Volltext Seite (XML)
rankenberger Tageblatt Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Fkankenberg i. Sa. Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenbera l. Sa- 77. Jahrgang Sonntag, den SV. Januar 1S18 Gold- nnd Silberaukau^sAek« eine Gewirhrüng von Zulagen an EMpfän-er einer Invaliden-, Witwen- oder Witwerrente aus der Invalidenversicherung Auf Veranlassung der Reichsbank erklärt sich die unterzeichnete Stelle von jetzt ab auch zum Ankauf von Silbe'fachen bereit. Für Silbergegenstände aller Feingehalte ist ein Einheitspreis von 13 Pfg. für 1 Kramm Silbermetall festgesetzt. . , Die Ankaukssteue befindet sich nach wie vor im Geschäft der Firma Schieblers Wwe u. Sohn hier, Freiberger Straße. Frankenherg, am 15. Januat 1918. Trotriri Ser Leilvrrgeuaer Herr Trozki gefällt sich immer noch darin, dialektische Kunststücke zu machen. Offenbar verwechselt er den Sitzungs saal vo» Brest-Litowsk nut einem internationalen.Distutier- klub, auch scheint er zu glauben, das; die Vertreter der Mittel mächte Zeit genug haben, um sich platonisch mit Begriffsspal- tereien zu befassen. Darin irrt nun Herr Trotzki- Die Mittel mächte haben keine Zeit. Nicht, das; sie es so eilig hätten, mit Rußland Frieden zu schließen. Was das betrifft, so können sie in größter Ruhe die Entwicklung der Dinge abwärten. Aber sie haben keine Zeit, sich unnütz mit Wortspielen auszuhalten. Es bleibt ihnen nämlich noch mancherlei zu tun; der Krieg ist für sie noch nicht beendet. Auf d?n übrigen, noch nicht erledig ten Fronten gehen sie großen Kämpfen entgegen. Da heißt e^ denn, alle Kräfte zusammennehmen und Tag und Tag nur das tun, was dazu dienen kann, den Enderfolg sicher zu steslen. Diesen Gesichtspunkt müssen die Russen Nicht nur für die von den Mittelmächten zu stellenden Forderungen, sondern auch sür das Tempo der Verhandlungen berücksichtigen. Daß übrigens mit den Vertreterin'der Mittelmächte in Brest-Litowsk sachlich nnd einigermaßeng glatt zu verhandeln ist, beweisen die Äus- einandersetzungen, die zwischen den Mittelmächten und den Ukrainern stattfinden und die immerhin schon zu ganz annehm baren Ergebnissen geführt haben, die vor allem das Ziel, dm das es sich bei derartigen.Verhandlungen doch allein handeln kann, von Gespräch zu Gespräch deutlicher herausarbeiten, nicht aber, wie dies Herr Trotzki sich zu tun bemüht, immer mehr verdunkeln und in Wolken von Phrasen beinahe ver schwinden lassen. Jedenfalls, dessen »müssen die russischen De legierte» gewiß sein, die Vertreter der Mittelmächte' werden nicht übermäßig lange sich dazu mißbrauchen lassen, mit Herrü Trotzki Begrisssturmere auszufechten. Andererseits dürfte das russische Volk auch kaum damit zufrieden sein, durch seine Unter händler in Brest-Litowsk nur leeres Stroh gedroschen'zu sehen. Soweit wir Rußlands Lage zu überblicken vermögen, bedarf seine Bevölkerung dringend des Friedens, um so schnell wie möglich daran gehen.zu können, die unerhörten wirtschaftlichen Schäden, die der Krieg geschlagen Haft wieder zu heilen. Auf die Dauer wird sich in Rußiand nur die Negierung zu halten, vermögen, die sich mächtig genug erweist, solche friediichen Zeiten herbeizuführen. Herr Trotzki, der ja nach seine» philo sophischen Ausführungen einiges davon zu verstehen scheint, daß das Lebe» jedes