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Dresdner Nachrichten : 22.09.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187009225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-09
- Tag 1870-09-22
-
Monat
1870-09
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.09.1870
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»rschunnc» icnReiien g der Vor- l)o» I» sehr Hlvandtkn »littelöge. t, epilept. ttlung deö „»ähigcm. Gebrauche und wird da» Alte, lauer der : man di alle» iüitz llttlg to, rdtötori n. t >870. el,r vo„ »sie oder rcit ist, »icn ,, S surch- rsrin an- 1) cö illr rch iiächil abzusl.it- Ute Gott, > a» Sie icn Dint winilcdk iillcr. loren medrerer mebrerer >cn, Sr. »i7ff. . Ilnivcr psic nach t. erfreut mddcit:c ibcncr ct»r Herren Winter ist »ntc, nn See sc. SN' -t idre» kan sie 'scheren 'ägc »er ckicr sie erlernen i Nr. lö. 1 Uln lg, sowie i ranken billig z» !r. linke, Missen luslichcn ket wcr- ibildctcn nklichsic icde unk «». I il, Po't iliäum A pril n, lt Milo imptoir. !tcl, kcr z»»> isetiorm auch nt Etage ud and nn der iiainen, Lob»- inietzer Nr, Ui, dio z» . wird den an Erscheint: Liigllch srllh 7 Uhr. Inserate werden angenommen: biö Abends st. Sonntagvr biö Mittag >2 Uhr Marienstratzc in Neustadt: BuchdruckereI von Ioh. Pähl er, gr. INostergassc». Anzeigen in dies, Blatte stnden eine ersotgreichc Veibreilung. Auflager Ercmplare. Tageblatt für ttntcchüt!»!g »ad GcschMbcrkchr. Druck und Eigcnthuin der Herausgeber: t^ltpsr!) A Rtll!)ardt. — Perantivsrllicher Ncdacieur: IllllUst HotllslN'bt. Ar.LS). Aä'!f;eh;'ke'.' ZahrM Milreoaeteur: Theodor ironisch. 22. ?- Dresden, 22 September. Am gestrigen Tage, in den Stunden von l die, -1 Uhr. hat nach dem Sr ,V im lgl, Schlüsse die vsfentliche Aue. sleliimg d.e hohen Reiche .zhrer lonigliehen Hoheit der Prin zessi» Amalie, -Her'vgin z» Sachsen, im Sr^osilionozimmer erster Etage -über dem Uxorgenthore slatlgefundeu. Der Hingang m demselben führte durch ein Trauerzimmer, welche-) durchaus schwarz dcevrirt und durch zahlreiche, aus weihen Handelabern brennende Machslerzen erleuchlet ivar. Das Hrpssittsnsziiiimer war mittelst silberner Handelaber erleuchtet. Das Paradebett, ans welchem die hohe deiche ruhte, stand in der Mitte der vst lichen Front des Saales; zu Fügen desselben war auf einem mit Sammet bezogenen Postament die.Herzogslrone aufgestellt, Fwei ttammerhcrren, zwei 'Ssfi,ziere, ein Hosarzt rmd ein tgl, Kammerdiener, und zur Seile stehend zwei Hadeilen als Pa gen- bildeten die, den Sarg umgebende Paradeausstellung, während in der rechten Ecke des Ausstellungsraumes ein Hteisl licher, in der lütten Hcke aber die ttammersrauen stille Gebete zm» Himmel sandten, — Der Andrang des Publilums zu Vie ler Trauerseierlichleit mar gras;, — Die irdischen Ueberresle F, I. H, der Prinzessin Amalie wurden gestern Abend 7 Uhr unter der üblichen Hcremonie und unter dem Geläute der Dresdner .ttirchenglock.il in der