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54. Nahrqarikt. »terteljol-il. jur Dre-. den bet »«istlnl) maliqer.^utra,;u»qi„ii Splitt- »Mt, ^oiitn^en mir ei»»'»,?» 2 50 Mk.. dtirchlitt^vartigeKoni- missu»»are 2.1.0 Mk. tteUm'g dul^die'i ost 8M.«o!j»e.'teslel!^»'ld>. D»« den Lesern v">« Lre»den >, N:n,»eb,»,s, an» Tage vorher zu. gestellten Abenv-Aus. gaben ert,a!tendienu«, toüniaen ^tc;iehe» m>» der M.'r,ien .»lno.tahs »usammcii zugt stell». )rachdrn,snurn>itdeiil< ltcher Lu'ellenangabe f,L»e-d. Nachr.-j zu^ lössig. — Unverllinnle Maiiuikrivle n-erden ntcht ausbeivahrt. Druck und Verlag von Licpsch ä: Reichardt in Dresden. Oiauptgeschäftsstcllc: Maricistrahc 5,8 10. Fernsprecher: 11 . 2<n,u »:r«oi. Anzeigen-Tarif Annahme von Anktiii» diguttqett bl- ,m6nn. L Uhr. Lonntag^ n»rr ^iarlcnstrcihe .'18 von N b»s ' .1 Uhr Tie rinspaltigc Grundzktle lra. 8 Silben) 2s» Pf.. Familien-^achncl'l.ii nn- Dresden 20 P« Lnreigen »ns der Pnvatieite ,^eile 20 Pt.. die. jwelspattlge heiles. ^extseiteOOPt. — Nummern nach Sonn u. 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Zur Erkrankung des Herzog» Karl Theodor in Bayer». München. iPriv.-Tel.f lieber das Befinden des Herzogs Karl The o d o r i n «B <ryer u ist heute vor mittag folgendes Bulletin ansgegelien morden: „Gestern abend trat Temperatnrncigernng ein. Die Rächt war durch Schmerzen gestört. Morgen» Atem ruhig und Rückgang der Trinperatursteigerung." Prozeß gegen Dr. Arthur Pleißner. Leipzig. lPriv.-Tel.'s Vor der 2. Strafkammer des hiesigen Landgericht» !>at sich heute der Herausgeber der Leipziger Halbmonatsschrift „Deutscher Kamps" D r, Ar thur Pleistner, woge» Freiheitsberaubung, Hausfriedensbruch und Diebstahls z» verant worten. Der Prozeß steht im engen Zusammenhänge mft dem Doppclranbmvrd an dem Ehepaar Friedrich in Leipzig. Man nimmt aus gewissen Einzelheiten bei der Tai au. daß die Beraubung der Friedrich scheu Eheleute von dem selben Mörder ansgosührt worden ist, der vorher bereits den Geldbriesträger Rübner überfallen batte. Die Auf regung über die rätselhaste Tat wurde noch gesteigert durch eine große Reihe von Erpresserbriesen, die ihrem Inhalte nach von einem Mitwisser der Tat ljcrrühren mußten und die an den bekannten Leipziger Bcri'agSbnchbändlcr Weber, den Herausgeber der „Fllnslrierten Zeitung", das Verlan gen stelllcii, große Geldsumme» an einem bestimmten Ort niederzulegen, widrigenfalls auch er getötet werden würde. ES gelang der Polizei nicht, den Erpresser zu fassen. Dieser besaß noch die Unoersrorenheft, die Polizei wegen ihrer Erfolglosigkeit zu verhöhnen und ihr vorzuhaltcn, daß auch ein im Oktober 1007 auf eine Fabrikbesitzersehcsrau Wag ner ans Naunhof versuchter Ueversall noch immer nicht aufgeklärt sei. Unter dem Verdacht, den Uebcrsall auf seine Frau begangen zu haben, mar der Ehe mang, der ange sehene Fabrikbesitzer Wagner, in Haft genommen worden. Diese Verhaftung hielt der Bricfschreiber für unberechtigt und teilte mit, daß ein anderer in Frage komme. Er be schrieb genau einen Mann, der von dem Attentat wissen mußte, und die Personalbeschreibung war so genau, daß der Journalist Tr. Arthur Pleißner selbst erklärte, nur er könne damit gemeint sciu. Die Polizei stellte über