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Sie ist eine der furchtbarsten, die je in Deutschland vorgekommen ist. Mit furchtbarer (Yewalt setzte am Spät, abend deS Sonnabend ein heftiger Sturm ein, begleitet von schwerem Gewitter. Innerhalb kurzer Zeit waren sämtliche Anlagen, Gärtnereien und Felder wie durch ein Artillerie, seoer verwüstet. Fast kein einziges Haus in der Stadt blieb unbeschädigt. Das Stadion wnrde vollkommen zerstört. Die Verkaufs- stände liegen sämtlich am Boden und bilden eine» wüsten Trümmerhaufen. Bis setzt wurden drei Schwer verletzte ans den Trümmer« geborgen. Sämtliche Eisenbahnstrecken sowie Fahrstraßen nach allen Richtungen sind gesperrt, da sämtliche Telegraphen- und T c l e p h o n m a st e u anf der Strecke Bamberg-Nord. »Süd. -West und -Ost vollständig um« geknickt sind. Die Reichsbahndirektion teilt mit, daß die Gestänge so über die Gleise geworfen wurde«, daß beide M Strecke» der Doppelbahn lange Zeit gesperrt sein werben. Sämtlich« Schnellzüge mußten über Bayreuth und Probstzelle um ge leitet werden. — Ergänzend wird noch gemeldet, daß nach einem Hagel sch lag. bei dem Schloßen von Tanbeneiergröße 2°° U «iederfieleu, und mehreren darauffolgende« heftigen Ge wittern plötzlich aus dem Nordwesten ein« Windhose »ou etwa fünf Minuten Dauer herangebraust kam. I« « olkS» park wurde die neue Festhalle vollkommen zertrümmert. Die ganze Parkanlage ist vernichtet. Kilometerweit dehnt sich der Windbruch hin. In der Bamberger Radrennbahn, auf der am Sonntag die bayerische» Fliegermannschaften anS- gefahren «erden sollten, fielen zahllose schwere Bäume nieder, durch die die Umschalung zerstört wurde. Auch an den sonstige« Baulichkeiten «urde schwerster Schaden verursacht. Im Bamberger Hasen find fast sämtliche Lagerräume uud Fabrikeiurtchtungen ein Opfer des SturmeS geworden. Hier allein dürfte der Schaden in die Hundcrttausende gehen. Im Bamberger Hain sind ebcnsalls schwere Zerstörungen zu verzeichne«. Zahlreiche Kamine wurbcU durch den Sturm umgerissen, davon allein sechs große Fabrikschornsteine. Der Gesamtschade« in Bam berg wird auf mehrere Millionen geschätzt. , Bei den AusräumungSarbeite« leisteten die Reichswehr, die LandeSpolizei und die Feuerwehr von Bamberg tat kräftige Hilfe. Ein Transformatorenhaus wurde abgcdeckt und bas Dach dreißig Meter weit geschleudert. Verschiedene Gebäude wiesen derartige Schäden auf. daß sie niedergerisse« werden mußten. Die Bestürzung unter der Bevölkern«« war ungeheuer. Der in Urlaub weilende Oberbürgermeister wnrde telephonisch zurückgerufen. Am Sonntag früh haben sofort Sammlungen eingesetzt, «m den Geschädigten und Not leidenden die erste Hilfe zu bringen. Sagelfchlag in Reutlingen e« M Reutlingen, 8. August. Gestern ging hier ein Gewitter mit furchtbarem Hagelschlag nieder. Hagelkörner bis zu Hühnerelergröße sausten herab. Durch den Sturm wurde tn der Stadt ein Dach abgedcckt. Auch Bäume wurden entwur zelt oder umgeworfen. In der Neutlinger Umgebung fand man noch eine Stunde nach dem Gewitter lOZenttmeter hohe Hagclschtchten. Unter den beschädigten Obst- bäumen liegen die abgeschlagenen Früchte tn großen Massen. Unklarheit über Spezia Spezia, 8. August. Zu der furchtbaren Erplostou in Spezia wird ergänzend gemeldet, daß daS Feuer sich mit großer Schnelligkeit weiter auSbreitet. Eine Anzahl von Häuserblocks mußte schnellstens geräumt werden. Bis Sonnabend mittag war daS Feuer noch nicht