königlichen Begräbnihstatte uitter der katholischen Hostirche bei gesetzt. Des eingctretencn Todesfalles wegen ivird eine Hos- teauer von sechs Wochen angelegt, — Dur.li einen Oberarzt im sächsischen Armeecorps ge langte dieser rage an seinen tzicr lebenden Pater ein Interessan tes photographisches Bild, das sich auf dem .Koiegsick-auplatz in einem eroberten iraiizösischcn Bagagewagcn vorgcstinten. Dicht vor cinrm Zelt sitzend, dem Anschein nach im Lager von Htza- lonö, gcwabrt man den .Kaiser t'iapolcon 111., umgeben von schien bedeutendsten Generälen und dem kaiserlichen Prinzen. Hs sind >>n Ganzen 27 Personen in verschiedenen Stellungen, oo.1i Alle eine Gruppe bildend. Mo und wenn solche von einem Pbotograpbcn ausgenommen wurde, ist nicht bekannt, ein Blick daraus weckt aber wndertzarc Erinnerungen, wenn man bedenkt, wie diese Männer zerstreut und von dem Gipfel ibrcr Mackst s» so kurzer Zelt berabgeinnken sind. Mic trotzig und fest siebt da no.1i Mac Matzon und Douai, wie sorglos der Prinz neben seinem Pater, der im Anblick seiner erprobten Generäle viel leicht noch Mettorotzeruiigsträumc tzcgt. Ho ist dieses Bild von dem diesigen Pbotograpb Herrn Honsl.nitin Schwcntlcr in krei verschiedene» Grösst» nachgcbildet und in den Handel gegeben ivorbru, Zur Hrkennniig der 27 Personen sind aui der Rück- ieitc des Bildes die 'Namen derselben angegeben. Namen, deren Glanz schon vielfach verloschen oder bei dem Fried.»eaveric ae.b eine Nolle spielen werden, wer weih cs? Jedenfalls aber nt diese Ptzotograptzic ein kleines weltgeschichtliches Blatt, das Stoff zu ernstem 'Nachdenken gicbt und in späteren Lagen sür U.cichucr und Geschichtsforscher nicht obne 2ttcrtb sein tunte. Gestern Pormittag gegen t I Ubr ist vier abermals ein Zug mit circa 7,00 '.'Nanu Prcuhen, aus Schlesien kbmmend nad nach Frankreich bestimmt, aui der Leipzig-Dresdner Babn iveitergegaiigen. Nachmittags in der zweiten Ltunke traf bicr ein Zug mit gegen :«x> Mann verwundeten und kranken Prcu- icn, worunter auch einige Franzosen, bicr ein. 'Nach kurzem Auiciittzaltc ging der Zug weiter naest 'Breslau. - Das Lazarett in der Rcitcrtasenic ist letzt mit looi, kaS in der Pionnicrkascrne mit :it»> ,nranken und Perwuntetcn vollständig belegt, wäbrcnd der Ponton schuppen jetzt nur erst Perwundcte zäblt, also no.1i einige Hundert ausncbmcn kann, In der Pionnicrkascrne liegen nur kranke Franzosen. In teressant war cö, als vorgestern Morgen in dem Hofe der Nei tcrkaserne über NX» .Kranke und Pcrwundctc zu Blagen oder zu Fuß zu gleicher Zeit entkamen. Binnen 2 Stunden war von Alle» 'Name, Nationalität, Truppe, Alter und Pcrwundimg aufgeichricbeii und sic selbst in ibrcn Aimmern sorgsam gebettet. Schwierigkeiten bereitet die Nnkcnutnih der TurkoS mit der srauzdiischen Sprache. Glücklicherweise bat man in jedem Laza rett, einen Franzosen gesunken, welcher da den Dolmetsch »mebt. Die wenigsten TurkoS wissen, wie alt sic sind, sic merken