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««Hl« t«,r<» krü- 7 U-r kr der Sxyedttia« Marieir- ftrrß« r§. tlbonire- menttp»etl vtertel- j-tzrltch 22'/, Ngr., durch dt« Post 28 Ngr. Etnjelne Nr. I Ngr. — Auflage: 20,000 Sremdlare. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch L NeichlNdt in Dresden. Verantwort!. Redacteur.- Julius NeiktM-t. Sn»erÄed,er»«n N»»fnr- strage 13 L»ge«o«m« di» Ab. s Uhr SomUagS bi» M,lt«g»12U8r. In Neustadl: graste Ktaster» gaste 8 bi» Abd. » N»r. Der Raum einer ei«, fbalttgin PerstMe lastet 18 Pfg. Singestlndt Lle Zeile 3 Ngr. von uns unbekannten Firmen nnt Personen im'eiircn wir nur gegen Pränumeianbo-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung. ME be i kosten I> Mllgr. 'Auswärtige können die Zahlung auch am eine Dresdner Firma anweisen. Grp d. Dresd. Nachr. Nr: 278. Sievei,zehnter Jahrgang ^'WWiLkL'.iL'L^^Dresse», F-rcitan.ZZcctobcr 1872^ Nach großen politischen Erschütterungen steilen sich natur- und erfahrungsgemäß die religiösen Fragen in denVordergrund. Das geistige Auge der Menschen, oft geblendet und verwirrt von den Erscheinungen deS Lebens, sucht ihren sittlichen Grund zu erforschen. Kein Wunder, daß sich religiöse Eongrejse jetzt rascher folgen, als sonst Wanderversannnlungen von Berufe, genossen und Fachmännern. Die Katholiken hielten ihre Ver sammlungen in Mainz und Breslau, die BischosSznsaimnenknnst in Fulda und den Altkatholitencongreft in Köln ; jetzt folgt die Synode der Altlutheraner im Hannoverschen, der evangelische Kirchentag in Halle und der Protestantentag in Osnabrück. Nur die Juden scheinen dieses Jahr das Bedürfnis! der Bereinigung nicht zu spüren und die Dissidenten, die Deutschkatholiken, Frei- gemeindler und die erklärten Gottesleugner versammeln sich aus verschiedenen Gründen nicht. Dem Kirchentag zu Halle, der red lich bemüht ist, die evangelische Kirche Preußens aus der sie zu ersticken drohenden Bevormundung der Staatsgewalt zu be freien, sie auf eigene Füße zu stellen, ihr auf Grund des Ge- meindeprincips eine synodale Verfassung zu geben, werden wir Evangelische unsere Sympathien nicht versagen können. — Die Nachricht, daß der jagd und schützenfcstkundigeHerzog Ernst von Coburg-Gotha das Herzogthum Braunschweig nach dem Ableben von dessen jetzigen Herzog unter sein gnädiges Secpter nehmen werde, hat sich als eine Ente erwiesen, von der wir hoffen wollen, daß sie nicht auf einer Jagd des Herzogs selbst aufgcflogen ist. Die Frühstückszeitung des Kaisers, die ,,'Spener'sche", bezeichnet diese Meldung als einfachen „liusniu". Plan wird in Berlin nicht vergessen haben, wie tapfer der Herzog Ernst von Versailles aus das Bombardement von Paris verfolgte, während die seiner Zeit von ihm bemäkelten streitbaren Mannen aus Sachsen dem mörderischen Feuer Ducrot'S lodesmnthig entgegengingen. — In Berlin ist der Umzug am I.Oci.mit der größtenOrdnung ver laufen, obwohl die Zahl der umgezogenen Wohnungsinhaber auf 25,000 geschätzt wird. Ob und wie viele Menschen obdachlos wurden, läßt sich erst in einigen Tagen übersehen. Allgemein geklagt wird über die enormen Schnellcreien und Prellereien der Möbelfuhr leute. Auch wir Dresdner können ein Liedchen davon singen, daß mitunter einzelne Möbelfuhrleute die Preise von Berliner Fiakerkutschern während der Dreikaisenusaimiienkmift in den Schatten stellten. — Bayern wahrt sich seine Sonderstellung in den Militairangelegenheiten diesmal in einer erfreulichen Weise. Es lehnt die Einführung der alleOhren beleidigenden preußischen Pickelflöten in der bayrischen