Staates auf Macht gegründet ist, wird auch wissen, daß jede Macht nur dadurch erkennbar wird, daß sie Leistungen hervorbringti Noch so schöne Wortklau bereien sind aber jedenfalls nichts/ was von einem Volk, das vor harter Arbeit steht, als dankenswerte Leistung entgegen, genommen werden kannft , > . Die Gold- und SUberankaufsstelle. Dr. Irmer. i GemewdcvtrbMdss-arkaffe Niederwiesa ÄV» Prozest - Tägliche Verzinsung» Frauenhaar-Sammlung vom „Roten Kreuz". Die'Sammlung von ausgckämmtem Frauenhaar, sowie Haorarbeiteu aller Art, alte Zövfe, Unterlage«, Pu-pen-erückeu u. dergl. für die Kriegsstvff-Abteiluüg d?s Kriegeministeriums hat der unterzeichnete Verein übernommen. Zu dw'em Zwecke werden Sammelbeviel in jeden Haushalt abgegeben, die in einiger Zeit, möglichst,gefüllt, wieder zur Abholung kommen. Wir bitten herzlichst um reichliche Unterstützung. Albert-Zweigverein Frankenberg. i. V: Richard Schmidt, Reichsstr. 2. Arie-Hof. Mit Ablauf, des Jahres 1917 sind verfallen: 1. alle im Jahre 1887 gelösten Erbstellen, , ' 2. alle im Jahre 1897 gelösten Einzelstellen für Erwachsene, ' 3. alle im Jahre 1902 gelösten Einzelstellen für Schulkinder, 4. alle im Jahre 19Ü7 gelösten Einzelstellen für Kinder unter 6 Jahren. Diese Stellen können wiedergelöst werden. Anträge auf Wiederlösung sind unter Zahlung der geordneten Gebühren . , bis zum 1. Mai dieses Jahres in; Rathaus, Zimmer Nr. 13, zu stellen. Die Einzelstellen werde:« nur. unter Vorbehalt des jederzeitigen enhchädigungslosen Wider- rufes überlassen. . - Nach Ablauf obiger Frist werden die Stellen eingeebnet. Ferner ergeht hierdurch Aufforderung, alle nicht gepflegten Stellen in ordnungsmäßigen Zustand zu versetzen. Nichtgepflegte Stellen werden Anfang Februar 1919 eingeebnet. - Frankenberg, am 17. Januar 1918. ' ,Der Stadtrat. siM-ritomil bl Berlin,, 19. Januar. Laut Norddeutscher Allgemeiner Zeitung ist der Direktor der Handelspolitischen Abteilung des Auswärtigen Amtes Johannes aus Brejt-Litowsk nach Berlin zurückgekehrt und vom Reichskanzler empfangen worden, um diesem über den Gang der handelspolitischen Verhandlun gen mit Rußland zu berichten, und ihm für deren Fortführung Vorschläge zu unterbreiten. Voraussichtlich wird Johannes, für den in Brest-Likowsk ein Vertreter bestellt ist, sich länger hier aufhalten müssen, da starke.Anhäufung dringlicher Amts- geschäste bei der Bersiner Zentralstelle seine persönliche Mit arbeit notwendig macht, und da sich die Verhandlungen in Vrest-Litowsk länger hinzichen, als man ursprünglich erwarten konnte. ' ' '' - Das Blatt schreibt über die Parteien in Brest-Litowsk, daß über die das künftige politisch« Verhältnis zwischen den Mittelmächten und der Ukraine betreffenden Frage» «in grund sätzliches Emvcrnehmeii hergestM morden sei. Di« Verhand lungen mit der Petersburger Organisation seien noch weiter in de» Hintergrund geschoben worden. Sie waren ohnehin in ein langsameres Tempo geraten. Wenn die Russen glaubten, durch ihre Manöver das deutsche Volk und das deutsche Heer zu verwirren, denn befänden sie sich jn einem grundlegenden Irrtum über unsere Volkslraft uitd unseren Völksgeist. Das Ergebnis des gewonnene» -Einvernehmens mit der Ukraine werde nicht aurbleiben. Herr Trotzki und seine Genossen erschiene» jetzt vor der konstituierende» Versammlung