Dr. Pleißner cingcbende Ermittlungen an. Sic vernahm ihn HlM5t «na ÄftrenrclM. s* Königl. Opernhaus. Der gestrige Abend brachte eine Wiederholung von Rubinsteins Dämon. Bei der Neueinstudierung im Frühjahr ist ausführlicher ans die Vorzüge und Mängel von Text und Musik hingeivicscii worden. FedcN'sgils hat auch gestern wieder die ernste Musik aus das zahlreich erschienene Publikum eine tieic Wirkung gemacht. Die Besetzung der Oper war im wesent lichen die gleiche geblieben,- nur mußte der Fürst von Sinv- dal, den bei der Neneiirsiiidiernng noch Herr Grvich sang, an Herrn Lovt übergehen, der sich immer mehr zu einer Sliitzc des hiesigen EnscmhleS aiiswächsi. Die Höhe wird schöner und »oller, das ganze Ol-gan bekommt mehr Run dung und Fülle, so dgß mg» ans die Zukunft seines lyri schen Tenors unbedenklich setze» darf. Herrn Perrons ties empfundener Dämon litt gestern unter einer recht fühlbaren Unsicherheit im Tonansatz: ja, das Flackern ging so weit, daß man zuweilen wirklich nicht wußte, ob der hühcrc oder tiefere Ton gemeint ivar. Frl. v. d. Osten war trefflich bei Stimme und gab auch im Spiel viel Tem perament. Hoskapcllmciiier Hagen lciteic die Vorstellung mit gewohnter Zuverlässigkeit und Umsicht. II. I>. f* Ncsidcnzthcatcr. Max Dreye rS historischer Schwank „Das Tal des LebenS" ist keine Sommer sliege. die nach ein paar lustigen Svnneniagcn ziirücksnikt, woher sic gekommen ist. Dieser Schwank ist das kräftige Stücklein eines gesunden Mannes und Dichters, eS wird gerade um seiner Kraft und des gncllsrischcn Spaßtricbes willen viele „ernste Kunstwerke" überdauern und in einem gesund empfindenden, nicht prüden Publikum immer wieder gesunde Heiterkeit auSlöicn. Was wohl Reuter und Brinckman zu diesem Schwank ihres engeren Landsman nes gesagt hätte»'? Brinckman, der Subtilere, in Wesen und Haltung Aristokratischere, wäre vielleicht von mancher Derbheit ziemlich berührt worden, Reuter halte schließlich doch unter behaglichem Lachen gesagt: „Dnnnerlüchting, ein verfluchter Bengel!" -- er hätte die Tropfe» von seinem »lehrs«ch. zumal Tr. Pleißner im „Deutschen Kampfe" wie- derhvlt für die Unschuld des Fabrilbcsitzers Wagner eilige treten war. Ja, er war sogar schon in dieser «Sache »ach Hamburg gefahren, wo Frau Wagner nach der Trennung von ihrem Manne Wohnung genommen hatte. Pleißner oeimuleie den Täter im frühere» Milieu der Frau Wag ner, aus dem heraus sie von ihrem Manne geheiratet wor den ist. Er ist bei einem seiner Hamburger Besuche auch in die Wohnung der Frau Wagner eingedrungen und er soll dabei Briese entwendet haben. Ferner soll er einen Hamburger Kriminalschiitzmann zu bestimmen gewußt habe». Frau Wagner als verdächtig in ihrem Hanse z» bewachen. Den Leipziger Polizei- und Gerichtsbehörden ineichte Pleißner in Extraausgaben seiner Zeitschrift schwere Bovwürse, die dahin gingen, sie verfolgten mit Absich! fatsche Spuren, um den richtigen Täter und Erpresser, der nitter hochstehenden Homosexuellen z» suchen sei. zu schonen Um der Erfahr einer Kollision vorznbeugen, wurde Pleiß ner schließlich in Haft genommen, ans der er jedoch nach lurzei« Zeit wieder entlasse» wurde. Mitangeklagt ist der Leipziger Rechtsanwalt Iuslizrat Zieger, der NechtS- letstand