Armee ab. Eine sehr vernünftig« Erklärung eines hervorragenden Elsässers in der Optionssrage veröffentlichen wir unten. Es wird wesentlich zur Versöhnung der Gemüther dort beitragen, wenn die kaiserliche Dictatur aufhört und die Bevölkerung durch Wahlen ihren Willen zu erkennen giebt; wenn eine Provinzial- vertretung gebildet, wenn Deputirte in den Reichstag geschickt werden. Vieles, was im Verborgenen wühlt und Mißstimmung erzeugend weiterfrißt, verliert sein Bedenkliches, wenn es ans Tageslicht der Debatte gezogen wird. Wir sind es unfern Brü dern schuldig, ihnen auch die Wohlthaten unsers öffentlichen politischen Lebens zu gewähren. Bis jetzt wirkte, so viele ma terielle Förderung auch Elsaß von Deutschland erfuhr, die harte militärische Dressur der nordisch derben Pommern und Ost preußen auf den Erercierplätzen von Straßburg und Pietz, welche Elsaß-Lothringen vor Augen hatte, etwas ernüchternd. Di« „N. Fr. Pr." ruft mit Recht, man solle mehr leichtlebige Süddeutsche dahin schicken, mit denen sich eher ein kawcradschast liche« Verhältnis! anknüpfen läßt. Eine Germanisirung sei um einige Grade leichter als die Prüssianinlng unter demselben Ra inen. Ja wohl, weniger Putzlalt und mehr Gemüth! Auf dem Rigi werden jetzt außer der bereits vorhandenen Eisenbahn noch zwei neue Bahnen gebaut; auf dem Kulm und allen Aussichtspunkten entstehen ganze Stadttheile von Hotels und Pensionen. Der Baugrund K Stunden über dem Vier- waldstätter-See ist theurer als zwischen dem Großcngartentciche und der Villa des Kronprinzen 'Albert in Strehlen. An einem andern Schweizer See sucht Gambetta Baugrund für seine künf tige Präsidentschaft. Er setzt in Thonon am Genfer See seine Agitationen zur Auslösung der jetzigen Nationalversammlung fort. Nicht länger hat er seine angeborne Leidenschaft bemei- stern, die seiner Natur widerstrebende Mäßigung bewahren kön nen. Er hat die Maske abgeworfen und ist ganz wieder der Mann der Aetion geworden, als welcher er einen 'Augenblick Gnade vor den Internationalen findet Daß er Ravoleon den Halsabschneider von 1851 nennt, mag hingehen: daß er stunden lang von der Lage Frankreichs reden kann, ohne der Greuel thaten der Commune nur zu crwälmen, zeugt nicht besonders günstig von seiner Aufrichtigkeit; daß er aber die politischen Lei denschaften des der Ruhe bedürftigen Frankreichs mit allem Ras finement erhitzt, um an viesem Fever den Leim für seinen lünsii gen Präsidentenstuhl zu kochen, das ist nach den Gesinnungen Gambetta's gegen Deutschland auch uns nicht gleichgilüg. Zu nächst wird Thiers das beste Geschäft dabei machen, denn die von dem Wolfe Gambetta bedrohte Heerde der französischen Na tionalversammlung wird sich nur enger um ihren Hirten schaa- ren. — Dem großen Maulhelden Victor Hugo ist von Algier eine Candidatur in die Nationalversammlung anaetragen wor den. Er wird in dem betreffenden Schreiben das „Menschge wordene Herz" genannt. Der große Hugo wird diese Phrase ge wiß besser als alle andern Menschen verstehen. Von dem Wahlkampfe um die Präsidentschaft in Nord amerika kann man sich einen Begriff machen, wenn man hört, daß der Eandidat Greeley auf seiner letzten Rundreise 200 Wahlreden hielt. Trotz dieser mehr als Thiers'schen Redefluth wird er höchst wahrscheinlich durchsallen. Grant wird vermuth- lich wieder gewählt. Ter Ausfall der Gemeindewahlen imStaate Maine, wo die Grantianer siegten, giebt dafür einen Fingerzeig. In Ealifornien hat man Kohlen gefunden, so daß der Export Englands an Kohlen dorthin aufhören wird. Dresden, den 4. Oktober. — Der