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Uabemlm Anzeiger Zeitung M' Nnl'nnd>Skitkl'5d»ef Händler Halle zur Vertilgung von Ratten Gift Aur Nab und fern. dem das dem Augenblick, als ein Milchwagcn an Kinderwagen vorübersuhr, richtete sich Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementsprets einschließlich zwei illustrierter achtseittgen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. - RaVinm - Experimental r Bor« Ratten es doch verschleppt, sodaß auch die trag. Auf den morgen Donnerstag abend Schweine davon zu fressen bekamen. Leider sind aber nach dem Genuß desselben bereits zwei Schweine verendet und wird auch ein drittes voraussichtlich nicht zu retten sein. Dell Schweinebesitzer trifft ein empfindlicher Scha den, da die verendeten Tiere sofort durch Ka- viller beseitigt werden muffen. — Die Fleischer erhalten verhältnismäßig oft Kühe zum Schlachten, denen die Slall- kette im Schädel ei »gewachsen ist. Dieses Verwachsen ist darauf zurückzukühren, daß den Tieren während ihres Wachstums die um den Kopf festgezogene Kette nicht dem Wachstum des Kopfes entsprechend gelockert wird. Diese Nachlässigkeit der Stallwärter hat für die Tiere große Schmerzen zur Folge, die sich bei jedem Ruck an der Kette erneuern. Die Viehbesitzer möchten wir auf diesen Uebel stand düngend aufmerksam machen. — Der König hat aus Anlaß seines Ge burtstages 33 Strafgefangenen auS Gnaden die Freiheit geschenkt. — Kleine Notizen. —Zum ehrenden Gedenken der in Deulsch-Südwestafrika ge fallenen Kameraden aus Wurzen wurde eine vom Osfizierskmps gestiftete Gedenktafel am Rathause seierlichst enthüllt. Die Tafel enthält die Rainen der gefallenen Helden. Das Regi ment, die Stadt Wurzen und die Kgl. Sächs. Militärvereine legten Lorbeerkränze nieder, ebenso auch der Vater des gefallenen Leutnants Engler, der mit dem Vater deS gefallenen Soldaten Tietz anwesend war. — In Werdau wurde die 74 Jahre alte unverheiratete Auf wärterin Wilhelmine Zschenderlein tvtin ihrer Eckerwohnung aufgefuuden. Sie war einem Herzschlag erlegen. — Von dem von Groß bothen nach Glauchau verkehrenden Güterzuge wurde im Tunnel zwischen Lunzenau und Rochsburg eine unbekannte männliche Person überfahren und getötet. — Emen beklagens werten Tod hatte der 26jährige Lang aus Neu amerika. Ec hat abends einen Spaziergang Kind auf, stürzte aus dem Wagen und kam unter die Näder. — In den Wäldern von Niederzwönitz gibt es außerordentlich viel Füchse, die be kanntlich viel Schaden unter dem Wild an richten. Fallen ja durchschnittlich 26 Hasen im Jahre einem Fuchse zum Opfer! Mit beson derem Glück hat nun Gutssörster Heym diesen Raubtieren nachgestellt, indem ec jüngst im Lehnbachwald einen Fuchsschlag mit 6 junge» Füchsen und im benachbarte» Stceitwald eben falls 6 junge Füchse aufhob, wo 8 Tage zu vor bereits ein Waldwärter im Schönburgischen Gebiet einen Schlag mit 1 Füchsin und 8 jungen Füchsen aufgehoben halte. In, ver gangenen Jahre erlegte Förster Hchm 18 aus gewachsene Füchse. — Eine echte S o ld a t e nf a m i l i e ist die des Herrn Karl Gerisch in Brunndöbr a. Nachdem bereits fünf Söhne ihrer Militär pflicht genügt haben, (Gerisch selbst leistete seine Dienstzeit bei einem Jäger-Bataillon ab) wurde bei der Fcühjahrsmusterung auch der sechste Sohn tauglich besunden. — Eine schöne Tat hat der Revisiions- ausseher Blase vom Hauptzollamte Meißen vollbracht. Herr Blase befand sich mit dem Rade auf dem Wege »ach dec Gäveruitzer Heide. Zwischen Okrilla und der Heide nahm er an dem dortigen, links von der Straße be findlichen Teiche aus der Entfernung einige Kinder wahr. Ihr auffälliges Gebühren hielt r rasch seiner Vollendung entgegenging. Drei . Kinder liefen angstvoll rufend am Ufer hin und her; drei Knaben, die mit ihnen gespielt hatten, waren