Pleißncrs, dem die Anklage Beihilfe zur Laß legt. Mitangeklagt sind ferner: Der Kabarettsänger Wilhelm K a rzin , Kapellmeister Robert S emlc r und Frau Alice Po st e l m a n n geb. Petcrsen, F»haben» eines PcnnvuateS in Hamburg. Fn der heutigen Verhandlung behauptete Pleißner, sich durchaus keines Vergehens schuldig gemacht zu haben, da er seine Befugnisse i» keiner Weise überschrit ten habe. Er wolle den Beweis daiür aittrcten, daß Staats anwaltschaft und Polizei in der Friedrichichcn Merdiackw vollkommen inkonsequent vvrgegangen seien. Ten Vorsitz in der Verhandlung führt Landgerichtsdirektor Groß, die Anklage vertritt Staatsanwalt Dr. Mühle, die Verteidigung sührt Iustizrat Dr. Melos. Antispanische Kundgeb,ingcir. Paris. Die Marseiller Hasenarbcitcr haben ihren im Einverständnis mit dem Allgemeinen Arbeilervcrband gefaßten Beschluß, zum Zeichen des Protestes ge^en die Hinrichtung Ferrers spanische Schisse zu boykot tieren, gestern auSgesührt, indem sie sich weigerte.», zwei spanischen Gesellschaften gehörende Schisse zu verladen. Liliabvu. Gestern abend 1l Uhr iß in der Rahe der französischen St. LudwigSkirchc eine B o m be explo diert. Die Fenster der Kirche und die der benachbarten Gebäude wurden zertrümmert- Die Polizei sperrte die Kirche ab. Zur inneren englischen Lage London. IPriv.-Tcl.j Ter bekannte Sozialist Kcir Hardie sagte in einer Rede, die er in Sunderland über die Fittervcntio» des Königs im Budgetstrcit hielt: „Wenn der König in die Politik eingrcist, so begeht er einen VersassiingSbruch. Tann werde» aber nicht nur die Peerskronen, sondern auch die Kviligskronc zum Teufel gehen." Lustschissahrt. Paris. Der Aviatiker G r a s La m be r t erklärte bei seiner Landung, daß er sich schon seit langer Zeit mit der Absicht getragen habe, nach Paris zu fliegen. Als er den Flugplatz von Fuvfty verlassen habe, habe er den Eiffel turm erblickt, und da sei ihm der Gedanke gekommen, aus diesen zuzustcucrn. Er habe den Turm in einer Höhe von 100 Metern überflogen und sei dann zurückgekehrt, wobei ihm dann alS Zielpunkt das große, weiße Reservoir von Fiivis» diente. Er habe niemals das Gefühl einer Gefahr gehabt. Das Lärmen seines Motors sei ihm ein wenig un angenehm gewesen. — Ein Berichterstatter erzählt: Als die Blut erkannt, die in diesem historischen Schwank ganz ge wiß drinnen sind. Mau hat dem Werk seinerzeit viel vvr- gcworsen: Friv».litüt und ähnliches — ungerechter Weise und in vollkommener Verkennung Dreycrs- Das deutsche Publikum hat sich seil Fahrzehuie» Lustspiele und «Schwante französischer Herkunft bieten lassen, die an Leichtsertigkni weit, weit über die Grenzen des Auslandes hinauSgi.ig.'n und ans Gründen, die wahrhaftig nicht künstlerischer Natur sind. Dreyers literarische LebenSarbeii erhebt ihn zum mindesten über den Vorwurf, literarische Frivolitäten zn begehen, — er gestaltete eben einen Stoff so, wie cs ihm künstlerisch notwendig erschien —, das gute Recht eines jeden Poeten. Und dann iß der Schwank ein hislvri'cher. spielt zur Zeit des Rokoko. Die Zcil starb unter der Guillo tine, aber sie war doch gewesen mit all ihren verzwickten und liebenswürdigen Arabesken, ihrem entzückenden Leichtsinn, vor dem dem Braven die ehrsame Haut schaudert. Vom