Directionsrath bei der Generaldirection der Staats- Eisenbahnen von Nostitz und Jänckendorf hat das Oesterreich. Ritterkreuz dcsFranz-Joseph-Ordens und derTransportinspector Winkler das goldene Verdienstkreuz mit der Krone erhalten, ebenso den preußischen Kronenordcn III. Klasse am Erinnerungs bande, der Ober-Ingenieur der Leipzig-Dresdner Eisenbahn- Compagnie Pöge und der Betriebsoberinspector der Sächsischen Staatseiscnbahncn Hartmeycr den Kronenordcn IV. Klasse am Erinnerungsbande, der Bahnhofsinspcetor der Sächsisch Schlesi schen Staatseisenbahn Schalig, der Bahnhofsinspcetor der Leipzig Dresdner Eisenbahn Compagnie Hcder, der Güterverwalter der Leipzig-Dresdner Eisenbahn Compagnie Hering, der geh. Regier- nngsrath von Haugk zu Leipzig die preußische Kriegsdcnlmünze von Stahl, — In der Zeit vom 22. September bis 2. October hat, nach dem Dr. I., unter Leitung des Chefs des Generalstabes, Obersten von Zezschwitz, eine Uebungsreise der Ge neral- stabs Offiziere des XII. Armeecorps unter Theilnahme mehrer hierzu befehligter Offiziere aller Waffen, in der Gegend zwischen Kolditz, Rochlitz, Wilsdruff stattgefundcn. — Oeffentliche Sitzung derStadtverord- netcn am 2. October. Unter teil .Rcgistraiitcneiiigäiigcu ist bemerkcnöwertl) eine Eiistatuug zu der am 21. und 22. t. Pt. in Meerane stattnntentcn Versammlung tcS sächsischen Gcmcindetagö. Das Collegium beschließt, sich bei dieser Ver sammlung ofsicleit vertreten zu lassen und wählt temnächsi aus Vorschlag des Wahlausschusses zu Vertretern seine trci Vorsteher. — 'An Stelle teö in Folge Ansässigmachung aus- gefchiebenen Schriftführers Adv. I)r. Hoffmann wird Stadtv. Opitz mit 4:i von 4ll Stimmen zum Schriitsührcr gewählt; die Wahl zu einer der mit Ende dieses Jahres zur Erledigung gelangenden sinn Stellen unbesoldeter Stadträtbe fällt auf Herrn Ltadtratb Walther. — Bereits am 12. October 1871 ist seitens des Collegiums anerkannt worden, daß die Erbau ung einer Bürgerschule kür Antonstadt ein dringendes Be- diirmiß ici, und am 8. Februar d. I. wurde beschlossen, ge nannte Bürgerschule ans dem bormalS Bevcrschcn Gnmdstück am der Lonnenstraße zu errichten; gleichzeitig beantragte das Collegium, das nach vollendetem Schulbau übrig bleibende Areal nnberzüglich zu veräußern. Weitere Schritte sind bis jetzt in dieser Angelcgenbeit nicht geschehen: erst neuerdings iü ein stadträtblicbeS Evnnmmieat cingclausc», worin die Er bauung einer Realschule neben der Bürgerschule ans dem Bever'scheii Grundstücke beantragt wird. Nicht nur in der Prcffc, schreibt der Stadtrath, sei die Unzuläugllchkeit und tbeilweise Unbrauchbarkeit der zur Zeit lür die Ncustädtcr Realschule benutzten Lokalitäten zur Sprache gebracht worden, ioadcrn auch von Seiten deS» Kirchen- und Scbnlratbö bei der KreiSdircction sei in einem Revisionsvrototolic daraus bin gewiesen worden, daß ein Neubau für die Realschule dringend wnnichenowertb sei. Erörterungen, angcstcllt durch eine ans Mitgliedern der Schuldepntation bcstcbcnke Commission, bät- ten das nämliche Resultat ergeben. Aus Grund dieser That- sachen stellt er de» oben crwälmten Antrag. Der Gesummt guiwcmd lür Errichtung beiter Schulen incl. Tnnihallc und 'Anlagen, über erel. des ArcalS, ist ans 152,Nix Tlstr. veran schlagt, wovon R',,900 Tlstr. aui die Realschule kommen wür den, Der VerwaltmigSausschuß beantragt Ablehnung des Antrags, weil man die bcoanvtete Unbrauchbarkeit der jetzi gen Nensiätter Realschule in Zweifel ziehen und eine Beseitig ung der gerügten hauptsächlichen Uebclstänte stir möglich halten