verschwunden; nur von einen, tauchte» »och Kopf und Hände wiederholt in krampfhaften Bewegungen auf. Herr Blase sprang vom Rade. Während des hastigen Ent kleidens wurde ihm klar, daß jede Sekunde der Verzögerung ei» Menschenleben bedeuten könne; so sprang er noch halb bekleidet in die kalte Flut und Pakte schwimmend einen gerade wieder Auftauchenden der Vermiglückten, den er auf die Schulter nahm. Zurufe der Kinder wiesen ihn nach den Stellen, wo die anderen untergegangen waren. Es gelang dem Retter mit der »och freien Hand ein zweites der Kinder zu erfassen und an die Oberfläche zu bringen. DaS dritte mit dem tastenden Fuße ausgespürt, hatte noch soviel Kraft, sich an dem eine» Bein des Retters anzuklammern, und etwas aufzurichten. Mit dreifacher Last kehrte der Netter ans Ufer zurück, wo es ihm gelang, nach kurzer Zeit die bereits bewußt losen Kinder wieder ins Leben zurückzurufen, worauf er sie nach Hause brachte. — Aus C h e m n i tz schreibt man: „Eine unangenehme Ueberraschung wurde unserer Stadl insofern zuteil, als sich jetzt herausstellt, daß die nahezu vollendete Lulherkirche, die in ihrer wuchtige» Bauart eine Versinnbildlichung des Luther-Liedes „E n feste Burg ist unser Gott", sein soll, als — Shnagoge in Dort- münd steht. Der von demselben Architekten vor vier Jahre» dort errichtete Bau uuterscheidet sich nur wenig, und zwar nur durch einige Aenderungcn im äußeren Eindruck, von der protestantischen Kirchenburg." Leipzig. Ein flüchtige Liebespaar aus Berlin wurde durch die hiesige Polizei in Hast genommen. Es handelt sich um eine fünfzehn jährige Fabrikarbeiterin und deren Geliebten, eincn 19 Jahre allen Mechaniker. Die Fünf zehnjährige hat ihren Angehörigen eine Bar- snmme von KOO Nik- entwendet und war mit dem Raube in Begleitung ihres Geliebten nach Leipzig gefahren. Hier logierten sich beide unter falschem Name» i» einem Hotel ein und lebte» einige Tage herrlich und i» Freuden. Als am Montag die Verhaftung erfolgte, war das gestohlene Geld bis auf den letzten Pfennig verjubelt. — In Meuselwitz bei Leipzig wurde der 24 Jahre alte Schlosser Leusch, geboren in Lucka (S.-A), verhaftet. Seine Braut, mit der er sich entzweit hatte, hat der Behörde mitgeteill, daß Leusch am 16. Dezember v. I. in Leipzig den Raubanfall auf den G e l d- brieflräger Hübler verübt habe. Hübler wurde da»,als von Leusch niedergeschlagen und um 7000 Mk. beraubt. — Aus einem Drogengeschäsl in der Wi- gandstcaße zu Leipzig-Kleinzschocher wurden mittels Einbruchs 1445 Mk. Geld und für 470 Mk Waren gestohlen. Der 24jährige Landwictssohn Künniger aus Raßnitz (Kreis Merseburg) hatte eil, Ver hältnis mit dem Dienstmädchen Preiser aus Weßmar, das nicht ohne Folgen blieb. Er bestellte das Mädchen nach den, nahe» Wald, warf ihm eine Schlinge um den Hals und würgte es so, daß dem Mädchen die Sinne Inserate kosten die Sp altenzeile oder deren Naum 10 Pf., für anSwiirtige Inserenten 15 Pf., Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzseigen für alle Zeitungen. nommcn, und da er von demselben nicht zurück kehrte, begab man sich auf der Suche nach dein Vermißten. Man fand den Aermsten, in seinem Blute liegend, tot vor. Ec litt an Epilepsie. Bei einem derartigen Anfall ist er mit dem Kopfe auf einen Stein anfgeschlagen und, da Hilfe nicht zugegen war, an den hier bei erlittenen Verletzungei, verstorben. — Beim Spielen mit einer Pistole schoß der Sohn des Arztes Dr. Kietz inKirchberg b. Zwickau dem vorüberfahreuben Handlungsgehilfen Gün ther aus Eulitzsch eine Kugel in den Kopf. Der Schwerverletzte wurde ins Kgl. Kcanken- stift Zwickau gebracht, wo er bald nach der Einlieferung verstarb. — In Niederrossau bei Mittweida schlug in der Nacht zum Mon tag der Blitz in mehrere Gehöfte und lötete zweiKühe sowie ein Kalb. Auch