in Peters burg mit leeren Händen. Der vorbereitende Ausschuß für den Zusammentritt der Konstituante hat an Trotzki die Aufforde rung gerichtet, zur Eröffnung der Konstituante jn Petersburg zu erscheinen. Verschiedene Morgcnblättec meinen, ein Schaden für den Fortgang der Verhandlungen in Brest-Litowsk nwxde daraus kaum entstehen, eher sei das Gegenteil zu erwarten. Wie der LokManzeiger schreibt, ist nach zuverlässige» Mitteilungen die russische Armee in völliger Auflösung' begriffen. Das Heer zer falle, weil ihm die Führung fehle, weil die Offiziere keinen Einfluß hätten, und weil die Kriegsindustrie eingestellt sei- Die Hauptsache aber wäre, das; die Soldaten kriegsmüdc seien. Etwa 200 Kilometer der russischen Front seien bereits geräumt. Ueber Unstimmigkeiten zwischen Leiiin und Trotzki heißt es in der Voss. Ztg., das Verhältnis zwischen beiden Führern der derzeitigen Negierung spitze sich mit jedem Tag mehr zu. Lenin nahestehende Kreise seien der Ansicht, daß Lenin demnächst sein Abschiedsgesuch cinreichen werde, uni dem bevorstehende» Kon greß der Sowjets die, Möglichkeit zn geben, zu der Spaltung' zwischen Lenin und Trotzki Stellung zu nehmen. bl Men, 18. Januar. Im Budgelausschuß erwiderte auf eine sozialdemokratische Anfrage wegen der Brest-Litowskcr Verhandlungen der Minister des Innern, Graf Ezernin wolle nur zu einem Frieden kommen, weither für Oesterreich Uiigarn annehmbar sei. Er werde die FrÄdensverhandlungen nicht scheitern lassen, sofern natürlich .sicht ganz unmögliche Ding« «MMN MHI», Magermilch wird von Montag, den 21. Januar, ab auf Abschnitt 4 für Januar der Landessperrkatte ab- gegeben. . ' ' -Stadttat Frankenberg, den 19. Januar 1918s T ' . Mow unck Mimsnn Das. „Wiener Fremdenblatt" beschäftigt sich mit angeb lichen Berliner Gerüchten, daß der frühere Reichskanzler Fürst Bülow lebhaft am Werke setz dem Staatssekretär von Kühl mann Schwierigkeiten zu bereiten, in der Absicht, sich selbst an seine Stelle zu setzen, und sagt, soweit dies eine , interne An gelegenheit Deutschlands sei, stehe. ihm kein Recht zu, sich darüber zu äußern; dies sei aber keine ausschließlich deutsche Angelegenheit, denn die beiden Monarchien seien miteinander verbunden wie die siamesischen Zwillinge, und der erste Frie densunterhändler Deutschlands habe auch die größt« Bedeutung für Oesterreich-Ungarn, und da müsse offen heraus und klar gesagt werden, daß in Ocsterreich-Ungarn nicht der leiseste Zweifel darüber bestehe, daß zwischen Kühlmann und Bülow kein Vergleich gezogen werden könne. .Kühlmann genieße das volle, uneingeschränkte Vertraue» der Regierüng und de«; Bevölkerung Oesterteich-Ungams, Bülow nicht. ' Der Artikel mutet um so merkwürdiger an, so ^bemerkt dazu die „Voss. Ztg.", als seine, Voraussetzungen nach jeder Richtung hin vollkommen irrig sind. Jn Berlin ist nichts davon bekonpt geworden, daß Fürst Bülow lebhaft am Werke ist, dem Staatssekretär von Kühlmann Schwierigkeiten zu bereiten, um sich selbst an seine Stelle zu setzen. Wir wissen nur, daß in gewissen Privatzirkeln der Rejchshauptstadt jede sachliche Gegnerschaft gegen den Staatssekretär mit geheimnis vollen Andeutungen begleitet wird, als ob es sich dabei um irgendwelche Machenschaften seiner persönlichen Gegner handle. Jn diesen Zirkeln wird aber durchaus