müsse, insbesondere eine Vermehrung gut beleuchteter Lchrzimmcr knick' Verwendung der Directorialwohnung hierzu als ausführbar und zweckmäßig erachte. Die Erbauung einer größeren, stir den scrneren Zuwachs berechneten Realschule erscheine der dadurch vermehrten Schwierigkeit dci.Lcitimg wegen als nicht emp'ehienswcrth, abgesehen davon, daß das in Aussicht genommene Grundstück bicrzu nickst ausreichend sein oder eine Beeinträchtigung des 'Areals für die Bürger schule bedinge» würde. Uevrigeiiö bedürfe die Frage neuer dings eingehenderer Erörterung, inwieweit sich die Stadt- gemeindc perpsticistes suhle, stir die Vcrmcl rung höherer Lehr anstalten zr, sorgen. Der 'AnSichuß empfiehlt ferner, die am 8. Februar in Betreff der Erbauung einer neuen Bürgerichnle gefaßten Beschlüsse in allen Punkten amreckst z» erhalten unk dir beschleunigte Ausführung dieses Baues csts höchst dringlich aiunempselsten. In der sich vier anschließenden Debatte per- thcidigt Stativ. lw.Richter die Vorlage dcö StadtrathS, wo hingegen Stativ. Jordan darum aufmerksam mackst, daß man das erst 1851 vollendete jetzige Reaüchuigcbuide nach 20jäh riger Benutzung nicht ohne Weiteres atö unbrauchbar hin- stcUcn könne; bei gutem Willen würden sich gewiß die nöthl- gen Verbesserungen anbrinaen Insten. Auf jeden Fall sei eS nicht zweckmäßig, die Angelegenheit wegen des Realschulneu- bancö mit der Frage wegen Errichtung einer neuen Bürger schule in Verbindung zu bringen, denn letztere sei äußerst dringlich, und notbwentige Folge der Annahme der RathS- vorlage sei eine vielleicht mehrjährige Verzögerung. Das Col legium entscheidet sich unter 'Ablehnung aller entgegensetzen den 'Anträge stir die Annahme des AusschußgutachtenS. — Die schon lange schwebende Frage wegen der Verlegung des Prebliser LantgrabcnS naht sich Ibrcr endlichen Lösung, in dem cs dem Ltadtrath nunmehr gelungen ist, das sämmtliche zu diesem Zwecke noch erforderliche 'Areal von Ri2 Quadrat- Ruthen zum Preise von -150 isto 1200 Thlr. pro Scheffel für die Summe von 4212 iristr. zu taufen. Zur 'Ausführung des Baues, dessen Leitung Herrn Wasscrbaiiconducteur Adam übertragen Ist, sind anstatt der veranschlagten 20,000 THIr. in Folge der Steigerung der Materialienpreise und Arbeitslöhne nunmehr 21,180 Tlstr. erforderlich. Das Collegium bewil ligt im Ganzen 20,OM Tlstr. als Berechnungsgeld und er kennt die Verpflichtung der Stattzcmcinde zur Uekertragimg des Aufwandes für die znkünstigc Instandhaltung und Räu mung an, beantragt aber zugleich beim Stattratb, die bei den trüberen Beschlüssen diesseits offen gelassene Frage, in wie weit den Atiaecntcn des alte» LantgrabcnS ein Beitrag zu den Perlcgimgskoslcn anznsinncn ist, — obne indeß dadurch die ststortigc Inangriffnahme und Ausführung des BaueS irgend zu verzögern — in Erwägung zu ziehen. — Der in einem der letzten Berichte mitgetbeiitc Plan des Stadtraths» das Wasser änS dem neuen Wasserwerke nur innerhalb der Grundstück«, aber unentgeltlich abzngcbcn und so die Kosten lür 'Aufstellung und Unterhaltung von Drnckständern zu er wärm, hat aneh zum Tbcil den Beifall des Vcrwaltungs- nud Reckusausschnssev gesunden. Demgemäß beantragt der selbe, zur Herstellung der Anjckstußlcitüngcn in sämmtliche mit Wohnhäuser» oebautc Grundstücke die Lumme von üoo.ooo Tbalmn zu bewilligen. Dagegen hatten es die AuSichüsse zur Zelt noch nickst für angczeigt. über die Frage, ob daß Wasser unentgeltlich oder gegen Entgelt abzugeben sei, sich schlüssig zu machen ; sic cmptclsten vielmehr, beim Stadtralh zu beantragen, darüber sachverständige Gutachten zu beschaffen, welche technische Hilfsmittel zur Controle des Wasserbezugs besvndcrs in kleinen Quantitäten zu beschaffen sei» würden. Das Collegium tritt omie Debatte diesen An trägen bei. —'Am hiesigen Eoistervatorium für Musik bestehen schon seit längerer Zeit zwei von der Stadt totirte Freistellen stir begabte bedürftige Dresdener Kinder, um deren Fort- erhaltnng bcz. Nkmuntstmig aber bis jetzt jährlich petirt werden mußte. 