sich böchsteno ihre Dienstjabre. Die Hälfte brüht Mubamed, die an dere Hälfte Ali, zur Unterscheidung sübrcn sic iweb de» Name» ibres Paters mit dazwischen gesetztem l»m. d, b. „Sbb» des". So giedt es nun aber cdcn so viel Mubamed den 'Ali, als Ali den Mubamed. Aui den 'Armen trage» Piclc einen'Baum ei» tikowilt, woran sie ibrcn verschiedenen Stamm erkennen, Die Franz scn freuen sich am meisten über die Form der deutschen Pseiic», Sic selbst baden nur kurze Stummclpsciien, das dcuti.l'c Fabrikat mit einem Stiele! und e!nem bewegliche» Porzellan oder Lteingutkopic Ist innen ganz neu. In ilne» Brieie» n.i.l> Hause bilden sie diese wunder bare Form der Pielien ab. Menu 'ich dicienigen Damen, die den Franzosen etwas schenken wol len, begnügten, ibncn derartige Pfeilen z» geben, so wird kein Sachse oder Prcuhe, der neben einem solche» Pcrwnndeien liegt, etwas dagegen haben: wenn man aber den F'-anzosen Dinge gicbt, welche den 'Neid unserer verwundete» Brüder aus Deutschland erregen, so ist eS ganz in der Oidniiiig, wen» die Hbmmandanten der Lazarctbc den Damen ein solches tränken des Pcrfabrcn allen H-rnttcs verwiesen baben. — Hin vom Schlachtscldc Zurückgekcbrtcr bat ein Hbasse potgcwebr nebst Haubavonnet mit nach Dresden gebracht, das noch vollkommen in Ordnung ist. Hr will selbiges, durch den Drang der Umstände veranlasst, verkaufen, und kdnneii .Kauf lustige dasselbe Schäfcrstrassc Nr. -10 vier Treppe» zur Ansicht erkalten. — Wie wir schon erwäbntcn, ist bie Rinderpest auch im Nahon der grohcn Piaucnselitnstrahe und zwar i» dem Oeeo- nomicgrundstnck Nr. W von Döbncr auögcbro.licii. 'Bereits muhten U> Stück Nindvicb getddtct werden, wovon jedoch 7 zum Auöschlachtcn noch geeignet waren. Auch einen Iiegcnbock ttai das unveniieikii.l'e Loos, wäbiend sogar die barmlose» Hübner des Hoies, ivcii sie mit dem kranken Pietz in Bcrützr ung gekommen w-are», getödkek wmdcn. 'Na.i'dem Herr '.vkarsetziicr IUI .K. Belvedere i» Folge des eriolgken 'Abletzciis der Prinzcisi» 'Amalie drei Tage kein Hon- .en l'.ttlc abl-alle» lasse», findet das erste Houcerk l'cute iviedcr ilait, und >sl das Programm dem beutigeii Tage angemessen, nur aus Nässliche» Hompositioueu zuiamiiieiigestellk. 'RNe aus Bekanntmachungen und 'Anschlägen zu ersetzen itt, kommt tzeuke 'Atzend 7 Ubr i» der Ncuttädker Dreikduigs- tiretze ei», geislli.lie Biusik zur 'Aunützruug; die Mabl der Ton werke, wie die Tbeiliiabme der »ütwirkciidc» .Kräfte, lassen einen erbebenden geistige» Genus! verspreche». Der Hrkrag sott dem vier beslebeudcu Hilisbcrci» zur Unterstützung der Familien cin- bcrm'eiicr .Krieger zugcslellt werde»; mag die Ttzciluatzmc eine re.tzt erfreuliche sei». Denn man wolle nicht anher Aebt lassen, dah der crwäbnke Hilisperei» für die bicr lebende» Frauen und .Kinder allwöchentlich Inno bis l-ioo Ttzalcr an Untcrsttitz- ungeii bran.l't, wobei mir l Tblr. iür ic eine Frau und 5, Ngr. iür ic ein .Kind gerechnet sind. Sollte