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Tageblatt Sonntag, den 17. Juli 1910 37. Jahrgang Nr. 163 Geschäftsstelle Bahnstr. 3. Fernsprecher Nr. 151. -«rLALrrLLrLrLTLLLLLLLLLrLrttLirrLrx Kl Uocksckto»>:»v<>Il rrisüriol» Hottmono. r r r § r i r / MrMUMmLMrM 8teige^3>l! L Ksissr L l-i lV> stl IH, ^larlct, I^oko ^Irrl kt^ki^ok on. Hohenstein-Ernstthal, am 1b. Juli >9>o. Der Stadtrat. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, den 12 Juli 1910 » » »< ». »« »- K« S« K. >« >-3 ' 4^ V' -4- --z »4 tauschten Prästdent Fallieres und König Albert noch einmal Trinksprüch« aus. König Albert sagt« dabei : „Ich wußte bereit-, daß da- französische Heer eine Schule der glühendsten Vaterlandsliebe, der Tapferkeit und der Selbstverleugnung ist, in der das Herz deS Bölkes schlägt und webt. ES ist aber heute das erste Mal, daß ich die Pracht« volle Haltung der schönen Truppen bewundern konnte, die in vollendeter Ordnung an unS vorüber« zogen" usw. Den Trinkspruch auf daS französische Heer erwiderte Präsident Fallieres nach den üb lichen Dankesworten mit einem solchen auf die glänzenden und soliden Eigenschaften des tapferen belgischen HeereS. Araukreich. Die Stimmung der Pariser Arbeiter ist wieder sehr erregt, weil bekannt geworden ist, daß di« Regierung in der Erwartung des Eisenbahnerstreik» den Eiscnbahngejellschaften die Listen jener Bahn« bediensteten zugesandt habe, die im MobilmachungS« falle sofort einberufen worden wären. Man be fürchtet, daß die Erregung der Arbeiter diese leicht verleiten wird, dem Drängen gewissenloser Agita toren nachzugeben und den Streik doch noch zu beginnen. England. Die Flottenrede des Premierministers Asquith im englischen Unterhaus? läßt der deutschen Marine polilik Gerechtigkeit widerfahren. Das kann man sagen, ohne sich deshalb übertriebenen Hoffnungen auf eine Besserung der Verhältnisse hinzugeben. Atquith ist weder der entscheidende Machtfaktor Englands, noch wird er ewig Minister sein. In dem Augenblick, in dem er etwa Htnen konservativen Nachsolger erhielte, würde der Wind aus einem ganz andern Loche pfeifen. Immerhin ist eS wert voll, daß der leitende Staatsmann Englands den Mut hatte, vor versammeltem Parlament zu er klären, Deutschland verfolgt mit seiner Flotten politik keine feindseligen oder kriegerischen Abfichten gegen England und tut nur, was es seinen kolonialen und überseeischen Handelsinterefsen schuldig ist. Uebrr die VerfländigungSoersuche zwischen beiden Ländern in der Rüstungsfrage äußerte der Premier. Minister: „Wir hoben uns wegen einer Verstän digung über eine Verringerung deS jetzigen MaßeS der Schiffsbauten an Deutschland gewendet; aber die deutsche Regierung hat sich außerstande gesehen, irgend etwas zu tun, und ste würde nichts tun ohne einen Akt des deutschen Reichstag-, der da» Flottengesetz widerriefe. Die deutsche Regierung erklärt der Wahrheit gemäß, daß ste für eine Be schränkung der Rüstungen nicht die Unterstützung der öffentlichen Meinung in Deutschland haben würde." Gleichzeitig betonte Herr ASquith, daß niemand mehr als die englische Regierung über eine Verständigung auf diesem Gebiete mit Deutsch, land erfreut sein würde. Der Antrag aus Herab» s tzung deS diesjährigen englischen Marineetat« wurde danach mit rund 300 gegen nur 70 Stimmen abgelehnt, über 100 Abgeordnete fehlten; nachdem mehrere konservative Mitglieder betont hatten, England müsse feint Flott« so aNsehen, tvis Deutsch- land seine Armee, und müsse