Volltext Seite (XML)
Das-f Hisickqac einer Frau. Roman von M. E. Draht-ern f f WOIMI MIOEM · EB· Fortsetzung-) , - « xIIL Sn Deiner Geduld liegt Deine Stärke. J Um Morgen nath dem Leichenbegängniß erschien ein Knabe fang dem Dorfe Roynhom im Schloß nnd verlangte das Kammer- Hnädchen der Baroniu zu sprechen. Hanna Payland, das Kammermädehen Diman eine junge Person von vierundzwanzig Jahren, hatte es noch niemals gut gehabt ehe sie in die Dienste der Baronin trat nnd deshalb eiqß sie eine gewisse Anhänglichkeit an ihre Herrin nnd war eneiqt, an die Unschuld her Vernehmten zu glauben, obwohl zfelbst ihr die Geschichte jener Nacht in dem alten Thurm beinahe zu nnLahrscheinliY vorkam. · ,Wei·föist«sn"7mss«was willst Du L« herrschte sie den Knab-Up- » . Meine Mutter ist die Wittwe Becket«, erwiderte der Knabe etnqefchüchtett .Jch bringe einen Brief, den ich keinem Anderen geben foll, als dem Kammermädchen der Frau Baronin.« Der Kleine überreichte dem Mädchen einen an die Baronin .adreisi«r·t»en Ytiefz . » « sp - ? ".Wec hat Die dieses schmusige Schreiben gegeben ?« forschte »Am-L .- - .. , Ein Mann, .bem ich im Dorfe begegnete. Jch soll auf Antwort warten unb fie ihm in die Goldene Henne« bringen nnd keinen Augenblick verlieren, ehe ich Älles besorgt-habe Wenn die Frau Baronin den Brief sieht, wird sie ihn auf der Stelle beantworten, rief er mir nach.« Danna überlegte. Vielleicht war das Schreiben nur ein setoiihnlicher Bettelbrieß dann wäre es Thorheit gewesen, die jsaronin damit zn behelligen, wenn raber der Kleine rechthatte nnd ber Brief fiir bie Baronin von Wichtigkeit war, gebot ihr» die Pflicht, ihn ihrer Gebieterin ausznhändigetn , ,Warte hier«, befahl sie dem Kleinen, auf eine Bank im Flu- degeteniy und entfernte sich rasch, um sich zu der Baronin zn eqe en. Donorch in fchmerzliche Gedanken versunken, blickte nicht auf, sts Hasses-Jst ihr exists-E . »- -Jch bitte um Verzeihung, daß ’ ich störe, Frau Baroniu«, jagte das Mädchen. »Ein Bursche aus dem Dorfe hat diessen Brief gebracht, den ihmein fremder Mensch zur Beforgung gab.« Zu Heime-B Verwunderung nahm die Baronin ihr den Brief wich gis dzr Hand, · 4 « , . f " ",Sie ksitnFtsfvtbfiedet gehen«, uicktö sie, kwenn ich Sie brauche, Milch Mkle . - ..z .· , Eine Biektelstnnde später ertönte die Glocke und Hanna eilte zu des Ytztonitk · W» · · -· II veni Schreihtisch Douai-as lag ein Brief, dessen Adresse noch u« ·Ivar.» · » » ; ' DEer Sie dem Burschen diesen Brief, Damms-, sagte die Dom-im F f Unterwegs las Hemmt die Adresse: »Herrn Braun in der Solbgnen Kranz-« , · , Danna erkannte sofort, dasz diese Adresse nicht in der ge wöhnlichen Handschrift der Batonin geschrieben war; ihre Ge flzieterin hatte also offenbar Grund, sich nicht zu diesem Briese is bekennen. Von Neugier gequält und in dcr Hoffnung, sich eines ihr Rate-I versprechenbm Seheimnisses zu bemächtigen,l schlich Hanna sich in ihr eigenes Zimmer, wo sie den Brief öffnete ohne den Umschlag zu verletzen. - Einige Minuten später händigte sie mit trinmphirendem Lächeln dem Boten den wieder geschlossenen Brief ein. Der Kleine war froh, ans dem Schlosse fortzukommen und lief, so schnell er konnte, nach dem,.Dorfivirthshaus