mvralästhetischeii Standpunkt ans laßt sich, natürlich mancherlei gegen das belustigende Stück eftvwenden —, aber moralästhetiicher Standpunkt und Rokoko! Es ist gesunde Kraft in dem Schwank, eine Kraft, die sich manchmal allzu stark betätigt, aber niemals ein Gefüllt des Widerwillens hervvrruft, wie es geschehen »ttißle, weiin hier eine Speku lation aus niedere Instinkte nachweisbar wäre. — Die Anf- sührung brachte Freunden lüiistkerisch seine» Theaterspiels noch einen besonderen Genuß: Frl. Mari a G r u u d - mann in der Rolle der Markgräsi». Die Leistung hatte eine» eigentümliche.» Eharmc, sic hatte Litt, a»S einer Fülle kleiner feiner Züge setzte sich das Bild entzückeiider Rokokoanmitt zusammen. Bei ihrem Austritt in der Szene mit dem Markgrafen war sic die große Dame des -niesen rc-ginw, ganz Ihre Durchlaucht die Frau Mar kg ras in: dann aber wachten alle guten Geister einer iiiigezwiingcnci, Liebenswürdigkeit ans, es klangen echte Töne in dem Ver lange» nach Jugend, nach dem einzigen jungen blübendcu Mann in ihrer greisenhaften Umgebung, und nie ging die Darstellerin über die Grenze, die nötig ist, um den Eharak- ter nicht in einem falschen Lichte erscheine» z» lassen. Es war eine Gestaltung der Rolle, die nicht allein ans persön- Gattin des Grasen Lambert am Nachmittag gegen Z Uhr mit einer Dame über den Bcndömcplav spazieren ging, nahm sie wahr, daß die Leute in die Höhe sahen. Sie folgte unwillkürlich den Blicken und sah in einer Höhe von un- gesähr 2ä0 Metern den Apparat des Grasen und ries aus, daß es ein Wright-Appara! jei. „Dies kann nur mein Gatte sein! Er ist der einzige Aoiatiter, der gegenwärtig in Paris mit einem Wrightichcn Apparat stiegt," In be greiflicher Aufregung eilte die Grüftn nach Hause, wo sie i«ach einer lialbeu Stunde die Meldung von der glücklichen Rückkehr des Grasen erhielt. Magdeburg. iPriv.-Tel.i Bor dem Ztriegsgeiicht der 7, Division hatte sich heute der Einjährig-Frei willige Her m a n n Baumgart aus Leipzig wegen E r m o r d n n g des F a h n c n j u n k e r s v. Zeun e r z» verantworten. Zn der Verhandlung sind gegen zwanzia Zeugen geladen, Tie Anklage lautet aus Mord, Als Motiv nimmt die Anklage a», daß Banmaart mit Zciinek einen Zwist gehabt habe. Pa r i s. Ans Toulon wird gemeldet: DaS Panzerichift „Snssren" unternahm in Gegenwart eines Vertreters des Biidaetaiisschiisses S ch i e ß v c r s n ch e mit 850 Millimcter- Geichützeii gegen daS eigens zu diesem Zwecke umgebaute Panzcrschis-f „Jena", ES handelte sich darum, die Geschütze z» prüfen, die an Bord der neuen 18 0t»0 Tonnen-Panzer- schisse zur Berwenduiia gelangen sollen. Das Ergebnis der Schießvcrsuche wird qeheftnaehatte», » Turin. lPriv.-TclI Eejiarc Lombrosp Ist heute hier gestorben. vrniicbe; uncl Mlimclm. Dresden, 19. Oktober. -* Vom Besuche Sr Majestät des Königs am Schweriner Hofe wird noch gemeldet: Heute vormittag stt; Uhr fuhr der Großherzog mit dem König von Sachsen und dem Herzog Adolph Friedrich nach dem Großhcrzog- liche» Museum, wo die hohen Herrschaften etwa eine halbe Stunde verweilten. Danach wurde in: Schlosse das Früh stück cingenommen. Sodann begaben sich der Großherzog und sein hoher Gast zur Jagd in das Buchhvlz, nach welcher der König