'Am eine diesen Gegenstand betreffende neuer liche Eingabe des Herrn Direktor Pudor bat der Stattrath beschlossen die erwähnten zwei eomnmiilichen Freistellen seht aus drei Jahre mit 200 T Haler läbrlich zu sundiren. Der Finanzausschuß cinpfieblt den Beitritt. Viccvorstcber Leh mann beantragt, die Fnndirnng nickst nur aut drei Jahre, sonder» dauernd, jedoch unter Vorbehalt des Widerrufs, zu bewilligen; das Collegium entscheidet sich jedoch kür den Ausschußantrag. — Der erste Dresdener FrauenbildunaS- Vercin bat sich an ten Stadtrath mit der Bitte um eine Miethzinsbeihilfe gewandt und dieser will in 'Anbetracht deS humanen Zwecks lind der segensreichen Wirksamkeit des Ver eins stir dieses Jahr 25. kür das nächste loo Thlr. bewilligen. Stadtb. Siegel will diesen 'Antrag kabln tormulirt wissen, daß die Beihilfe stir das lausende Jahr gegeben werde; Pice- vorttcber Lcbmann beantragt, für G72nnd!tz73 je tOO Thlr. zu bewilligen; Stadtb. Hendel endlich verwendet sich für den stadträtl,lieben Vorschlag. Die Abstimmung crgicbt als Resul tat die Annahme des Sicgelckchcn 'Antrags — Nachdem noch beschlossen worden ist, den drei Hillservetieiiten bei der Ein- gnarticrnngsbcvörde eine Gehaltszulage von je 50 Thalern -u gewahren, das Regulativ über die Bebauung der Wettiner Straße mitzuvollzicbcn und in dem von der Lchcibenichützen- Geiellichast wegen der Untersagung der Ausstellung von Buden während dcö Königssckstcßcns gegen die Stadtgemeinde anhängig gemachten Proteste Herrn 'Adv. Scheele daS Actorium zu übertragen, wird die Sitzung kurz vor W Utzr geschloffen. — Der Dresdner Ailgem. Sängervercin. Wenn wir die Schicksale des Vereins während seines 25jährigen Be stehens unseren Lesern vorführen wollen, so kann es uns selbst verständlich nicht bcitommen, alle die Conccrte, welche er in die sem Zeiträume veranstaltet hat, aufzrizählen. Wir wollen viel mehr nur die hauptsächlichsten Punete kurz heraushcbcn. Tie Dekoration des Gewerl'ehaussaales während des Festes wird, wie wir verrathen wollen, eine chronologische Darstellung der hauptsächlichsten Punete im Leben des Vereins geben. Daß der Verein sich sofort nach seiner Cntstehung einer gewissen Popula rität erfreute, beweist, daß bereits in der zweiten 'Abgeordneten sitzung ein 'Antrag des Hauptvereins der Gustav-Adolph-Stif- tung vorlag, worin derselbe bat. seine Generalversammlung, den 17.'August 1847, durch eine Gesangaufführung in der Neu städter Kirche zu verschönern. 'Auch die Bogenschützengesellschast wandte sich an den jungen Bund mi! der Bitte, zum Mjährigen Schützenjubiläum Sr. Majestät des Königs eine Festcantate, von I. Otto componirt, aufzuführcn. Beiden Anträgen ward gewillsahrtet, dagegen ein weiterer Antrag der Schützengesell- schast, ans der Vogelwiese ein Vocaleoncert abzuhalten, abgelehnt. Mannichfach nmren die Wünsche, welche im Laufe der Zeit an den Bund gerichtet wurden, durch Concerte Dies und Jene? mr- terftützcn zu helfen Regelmäßig ward diesen Wünschen gewM, sahrlet. Bald war cs ein Coneert zum Besten von Brandeala- mitosen, bald war es ein patriotischer Zweck, der die Sänger zu-