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Vies« Zeitschrift erscheine wöchentlich zwei Mal, Mittwoch! u. Tounabend», und kostet einschlieili -her G«nnad»ndt erscheinenden „belletristischen Leilagl vierteljährlich , Mk. SV Pfg, Ein Rückblick auf das vergangene Jahr. ,E« sieht überall friedlich au- und wir Wörden Venn doch wohl Frieden behalten' — äußerte der deutsche Kaiser beim letzten NeujahrSempfange zu 4en Prinzen. Und man darf auch an die jüngsten Aeußerungen de» Fürsten Bi-marck im deutschen MeichStage erinnern, welchen zufolge der allgemeine Friede noch nie so gesichert erscheine, wie gegen wärtig. Unzweifelhaft verdanken wir dieseFriedenS- HUver sicht dem alten, geschiedenen Jahre und wir sind ihm dafür zu Danke verpflichtet. Während k» so auf dem Gebiete der Politik für eine ruhige Fortentwickelung der Verhältnisse Sorge trug, schlug «s in Wirth schaftlicher Beziehung neue Bahnen ein. Die kaiserliche Regierung machte den ersten Versuch zu einer Aenderung der sozialen Gesetz gebung; sie zeigte klar und deutlich den Weg, welcher un« vor den verderblichen Eonsequenzen herzloser und ungerechter Grundsätze schützen kann; Pe setzte auf dem wichtigsten Gebiet der gesellschaft lichen Verhältnisse dem planlosen. Gehen- und Geschehenlassen durch die Anerkennung von der Nothwendigkeit staatlicher Fürsorge einen Damm entgegen, indem sie auch für die schwachen Elemente den Grundsatz au-sprach, daß sie einen Rechts anspruch auf Schutz und Fürsorge der bürgerlichen Gesellschaft für ihre Zukunft haben. Da» sozialpolitische Gesetz, welche» die Regierung Hem Reichstage im Frühjahre vorlegre, wird al« da» erste Denkmal der sozialpolitischen Reform für alle Zeiten seine Bedeutung behalten. Noch maßgebender und bedeutungsvoller sind die Worte der kaiserlichen Botschaft, mit welcher der neuge- wählte Reichstag im November eröffnet wurde und worin auch zu weiterer Erfüllung der Zwecke der Reform »die Organisation de» gewerblichen Kranken« rastenwesens' und die Fürsorge für die »durch Alter und Invalidität erwerbsunfähig' Gewordenen al» Aufgabt der Zukunft bezeichnet wurde. Auch die letzteren — so hieß e» in der Botschaft — »haben der Gesammtheit gegenüber einen begründeten Anspruch auf ein! höhere» Maß staatlicher Fürsorge, al» ihnen bisher hat zu Thell werden können. Für diese Fürsorge die rechten Mittel , und Wege zu finden,» ist ein« schwierige, über auch eine der Höchsten Aufgaben jede» Gemeirffvesen», welche» auf den sittlichen Fundamenten de» christlichen Volks« Men» steht/ Di« Liberalen haben ihr« Pattei- arundsätzt wieder mit größerer Schärfe hervortretrn Lasten, um so ein Gegengewicht gegen die sozial reformatorischen Bestrebung«, der Krone zu er halten. E» ist gewiß bezeichnend, daß die ne» Hgenamtte-.große liberale Partei' ihren ersten Versuch einer gemeinsamen praktischen Leistung eben auf dem Gebiete sozialer Reform zu machen sucht, auf welchem die Regierung ihr vorangegangea ist. - Der nationale Gedanke hat di« Reichs- regierumz geleitet zu der Einbeziehung d« Freie» Hamburg in da» deutsch« Zollgebiet. Di« er-a. - > »Blatt« di« wetttstrLerbrrttura > und -«tt-g frsttzch ühr auae- . .. ... ...igespalten« Csrpuezetl« 10 Pf. ««ringst« Jns«rat«nbttrag LS Pf». Bordereilungen hierzu Haven immet mehr die Ein- müthigkrit