gelöscht, sonder« droht auf den Flugplatz der Ansaldowerke über« zngreisen. Die Flammen find weithin zu scheu. Fort dauernde starke Explosionen haben die Bevölke rung in eine große Panik versetzt. Soweit bisher bekannt ist, find Menschenleben nicht verlorengegangen. Dagegen sind Wiener Meldungen über die Branb- kaiastrophe im KrtegShafcn Spezia widersprechend. ES scheint aber sestzustchen, daß die Katastrophe ein u». ge Heu res Ausmaß angenommen hat. Im völligen Gegensatz zu diesen Nachrichten steht nachfolgende amtliche Meldung, der man kaum Glauben schenken kann: Die Meldung der Agenzta Stcsäni über da» Un. glück lautet: Ein kleiner Schuppen tn einem Pulver- magaztn, tn dem kleinkaltbrtgc Munition untergebracht war. wurde von einer Feucrsbrunst zerstört. Bei den Lösch, arbeiten wurden drei Feuerwehrleute verletzt. Kein Opfer an Menschenleben ist zu beklagen. EgplostonSunglück in Chile - IL Lote London, 5. August. In der Nähe von Calama in Chile flog am Sonnabend die Dupont-Explosivstofsabrik am Fluß Loa in die Lust. 15 Personen wurden auf der Stelle getötet. Die Zahl der Berichten soll sehr groß sein. Servmlillll besichtigt bte dtchertscheu Bahnen Berlin, 6. August. Der Generaldirektor der Deutschen Rctchsbahngcsellschast, Dr. Dorpmüller, wird sich morgen in Begleitung einiger Reichsbahndirektoren nach Bayern begeben und dabet Gelegenheit nehmen, die jenigen Strecken zu befahren und zu besichtigen, auf denen sich in der letzten Zeit die großen Eisenbahnkatastrophen er- eignet haben, nämlich bet Sicgclsdvrf und Dtnkelscherben. Besondere Aufmerksamkeit soll bei dieser Inspektionsreise dem Zustand des Gleisoberbaues und der tech nischen Einrichtungen der Reichsbahn geschenkt werden. Außerdem wird Generaldirektor Dr. Dorpmüller den noch tm Augsburger Spital liegenden Opfern deS letzten Eisen bahnunglücks von Dtnkelscherben bei Augsburg einen Be such ab statten, um sich persönlich von ihrem Befinden zu überzeugen. In München wird dann eine Aussprache mit den Vertretern der dortigen Reichsbahnbtrektton erfolgen. Generaldirektor Dorpmüller wird sich tn Bayern mehrere Tage aushalten. Das Gchte-ssertcht tagt Wie verlautet, ist das R e l ch S b a h n g e r i ch t zu setner Konstituierung bereits zusammengetreten, und eS hat sich auch schon mit der Materie beschäftigt. In unterrichteten Kreisen wird angenommen, daß die Entscheidung des RetchS- bahngertchts über die Tariferhöhung noch tm Laufe deS Mvnatö August erfolgen wird. DaS Reichsbahn- gcricht ist in seiner Beweiserhebung völlig frei. DaS ist um so notwendiger, als eS sich bet dieser Entscheidung um wirt schaftliche und finanzielle Fragen handelt, während bei den früheren Entscheidungen fast immer nur reine Rechtsfragen verhandelt wurden. rschitschertn wünsch» Einladung zum Kellvgg-Pakt Koumo, 8. August. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat Tschitscherin tn einer Unterredung mit Vertretern der Presse über den Kelloggpakt sein Erstaunen darüber ausgedrückt, daß man es nicht für nötig gehalten habe, Rußland zu den schon seit Dezember vorigen Jahres lausenden Verhandlungen über einen Krtegsverzichtspakt hinzuzuziehen. Diese Tatsache erwecke den Anschein, daß die beteiligten Mächte die Absicht hätten, die Sowjetregierung zu isolieren. Ein Teil der aus- ländischen Presse sei für eine Einladung Rußlands eingetreten und habe dabet die Frage aufgeworfen, ob die Sowjet- regterung überhaupt eine solche Einladung