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Jahrgang Ar. 24 England geht dem Untergang entgegen Großadmiral Sr. e. h. Raeder sprach vor den deutschen Werftarbeitern »> Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Groß admiral Dr. e. h. Raeder, sprach zu den Werftarbeitern der Deschimag in Bremen. Die Ansprache des Groß- admirals wurde im Gemeinschaftsempfang von den Werftarbeitern aller übrigen Werften, die im Kriegs- fchiffbau für die Kriegsmarine tätig sind, gehört. Der Oberbefehlshaber führte folgendes aus: Ein Jahr ist vergangen, seitdem ich vor den Gefolgschaften der Kriegsmarinewersten Wilhelmshaven und Kiel gesprochen habe. Damals standen wir noch im Anfang des von den West- mächtcn angezettelten Krieges. Polen war in einem unver gleichlichen Siegeszug von nur l8 Tagen niedergerungen. Heer und Luftwaffe hatten ihre erste Bewährungsprobe voll bestan den, aber auch die Kriegsmarine hatte in den ersten vier Monaten dieses gigantischen Ringens hervorragende Erfolge errungen. Kapitänleutnant Schuhart hatte den britischen Flugzeugträger „Courageous" versenkt, Kapitänleutnant Prien niit seiner Ruhmestat von Scapa Flow unvergäng lichen Lorbeer an die deutsche Kriegsflagge geheftet, Hundcri- tansende von Tonnen feindlichen Handelsschiffsraums hatten unsere U-Boote bereits versenkt und ebenso hatten unsere Neberwasserstreitkräfte in Ost- und Nordsee und im Atlantik den Kanips gegen den Todfeind England kraftvoll geführt. Mit dem berechtigten Stolz auf die bisherigen Leistungen ver band sich ein unbändiger Siegeswille, der getragen war von einem unerschütterlichen Vertrauen aus unseren Führer Adols Hitler. Die gesammelte Kraft des deutschen Volkes an der Front wie in der Heimat erwartete die Ereignisse des Jahres l9«N. Und in welch herrlicher Gestalt wurde diese Zuversicht be lohnt. All die rastlose Arbeit für die Wiederaufrichtung und Wehrhastmachung unseres Volkes, der heroische Einsatz für Lebensrecht und Freiheit des Grobdeutschen Reiches, sie fanden ibre Erfüllung In den Siegen in Norwegen und im Weste n. Norwegen wurde angesichts der stärksten Flotte der Welt, die selbst alle Vorbereitungen für einen Ueberfall aus die norwegischen Häfen getroffen hatte, erobert und besetzt; und die bisher stärkste Landmacht Europas — fa der Welt — wurde in wenigen Wochen zusammen mit Ihren Hilfsvölkcrn vernichtend geschlagen und militärisch vollkommen zertrüm mert. Neben der Genialität der Führung war es der unver gleichliche Geist unserer Soldaten zu Lande, zur See und in der Luft, die diese gewaltigen Siege errungen haben. Füh - rung und Truppe aber hatten das sichere Gefühl, über Waffen zu verfügen, auf die sie sich blindlings verlassen tonnten. Und diese Waffen waren geschmiedet worden von b e n t s ch e n A r b e i te r n, die sich ihrer kriegswichtigen Auf gabe ebenso bewußt waren wie der kämpfende Soldat. Gleicher Geist beseelte Front und Heimat. Stärk st esZusammen- gehörigkeitsgefühl verband Soldat und Arbeiter. Sie lieferten von neuem den Beweis er Unbesiegbarkeit gesammelter und aus das gleiche Ziel ausgerichtcter Kraft. Diese Siege waren der höchste Ausdruck ---ner unlösbaren Ge meinschaft des ganzen Volkes. Lie Lejetzukg Norwegens ein lriegsenNcheidender Schritt Für die Kriegsmarine ragt ans dem an geschicht lichen Ereignissen überreichen Jahr 194V die Besetzung der wichtigsten norwegischen Häsen als bedeutendstes Er eignis heraus. Denn hier handelte es sich darum, trotz unserer Unterlegenheit zur See dem Feinde, der die Absicht hatte, uns vom Norden her abzuriegeln, rechtzeitig zuvorzukommen und damit nicht nur die englischen Absichten zu vereiteln, sondern auch den freien Ausgang zum Atlantik zu gewinnen, um so den Lebensnerv