unter allen Umständen die Herrschaft zur Brr behaupten. Der .Kohensteln-Ernstthaler' Anzeiger erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Kaus Mk.1.50, bei Abholung in der Geschäftsstelle MK.1.L5, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk.1.50. Einzelne Nummern lv Psg. Bestellungen nehmen dir Grfchästs- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstaltcn und die Laudbrtesträger entgegen. Als Extra beilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag dos .Illustrierte Sonntagsblatt'. — Anzetgengebühr für die Sgespallene Korpuszeile oder deren Raum 12 Psg., für auswärts 15 Psg.: im Reklametcil die Zeile 30 Psg. Sämtliche Anzeigen finden gleichzeitig im .Oberlungwitzer Tageblatt' Aufnahme. Anzeigen-Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags 11 Uhr, größere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt, jedoch nur bei alsbaldiger Zahlung. Die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. — Für Rückgabe eingesandler Manuskripte macht sich die Redaktion LLLlser<LlserereriLlLiLer<L«LlLlLlsereie:sriL<LsriLkrlLi8«lLe:e:«tLlLerlL nicht verbindlich. LrtLLiLLiLeriLiLserkLercLlLineLerLLLLLLkLLkLeLkrcLLrLrcLLLLrlLlLLrLLerLLer In Hohenstein Ernstthal ist eine Hebammenstelle zu besetzen Gesuche sind unter Beifügung der Zeugnisse bis zum 8 August 1910 an -e« Stadtrat zu richten. Usuus: Supp«, 3 SLugs, Llk. 1.25 vor» 12—S Utrr. Lb U Mir rvietidaltlxs Lui»U»KI vvu WU" Spsrialssrlokt«». "WA Lillarä- unä Vsrsinsrlwwsr. darüber in schärfster Zurückweisung aller Großblock gedanken : „Wer konsequent zu denken vermag, der zieht aus dem, waS Pachnicke gegen die Sozialde mokratie verbringt, den einzig richtigen Schluß, daß jede Unterstützung eines Sozialdemokraten ein Schnitt ins eigene Fleisch ist; denn die Sozialde mokratie ist und bleibt der Todfeind der bürgerlichen Staats- und Gesellschaftsordnung, so zahm und harmlos ste sich auch zurzeit präsentiert; zum andern hat gerade der Liberalismus allen Anlaß, die Grenze nach links scharf zu ziehen. Denn einmal sind die Endziele des Liberalismus und der Sozialdemokratie direkt konträr, dann aber laust der Liberalismus Gefahr, durch die unnatür liche Verbindung seine Anhänger allmählich an die aus die Massensuggestion berechnete Sozialdemokratie zu verlieren. Erfahrungen in dieser Hinsicht liegen bereits vor; und die Fortschrittliche Volks partei täte im eigenen Interesse gut daran, hier beizeiten einen Riegel vorzuschieben." Mit den teuereren Streichhölzern geht das Publikum doch sparsamer um als mit den billigen vor Einführung der Reicksfinanzrefoi m. Der Preisunterschied von 10 und 30 Pfennigen für das Paket ist ja auch, wenn man den Prozent satz ins Auge faßt, ein enormer. Unter der not- gedrungenen Sparsamkeit in der Benutzung von Streichhölzern leidet naturgemäß die Zündwaren- industrie. Ihre Vertreter wollen daher im kom menden Monate eine Versammlung abhallen, um über Mittel und Wege zur Aufbifferung ihrer gegenwärtigen Lage zu beraten. — Wir fürchten, sie werden in der Voraussetzung, daß der Konsum kaum noch nennenswert zurückgehcn kann, eine Preis erhöhung ihrer Fabrikate beschließen. Nette Aussicht! Bayer« erhöht feine« Eifendahutartf, da die geplante Einkommensteuererhöhung zu scheitern droht. Die Fahrpreise 3. Klaffe der Per- sonenzüge sollen für die Entfernungen bis zu 25 Kilometer durchweg um 5 Pfennige erhöht werden. Diese Preissteigerung trifft speziell die weiten Kreise der minder