Volltext Seite (XML)
den 14. «Fest ver- L »asthaufes fer. H Gasthaus wosötzbst Arau ««» Ws ei«. cliie58eil W Direktorium WNe . und 8. Juni» , ssn llhr an s/Z enst ein Wagner. ppelKaruffet Uzeli, k. »l Nötzold. itz i.k. gsvoll enring. üllkl. Miß. sik. ModeS. Holz- und Gras-Auktion auf Lichtensteiner Revier. Donnerstag, den 11. Juni 1S0Z von vormittags 9 Uhr an sollen im Ratskeller zu Lichtenstein folgende im Stadt walde aufbereitete Hölzer: 1 buch. u. 4 birk. Stämme von 14/25 am Mittenstärke, 40 Nadelholz-Stangen 12/14 „ Unterstärke, WM11M Wochen- und Rachrichtsdlatt zugleich Dienstag, den s. Juni Nr. 13«. KeschLstr-AnzeiM str K-ft-ors, Militz, Zernsdorf, Mors, St. Wie», Kemrichsort, Umm» n. Msser Awtsdlatt für den Stadtrat pr Kchtenstetn. - - ' »s. Jahrgang. — Diese« Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends ,ür den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis I Mk. 26 Pf«, durch die No« — Nummer lO Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition m Lichtenstein, Markt 6, alle Kasterl. Postanstalten, Postboten sowie Pf. — Einzelne Inserate werden die fünfgespaltene KorpuSzeile oder deren Raum mit 1« Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täolich bis snäteN-n« entgegen. — „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zenc oder deren Raum mit 3« Pfenn'gen berechnet Für auswärtige ^8 tgs 28 Rm. Laubholz-Scheite und Rollen " " - —- 34 „ Nadelholz „ 5,8 Wllh. Laubholz-Reisig, 17.5 „ Nadelholz „ sonne das auf ca 6 Parzellen anstehende Gras im Schuberthoke Keonl-r .. / LS w?L««gung d-„-Ib-n Fürstliche Forstverwaltung Lichtenstein. r-l«gra»»arreffer Tag-dl,1903 Frankreich und Marokko. Der Ueberfall, welchen die räuberischen Beduinen stämme der marokkanischen Oase Figig auf den neuen Generalgouverneur von Algerien, Jonnart, und die ihn begleitende militärische Eskorte ins Werk gesetzt haben, gibt der '.französischen Regierung offenbar Len recht erwünschten äußeren Anlaß zu einem mili tärischen Vorstoß gegen Marokko. Denn mit einer für afrikanische Verhältnisse bemerkenswerten Schnellig keit ist im Südwesten Algeriens ein französisches Expe ditionskorps zusammengezogen worden, das den unruhigen marokkanischen Nachbarn eine gründliche Lektion erteilen soll; vermutlich hat dasselbe zur Stunde seinen Marsch gegen Figig schon angetreten. Es wird in Pariser politischen Kreisen sogar behauptet, daß der Ueberfall von Figig seitens der französischen Negierung absichtlich angezettelt worden sei, um hier durch eine geeignete Handhabe zu einem plausibeln Vorgehen gegen Marokko und zur Erweiterung der französischen Macht- und Interessensphäre in Nord afrika zu erholten, wobei man hervorhebt, Herr Jonnart habe seinen politischen Pfingstausflug nach Lem Westen und Süden Algeriens bewußt bis in die nächste Nähe der durch die antifranzösische Ge sinnung ihrer Bewohner bekannten Oase Figig aus- gedehnt, seine Eskorte sei deshalb auch ungewöhnlich stark gewesen. Doch gleichviel, ob der jüngste auf regende Vorfall im algerisch-marokkanischen Grenz gebiet wirklich auf eine französische Provokation zu- rückgesührt werden muß oder ob ihm lediglich die überlieferte Raublust und der Franzosenhaß der Ein geborenen von Figig zu Grunde liegen — sicherlich kommt der Zwischenfall den Pariser Machthabern ganz gelegen, um einen militärischen Spaziergang nach Marokko zu inszenieren und die Grenze Alge riens im Westen abermals hübsch abzurunden. Allerdings steht es noch dahin, ob sich die fran zösische Expedition gegen die Figig-Oase tatsächlich nur zu einer kriegerischen Promenade gestalten oder ob das Unternehmen doch größere Kraftanstrengungen seitens der Franzosen erfordern wird. Wenigstens sollen die marokkanischen Stämme in jenen Gegenden entschlossen sein, den Franzosen den hartnäckigsten -rstand zu leisten und ihnen sogar den heiligen K eg zu erklären, bereits sollen sie auch von anderen Stämmen bedeutende Verstärkungen erhalten