datzcr die Opscrsreudig- teit der besser situirteii H lassen ermatten, so würde der Pcrcin bald der NUttcl si.tz beraubt sebcn, um tcr 'Nbth und dem t'-lcnd dcrieuige» Familien vorzubeugen, deren Hrnälircr in den grossen weltges.tzi.tzttichcu.Kamps mit binausgezogcn sind. Allerdings werden bin und wieder Stimmen laut, dah daö Geben und die pielsache» Unterstützungen bald sür diesen, bald für jenen Zweck nicht auitzörten, kaum tzabe man sich tzicr bei einer Sammlung mit einem Geldbeitrag betbciligt, so werde schon wieder von einer anderen Seite die Opserwilligkeit in'Anspruch genommen. Diese 'Aeuhcrungeu bcrubcn zwar aus vollständiger Mabrbcit, aber alle bieic Opfer, alle Unterstützungen, seien sic öffentlich oder im Stillen geübt, sind nur ein Tropfen im Glase gegen die Drangsale eines.Krieges, wenn er im eigenen Lande zum 'Austrag kemmt. Mir brauchen nicht an die surchtbarcn .Kater- strbpben zu erinnern, welche der erste Napblcon'schc .Krieg über unser deutsches Polt verliängt bat; wir dürfen nur die Gräucl- sccncii aiisübre», welche die wilden Horden Algeriens im be freundeten Lande verüben, und wir finden dann den Mahslab, wie diese Unmenschen im Feindesland würden gewirltzschastet baben. Dah eine solche Schreckens- und Gcwalttzcrrichasl dies mal von unS abgewcndct worden ist, haben wir, Gott »ei innig und aufrichtig dafür gedankt, der Tapferkeit deS gcsammtcn deut schen Heeres und seiner tzcltenmütbigen und geschickten Fübrer zu verdanken. Märe nickst rast jede Familie dadurch sorgenvoll au dem.Kriege bctbciligt, dah sic entweder einen Sotzu oder einen 'Bruder oder mindestens einen Pcrwanttcn in den Reiben der .Kampier wüsste, so lebten wir tzicr wie im ticsstcn Frieden; denn Handel und Mandel leben wieder am, Jeder kann seiner stiedlietze» Beschäftigung uachgeben, alle Werttzpapierc tzabcn sietz von ibrcm niedrigen Standpunkte rasch wieder gebobcn, so dah der eingetrctenc, immerbin immense Berittst doch nur ein vorübcrgcbcnkcr war. Schreibt man uuö doch aus Amerika, aus dem Lande der Dampigeschwmkigkeit, wie cs in der Ge schichte einzig dastebc, dah wätzrcnt eines.Kampfes zwischen zwei grohcn Nationen das Pertraucn so rasetz in die alten Bab- ncn znrüctgckebrt sei; wie alle 'Börsen der Mclt beim Ausdruck' des .Krieges in die ficberbaitesle Amregung gekommen seien, so rapide >ci allerwegen, mit Ansnabmc derjenigen in Frankreich, Rübe und Bcioiincnbcit zurückgekebrt, als cs sich gezeigt, dah dieser groüc .Kamps nur ein .Kamps zwischen der Setzaalc und dem .Kern der Hipilnatieii sei; die Hoblbcit der sranzösischcn Anmahung und die Perkommentzcit dieser'Nation lvabe sich bicr- bci ebenso, wie die .Krait und der sittliche Mcrtb der deutschen 'Nation aui das Frappanteste doeumentirt. '.'Nag dabcr daS deutsche und specicll das säetzsisetzc Poik im freiwilligen Geben und Opiern nickst ermatten und möge sich dies durck' reckst zabl- rcietzc Tbeiliiabme bei der Hingangs erwäbntcn