der betheiligten wie überhaupt aller ver bündeten Regierungen erkennen lassen; die Parteien waren zuerst allerdings bestrebt, der Regierung in dieser rein nationalen Sache Schwierigkeiten zu be reiten und hierfür nach rechtlichen und politischen Gründen zu suchen. Die Kraft des nationalen Ge danken» wird aber hoffentlich diese ganze Angelegen heit auch bald zu einem guten parlamentarischen Abschluß führen. — Für die Beziehungen zwischen Staat und Kirche und speziell für die Verhältnisse der politischen Kirche in Preußen ist bereit» ein Wendepunkt eingetreten. Da« Entgegenkommen der Kurie und die Friedfertigkeit der Domkapitel hat theilweise wieder geregelte kirchliche Verhältnisse er möglicht. Weitere Erfolge stehen bevor. Auf dem Gebiete der deutschen auswärtigen Politik sind hervorragende Ereignisse zu verzeichnen. Da» Verbrechen, hurch welche» Kaiser Alexander II. von Rußland sein Leben elnbüßte, brachte aller Welt di« Gefahren zum Bewußtsein, welche au» der Verblendung materialistischer Weltanschauung und au» der Verach tung von Gesetz und Gotte« Ordnung in verwahrlosten Gemüthern entstehen müssen. Der traurige Hingang Alexander» II. ist nicht ohne Einfluß auf eine er neute Annäherung Rußlands an Deutschland und Oesterreich-Ungarn gewesen. Die Danziger Zu sammenkunft zwischen Kaiser Wilhelm Und Kaiser Alexander III., sowie die immer engeren Beziehungen unserer Politik zu Oesterreich-Ungarn haben keinen Zweifel mehr darüber gelassen, daß die gemeinsame Grundauffaflung, welche die Politik der drei Reiche verbindet, die kräftigste Bürgschaft einer friedlichen Entwicklung bildet. In unserem engeren Vaterlande Sachsen zeigt sich ein gesunder stetiger Fortschritt auf allen Ge bieten de» Staatsleben«; im Besonderen haben wir auf dem Polstischen Parteigebiete da» Platzgreifen ge mäßigterer Ansichten, auf dem religiösen Gebiete die Zunahme kirchlichen Sinne», :auf dem wirthschaft- lichen einen - erkennbaren Aufschwung von Industrie und Handel im Allgemeinen erfahren. Unser sächsischer Staatshaushalt zeigt sich am JahreS- schluffe als ein durchaus befriedigender. Steuer ermäßigungen stehen in sicherer Aussicht. Somit sind Wir von dem alten Jahre mit der Zuversicht auf eine glückliche Zukmift geschieden. . Möge da» neue Jahr die Erfüllung bringen. Deutscher Reich. Bischofswerda, 5. Jan. Au» den „Kirch lichen Nachrichten der Parvchte Bischofswerda" er sehen vir, daß im Jahre 1881die Zahl der Gee bürten 200 betrug (KB Knabe», 97 Mädchens wovon auf die Stadt 160, auf GeißmannSdoxf 16; Pickau 1, Khnitzsch 1, BelmSdorf 10 und Weickers dorf IS komme» Boa diesen Kindern stad bereits 34, iael. ILodtgeborene» und Weickersdorf auSge- „ schloffen, wieder geftorben. «estorben flnd la der hat sich sta »erg«gme» Jahre «r SS,SSO M. auf Parochie 131 Persoaeü (63 männliche und 54 wrib- ILA,800 M.trhöh». - i > WM Ar. . p A Per sächsische Lr Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe» i Amtsblatt -er M-nigl. Amtohauptmannschakt, -er KSnigl. Schtü-Anfxeelian u -es KSvk^. Haupt^euer«' zu Pärchen, sowie -es Königl. Amtsgerichtes i n- -es Sta-trathes zu Vij «kbührtn für Jnsn-ate von auswärt« »«»«n, WYU von den Einsendern nicht ander« bestimmt, durch Postnachnahmr erhoben. Siebo»«nddreiWUer Aahrgang. Sonnabend, den 7. Januar 1882, Nachmittags 