanMmachunge» de« Amtsgericht« und -e- Stadtrats z» Waldenburg. Ferner veröffentlichen zahlreiche andere staatliche, städtisch« u. Gemeinde-Behörden ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Derantworllich fkr Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachsen. »a» «chftichm «u »a» Be-tsch«, Zeitung»v«leg«.D-rein4 <a. N.) — D-rlag»«« Waldenburg Sachse«. Anzeigen di« vorn». S Uhr am A«-gabetaa erbeten Ausgabe nachmittag« Uhr in der Geschäfts stelle i» Waldenburg Sa., Altenburgerstr. 3s Erfüllungsort Waldenburg. Filialen bei L«rrw Otto Förster; in Callenberg bei Lerrn Friedr Lermann Richter; in LangenchurSdorf bei Lerri» Lerman« Esche; in Molkenburg bei Lerrn kin»s Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler; in Ziegelheim bei Sri Schmidt, Postagentu, Im Falle höherer Tewalt, Krieg. Streik, Aursperrung, Maschine— bruch. Störungen im Betrieb der Druckerei oder unserer Liese, bat der Bezieher keinen Anspruch auf Erhalt der Zeitung »der Rückzahlung d»4 Bezugspreise«. Für Richtigleit Ler durch Fer»- sprech« aufgegebenea An,eigen übernehmen mir kein, Lembd, Pariser Zwischenfälle. Feuer im Koufereuzzimmer. — Der symbolische HSuve- -ruck. Kurz vor der Unterzeichnung des Boungplans hat sich ein kleiner Zwischenfall ereignet. Durch einen Scheinwerfer wurde ein Türvorhang in Brand gesetzt, und das Feuer drohte sich auf die anderen Vor hänge auszudehnen. Einem Sachverständigen getan« es noch rechtzeitig, den Vorhang herunterzureihen und den Brand durch einen Löschapparat zu löschen. Durch die Hitze war die große Spiegelscheibe der Glastür, die der Vorhang bedeckte, geplatzt. Bei der Unterzeichnung des Schluhberichts stell ten sich Uoung, Schacht und Moreau den Photographen. Uvling in der Mitte gab mit symbolischer Geste Moreau und Schacht die Hand. Sofort entstand das geflügelte Wort: Die Hand, die zahlen wird, die Hand, die er halten müßte Md die Hand, die schließnch tatsächNch einkasftert. Wftwoch, den 12. Juui 1929, Bormittags 10 Uhr lollen im gerichtlichen Pfandraume 2 RSHmaschiue«, 1 Kla- '«.r und ein Auto meistbietend gegen sofortige Barzahlung Ersteigert werden. Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Waldenburg, den 10. Juni 1929. Wegesperrung. . Die Dorfstraße in Wickersdorf wird wegen Moffen- Wtzttanfuhre für schweres Fuhrwerk und Lastautos bis auf "eueres gesperrt. Der Gemeinderat. ^Wickersdorf, den 10. Juni 1929. Beier, Bürgermeister. König Fuad von Aegypten wurde heute Moutag Bor- Mag in Berlin am Lehrter Bahnhof vom Rcichspräfi- "knten begrüßt. . Tcr Hanshaltausfchutz des Reichstags genehmigte den ^ushalt der allgemeinen Finanzvcrwaltung. «cvering sprach im Reichstag über die Mainnruhen. . Tie gestern in Münster abgrhaltene Vollversammlung Bundes der Saarvereine nahm eine Entschließung in der die ungeschmälerte Rückgabe des Saargebicts ^ Deutschland gefordert wird. . än Lemberg dauern die antijttdischen Temoustratio- an. spanische Zeitung »La Bvj" veröffentlicht ein ge eichtes Stresemann-Interview. -As englische Kabinett Macdonald hielt seine erste ab. a^ie Exkönigin von Afghanistan wurde von einem Köchen entbnndcn. »Waldenburg, 10. Juni 1929 Ter nunmehr veröffentlichte Moungplan zerfällt zwölf Teile, acht Anhänge und eine Denkschrift, dem Plan beigefügt ist. Die ersten fünf Teile allerdings rein theoretischer Art, die praktischen z?rschläg2 der Sachverständigen beginnen erst bet s,"stkt li. Die Punkte 1, 2 nnd 5 bringen lediglich stiftische Mitteilungen über die Einberufung der dz? Sitzungen während der 17- uMgen Tagung und ihre Arbeitsmethoden. Wesent- interessanter sind die Punkte 3 nnd 4. So ent ludst in Punkt 3 den Sachverständigen das inter- Mnte Geständnis, daß es mit der rein wirtschaftlichen s^!.uug der Tributfrage nichts war, sondern daß doch löblich die Politik ausschlaggebend >var. „Wäh- w der Dauer unserer Beratungen," so heißt cs, „und unseren vorgcbrachken Vorschlägen haben wir ver- tzl' eine Lösung auf wirtschaftlicher und finanzieller dlage zu erreichen. Aber wir müssen ebenso wie h >erc Vorgänger feststellen, daß politische Faktoren y^endigerwcise unseren Entscheidungen eine Grenze ivmi? Huben, wenn wir überhaupt Vorschläge machen Aussicht auf Annahme haben. Wir haben s^Usdessen unsere Entscheidungen nicht nur auf wirk- ^üestelft „so"ern auch auf Politische Betrachtungen Der vierte Abschnitt beschäftigt sich eingehend mit »st^A^oürtigeil Wirtschaftslage und den Zukunfts- ltjWchkeitcn Deutschlands, wobei die wertvolle Hilsc- verschiedenen Instanzen, die hierüber im iclmk " wertvolle Aufschlüsse geben könnten, hervor- Insbesondere wurde ausgeführt, daß die ih ""Hbn, vie von den deutschen Sachverständigen Ist R- zahlreiche,» Erörterungen des Ausschusses und stelle untwortung der an sie gerichteten Fragen ange- schuttn« seien, dis Schlußfolgerungen oes Aus- dauernd und nachhaltig beeinflußt hätten. Berichtsteil nimmt dann Bezug auf die Aus- "llen der deutschen Sachverständigen über dis