Musik-Aussütz- ru»g ani'ö 'Neue und in wünsck'cnsivertl'cr Weise bcwatzrtzcsten. — Der i» der lustigen Höbe waltende Geist der Nenstädter .Kirchen»!» muh iedensalis von der Arbeitslosigkeit seines Höl ingen am Materui-Hospital auch.Kunde erbalte» tzabcn; teil» die tasigc Ubr war am Sonntag nickst von tcr Stelle zu bringen. Hs können dock' unmöglich die gegenüber eingnattiertcn Fran zosen ibr eine» so panischen Schrecken ciiigcsagt baben. — Hineii feste» Bund aus dem Rütli der Wclschtzusc-.Kun- nerSdor'cr Stcinbrüchc bade», wie wir tzörcn, die Besitzer der selbe» geschlossen, der dalttn zielt, bei 2.'» Tbalcr Privatgcnug- ttziiung keinen der 'Arbeiter zu cngagireii, der wegen nickst gc- iväbrter Lobiicrl'öbnng von einem der bundcsgenosseiischaitlichc» 'Arbeitgeber ausgetreten oder entlassen worden ist. 'Nur zwei Prinzspalc baben sich nickst dem Pcrtrage angcschlbsicii, der, wie wir tzöre», sogar notariell beseitigt worden ist. - 'Am «>. Septcmdcr ist der 2 Iabrc alte Sobn des Guts besitzen- -Kail Friedrich 'Nestitz in Grünau bei Wilkensels in einen grohcn Wntbschaitstbpf mit kock'end l'cihcm Wasser ge- sallen und infolge der dadurch erlittenen Brandwunden ge storben. 'Am 1-1. wnrtc in Mciia bei Bautzen das dcm'Tbcbcr. tS G. t'-isert gel'örigc '.'ttotzubaus mit augebaitter Sebemie und cingcbaniem Stalle durck''Blitzictzlag enlzündet undcingeäsetzert. Die Iabrmärkte zu Lorcnzkirchcn batte» uock' vor ivenl- gen Ial-rzel nte» den Rus, dah sietz ani ibneii eine Niengc sremdes Spitzbubciigesindcl zniamiiieniaiid, das Ial-r ein Iabr aus nur im .Kriege mit sremkcm Higenttzuin, und de» dasselbe schützenden Bebende» lag. Dabcr gesebab es aueli, dah bei den crwäbiitcn Gelegenbeiten in Lerciizlircln-n oit ein oder das an tcrc Snbject au gegriffen und berbaitet wurde, das schon lange Gegenstand sorgfältiger, wenn a»etz blsber eriolgloscr 'Nack'ilel luiig Seite» der Organe dcrSichcrbellobctzörkcii gewesen ivar. Obgleich nn» die Zeiten, wo solch ein Fang in Lorenztirckn-n sich fast rcgclmähsg wi'edcrtzoltc, vorüber sind, so lassen sietz dcnnock' l'in und iviedcr zu Iatzrmarttszcitcn dort Sutzieete vc treten, die als verückstigte Gauner den Polizeibctzörtc» entwe der längst bekannt sind, oder sich als solche später entpuppen. 'Nachdem vor Iabrcn einmal solch' ein gcieitzrlichcr Mensch i» der Person eines ungarischen DiebeS beim Tascheudiebstabl in Lorciiztirchen erwischt wnrdc, soll ans dem letzten Markte aus gleichem Anlah ein Individuum vertzastet worden sein, daö gleichsattS eine böse Pcrgangcnbcit Vinter sich zu baben scheint und sick' datzcr tzintcr fremden 'Namen versteckt. Soviel wir Monnlnient: Btcrlcljährlich 20Ngr bei uneittgeldlicherLit» serung in's Hau» Durch die Königl Post vicrleljahrl 22> ^-Ngr. Einzelne Nummern I Ngr. Inleralelipreist: Für de» Raum ein« gcspallenen Zeile: I Ngr. Unter „Eingesandt«» die Zeile 2 Ngr. r WAt. tzörte», will der Intzaitirtc ein Hapitän aus'Ameri-a und, na - den