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und«, stallen A « doch n, di« ohne , den Moni tz die n der r de» Serlin Oster- ver- Graf unter- b aus Kops- fragte - Re- eiden ischen > ver- istern lnler- ftdent der- ß di« t be- z er- Prä- uate- i ein des >g«n: ! ver blick, rbei- egen laria nten uate- nicht :den. sind, Wcheritz-ItituW Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsklatt für die Königliche AmtshMptmanMaN, das Königliche Kmtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. 73. Jahrgang. Dienstag, den 7. Mai 1907 Nr. 83. «MW» nur dies durch die Drainage zulässig ist; 2) daß Grenz- und Flursteine nicht verrückt oder ausgehoben werden dürfen; 3) daß das zuständige Kriegsministerium für die schädlichen Folgen, wenn wirklich Zerstörung der Drainagen od«k Entfernung der Flur- und Grenzsteine stattfinden sollten, verantwortlich und haftbar bleibt; 4) daß ausreichende Entschädigung für die Schäden gewährt wird, die bei Ver schlechterung der Ackerkrume auf Jahre hinaus entstehen, ebenso auch 5) daß für die Kosten des Rammens und Festmachens des Untergrundes, um den früheren ebenen Zustand wieder herbeizuführen, aufgekommen wird und 6) daß unbedingt eine rasche Regulierung der Manöoerschäden stattfindet. — Bekanntlich machten sich bei der letzten Reichstags wahl russische Studenten sehr unangenehm durch ihr aktives Eintreten für die sozialistische Partei bemerkbar. Jetzt hat solchem Treiben der akademische Senat der Tech nischen Hochschule einen Damm gesetzt durch Aufnahme einer Bestimmung in die Studienordnung, die lautet: „Den Studierenden, welche nicht Angehörige des Deutschen Reiches sind, ist jede aktive Teilnahme an Vereinen, Ver sammlungen, sowie Ausschüssen, die sich mit politischen Angelegenheiten des Deutschen Reiches oder eines deutschen Bundesstaates befassen, sowie jede sonstige Betätigung in derartigen Angelegenheiten untersagt." Ein besonderer Zu satz besagt noch, daß Wegweisung oder gar Relegation zu erwartende Strafen wegen des Verstoßes wider die neue Bestimmung sind. — Der Genosse Noske, der von der „Leipziger Volks zeitung", dem Organ des Herrn Mehring, gerüffelt worden war, weil er im Reichstage gesagt hatte, daß im Falle eines Krieges auch die Sozialdemokraten „die Flinte auf den Buckel" nehmen würden, verwahrt sich in d« neuesten Nummer des genannten Blattes dagegen, daß er zum Prügeljungen gemacht werden sollte. Denn er habe nichts anderes gesagt als Bebel vor ihm. Aber an diesen wage sich die „Volkszeitung" nicht heran und verabfolge deshalb ihm die Schläge. Dagegen wehrt sich das ge nannte Blatt mit der Behauptung, bah Bebel nur erklärt habe, daß die Sozialdemokratie für einen solchen Krieg zu haben sei, den sie als notwendig erkannt habe. Im übrigen wird die „Volkszeitung" das Thema „Patriotismus und Sozialdemokratie" zum Gegenstand einer eingehenden Auseinandersetzung machen. — Dieser Tage wurde eine in Kleinzschachwitz wohnhafte Beamtensehefrau nebst Freundin in einem Dresdner Konfektionsgeschäft ganz plötzlich (?) von Klepto manie befallen. Ein herbeigerufener Kriminalbeamter stellte die Personalien und den Tatbestand fest. Im ge lungenen Falle wäre Stoff zu seidenen Blusen das Er gebnis dieses Anfalles gewesen. Der ärztlichen Kunst wird es nunmehr vorbehalten sein, geistige Minderwertigkeit oder so etwas ähnliches festzuftellen. — Als der Maler Ernst Gruner aus Rodewisch in