und fragte nach Herrn Brann- Der Fremde hielt sich im Hofe auf, wo er mit dem Haus knecht plauderte, nahm dem Knaben den Brief ab und belohnte ihn mit dein verfprochenen Schilling. Ohne einen Augenblick zu verlieren, verschwand er vom Hofe nnd ging einen Seitempeg entlang bis zum Fluß. Hier, wo er sich unbeobachtet wußte, erbrach er das Schreiben. «Jn der Ueberzeugung, mich vor weiteren Beläsiigungen nur dadurch schützen zu können«, las er. »daß ich in gewissem Maße auf Jhre Forderungen eingehe, willige ich ein, Sie zu sprechen. Wenn Sie mich heute Abend um neun Uhr an der Wasserseite links von der Brücke erwarten, werde ich es zu ermöglichen suchen, Sie dort zu treffen. Der Himmel gebe, daß es unsere letzte Begegnung scil« Jn dem Augenblick, wo die Uhr der Dorfkirche neun schlug, kam eine dunkle Gestalt über die Wiese in der Nähe des Wassers. iDas Gesicht von einem breitrandigen Hut halbverdeckt, eine kurze YPfeife im Munde, eilte ein Mann den Feldweg entlang. . Er nahm den Hut ab, um sich den Kopf von der Nachtluft -kiihlen zu lassen. Sein Haar war kurz geschnitten wie das eines Strafgesangenen. Der Mond schien voll aus sein unheimliches, verwildertes Gesicht, das Gesicht des Landstreichers, der ain Part thore gestanden, um den Leichcnzng des Barons Oswald Ebers leigh zu sehen, das Gesicht des Mannes, der in Ratcliff Highway unter dem Namen des schwarzen Wilsom bekannt gewesen war- Als Honora sich näherte, ging er ihr entgegen. »Guten Abend, gnädige Frau«, sagte er. »Ich sollte Jhnen sehr dankbar sein, daß Sie sich hierher bemühten, obgleich ich es hart finde, daß Sie mich verleugnen zu müssen glauben und die eigenemToch —:» » « —. » « , »Nennen Sie mich nicht bei diesem Namen«, rief Honora gebieterisch, »wenn Sie mir nicht einen noch tieferen Abscheu ein flößen wollen, als es bereits der Fall ist.« »Das ist eine wenig höfliche Sprachevon einer jungen Frau zn ihre«lu« —« « « » , »Ich vermuthe, daß Sie aus dieser Unterrednng Nutzen ziehen wollen«, unterbrach-ihn Honorm »Gewiß, »das ist»meine Absicht«, antwortete der Landstreicher. « »Dann müssen Sie sorgfältig jede Erwähnung der Ver gangenheit vernieiden, denn sonst-bekommen Sie nichts von mir." »Mir liegt nicht mehr daran, die Vergangenheit zu berühren, als Ihnen, denn-sie ist weder fiir mich noch fiir Sie angenehm gewesen, aber so hochmüthig brauchen Sie nicht zn sein, weil es Jhnen besser glückte, sich-heraufznarbeiten, als mir.« Honora bemühte sich, die Aufregung zu unterdriickem die trotz der scheinbaren Ruhe ihres Auftretens in ihr nachzitterte. Der schwarze Wilsom ging in finsterem Schweigen neben ihr her. Der Ort ihrer Znsammenkunft war ein sehr einsamer und die Baronin und ihr Begleiter wähnten sich vollkommen unbeobachtet, dennoch Zwaren sie nicht allein. Eine weibliche Gestalt, die in dein matten Mondlicht dunkel und schattenhaft erschien, war der Baronin vom Schloß aus gefolgt und schlich jetzt, von der Heere verborgen, die das Ufer von der Wiese trennte, neben Honorn nnd dem schwarzen Wilsotn her, so daß sie in der Stille der Nacht deutlich jedes Wort hören konnte, das die Beiden sprachen. »Wie haben Sie mich hier ausfindig gemacht ?« fragte Honorm