bemittelten Klaffen und wird bei diesen starke Mißstimmung erwecken. Maßregel« gegen Wiener Apachen. Das System der Pariser „Apachen" haben jetzt auch die Wiener Verbrecher übernommen. Man nennt ihre Vereinigungen „die Platten". In der letzten Zeit wurde eine ganze Reihe von schweren Einbrüchen durch solche Strolchveretnigungen ver- übt Viele Gewerbetreibende haben sich, einem Akt der Notwehr gehorchend, mit Revolvern ver sehen. Die Regierung hat einen Gesetzentwurf ausgearbeitet, durch den die Bildung von Platten mit den schwersten Strafen belegt wird. DaS belgische Kö«ig»paar ist wohlbehalten aus Paris wieder in die Heimat zurückgekehrt und über die ihm in der franzöfischen Hauptstadt gewährte Aufnahme mit Recht hoch erfreut. Die Franzosen hatten während der Fest tage trotz ihres RepublikanismuS ihr monarchisches Herz wieder entdeckt und wurden nicht müde, dem Könige und der Königin von Belgien stürmische und aufrichtige Ovationen darzubringin. Btt dem militärischen Frühstück nach der Truppenschau össts und billiAsls SsruAsqusIIs kür kisiüsr^oifs Konfektion -- 8r3ul3U88l3ttungvn 6N, krmw^oll^ru'tzii, Oaräinsn, IsWiobs ^8lIing83U88t3ttUNg6N ksforM-ksl^lSÜSN. TageSgeschichte Naif«rgefche«kezum Königin-Luise-Tedenkta-e. Der Kaiser hat anläßlich der hundertsten Wie derkehr des Todestages der Königin Luise von Preußen von den zahlreich erschienenen Königin« Luisc-Gedenkschriften für rund 5000 Mark Exem« plare ankaufen kaffen und zu Geschenken für die Schüler der höheren und der Volksschulen bestimmt Fünfzig in einem Neustrelitzer Verlage erschienene Exemplare, die telegraphisch direkt von Bord der „Hohenzollern" von Bergen auS bestellt wurden, find dem Kaiser mittels Depeschenbooteö nachzu- senden und sollen an die Kinder deutscher Eltern in Bergen verteilt werden. Sitz«»g des proßischen Staattmi»tßeri«mS. Unter dem Vorsitz des Reichskanzlers von Bethmann-Hollweg, der aus Hohenfinow wieder nach Berlin zurückgekehrt ist, sand gestern vormit tag eine Sitzung des Staatsministeriums statt Fiirst Bülow in Berit«. Fürst und Fürstin Bülow sind gestern morgen aus der Durchreise nach Norderney mit dem fahr planmäßigen V-Zuge aus Wiesbaden um 7 Uhr 47 Min. in Berlin eingetroffen und haben für einige Tage im Hotel Adlon Wohnung genommen. Im Lause de« Vormittags empfing Fürst Bülow den Besuch deS gleichzeitig mit ihm aus dem Amte geschiedenen Unterstaatsseki etärs von Loebell, deS gegenwärtigen Unterstaatssekretärs und Chefs der Reichskanzlei Wahnschaffe, des Generals von Leobell, de» bekannten konservativen Politiker» und eine» Beamten de« Auswärtigen Amtes. — Ein Mit arbeiter der „B Z.' hatte G legenheit, mit dem Fürsten Bülow zu sprechen. Auf die Bemerkung des Jnterview.ers, daß er sich freue, den Fürsten in jugendlicher Frische, voll heiterer Laune und von der Reise so gar nicht ermüdet zu sehen, meinte der Fürst lächelnd: .Ja, ich fühle mich in der Tat sehr wohl und frisch. Kein Wunder! denn ich bin ja jetzt ein freier Mann. Ich pen dele zwischen Rom und Norderney hin und her und gedenke, daS auch künftig so zu tun. Nach vierzigjähriger Dienstzeit darf man schon auS- spanncn und die Muße genießen." Er gedenke, so erklärte der Fürst weiter, drei oder vier Tage in Berlin zu bleiben und dann recht lange an die Tee zu gehen. Da wolle er, wie alljährlich, reiten, baden, mit einem Wort, das richtige Badelcben führen — eben als freier Mann. Ec gedenke des herzlichen Abschiedes von Berlin noch jetzt in dank