annehmen würde. Ein« solche Frage könne er nur bejahen. Auch jetzt sei eine Einladung noch nicht zu spät, da der Pakt noch nicht unterzeichnet sei. Wenn die Mächte aus dem Pakt keine Be drohung Rußlands machen wollten, bann sollten sie eS an den Verhandlungen teilnehmen lassen. Die Politik der Sowjet regierung sei auf den Frieden eingestellt und sei bereit, den Weg des KelloggpakteS zu gehen, der einen allgemeinen Frieden schaffen wolle. Die Sowjetregierung sehe die Tat. sache, baß sie zu den Verhandlungen bisher noch nicht ein- geladen worden sei, als eine große Unzuträglichreit an. Ich kann erklären, so fuhr Tschitscherin fort, daß unsere Regierung bereit ist, au diese« Verhandlnngeu teilzn- nehmen! Im Falle unserer Teilnahme an den Verhand lungen würben wir die von unserem Standpunkt aus not« wendige« Aeuberungen des Paktes Vorschläge«. Unsere Regterung hebt hervor, baß der Kellogg-Pakt am meisten durch den Umstand entwertet wird, daß er nicht von einer Verpflichtung tn der Abrüstungsfrage be- gleitet ist. Wir verhehlen uns nicht, daß der von dem ein flußreichsten Teile der Presse Englands, Frankreichs und der Vereinigten Staaten angenommene Standpunkt uns wenig Hoffnung läßt für unsere Teilnahme an diesen Verband- lungen. Unsere Regierung würde es für äußerst abnorm halten, wenn ohne ihre Teilnahme verhandelt würde. Wenn sie dennoch herangezogen wird, so wiederhole ich, baß die Möglichkeit einer Teilnahme unserer Regierung an der Unterzeichnung des Kcllogg-Paktes nicht ausgeschlossen ist. Durchsuchung deS Hauptquartiers der Wasd-Partei. Die Polizei hat auf Weisung der Staatsanwaltschaft das Haupt quartier der Wasd-Partei durchsucht, anscheinend, um nach aufrührerischen Schriften zu fahnden. Ser Maischt Szumslus gescheit«» Ein deutscher Dampfer rettet die Metra. - Sreßr Eattüaschang la Warschau Hamburg, 8. August. Wie die Hamburg—Amerika-Linie mitteilt, hat der Dampfer „GamoS" die polnische» Ozean» flicgcr ausgefischt und sie au die portugiesische Küste gebracht. . Ergänzend wird gemeldet, daß die Polen bereit- um 4,48 Uhr nachmittags am Sonnabend ins Meer gefallen sind. Der Dampfer „Samos" befand sich zurzeit der Auffischung auf dem Wege nach Leixös. Die Flieger wurden unter schwierigen Umständen an Bord genommen, sind aber unversehrt und werden tn Leixös gelandet werden. Das Flugzeug ist zerstört. Wie sich jetzt herausstellt, war die AuSrüstuug der Flieger vollkommen unzulänglich. Es kann nur wunder nehmen, daß die polnische Regierung ein derartig prtmlttv ausgerüstetes Unternehmen unterstützt hat. Ursprünglich batten die beiden die Absicht, anf den Azoren eine Zwischen- landung vorzunchmen. Aber sie tauchten plötzlich auf 48,83 Grad nördlicher Brette, 23,48 Grad westlicher Länge auf, wo sie von einem holländischen Dampfer gesichtet worden sind. Das ist ein« Position, die sich in der Nähe deS Wendekreises auf der Route nach Südamerika befindet. Ob Jdzikowskt und Kubala ihre ursprüngliche Absicht, auf den Azoren eine Zwischenlandung vorzunchmen, aufgegebcn und direkten Kurs auf Nenyork genommen hatten, kann möglich sein. Allerdings wären sie auch in diesem Falle schon mehr als 200« Kilometer von ihrer Route abgewichen. Die beiden Flieger hatten also, nachdem sie sich erst nach Süden verflogen hatten, dann einen nördlichen Kurs ein geschlagen. Selbst als sie umkehrten, hätten sie di« etwa 1800 Kilometer entfernte europäische Küste innerhalb von neun Stunden