Englands, seine überseeischen Zusuhren, ent scheidend treffen zu können Damit war ein kr i e g s e n t - scheidender Schritt getan, und die Kriegsmarine ist stolz darauf, ihren Beitrag unter Einsatz aller ihrer Mittel in kühnstem Angriffsgeist geleistet zu haben Denn sie schus mit ihrem erfolgreichen und auch opfervollen Einsatz die Voraus setzung für das Gelingen der Gesarmoperationen Welche Heldentaten dort vollbracht wurden gehört der Geschichte an. Der Name Narvik leuchtet als ein unvergängliches Sym bol deutschen Soldatentums durch alle Zeiten. Der Sieg im Westen brachte uns mit der Besetzung der französischen Kanal- und Atlantikküsten die Ergänzung unserer AuskaWeUungen gegen England von Osten und Süden her Heute stehen wir vom höchsten Norden Norwegens bis zum Golf von Biskaya Die Abschnü rung Englands vom europäischen Festlande lst damit voll zogen Unsere Stützpunkte ermöglichen es uns, zur See und in der Luft den Ring um England immer enger zu schließen und diesem Lande, das uns wie tm Weltkriege durch seine brutale Hungerblockade erneut zu Boden zwingen wollte nun- mehr das Schicksal zu bereiten, das es uns zugedacht hatte. Hölzer aller Art. Erze aus Skandinavien, wichtige und zahl reiche Lebensmittel, aber auch die für England fo notwendigen Kriegsmateriallieferungen ans Belgien und Nordsrankreich sind in vollem Umfange abgeschnitten Die französischen Werf ten, die im Weltkriege zur Reparatur und kür Neubauten zur Verfügung standen, sind dem englischen Zugriff entrissen. Und anstatt England ist heute Deutschland der Nutznießer. Die ganze Schlagkraft der Kriegsmarine kann fetzt, im Besitz der neuen Stützpunkte, aus die lebenswichtigen briti schen Zufuhren aus Uebersee eingesetzt werden. Diese Zufuhren werden überall angepack«, im Atlantischen, im Jndi- m,cn und tm Pazifischen Ozean. Unterseeboote und Ueber- wasierstreitkxäftr aller Ar« «eilen sich unter vollstem Einsatz in dies» Aufgabe Ich möchte hier besonders unserer U-Boote und unserer in Uebersee overierenoen Streitkräfte gedenken, deren heldenhafter Angriffsgeist immer wieder In der ganzen Welt Aussehen erregt. Aber auch die anderen Seestreiikräfte, und hier wieder besonders die Zerstörer, Torpedoboote und Schnellboote, haben großen Anteil an den Erfolgen unserer Seekriegführung. Diese Erfolge wären indessen nicht denkbar, wenn nicht auch die kleinsten Einheiten, die Mincnsuch- und Räumvcr- bände, die Untersecbootsjäger und Vorpostensahrzenge, ihren aufreibenden und entsagungsvollen Dienst mit stolzer Einsatz freude im Sommer und Winter, bei Tag und Nacht versehen würden. Wenn eines Tages die Geschichte dieses Krieges geschrie ben wird, so soll und wird dieser kleinsten Einheiten unserer Kriegsmarine mit besonderer Achtung, Anerkennung und Dank barkeit gedacht werden. Sie sichern das Küstenvorseld und machen so die Wege frei für die großangelcgten Operationen der Kampfkräfte. Und mit ihnen kämpfen die K ü st e u f l i e g e r st a s fe l n, deren Ausgaben sich nicht nur auf die Aufklärung und Sicherung des deutschen Küstenvorfeldes beschränken, sondern die sich auch im schneidigen Einsatz gegen den Feind selbst, gegen Geleitzüge und Bewachungsstreitkräfte bewähren, wobei sie glänzende Leistungen und Erfolge erzielt haben. An der Küste selbst ist es die Marineartillerie, die dem Feind fede Annäherung verwehrt und die besonders auch in der Abwehr feindlicher Luftangriffe Hervorragendes geleistet hat. Vergleichen wir diese heutige Lage mit dem Weltkrieg, so wird aus den ersten Blick der gewaltige Unterschied deutlich. Damals stand der Kriegsmarine nur die enge Nord see als Aufmarschraum und Operationsgebiet zur Versügung. Wohl gelang es unseren U-Booten und auch einigen