den Abendstunden mit seinem Rade von Wernesgrün nach Hause fuhr, begegneten ihm unterwegs 2 Arbeiter, die ihn ohne weiteres vom Rade warfen, sodaß der Mann in ein vorüberfahrendes Geschirr stürzte. Er wurde schwer verletzt und blieb bewußtlos liegen. — In Schöneck hat der Stadtgemeinderat die An schaffung einer 15 Meter langen mechanischen Schiebe leiter für die Freiwillige Feuerwehr beschlossen. In nächster Zeit soll ferner der Ankauf eines Rettungsschlauches erfolgen. Hainsberg. Außer bedeutenden Bodenbewegungen zur Herstellung eines Dammes für die neue Hochbahn, die Wegen Reinigung der Diensträume der unterzeichneten Behörden können am 1V. 1t «1«. Z» dringende Geschäfte erledigt werden. Dippoldiswalde, am 4. Mai 1907. Kgl. Bezirrssteuereinnahme und Bauverwalterei. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Freitag hielt Herr Musikdirektor Mahn im Sternsaal ein Erlra-Konzert als letztes für die Mlintersaison. Die Namen Meyerbeer, Beethoven, Wagner And Mercadante lassen schon auf gediegene Auswahl der Mortragsnummern schließen. Als Neuheit trat „Voise Rcrobatique" von Morena auf. Was die Ausführung an- »elangt, so ist es ja jederzeit ein Vergnügen, von den Rungen Leuten so Vortreffliches zu hören. Als Violinsolist Irat Herr Kammermusiker Schramm aus Dresden auf, und «on einem Künstler in dieser Stellung war es gar nicht «nders zu erwarten, als daß er durch vollendete Technik, »eine, zarte Tongabe und charakteristische Vortragsweise, mnterstützt teils durch das Orchester, teils durch Klavier begleitung des Herrn Kantor Müller, seinen Zuhörern einen musikalischen Genuß verschasfte, wie er schöner und hehrer nicht gedacht werden konnte. — Nach einer vom König!. Ministerium der Justiz cingegangenen Verordnung wird der Amtsgerichtsrat beim Königlichen Amtsgericht Plauen i. V., Herr Justizrat vr. Grohmann, vom 1. Juli d. I. an als Gerichsvorstand mit dem Titel und Range eines Oberamtsrichters an das hiesige König!. Amtsgericht versetzt. — Theater. Wie aus dem Inseratenteil ersichtlich, findet das nächste Gastspiel des schnell beliebt gewordenen „Berliner Schauspiel-Ensembles" am Himmelfahrtstage, Donnerstag, den 9. Mai, statt, und zwar in der Reichs krone. Zur Aufführung gelangt die gewaltige Tragödie „Faust" unseres unsterblichen Dichters Wolfgang Goethe, und sind wir überzeugt, daß diese herrliche Dichtung durch das leistungsfähige Ensemble in seiner ganzen gretischen Schönheit zur Darstellung gelangt. — Vom 14 —16. Juni d. I. wird der bl-Verband des Vereins „Glück zu" wieder in unseren Mauern tagen. Den vorläufigen Zusagen nach ist eine noch stärkere Beteiligung „Alter Herren" mit Damen zu er warten. Der Bürgerschaft werden sie als alte, liebe Be kannte herzlich willkommen sein. — Nach dem amtlichen Berichte der kgl. Kommission für das Veterinärwesen herrschten am 30. April im König reich Sachsen überhaupt 10 verschiedene ansteckende Tier krankheiten und zwar: der Milzbrand in 9 Gemeinden mit 10 Gehöften, der Rotz der Pferde in 1 Gehöft, der Bläschenausschlag der Rinder in 4 Gehöften, die Räude der Schafe in 3 Gemeinden mit 4 Gehöften, die Räude der Pferde in 4 Gemeinden mit 4 Gehöften, die Schweine seuche einschl. Schweinepest in 3 Gemeinden mit 3 Ge höften (darunter in I Gehöft der Stadt Dippoloiswalde), die Geflügelcholera in 2 Gemeinden mit 3 Gehöften, die Brustseuche der Pferde in 11 Gemeinden mit 14 Gehöften, die