il-in Selmld gegebene» Dictzslatzl aulaugt, iiatürlick' ganz unschuldig sein. — Bor der Hand befindet er sich >» Oick-atz in sicherer Pcrivatznmg. — Die sck'öiislcn Gegenden H-uropa's sind vor .Kurzem dureli Feuer von der Hrte verschwunden. Ho brannte» u -m- lietz ans dem vergangenen Lorciizkirchener Iabrmartte zwei dort ausgestellte Pauorama'S, das Waguer'sck'c und Fischer'ick'e, bin nen kurzer Zeit weg. - Die in der Neide von Lickstcnsicin am Rödtttzbaetzc ge legene fürstliche Dampsscknicidcmüblc ist dnretz Feuer veriücknct worden und mit ihr ein grohcr Borratb von 'Brettern und Piosten. — Hin sonderbarer Brauest l-emckst in Hirickneldc tzei Zittau, wo bei Begräbnissen die Särge am Grabe «wetz einmal ani schleckst am Platze sein. — Oesfentlichc Gerichtssitzung am 17. September. Der Bergarbeiter Anton Fraiiziskowitzsch ans Neucrschütz in Dcnbcii begab sietz eines Tages mit seinem Hollege» Birkigt zu dem Piktualicntzäiidlcr Harl ästiltzcim Wagner in Deutzen, um itzm I Ttzlr. 2o 'Ngr. als 'Abselttagszatzttiug icincr Letzuit von 7 Ttzlr. 7 'Ngr. :i Pi. zu ützcrgctzen. Magncr's Frau gab das Geld unwillig ibrcm Mann, weil ibr die Summe zu gering c>.- schicn, und dieser ergriff den Franzistowitzsch beim 'Arm, schüt telte ibn und rih ibin, wie Birkigt cidlick' bezeugt, daraus mit den Worten: „L...., Du muht das Geld Heraus geben, oder ich lasse einen Gensdarmcn bolcn!" das Portemoniiaic, in dem sick' starte Tbalcr, 2 Ttzlr. in Papier und einige kleine Münzc tzcfaiiden, aus tcr Taieste und betziclt es jutzclnd mit dem Sic- gcsrui: „Sich, L...., nun stab' ich das Geld!" an sietz. Fran- ziskowitzsch und Birkigt gingen daraus rüstig iort, Magncr sckncktc itzncn nun zwar seine Frau nacki, um das Portemonnaie zurück zu gedcn, sic natzinen cs aber nickst an, sondern verklagten Wag ner wegen Pcrsuchs unerlaubter Sclbstbilie, ttzätlichcr und wört licher Beleidigung, und Letzterer wurde zu 0 Ttzlr. Ltraic ver- urttzeilt. 'Aui seinen Einspruch erklärte Wagner licutc aus 'tst- sragen, er wisse nicht was cr sagen solle, wenaui der Gcrichtstzoi den Bescheid bestätigte. — Die Pcrbandlung Paul Htzrhardt'ö und Genossen wider Gustav Adolph Mcidner vier ivar der Oeffentlicksteit nickst zugängig. — I» einem Hanse dcr Lcknitzcn- gassc wobntcn im vorigen Iatzrc der Tischlermeister Harl l'-dnard -vübiitr und der Briefträger Florenz Ferdinand Gebhardt. 'Als Letzterer eines Tages das HauS verlieh, rief ibm Hübner naest: „Sie unverschämter Bauenilüiiiiiicl, machen Sic doeb dic Ttzin'c zu!" und aiö Abends Gcbtzardt'S Hbefrau mit einem .King Wasser ins Haus kam, soll ibr wieder Hüdncr's ('-Vesta» zugc- ruscn haben: „Sic faules L werden Sic gleich die Ttzürc zumachcn l" woraus Frau Gebhardt der Hübnern das Master ans dem.Kruge inS Gesiebt geschüttet tzabcn soll. Gcwih ist, dah der .Krug zerbrochen zur Hrte stet und beide Frauen zum Hand gemenge übergingen. Hübner, der, der 'Anklage naetz, in der Nätzc tzintcr einer Tbürc