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Nr. 4S 14. Februar 1848 Ltlpsig. DieZ-itung «schkint tügllch ilben«« gu btjiihc» durch alle Pojtämter des Zn- und Auslandes. Iivipch >v und seinl n 3 Acten, Mo Preis für da« Viertel jahr 2 Thlr. — Jnsertiunigebühr für den Raum einer Zeile 2 Nqr. itvri« Hauptgewinn hkp. ! er Königl. Sechs «N 2l. Februar, wllection von Srühl Nr. 2t. 1 Mg. UtionS- chmUchkeiten od« hett berbeizuftzs jt. Die Wehr iche Erfahrnnz^ den.berühmieckj . MthProf.vc m Herrn Prof tti, Prof, vr Med.-Rat« lusen und vickt Ich jeder wcN,^ ,'tr»>»eiit in Holt zerbricht, so W stehenden Preis«! ortofrcie ssins«! >st Gebrauchs^! hickt. 4 Thlr. Pr.E. 3 „ „ 2 „ I l8. enkerm. ontag in der Barrerstraße durch Militair abgesperrt war. Nachmittags hat ten sich einige Hundert Studenten versammelt und zogen nach der Woh nung des Rectors, Hofrath Thiersch, den sie aber nicht zu Hause tra fen. Dieselben zogen daher wieder nach der Universität, um dem Rec tor einige Beschwerden vorzutragen. Eine Abtheilung Kürassiere, die sofort nach der Universität sprengten, wurde auf Veranlassung des Rec tors gleich wieder entfernt. Der Rector machte in einer kurzen Anrede die Mittheilung von der Schließung der Universität, was einen tiefen Eindruck hcrvorbrachte, und ermahnte zur Ordnung und Ruhe. Man begab sich denn auch in Ruhe in die Stadt zurück, in deren Haupt straßen sehr viele Leute, besonders Frauenzimmer, größtentheils den Hä hern und Mittlern Ständen angchörend, umhcrwogten. Die um die Re sidenz her, an der Hauptwache und auf dem Odeonplatz aufgestellten Militairabtheilungen entsendeten zahlreiche Patrouillen nach den nahen Straßen, in welchen aber nicht die geringsten Unordnungen mehr statt fanden. Heute Morgen versammelten sich wol an tausend Studenten bei der Universität und zogen von dort unter fortwährendem Absingen bekannter Studentenlieder nach der Wohnung des Rectors in der Ar- cisstraße. Dort angelangt, stellte man sich um das Haus auf, und Hof rath Thiersch, sichtlich vom tiefsten Kummer bewegt, trat auf den Bal con und hielt eine kurze Anrede. Er ermahnte zur Ruhe, Würde und Ergebung in das allerhöchst Beschlossene, und versprach, daß der Senat alles Mögliche thun werde, wo möglich eine Milderung des königl. Be sehls zu erlangen; damit dies aber geschehen könne, sei es vor Allem nöthig,daß man sich vollkommen ruhig verhalte. Erwünschte, daß eine Deputation der Studirenden sich zu ihm begebe, um das Weitere zu besprechen. Die zahlreiche Versammlung, es mochten wol über zwei Tausend Personen sein, brachte nun dem von allen Ständen hochgeach teten Rector ein dreimaliges Lebehoch und zog dann, fortwährend sin gend, nach dem Karlsthore und zur Stadt herein. An der alten Uni versität, wo bekanntlich jetzt das Ministerium des Innern für Kirchen - und Schulangelegenheiten sich befindet, brachte man ein dreimaliges Hoch. Hn diesem Augenblick erschien eine Abtheilung Gendarmerie, die die Versammelten aus einander jagte. Leider wurde hierbei, da man sich ohne genügende Veranlassung der Gewehre bediente, ein junger Mann verwundet. Die Versammelten zerstreuten sich nach allen Seiten. Seit dem bis jetzt, 1 Uhr Mittags, ist nichts weiter vorgefallcn. Die Stra ßen sind zwar sehr belebt und Patrouillen durchziehen dieselben, eS herrscht aber vollkommene Ruhe. Eine andere Korrespondenz vom 10. Febr. sagt: Heute