Hilfs kreuzern, die britische Blockade zu durchbrechen. Aber die Schlagkraft unserer Schlachtslotte kam angesichts der Zurück haltung des Feindes nach der Skagerrakschlacht nicht mehr zum Tragen, die Bewegungen unserer Flotte wurden immer mehr eingeengt durch die unzähligen Minen. Trotz des helden mütigen Ringens unserer U-Boote gelang es uns damals nicht, England von seinen Zufuhren, nicht einmal den euro päischen, abzuschneiden. Das ist heule alles grundlegend anders geworden. Was England im Weltkriege und auch noch zu Beginn dieses Krieges an Zufuhren aus dem europäischen Raum bekommen hatte, muß es heute über riesige Strecken, zum Teil sogar aus Australien und Neuseeland, hcranschaffen. Der Zwangs die Schiffahrt in Geleitzügen zusammcn- znsassen, bedeutet große Verzögerung und Erschwerung. Die Schiffe müssen oft talzelang warten, bis der Geleitzug voll ständig ist. Dann beginnt der Marsch über den Ozean, wobei die Schisse sich in ihrer Fahrt nach dem langsamsten Schiss des Geleitzuges einrichten müssen. Es kommen die für den Geleitzugdienst vorgesehenen häufigen Kursänderungen. Die Geleitzüge müssen vielmehr große Umwege machen, um den auf sie wartenden deutschen U-Booten nach Möglichkeit aus dem Wege zu gehen. Und schließlich wirkt sich das gleichzeitige Eintreffen der zahlreichen Schiffe in den von der deutschen Luftwaffe ständig angegriffenen und bedrohten britischen Ein fuhrhäfen auf die Entladung der Schiffe verzögernd aus. * Man kann sagen, daß allein durch das Geleitzngsystcm rund ein Viertel der in Friedenszeiten für dieselbe Einfuhr menge benötigten Tonnage verlorengcht. England laan SlyillsoerMste NM mehr ausgleiHen Wenn nun die deutsche U-Boot-Wasfe, unterstützt durch die Luftwaffe und die Streitlräste in Uebersee, in systematischem Ansatz diese Zufuhren erfolgreich stört und in immer steigen dem Maße täglich wertvolle Tonnage versenkt, so ist cs ganz klar, daß England früher oder später zum Erliegen lommen muß, weil sein Leben und seine Existenz mil seinen Zufuhren steht und fällt. Denn England ist heute nicht mehr in der Lage, die furchtbaren Schifssverluste auszuglet- chen. Auch die Beschlagnahme großer Teile von Handels- flotten der von Deutschland besetzten Länder hat die Verluste nicht wettmachen können. Und was an beschädigtem Schiffs- raum in England selbst liegt, muß auf Kosten der Neubauten in monate- und wochenlangcr Arbeit wieder fahrbereil ge mach« werden. Wenn wir uns vollend, vergegenwärtigen, daß unsere Luftwaffe bei ihren kühnen und erfolgreichen 'An- griffen aus die britische» Häfen und Industrieanlagen mit voller Wncln auch die Werften trifft, so leuchtet es ein, daß der Versuch, die Verluste durch eigen- Anstrengungen auSzu- gletchen. ein hofsnnngslofes Beginnen tst Und so stehen mir heule vor der Tatsach- onß England Immer rascher dem unausweichlichen Untergang e n « gr g e n gc h t. Keine Mach« der Erde kann dieses Ver hängnis mehr aushalten. England kann sich selbst nicht mehr Helsen, und jede Hilse v o - außen kommt angesichts der Wucht der deutschen Schläge in iedem Falle zu spät. Es tst ein sehr schlechtes Geschäft, .ns das sich England mit diesem Kriege eingelassen Hal. Darum geht heute das Hilsegeschrei der britischen Machthaber über den At lantischen Ozean hinweg hinüber nach Amerika. Von dort erhofft man sich als letzte Rettung die Unterstützung mit Kriegsmaterial Der Kaus alter Zerstörer unter Preisgabe wtchiiger Stützpunkte an die Vereinigten Staaten, die Ligut- dterung der britischen Guthaben, vor allem In den amerikani- chen Ändern, die Opferung wichtiger Oelinteressen im Persi- chen Golf, der Rückzug aus Ostasicn. si. zeigen mit aller Deul- ichkett, wie lies die einst .vellumspannende Macht