das Elektrizitäts werk ist beschädigt worden. — Der vor unge fähr 14 Tagen verschwundene 13jährige Sohn des Formers H. Unger in Niederschlema wurde am 26. d- M. unterhalb der Prmzen- höhle am Muldenufer als Leiche, an einer vorspringenden Baumwurzel hängend, aufge sunden. Vermutlich ist dec kleine Unger bei», Baden ertrunken. — In Werdau hat der Fabrikkutscher Hermann Hänel seinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. — In Schmilka stürzte der 8jähcige Soh» des Hausbesitzers R. Sturm von der Dampfer- laiidungsbrückc i» die Elbe. Der 13jährige Emil Dürr, Sohn deS Fährmeislers Evuard Dürr sprang nach und rettete ihn unter eigener Lebensgefahr. — Eine 21jährige Kontoristin mit Namen Ebeling aus Bernburg wurde in Leipzig festgenommen. Sie halte einem Herrn aus Zwickau, dessen Bekanntschaft sie gemacht, ein Kuvert mit 5000 Mk. Inhalt in Bank- 8'/, Uhr, in, AmtShof stattfindendeu Vortrag des bekannten Dresdner Physikers Herrn Her mann Scheffler über das Radium, sei auch an dieser Stelle nochmals aufmerksam gemacht. Der Vortragende wird die wunderbaren Krasl- und Llchtwirkungen eines Radiumpräparates m gediegener Weise zur Anschau gelangen lasten und jedem Wunsche in bezug auf das Durchleuchten von Händen, Gegenständen u. s w. gern willfahren. Das Licht der winzigen, dem Vortragenden zur Verfügung stehende Radium menge durchdringt »och Effenplatten vo» 2 Zentimeter Dicke! Bei der Seltenheit des Stoffes — auf der ganzen Erde existieren ge genwärtig höchstens 10 Gramm, wovon das Gramm einen Wert von 160 000 Mark re präsentiert — und der nur einmaligen Gelegen heit, mit dem rätselhaften Element bekannt zu werden, wird der Vortrag sicher dem Interesse weiter Kreise begegnen. Siehe Inserat! — Das dreijährige Töchterchen des Berg arbeiters Thiele in NiederhäSlich hat sich am Montag verlaufen und kam auf ihrer Wanderung nach Rabenau. Hier nahm sich die Familie Naumann des Kindes an, von wo ste am andern Tage von ihrer Mutter abge holt wurde. — Herrn Kirchschullehrer Paul Rentsch >>> Se ifer s dorf ist vom Ministerium des Lullus der Titel Kontor verliehen worden. — Heute Mittwoch wurde vom Schwur gericht Freiberg gegen den WirlschaftSgehilfen Paul Richard Zimmermann in SeiferSdorf wegen Mordversuchs verhandelt. — In der Kirche zuPosseudorf fand am Sonntag der letzte Gottesdienst vor den Re- novierungsarbeilen statt. Das Landeskonsis- lvrium Hal zur Verfolgung und Tilgung des ""szunehmcnden Kapitals auf die Jahre 1908 b>s mit 1912 eine jährliche Beihilfe von 500 Mark bewilligt. — Die Gruppe Plauenscher Grund vom Elb- schwanden. Dann hat er sie nach der Elster geschleppt und ins Wasser geworfen, worauf ihr das Bewußtsein wiedergekehrt sei. Der Täter, der verschwunden war, ist verhaftet worden. Der Fall ähnelt in seinen Einzelheiten jenem, der sich vor einiger Zeit im nahen Seifersdorf zutrug. — Der kath. Pfarrer Kathof aus Spittel in Lothringen ist wegen SittlichkeitsvecbrechenS verhaftet worden. Eine Kaution von 100 OOO Mk. lehnte die Staatsanwaltschaft S aargcmünd ab. — Der heutigen Stummer liegt ein Pro spekt des chem. Laboratoriums Lauser in Regensburg bei, den wir der Beachtung unserer Leser empfehlen. — Der frühere Bürgermeister in Dippol- biswalde (Voigt) hat der Stadt Dippoldis walde als Schmuck des Rathauses ei» buttleS GlaSjenster geschenkt. Es zeigt das Stadtwap pen mit den Jahreszahlen 1363 und 1907. 