Rotlaufseuchc der Pferde in 6 Gemeinden mit 13 Ge höften und die Gehirnrückenmarksentzündung der Perde in 86 Gemeinden mit 109 Gehöften (darunter in I Gehöft in Burkersdorf der Amlshauptmannschaft Dippoldiswalde). — Am 30. Juni wird in Höckendorf ein Konzert der Gesangvereinsgruppe Dippoldiswalde stattsinden. Possendors. Am vergangenen Sonnabend abend zeigte sich unser Possendorf in schönstem Schmucke. Das lang ersehnte Gaslicht beleuchtete den Ort die ganze Nacht hindurch, vorderhand für diesen Abend nur probeweise. Die Bevölkerung war mit Recht freudig bewegt, und bis in die späten Abendstunden promenierten die Bewohner durch die im Lichterglanze schimmernden Straßen. Dresden, 4. Mai. In Gegenwart des Königs, des Prinzen Johann Georg, der Prinzessin Mathilde, der Staatsminister, des diplomatischen Korps fand heute oor- Die „W«i8«ritz-Zeitung" scheint wöchentlich drei- al: Dienstag, Donners § und Sonnabend und äü anden vorhergehen- snAbendenausgegeben. sreis vierteljährlich 1 M. s Pfg., zweimonatlich »-Pfg., einmonatlich 42 sfa. Einzelne Nmnmern sPsg. — Alle Postan chten, Postboten, sowie sisereAusträgernchmen Bestellungen au. Mit achtseitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschastlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Aedakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Holzversteigerung, KtMlarsstrfer Mier. Gasthof zu Hirschbach, Montag, den 13. Mai 1907, vorm. 10 Ahr: 49 h. u. 1025 w. Stämme, 7 h. u. 360 w. Klötzer, 25 w. Derb- u. 10 w. Reisstangen, 3,s n» w. Nutzknüppel, 3,s rm h. u. 39 rm w. Brennscheite, 2 rm h. u. 29,s rm w. Brenn knüppel, 2,5 rm h. u. 12 rm w. Zacken, 1,5 rm h. u. 15,5 rm w. Aeste; Abt. 10—14, 16 bis 18 (Hirschbachheide.) Kgl. Forftrevierverwaltung Wendifchcarsdors u. Kgl.Forstrentamt Tharandt. mittag die feierliche Eröffnung der 3. internationalen Gartenbau-Ausstellung statt. Dresden. Das neue sächsische Ständehaus an der Brühlschen Terrasse zu Dresden ist Milte Juli bezugs fertig, sodaß dann alsbald mit der Übersiedelung der Landtags-Bureous begonnen werden kann. Im neuen Heim soll der Landtag auch eine eigene Bibliothek er halten, deren Fehlen schon immer aufs schmerzlichste emp funden wurde. Zur Verwaltung der Bibliothek wird ein Bibliothekar mit akademischer Bildung angestellt. Ihm soll es u. a. auch obliegen, die kulturgeschichtlich sehr wichtigen Akten der alten sächsischen Stände durchzuforschen. Namentlich in den Akten aus dem 15. Jahrhundert sollen sich nach den, Urteile berufener Fachmänner Aufzeichnungen befinden, die für die Geschichte Sachsens eine besondere Bedeutung besitzen. — Die Zwischendeputation der Zweiten Sländekammer zur Vorberatung des Wassergesetzentwurfes ist am Donnerstag nachmittag in Dresden zur dritten und Schluß- lesung zusammengetreten. Man hofft, bis Mitte dieser Woche diese Sitzungen zu Ende geführt zu haben. Dann wird die Zwischendeputation der Ersten Ständelammer die zweite und gleichzeitig auch dritte Lesung des Entwurfs ausnehmen. In der Deputation der Ersten Kammer ist Referent Geheimer Rat Professor vr. Wach-Leipzig, in der Deputation der Zweiten Kammer Geheimer Hofrat Opitz- Treuen. — Über die sächsische Wahlrechtsreform wird den „Leipz. N. Nachr." wohl von inspirierter Dresdner Seite folgendes geschrieben: „Eine Drohung an die Adresse der sächsischen Regierung leistet sich die „Deutsche Tageszeitung" in einer