haben. Indessen kann es schon jetzt kaum einem Zweifel unterliegen, daß auch der anhebende neue Feldzug Frankreichs gegen die Marokkaner ebenso mit dem schließlichen Siege der französischen Waffen enden würde, wie dies schon bei allen vorangegangenen Kriegen zwijchen Frankreich und Marokko der Fall gewesen ist. Seit den länger als siebzig Jahren, welche nunmehr die Franzosen in Algerien herrschen, ist es zwischen ihnen und den marokkanischen Nach barn zu öfteren kriegerischen Konflikten gekommen, die aber jedesmal die völlige Niederlage der Marok kaner zur Folge hatten, die trotz ihrer nummerischen ilebermachi den weit besser bewaffneten, diziplinierten und geführten Franzosen durchaus nicht die Spitze zu bieten vermochten. Besonders ist da die Schlacht am Flusse Jsly vom 14. August 1844 zu erwähnen, in welcher das große marokkanische Heer von dem viel schwächeren französischen Heer unter Marschall Bugeaud völlig geschlagen und auseinander gesprengt wurde. Auch der bevorstehende neueste Waffengaug zwischen den Franzosen und den Marokkanern wird zuletzt sicherlich mit dem Siege der ersteren enden, obschon die Schwierigkeiten nicht zu verkennen sind, die in den Wüstengebieten im äußersten Südwesten Algeriens mit einem regelrechten Feldzuge für die Franzosen verbunden sein würden. Die Franzosen werden natürlich nach der Bestrafung der feindlichen marokkanischen Stämme die reiche Oase Figig als „Faustpfand" besetzen, womit die Umklamme rung Marokkos durch den mächtigen französischen Nach bar eine weitere Ausdehnung erführe. Der französische Ministerpräsident Combes hat sich allerdings beeilt, öffentlich zu erklären, daß Frankreich nichts wie die Her stellung der Ruhe und Sicherheit rm französisch-marok kanischen Grenzgebiete des Südens erstrebe und daher keineswegs die Eroberung oder die Besitzergreifung der betreffenden marokkanischen Landesteile beabsichtige. Ob die übrigen in Marokko interessierten Mächte diese fran zösische Versicherung für bare Münze nehmen werden, das bleibt noch abzuwarten, mit der Möglichkeit, daß durch die Figigaffäre tue marokkanische Frage abermals aufgerollt zu werden droht, ist immerhin zu rechnen. -W^sDWAtit^MWiks^U Frankfurt a. M. Die Ansprache, welche der Kaiser am Sonnabend im Fürstenzimmer der Festhalte an die Dirigenten der Gesangvereine richtete, hatte folgenden Wortlaut: „Meine Herren! Ich habe Sie zusammmenbe- rufen, um Ihnen zunächst Meine Freude auszu sprechen, daß so viele Vereine der Aufforderung des Rundschreibens gefolgt sind und sich an dem Wett gesang beteiligt haben. Es ist das ein Beweis für die Arbeitsfreudigkeit und die Sangesfreudigkeit unter Ihnen und zu gleicher Zeit ein Beweis da für, ein wie reges Interesse an der Pflege des Ge sanges unter den Vereinen blüht. Ich will hierbei noch Gelegenheit nehmen, die Herren auf einiges aufmerksam zu machen, was auch für Sie vielleicht von Interesse sein kann, da es nicht nur ein Aus fluß Meiner eigenen Anschauungen, sondern fast aller Zuhörer ist. Ich muß auf die Wahl Ihrer Stücke einen Augenblick eingehen. Die Absicht, welche bei diesem Gesangswettstr-it vorgelegen hat, war die, daß durch ihn der Volksgesang, die Pflege des Volksliedes, gehoben und gestärkt und in weite Kreise verbreitet werden soll. Nun haben die Herren Kom positionen gewählt, welche von unserem alten deutschen, bekannten, guten Volkslied und Volkston wesentlich entfernt liegen. Sie haben Ihren Chören kolossale Aufgaben gestellt, sie sind zuni Teil geradezu be wunderungswürdig gelöst worden, aber Ich muß sagen, das hat uns alle in Erstaunen gesetzt und ergriffen, daß hier Hunderte von Männern, die vielleicht 8 bis 12 Stunden in schwerer Arbeit, in ungünstiger Temperatur und umgeben von Staub und Rauch gearbeitet haben, in der Lage gewesen sind, durch eifriges Studium und selbstlose Hingabe an die Arbeit so schwere Aufgaben zu übernehmen, wie wir sie hier gehört haben. Ich möchte aber glauben, daß