2 Uhr, kommen 1« der Behausung de» Herrn Bäckermeister» Pietzfchmann in Großdrebnitz «in ziemlich kette» Sch vein, ein Kalb, eine junge Ziege and vier «Gänse zur Versteigerung. E Bischofswerda, am 3. Januar 1882. " Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgerichte daselbst. Appolt. - ' Dunk Allen Denjenigen, welche bei dem in der Nacht am 2. d. M. im hiesigen Orte au-gebrochenen Schadenfeuer zur Löschung desselben beitrugen, in«- -besondere der Gemeinde Schönbrunn und den Spritzenmannschaften, sowie der hiesigen freiwilligen Feuerwehr sagen wir hiermit den herzlichsten Dank. > Burkau, am 4. Januar 1882. Der Gemeinderath. «üig. dorf 10, Khnitzsch 1 und BelmSdorf 3. Unter diesen Verstorbenen haben 2 durch Verunglückung ihren Tod gefunden. Getraut wurden in hiesiger Kirche 62 Paar, vou denen 43 au» der Stadt, 5 au» GeißmannSrorf, 1 au» Pickau, 10 au» BelmS dorf und 3 au« Weickersdorf waren. Außerdem wurden noch 2 Paar au» Goldbach in hiesiger Kirche getraut und 2 Paare, welche auf hiesigem Stande»« amte die Ehe geschloffen, haben die kirchliche Trauung nicht begehrt. Lonfirmauden waren 124 und zwar 63 Knaben und 61 Mädchen, von denselben hatten 106 die hiesigen Schulen, 11 die Schule zu GeißmaunSdorf und 7 die zu BelmSdorf besucht. Die Zahl der Eommunieanteu betrug 1971, und zwar 1895 in der Kirche und 76 im Hause. E» wurden im Jahre 1880 daher 9 mehr geboren al» 1881, dagegen die Zahl der Verstorbenen in diesem Jahre um 8 größer war al» im Jahre 1880. Auch war die Zahl der Getrauten um 17 Paar größer al» im letztverfloffeaen Jahre. Die Zahl der Coo- firmauden war um 23 größer al» 1880 und Eommunicante« waren 98 weniger al» 1880. Vor 100 Jahren wurden in der Stadt 50, in den ein- gepfarrten Otten 29 geboren, 29 bez. 7 starben und 12 Paar wurden getraut. Am Schluffe de» Jahre» 1881 betrug die Zahl der Schulkinder in hiesiger Stadt 733 und die Fortbildungsschule zählte in 6 Elasten 166 Schüler, so daß überhaupt 899 Schüler die hiesigen Schule» vesuchten. Von denselben gehören 47 der Srleeta, 399 der 1. Bürgerschule und 287 der 2. Bürgerschule an. Die Zahl der Schüler hat sich demnach gegen porige» Jahr um 15 vermindert. 5 Schmölln, 3. Jan. Im vergangnen Jahre sind in der hiesigen Parochie 80 Kinder, 36 Knaben und 44 Mädchen, geboren worden. Gestorben stad 35 Personen, dabei 21 Kinder. Es stad 15 Paare getraut worden und die Zahl der Communicanteu betrug 1848. Unter ihnen waren - 103 Wenden, 40 Confirmanden und 33 Hau-commuaicantta. Di« Zahl det E-mmunicanten hat sich -egen da« Vorjahr um 20 erhöht. — Im Jahre 1781 war die Zahl der Geburten 38, der Gestorbene« 35, der Getrauten 3 und der Communicanten 1863. --- 1681 gab e» 23 Geburten, 16 Sterbefäüe, 5 Trau« ungen und 1700 Eommunicante«. U Umschau in der Lausitz, 5-Januar. Die Scheune de» Gutsbesitzer» Mager- in Jesau bei Kamenz wurde durch Feuer vernichtet. — Auf Wnischker Flur ist der Arbeiter Lange erfroren auf- gefünden worden. — Dem früheren Gutsbesitzer rk Neumann au» Türchau, jetzt Rentier ist Zittau, ist vom landwirthschastlichen Kreismnia wegen seiner Verdiente uy die Laudwirthschaft ei» Ehrrndiplom zuerkaunt und übermittelt wordtü, auch, wurde der selbe zum Ehrenmitglieds des kaadw. Verein» M Zittau «ramm». 7 ... d"! j- Der Hllgttkriae Kirchenfünd la Sachs«