in aller Frühe war die ganze Studentenschaft in der Vorhalle unserer Universität, de ren Thore geschlossen sind. Man las die allerhöchste Verordnung, die den Schluß der Hochschule bis zum Wintersemester 1848/49 und die Räumung der Stadt bis morgen 12 Uhr Mittags verkündet. Ein er hebender und ticfergreifcnder Auftritt war es, als die sämmtlichen jun gen Leute in der Vorhalle das Ksuckoamus und andere aus den Ab schied von der Hochschule bezügliche Lieder sangen. Unter dem Schalle akademischer Lieder zog Alles vor des hochverehrten Rectors Haus, der in passenden, ergreifenden Worten zur Ruhe mahnte. Von da ging's an die alte Universität, der ein Vivat gebracht wurde. Hier war cS, wo die Masse von einer Compagnie Gendarmen unter dem Kommando des Hauptmanns B ... r auseinandergetricbcn wurde. Reitende Gen darmen und Fußgänger mit gefälltem Bayonnet drangen in die Gänge ein. Leider fielen zwei Verwundungen vor (der eine der Verwundeten ist ein Student Namens Molder). Auch mehre Verhaftungen wurden vorgcnommcn. Dem Vernehmen nach hatte der Rector Hofrath Thiersch sich von der Polizeidirection die Protokolle erbeten, um in einem Me morandum das Verhältniß der (20) Alemannen zu den übrigen Stu direnden darzulegrn, jedoch dieselben nicht erhalten. Für Mittags um 2 Uhr ist Versammlung älter Studirenden an der Universität und all gemeiner Abschied angesagt, wenn es nicht, was sehr wahrscheinlich ist, das Militair behindert. Möchten wir den Abend und die Nacht in Ruhe verleben! — Die Augsburger Abendzeitung berichtet über die Vorgänge am 9. Febr: Diesen Vormittag wurden drei im Kolleg erschienene Ale mannen von dem Rector bis zum Ausgange der Universität geleitet; aber auf der Straße angelangt, sahen sie sich von einer großen Schar Studirender unter gellendem Pfeifen und Verwünschungen bis zu ihrer Kneipe (im Rottmanncr'schen Kaffcchause unter den Arcaden) verfolgt- Deutschland. Denh Nürnberger Korrespondenten gehen unterm 10. Febr. aus Nüucheü folgende Nachrichten zu: Unsere Universität ist bis zum Lltober geschlossen. Es sind am Schwarzen Bret der Universität sät diesem Morgen folgende zwei Bekanntmachungen angeschlagen: l. Im Vollzug zweier allerhöchster Befehle vom 9. d. machen wir be kannt: daß die Universität von nun an bis zum Wintersemester 1848/49 «schloffen ist und daß jene Studenten, die nicht hier domicilirt sind, bis Umnorgon, Freitag, 12 Uhr Mittags, München zu verlassen haben. Wir «warten von unsern sämmtlichen Studenten den dem allerhöchsten Befehle schuldigeil Gehorsam und entlassen sic in ihre Heimat mit der Versiche rung, daß wir bemüht sein werden, ihre mit dem Wohle der Universität jo eng verbundenen Interessen auch während ihrer Abwesenheit nach allen Kräften zu vertreten. München,. 9. Febr. K. U. Rectorat und Senat. Thiersch. II. Alle diejenigen Studirenden, welche für ihre Heimkehr in die Heimat Zeugnisse über ihre bisherige Frequenz an hiesiger Universität zu erlangen oder auf der königl. Kanzlei deponirte Papiere zurückzucm- Pfangen wünschen, wollen sich Unter genauer Adresse oder der Adresse ihrer hiesigen Beauftragten mit den desfallsigen Wünschen an das I. Se kretariat schriftlich durch die Stadtpost wenden, da es unmöglich erscheint, in der gelassenen kurzen Frist allen derartigen Anfoderungcn zu entspre chen. Die begehrten Zeugnisse werden in kürzester Zeit nachgcscndct wer