bereit stand, eilte sofort Hinzu, wan die Gcbtzardt zu Boten und bearbeitete vereint mit seiner Frau nun die Gcbbartt mit Faustsetzlägen und Obricigcn so scbr, dah sie mebrcrc Hautabichürsungcn und eine Menge blaue Flecken und Beulen in Tbalcrs Gröhc aus .Kops, Rücken und Schultern, wie längeres Leiden davon trug 'Ans das Hilicgcschrci kam Gebhardt herbei, befreite sie von Hübncni und sendete die Blu tende »ach der Polizei, wurde aber dadurch seiest mir Hübnern inS Handgemenge verwickelt, bei welchem cr jedoch den Portbeil errang, oben aus zu kommen, weil Hübner dabei gefallen sein will. 'Aui das Geschrei Hilic und Feuer von Seiten Hübncr'ö kamen seine -1 Gesellen und dcrLcbrling herbei, deren vereinten Bemübungen eS gelang, dcm.Kampsc cin H-nte zu mache», doch nur, nachdem Gcbbarttcn nickst »m die Mette zerrissen, sondern auch die Taschcnutzr, K Tblr. an Mcrtb, zertrümmert, cr selbst eine zolllange grössere und mebrcrc kleine Munden am.Kopse, sowie andere körperliche Beschädigungen enbatten batte, so dah Getztzardt nach 1)r. Migard'S Zcugnih längere Zeit i» ärzilichcr Bctzandlung verblieb und seine Dienstpflichten nickst emillen konnte. Gebbardt und Frau klagten nun gegen Hiwncrn, dessen Frau und dessen vier Gesellen wegen wörtlicher und ttzättieber Beleidigung. Mil dieser.Klage wurde später auch noetz eine gegen Hübner aui Perlcunitiiiig verbunden, weil cr an Herrn Hoipostmeistcr .Kormann einen Briet geschrieben, in welchem cr bebauptcte, Gebbardt täusche ibn und den Arzt. Dagegen batte Hübner und Frau eine.Klage g gen Gcdl artt und Frau wegen wörtlicher und tbätiietzer Beleidigung crln'ben. Naest rnMutetcr peruitbcitt. 2'ciecii 'p-aircieii eii-ooeu viiiipina-, waren »eure persönlich erschienen und Gebtzardt noest dureli Herrn Ist. Schasi- ratl' vertrete». Der GerielstStzos sprach tzcrttc Getztzardt src-, alles Iledrige ivurde destätigt und Gebtzardt mit seinen 'Ansprü chen am den Hipitteetztswcg verwiesen. - F-ricdr. Prcihcr in Prstsetzappcl statte gegen teil Fulirmaim Harl 'August Meietzold und testen Htzcirau. der mit itzm dasteltzc Haus tzcivotznt. eine treiiaetze'Anklage erbosten. 'Mcietzold tzatzc ilnn eines'Abends >l zuaernsen: „('Nicki, Pcrstnckstcr. muh noetz d.c Pmgc zum "alse heraus iaulcn, itzr mackst die '.'Nemetzen schleeistZurch eure tzöien , ,,, r Lumpe.. geiindel nur ans dem Hanic wäret, itzr mufft noetz in einen Schweincsiall ziehen, ruck' gicbt Niemand eine Molniuiig mehr" und noetz eine Menge Redensarten, die der 'Ausland wicdcrzu- getzen verbietet. Bon Seiten Weichold'S wird dcl-auptct, Prei- hcr bade zuerst geschimpit und eidlich durck' Zeugen bestätigt, dah er nur ein lappigtcr Trödler und dummer Bergmann ge nannt worden, aueb ein dem Trunt ergebener und dann zum Streit geneigter Mann sei. Meichold'o wurden freigesprochen und dieser Bescheid auch berste auf de» von Preihcr erhobenen Einspruch bestätigt.
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