Mitteilung über die sächsische Wahlrechtsreform. Die Nationalliberalen haben bekanntlich vor einigen Tagen einen Wahlaufruf für die Landtagswahlen erlassen, in dem u. a. eine einfache und ungekünstelte Wahlkreisein- teilung und die Aushebung der jetzigen Unterscheidung von städtischen und ländlichen Wahlkreisen gesordert wird. Das hat das genannte Blatt, das sich gern in dec Nolle des Präzeptors gefällt, aufs ärgste verschnupft, denn es fordert die Konservativen jetzt aus, mit aller Entschieden heit gegen die Aushebung des Unterschiedes in der Wahl kreiseinteilung zu stimmen. Nach unserer Kenntnis der Dinge war eine derartige Aujsorderung gar nicht nötig, denn die Konservativen betrachten die gegenwärtige Wahl kreiseinteilung ohnehin als unumgänglich nölig für die Erhaltung ihres Besitzstandes. Ebenso beharren anderer seits auch die Liberalen aus ihrer Forderung nach einer neuen Wahlkreiseinteilung, und sie werden voraussichtlich allesamt einem noch so liberal schillernden Wahlgesetze die Zustimmung versagen, falls es nicht gleichzeitig jene Forde rung der veränderten Wahlkreiseinteilung erfüllt. Unter solchen Umständen macht sich, je länger desto mehr, eine nervöse Stimmung nicht nur unter den Parteien bemerk bar, und schon heute läßt sich sagen, daß voraussichtlich nur auf dem Wege des Kompromisses ein auch nur Halb wegs befriedigendes Wahlgesetz zustande kommen wird." — Zu: Vermeidung der wirtschaftlichen Nachteile der bei den militärischen Übungen aufgeworfenen Schützen gräben hat der Deutsche Landwirtjchaftsrat infolge eines Antrages des Landeslulturrates für das Königreich Sachsen beschlossen, an zuständiger Stelle zu beantragen, daß 1) bei militärischen Übungen (Manövern) die Breite und Tiefe, in welcher die Schützengräben und Geschützstände ausgeführt werden, in den engsten Grenzen zu halten sind, daß zumindest auf denjenigen Ländereien, welche drainiert sind, die Gräben keinesfalls tiefer ausgehoben werden, als Inserate werden mit 12 Pfg., solche ans unserer Amtshanptmannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekaimtniachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 30 bez. 28 Pfg. Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag. Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Pfg. Nachdem von sachverständiger Seite auf die Schädlichkeit der weitverbreiteten, hart- äckigen und kulturfeindlichen AckerListel (Qrsium arvense) aufmerksam gemacht worden t, erläßt die Königliche Amlshauptmannschaft im Einvernehmen mit dem ihr beigeord- eten Bezirksausschuß an alle Eigentümer. Nutznießer und Bewirtschafter von örundstücken hierdurch Anweisung, diese Ackerdisteln, sowie auch andere schädigende Disteln uf ihren Grundstücken, soweit sie ohne Beschädigung des Pflanzenbestandes zugängig nd, sowie auch insbesondere auf den Rainen, Wegen, Dämmen, Gräben, Äser» ändern, Eisenbahndämmen derartig rechtzeitig zu vertilgen, daß diese nicht im blühen- en oder reifen Zustande anzutresfen sind. Da die Verbreitung der Disteln nicht nur durch den Samen, sondern auch durch ie „Wurzelbrut" erfolgt, ist auch auf die Entfernung der Distelwurzeln mittels Distelzangen" oder „Disteleisen" Bedacht zu nehmen. Die Säumigen werden nach Befinden von der Königlichen Amtshauptmannschaft wangsweise zur ordnungsmäßigen Vertilgung der Ackerdisteln angehalten werden. ^30 O. Kgl. Amlshauptmannschaft Dippoldiswalde, am l. Mai 1907