in Ludwigslust die Grvßherzogin begrüßen wird. Nachmittags gegen 5 Uhr erfolg, von dort die Abreise des Königs. —* Prinz und Prinzessin Johann Georg besuchten heute die Galerie Ernst Arnold und besichtigten eingehend die Ausstellung der Arbeiten von Professor Hans Thoma. —An der morgen in Wien beginnenden Konferenz von dcutschcii und österreichisch-ungarischen Vertretern zur Erledigung strittiger Punkte der Z v l l t a r i fa u s- legung werden außer Herrn Zoll- und Steucrdircktor Geh. Rat Härtig die Herren Oberrcgicruiigsrat im Mi nisterium des Innern D r. Vollmer und Landes-Tier- arzt Obcrmcdiziualrat Professor T r. E d c l m a n n tcilnehmen. —» Herr Obcrkonsistorialrat O. Dibelins begeht, wie bereits mitgeteilt, heute daS 25j übrige Jubiläum als Superintendent der Kreuzkirche. Aus diesem Anlasse begab sich gestern abend der Iünglingsvercin der Kreuzkirche mit seinem Posaunen- und Biolinchor nach der Superiiiteudeutur an der Kreuzkirche, um dem Jubi lar unter der Leitung des Herr» Kammcrmusikus Sclirci- ter ein Ständchen darzubringeii. Zum Vortrag gelangte licheu Vorzügen, sondern auch aus einem starken, wohl- aeschnlten Talent basiert. In Herrn Wagner hatte sie sür ihre große «Szene einen Partner, dessen natürlich.« «Frisch.«, Gesundheit und Naivität sehr anacnehm wirkten. Das Engagement dieier Heiden Darsteller bedeutet einen aroßen Gewinn für daS Ensemble des Rendcnzthcaters, Neben ihnen haben es die ttebrigen nun nicht aanz leicht, Herr Opel verzichtete als Markgraf vcrständiqerweise ans den schon zur Traditio» gewordenen Lcreniisimnsstil, er bot eine derb humoristisch angelegte wirksame Leistling. Bei Herrn Friese als Baiiernficdler vermißte man leider die Stilechtlieit. Z» nennen wären noch die Herren I a n d a , V r a c n e r, der köstlicheGrniize- nan des Herrn K naack und die Damen V r e n c r un« Nt ü » ch h e i m. Das Pnblilnm lachte viel bei dem kräftigen Stücklein. >>xc. s-* Liederabend v. Vertritt'. Fra» A n n a v, Bert r a b gab am Montag im leidlich an! besetzten Palmeligartensaale einen Liederabend. Die Sängerin vcrsügt über sym pathische Mittel mit solid begonnener, aber nicht avge schlvsscncr Schulung. Bor allem sehU es der Atemlechnii an Entwicklung, auch ließen sich die Ziviisoiiaiiteii ich an er sprechen. Die Höhe ist nicht völlig frei und mühelos. Da durch bekamen die reizend-duftigen Schüfcrliedcr aus dem lü. Jahrhundert eine gewisse Schwere, „Gc-s, man ami" iMaiic Antoinettes gelang vortrefflich, ohne indessen mit der Bach-Arie und den beiden Liedern von F. H, Himmel dem Programm segelnde Steigerung zn geben. Als Brahms-Iitterprclin geh» der Künstlerin das Vermögen tteigründigen Erfassens »och etwas ab: sic beherrscht zn wenig das dunkle Kolorit, das der Licdkunst des großen Hamburgers den Zug ins Ernste und Weltentrückte ver leiht, Die Kompositionen von «F. Bachmann lNietzickic Dichtung-«»» erwiesen sich als ieingearbeitete, ersindniias reiche Weisen, Das „Oampo >a»i«> >1! tftastliono" wurde ganz prächtig gesunge», während in „Venedig" die Sänger Irrung recht peinlich berührte O. Vrieslandcis „Bei gessen", kaum mehr als geiuchie Künstelei, blieb ohne Wir kniia: auch bei Strauß reich»- die Gestaltungskraft zu kekemtril' Smltliier!