in der Beziehung vielleicht die Dirigenten zum Teil selbst gefühlt haben, daß in vielen Chören das äußerste erreicht ist, was wir von Männerge sangvereinen verlangen können. Ich möchte dringend davor warnen, daß Sie nicht etwa auf den Weg treten, es den philharmonischen Chören gleichzutun. Meine Ansicht ist, der Männergesangverein ist dazu nicht da, er soll das Volkslied pflegen. Von Kom positionen, welche unserem Herzen nahe stehen, ist merkwürdig wenig gesungen worden, 6 bis 7mal Hegar, 8mal Brambach. Ich kann Ihnen offen ge stehen, wenn man diese Meister öfter hintereinander hört, dann würde man jeden Verein mit Dank und Jubel begrüßen, der nur einmal „Wer bat dick Ich»«- Wald" °dn „Ich L NmLn» oder Es zogen drei Burschen" gesungen hätte Drese Kompositionen sind außerordentlich wertvoll für die Ausbildung der Technik. Es ist, als ob ein besonders hohes Sprunggestell aufgestellt würde, aber es mangelt Hegar und Brambach zu sehr an Melodik. Zudem komponieren die Herren Texte, die etwas lang sind. Ich bin den Herren sehr dankbar, daß so patriotische und schöne Texte gewählt wurden welche von alten Kaisersagen und großer Vorzeit handelten, Ich glaube aber, daß zumTeil dieKompomsten den Texten nicht gerecht werden. Es soll Meines Er achtens einChor ausschönen Männerstimmen nicht durch Komponisten dahin gebracht werden, daß er Ton malereitreibt und eineorchestermäßigeJnstrumentaticn anstrebt. Tonmalerei mit Orchester ist schon nicht immer angenehm, mit Männerstimmen aber noch bedenklicher, weil die Tonlage eines Männerchores immerhin beschränkt und auf die Dauer zu gleich mäßig ist. Ich warne auch davor, nicht zu lyrisch zu werden. Ich glaube, daß auch in dem Preischoc das Lyrische zu sehr vorwaltet. Die Herren werden gemerkt haben, daß die Chöre, die sich etwas mehr energisch und männlich zeigten, beim Publikum mehr Beifall gefunden haben. Sentimentalität, die in jeder deutschen Seele ruht, soll in poetischen Schöpf ungen auch zum Ausdruck kommen, aber da, wo es sich um Balladen und Mannestaten handelt, muß der Männerchor energisch zur Geltung kommen, am besten in einfachen Kompositionen. Es wird vielleicht den Herren interessant sein, daß fast zwei Drittel aller Vereine zu hoch eingesetzt und zum Teil um V2 oder einer sogar um 1'/^Ton zu hochgeschlossen haben. Deshalb haben Ihnen die gewählten Auf gaben zumTeilselbergeschadet. Es war eineFreude.wenn einmal ein Verein so tief einsetzte, daß man Gefühl das hotte, er hat noch Reserve übrig. Die Wahl der Chöre werde Ich in Zukunft dadurch entsprechend zu gestalten versuchen, daß ich eine Sammlung sämtlicher Volkslieder veranstalten werde, welche in Deutschland, Oesterreich und in der Schweiz ge schrieben, gesungen und bekannt sind, gleichviel, ob der Komponist bekannt ist oder nicht. Sie wird katalo gisiert werden, und ich werde dafür Sorge tragen, daß sie allen Vereinen billig und einfach zugängig sein kann. Dann werden wir in der Lage sein, aus diesem Kreise Lieder zu suchen, die wir brauchen. Wir sind hier am Rhein und nicht ein einziger Ver ein hat die „Drei Burschen" gesungen oder „Joachim Huns von Zielen" oder „Friedericus Rex". Wir sind hier in Frankfurt am Main und keiner hat Kaüiwoda gewählt. Wir haben Mendelssohn, Beet hoven, Abt, von ihnen ist nichts erklungen. Hier mit ist nun wohl der modernen Komposition genug getan, welche Sie sich als Aufgaben bestellt haben. Ich nehme auch das Preislied nicht aus, Ich selbst halte es an einzelnen Stellen für viel Ich glaube, daß wir diese Lieder in vielfacher Be ziehung vereinfachen können. Ich habe Gelegerchert genommen, mit den Preisrichtern darüber zu sprechen. Die Herren haben ihren Gedankenaustausch m einem Promemoria zu Papier gebracht, welches den Ver- einen zugängig gemacht werden wird. Mem Kab „ nettsrat von Lucanus wird es den Herren oorlesen- (Dies geschah.) Nach der Verlesung des Promemoria fuhr der K " '„Meine°Herren! Ich erwarte von Ihnen, daß