ten. München, 9. Febr. Königl. Rectorat. Thiersch. Die. Schließung der Universität hat einen nicht zu beschreibenden Eindruck in der ganzen Stadt gemacht. Diesen Mittag um 1 Uhr wer den sich der Magistrat und viele Bürger auf dem Rathhausc versam meln, wahrscheinlich, um ein Bittgesuch an den Monarchen um Zurück nahme dieser Maßregel zu veranlassen. — Wir theilcn nun inFolgcn- dem den weitern Verlauf der Sache bis diesen Mittag mit. Die in unserm gestrigen Schreiben erwähnte Demonstration vor dem Kaffee haus im Hofgarten war bald zu Ende, cs versammelte sich aber sofort «ine große Menschenmasse in der Nähe der Fcldherrnhalle und Theati- mrkirche, da man dort eine vielgenannte Dame erblickte. Pfeifen und Schreien wiederholte sich auch hier, bis die Dame, die sich zuerst in die Kirche, zurüc^og, unter Militairbegleitung nach der königl. Residenz geleitet worden war. Das nun anlangende Militair besetzte die Zu gänge zur königl. Residenz, wie denn auch das Wohnhaus der Dame Deutsche Allgemeine Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» egen, der M »n G. Schmitt > in Berlin ml Christian Mar! iauline Porsch! rnst Oehler 4 in Groß-DölM ! mit Fi l. Tttkl Nichtsassessor I Elise v. Kla« unge in Sto« > in Berlin ei» ar in Sieveri! Hohwiesne» rer Hübner I wfcssor Nünhol» r. Ci A.Knüpsj arrcrKraußol» Mätze in Berri ts Offerman» hrervr. Jasti« nstiane Frieder!!» Commerzienntdl raudenz. — Hr! - Hr. Juwelier« hr. Cantor Joh« g. — Hr. vrl osthalter Theodo» g Grünewald! Christiane sslis! llittcrgutobeMI ndarzt Friedriil! Oberhofapotheln« . —- Hr. Ober-I ob Lucius I n in Stade. I mrd v Phull-I auptmann Oti«! hrer L. Neiterl esitzer Notteii-I meister Henrich» Uebe-blick. ««utschtand. Die Vorgänge in München. ---München. DieSchlie- I ßung der Universität. Die Nachccnsür in Baiern. Stuttgart. Land- I tag. Karlsruhe. Landtag. — Der Großhcrzog von Hessen. *Ham- I bürg. Die Bekanntmachung des Senats. Die Zeitungsprivilegien. »Preußen. **Äerlin. Verhandlungen des Bereinigten Ausschusses. — Die I Mitglieder des Oberconsistoriums. — Die neue Gemeinde in Magdeburg. I — Die Stadtverordneten in Potsdam. «efterreich. Der Reichstag in Ungarn. — Die Sammlungen in Mai- ! land. — Die Unruhen in Trient. «chweiz. Die Tagsatzung. — Werbungen für Amerika. — Die Occu- I pationStruppen. iHtalien. Die Festung Alessandria. — Die Unruhen in Monaco. — I ToScanische Missionen. * Nom. Das Criminalgesetzbuch. Die FeuerS- I brünste. kom. Der Papst. Aufruf. — Die römische Universität. — I Vorgänge in Neapel. — Das neapolitanische Ministerium. lftpanien. Die Königin. Der Aufstand in Catalonien. Espartero. Gc- l neral Serrano. iZrankreich. Dcputirtenkammer. Versammlungen konservativer Mitglie- ! der. DaS Reformbankct in Paris. Die Dampffregatte Panama. IGroßbritannien. Der Hof. Parlament. Zusammenkunft bei Lord I Stanley. Der Krieg mit den Kaffern. Die verfallenden Schatzkammer scheine. Die außerordentlichen Assisen. Marquis of Donegal. Belgien. Der Mord im Evenepoel'schcn Hause. MnemÄrk. Gtaf Moltke, vr. Dampc. Die königliche Leiche. Schweden »Mb vr»rwegen. Stockholm. Reichstag. Rußland Und M-ten. Note an die Schweiz. — Confiscation. Kandel und Hnduftri«. *Frankturt a. M. Die badische Fabriken, 'frage. Zahlungseinstellung in Mainz. Die Main-DampsschiffahrtSgcseü- ! Haft: Ftvrrnf?'Eisenbahn. — Fruchtpresse. ^Leipzig. Del. — Berlin. Ankündigungen.