des briti- chen Reiches gesunken ist Dieses Weltreich lebt nur noch von einem Nimbus, mit dem es sich durch VV Jahre umgeben hat und der die Welt glauben machen sollt- England sei unbesieg bar. Dieses Land und seine Regierung haben die Zeichen der neuen Zeit nicht verstanden. Sie haben geglaubt, das Recht von Millionen von Menschen in allen Erdteilen auf Leben und Arbeit, auf Raum und Frieden nach eigenem Gut dünken mit Füßen treten zu können, wann es ihnen gerade paßte. Wer nicht schon durch die Herrschaft des Großkapitals seine Wunsche nach denen Englands und der internationalen Plutokratie auszurichten bercil war, der mußte in blutigen Kriegen erfahren, daß der Wille Englands überall zu respek tieren war. A-Vool versenkte 11M Vrulloreglslerlonuen Wezswichlige Ziele in London ersolgrelch angegriffen Ein Handelsschiff von HernkmnpfflngMgen versenk, zwei weitere schwer beschSdlgt Berlin, 29. Januar fFunkmelbung). DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Ein Unterseeboot versenkte 115W VRT. feindlichen Han- delsschiffsranmes. Im Zuge der bewaffneten Aufklärung griffe« gestern einzelne Kampfflugzeuge kriegswichtige Ziele in London mit Spreng- nnd Brandbomben erfolgreich an. Außerdem wur den Treffer auf Bahnanlagen einer Stadt Ostenglands erzielt. Im Seegebiet westlich Irland versenkten Fernkampf flugzeuge ei« feindliches Handelsschiff von 1600 BRT. «nd beschädigten weitere Handelsschiffe schwer. Fernkampfartillerie des Heeres beschoß erneut kriegs wichtige Ziele in Sübostengland. Der Feind flog am gestrigen Tage und i« der vergange nen Nacht weder i« das Reichsgebiet noch i« die besetzte« Gebiete ei«. Ei« eige«es Flugzeug wird vermißt. wichtige Stellungen au der griechische« Front erobert Rom, 29. Januar (Funkmeldung). Der italienische Wehrmachtsbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Au der griechische» Front haben «ns Kämpfe vo« ört licher Bede«t««g in den Besitz wichtiger Stellungen gebracht, wobei Gefangene gemacht nnd Wassen erbeutet wurde«. Unsere Luftwaffe hat in den verschiedenen Abschnitten aktiv eiugegrifse« und hat des «vettere« Fahrstraßen sowie feind» Uche Stelluuge«, Batterie« «ub Truppe« ununterbrochen bombardiert. Ferner wurden militärische Ziele in Saloniki sowie die Eisenbahnstrccke nach Athen schwer getroffen. Im Lnftkampf wurden fünf feindliche Flugzeuge abgeschossen, zwei eigene Flugzeuge sind nicht zuritckgekehrt. In der Cyrcnaika wurde südlich von Dcrna ein Angriff einer feindlichen Panzerdivision von unseren Truppen ab- gcwiescn, die dem Gegner beträchtliche Verluste beibrachtcn. Abteilungen unserer Luftwaffe haben feindliche kleinere Panzerabteilungen, Lastkraftwagen und Truppen unaufhör lich mit Bomben und MG.-Feuer belegt. Unsere Kampfflug zeuge haben sich durch ihren unermüdliche« und heldenhaften Einsatz ausgezeichnet. In Ostafrika wnrde ein feindlicher Angriff im Abschnitt von Galabat abgeiviesen. An der Keniasront habe« unser« Truppe» den Feind wiederholt angegriffen nnd ihn zum Rückzug gezwungen. Unsere Fliegerverbänbe haben feind liche Lastkraftwagen n»b Truppen wirksam bombardiert. Englische Flugzeug« haben Angriffe aus Asmara unternom men, ohne Schaden anzurichten. Ein englisches Flugzeug, das Eingeborene in einer Ortschaft i« Tomalilaud mit Maschinengewehre« beschoß, w«rbe vo« «nserer Luftabwehr abgeschosse«. Reichsfustizminister Dr. Gürtuer gestorben. Berlin, 29. Januar (Funkmeldung). Reichsminister der Justiz Dr. Gürtner ist i» der Nacht zum 2». Januar 1941 nach kurzer Krankheit infolge eines Herzschlages verschieden. Metaxas plötzlich gestorben. Belgrad, 29. Januar (Funkmeldung). Der griecyische Ministerpräsident Metaxas ist Mittwoch früh 6 Uhr an einem Herzschlag gestorben.