erreichen müssen, doch scheinen sie auch die europäische Küste nicht gefunden zu haben und irrten weiter über dem Ozean umher, btö ihr Brennstoff zu Ende war und die Maschine ins Meer stürzte. Der mißglückte Flug hat in Warschau große Enttäuschung bervorgerufen, nachdem die Erwartungen der Oeffentlichkeit durch eine übermäßige Pressepropaganda vorher allzu stark gesteigert worden waren. Der polnische Funk, der während der letzten beiden Tage tn kurzen Zeitabständen Berichte herauSgab, in denen nur mitgeteilt wurde, baß noch kein« Nachrichten vorlägen, hatte am Gonntagvormtttag plötzlich jegliche Sendung eingestellt. Bereits am Sonnabend und Sonntag erschienen tn der Stadt Extrablätter, obwohl noch überhaupt keine bestimmten Meldungen Vorlagen, so baß sich der Bevölkerung bereits Befürchtungen und Besorgnis be mächtigten. Am Sonnabend traf dann um dtc Mittagsstun den die erste Nachricht über die Rettung der ins Meer ge stürzten Flieger durch einen deutschen Dampfer ein, dt« durch Funk und kurz darauf erschienene Sonderausgaben verbreitet wurde. Die allgemeine Stimmung ist infolgedessen sehr ge drückt. Nach einer Londoner Meldung der Radio-Corporation aus Neuyork hat bas polnische Flugzeug infolge Motor, schwierigketten niebergehen müssen und soll von einem Dampfer der Hamburg—Amertka-Linie ausgenommen worden sein. Lissabon, 8. Aug. Der deutsche Dampfer „SamoS" ist mit den polnischen Fliegern an Bord und mit ihrem Apparat im Schlepptau in Leixoes eingelaufen. Einer der Flieger wurde in» Krankenhaus übergcführt. Vrief Lmi-borgs an Robtle Ro«, 8. August. Giornale d'Jtalia veröffentlicht einen von Lundborg an Nobile gerichteten Brief, in dem der schwedische Flieger die Kommentare gewisser ansländifcher Zeitungen über die Rettung Nobiles als ungerecht bedauert. Er wiederholt die in seinem Bericht enthaltenen Erklärungen, au» denen deutlich hervorgehe, daß ihm ausdrücklich befohlen worden war, Nobile zuerst zu retten. Trotzdem habe sich Nobile geweigert, dieser Forderung Folge zu leisten. Der Brief betont zum Schluß, baß Nobile sich erst durch die wieder halten Bitten Viglierts und aller Schiffbrüchigen deS roten Zeltes bewegen ließ, als erster gerettet zu werden. General Nobile stattete im Hauptquartier der faschistischen Partei einen Besuch ab. Er wurde von den beiden Unter- sekretären der Partei empfangen, die ihm einen Blumen strauß überreichten und ihn zum Generalsekretär der Partei, Turati, geleiteten. Dieser begrüßte den General auf das herzlichste und unterhielt sich längere Zeit mit ihm. Als Nobile tn Gesellschaft einiger Parteifunktionärs das Haus verließ, wurde er von der Menge begeistert begrüßt. Dir Staltener ungeeignet zur Volarforfchung Stockholm, 8. August. Wie „DagenS Nyheter" mttt«tlen> sagte Martano in einem Gespräch im Eisenbahnwagen: -Ich habe die Polarforschung satt. Wir Italiener passen gar nicht tn Schnee und Eis. Wir waren hilflos im Vergleich zu Malmgreen, der etn mutiger und geschickter Mann war. Er konnte Feuer machen mit zwei Holzstücken, Trtnkwasser her. stellen, Eisbären schießen. Schließlich waren MalmgreenS Kräfte erschöpft, und er bat uns, seine erfrorenen Finger ab- zuschnetden. Er wollte sterben und beschwor uns, weiterzu gehen und uns zu retten." — In Stockholm, wo Mariano im Krankenhaus liegt, erhoffen die Aerzte seine vollständige Hei. lung. Marianos Schwester, die in Stockholm eingetrosfen ist, hat sich zu ihrem Bruder begeben.