1383 erhielt Dippoldiswalde durch Markgraf Diedrich den Strengen das Stadtrecht bezw- bie Bestätigung dieses Rechtes, denn ein Städt- shen muß Dippoldiswalde sicheren Nachrichten zu- Wlge mindestens schon 1266 gewesen sein. Es hatte 1266 mit Freiberg einen Bierstreit ge habt. Der eigentliche Ursprung der Sadt ist bckamülich ins Dunkel der Sage gehüllt, fällt "ber zweifellos in eine noch viel frühere Zeit. — Herr Pfarrer Haucke in Altenberg ist w Anerkennung der Verienste, die er sich durch Mündung der Eisenbahnschule um die Entwick- wng der Stadt erworben, zum Ehrenbürger btt Stadt Allenberg ernannt worden. — Patcntschau mitgeteilt von O. Krueger u. Co-, Dresden: Gustav Viertel, "orsdorf bei Tharandt: An, BierglaS cm- ^brachter Bierglaszähler. (Gm.) — Wilhelin Schalk, Deuben: Schmierrohrleitung mit Nobierhahn und die Grundfläche deS Hahn- Mens mit der Oelleitung verbindendem K-wal. (Gm.) — Eii, in Freiberg wohnhafter Dienst- wann erbte von seinem in Wien verstorbenen ^nlel, dr,, er gar nicht kannte, die hübsche ^umme vo» etwas über 100 000 Mark. Mit km Glücklichen, der in dürftigen Verhältnissen /dl, erbe» »och zwei auswärts wohnende Ge- ^Wer den gleichen Betrag. ,. — Zur Vorsicht mahm folgender in Co- Mtz vorgekommener Fall. Ein hiesiger Milch- Nummer 63, Fernsprecher: Amt Deuben 114. Donnerstag, den 30. Mai 1907. Fernsprecher: «Ult Deuben 114. 20. Jahrgang aufgesetzt. Obwohl dasselbe auf Brod gestrichen Rabenau, de» 29. Mai. und auf Bretter aufgenagelt war, haben die Mein- «ud Großölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cokmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re - Mit verbindlicher Pulikationskrast für amtliche Bekanutmachnngett. in Bekanntschaft getreten, ein Portemonnaie mit eine», ansehnlichen Geldbetrag gestohlen. — In Altsattelhat sich beim Schießen nach Sperlingen der 11jährige Sohn des Gutsbe sitzers Eckelmann erschossen. — Der im 45. Lebensjahre stehende Wirlschaftsbcfitzer Barth in Ehrenfriedersdorf fiel durch die Oeffnung seiner Emporscheune derart auf die Tenne herab, daß er schwere innere Ver letzungen sich zuzog, an den er kurz nach dein Unfall verstarb. — Auf einen, Neubau in Zwickau verlor der 63jährige Maurer Auers wald daS Gleichgewicht und stürzte 10 Meter tief ab. Die schweren Verletzungen, die er sich dabei zuzog, führte» nach einigen Stunden seinen Tod herbei. — „Ne Musikantenkehle — die ist als wie ein Loch . . ." singt Scheffel in seinem Lied vom lust'gen Musikanten am Nil. Daß er da mit nicht für immer Recht behalten soll, zeigt eine Nachricht von einem M ns i ke r k o n g re ß, der vor kurzem in Oesterreichs Hauptstadt ge tagt hat. Es wurde hierbei einem Antrag aus der Mitte der Versammlung zugestimmt, wo nach den Musikern empfohlen wird, der Anti- alkoholbeweguug ihre Aufmerksamkeit zuzu wenden und jede Vereinbarung zurückzuweisen, nach der ein Teil des Honorars in alkoholischen Getränken bestehen soll. Dresden. Der Architekt Lippold, Besitzer vieler Grundstücke, erschoß sich auf dem Annen friedhof. Die Tat geschah in einem Anfälle vo» Schwermut. — Prinz Johann Georg ist seit Sonnabend, an dem er bei der Königsparade aus dem Alaunplatze nochmals seine 45. Jn- fanteriebrigade kommandierte, definitiv aus dem Militärdienst ausgeschieden. König Friedrich August hat den Prinzen, der bekanntlich Chef des 8. Infanterie-Regiments „Prinz Johann Georg" Nr. 107 ist, L I» «uits des Schützen- regimentS „Prinz Georg" Nr. 108 und des Gardereiterregiments gestellt und ihn unter B.- söcdecung zum Generalleutnant von der Stel lung eines Kommandeurs der 1. Jnfanterie- brigade Nr. 45 enthoben. Zum Kommandeur der jetzt von den, Prinzen befehligten Brigade wurde Generalmajor Wehle ernannt. — Ueberfahren und getötet wurde in Reuth das zweijährige Söhnchen eines Webers. In «ousängecbund veranstaltet Sonntag, den 2. durch den Stadtwald von Buch hol; unter- Zuni, nachmittags 5 Uhr im Garten deS Bad- Polels zu Tharand ein Konzert, bestehend i" Massen- und Einzelchöcen. er anfänglich für Äeußermigen kindlichen Ueber- muts. Näherkommend konnte er aber nicht länger noten, auch später einem Herrn, mit dem sie in Zweifel sein, daß hier ein schweres Unglück