barer Erinnerung und werde ihn, so lange er lebe, nicht vergeßen. Fürst Bülow gab seiner Dankbar keit dafür Ausdruck, daß die Ö ffentlichkeit sich seines Wirkens erinnere und betonte zum Schluffs der Unterhaltung nochmals, wie wohl er sich „secn von den Geschäften" fühle, wie gerne er jrdoch wieder nach Berlin und überhaupt in das deutsche Vaterland zurückgekehrt sei. Die beiden Reichskanzler Reichskanzler von Betbmann-Hollweg stattete gestern nachmittag dem Fürsten und der Fü-stin Bülow in ihrem Hotel einen Besuch ab. Eime parteioffizielle «ationalliberale Absage an den Großblock Die „Natl Corr." bespricht in einem Artikel „Die Grenze nach links" die Bestrebungen inner- halb der Fortschrittspartei und wendet sich gegen die zu starke Wendung nach links, gegen eine Ver schmelzung mit den Sozialdemokraten. Tie schreibt Offene Totenbettmeisterftelle. Die Stelle des Toteubettmeisters für die hiesige Trinitatisparochic soll tunlichst bald neu besetzt werden. Neben einem Einkommen von 7—800 Mk. für pflichtmäßige Leistungen stehen dem Totenbettmeister noch entsprechende Einnahmen sür freiwillige Dienste (Aussetzen und Bepflanzen von Grab hügeln, Gräberpflege usw.) in Aussicht. Bewerber, die nicht über 45 Jahre alt, völlig gesund und im Besitze ausreichender gärtnerischer Kenntnisse und Fertigkeiten sind, wollen ihre selbstgeschriebenen Gesuche schnellstens aus dem Trinitatispsarranue einreichcn Der Kirchenvorstand der Trinitatifigemeinde. Schmidt, Ps «Skvl ksbrllr nur keitduttnstr. 4, ompkslilt KÜNgS».!. kf3Ul3U88t3NUNgvN in «iosookster, sovis slsgootsstsr Xossukruox unter InaxMirlxer Oarautlv. Illostr. LLtalvß franko. krimu keksrsoreo. ssernsprevker 2238. franko-Lieferung. ZvN ZsLiMsiss' TToßOPUUVe 4^1UUH VH14^. ^oies üukvsrv 31e«8sv2, lolisnnlssie. —— pueiveeo und I. Lings Lpssisl-Aussestank cksr bsstrsnommisrtsn Lettultttsiss-Lisrs. Privatbrunnen betr. Nach einer Ministerialverordnung unterliegen Privatbrunnen, auch wenn ste nur für die Familien angehörigen oder die Mieter des Grundeigentümers mit bestimmt sind, der gesundhcitspolizcilichen Be aufsichtigung, da sie den Ausgangspunkt ansteckender Krankheiten bilden können. Es wird daher bestimm«, daß von den Brunncneigenlümcin an die Brunnen, deren Wasser zum menschlichen Genüsse untauglich ist, bis zum 31. August 1810 eine Warnungstafel mit der Aufschrift „Kein Triukwaffer" anzubringen ist. Der Aufdruck aus die Tafel muß deutlich leserlich, die Buchstaben dürfen nicht vcrwischbar sein. Der Stadtrat erklärt sich zur Vermittelung der Schilder bereit Bestellungen hierauf werden bis spätestens Ende Juli 1910 an Ralsstelle, Zimmer Nr. 9, cntgegengenommen ksivkskvß Sdsmmlr llronsnstr. ii Okvwmtr klosoruos u. xecktexoasto» Vt»r-U«st»uri»ot am Plots«, ttussedauk »aerkauot rorrttrlloder Lior«: «kt Slum l. littiudsnmii, McKim !»t«driu, kMml. r. luelm- llümbir, ssil Aeulim f!b,„Ulltt. tu aU«a KpvlnvL 6sr «ladrssrolt «u kreisen von 12—L Ildr, «o^ie k la vartv. Vov 5 Udr ad IL^Nok rvlvdo ^usvad! io die». NoodaodtuossvoU HVIIK. lLUKn. für Kohenstein-Ernsttha1, Oberlungwitz, Gersdorf, Kermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Kirchberg, Erlbach, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Küttengrund re. I^sr sios «io« Hrstltn^sausstattnux oder sonstig« l^eo aosokaffooxeu ao Vf8»«b« notix Kot und V/srt »uk 8oliä« 8to§«, xedisxsns oud xssvkmockvvlls ^os knkrunx lext, verlange Preisliste v. d. Vtiisokefsbrik Krim 8eIieIlMdsrM, küvimitt.