nicht der Fürst Bülow allein zu diesen Gegnern gezählt. Das Wiener Fremdenblatt, dessen gegen Fürst Bülow gerichteter Artikel besonders um deswillen so starken Unmut erregte, weil man in dem Blatte das Organ des österreichisch- ungarischen Ministeriums des Auswärtigen vermutete, hat seit dem 1. Januar d. I. ausgehört, amtliches Organ zu sein, sp daß di« Angriffe wenigstens Mir als die Leistung einer privaten Stelle zu gelten hoben. Fürst Bülow wurde von dem Wiener Blatte beschuldigt, als außerordentlicher Botschaf ter in Rom die Interessen Oesterreich-Ungarns gegenüber Italien durch allzu weitgehendes Entgegenkommen auf Kosten Oesterreichs verletzt zu haben. Mas Fürst Bülow in den Monaten vor der italienischen Kriegserklärung geleistet hat, wird erst nach dein Kriege —, und nicht zum Nachteile des Fürsten — näher zn erörtern sein. Jetzt aber ist schon so viel klar,/daß es sein Verdienst war, die , italienische Kricgs- erkiäftlngen durch Vcrhan.olllngeil solange hinausgezögert zu haben, bis den Verbündeten der Durchbruch bei Gvrlice ge lungen, der größte Teil von Galizien vom Feinde befreit und die größte Gefahr des Einbruches det Russen nach Ungarn abgewendet war. Das Verdienst war das des Fürsten; und vcr Auftrag, in dessen Durchführung er sich dieses Verdienst er warb, ging von dem' damalige» Reickskanzler Herrn v. Beth. mann-Hoilweg aus, für den gerade die Wiener-maßgebenden Der Bundesrat hat am. 9. Januar 19'8 beschlossen, daß allen Personen, die aus der , i .' " validen- oder Krankenrente beziehen und sich im Inland aufhalten, eine Zulage zu dieker Rente in Höhe von 8 Mqrk monatlich und den Empfängern einer Witwen- tWitwer) oder Wltwenkrankenrentc eine Zulage in Hohe von 4 Mark monatlich vom 1. Februar 1918 ab zunächst bis 31. Dezember 1918 zu'gewähren ist. Gemeinden, Armenverbände, Ver- sichemngstrüger, denen Rente»« übermiesen sind, sowie Empfänger von Alters- oder Mais««-- Bevkauf von Notzfleisch Montas, -en 21. Januar, vormittags von 9 bis 12^Uhr an die Bewohner des 3. Brotkarrenbezirkea Nr. 3». As 65V. Ausweiskarte., sind vorzulegen. > Stadttat Frangenberg, den 19. Januar 1918. Verkauf von Quark. Montag, den 21. Januar, von vormittags 8 bis 9 Uhr gelangt Quark auf alle noch nicht belieferten 2. und 3. Abschnitts für Januar der Landessperrkarte zum Verkauf bei Fiedler, Lehnitz, Thomas, Holler und Schaarschmidt. Steilen sich wahrend der ganzen Zeit seines Wirkens mit größter Wärme eingesetzt haben. Dis Zulage wird ohne besondere Anweisung der Verstcherungsanstalien oder der Kaffen, von denen der Empfänger Rente bezieht, durch die Post, uno zwar nur für volle Monate im voraus gewährt und ist gleichzeitig mit der Rente zu erheben. , . Fü- jcdvN Kalendermonat ist ein; besondere Znlagequittung erforderlich, und zwar auch dann, wenn der Rentenempfänger, wie z. V. bei der ersten Rentenzahlung, Lfe Zulage für mehrere Monate erhebt. Vordrucke für die Zulagequittungen werden erstmalig am 1. Februar 1918 durch dir Gemeindebehörden verteilt. Weitere Auskunft in dieser Angelegenheit erteilen die Gemeindebehörden. Flöha, den 18. Januar 1918: DK Königliche AmtshauptmannschafL. / ' , . Vetlicherungsamt. znr Bekanntmachung des Kommunalverbandev der Königlichen Amtshuvptmannschast Flöha vom 23. August 1817 „Krankenbrot betreffend". Wöchnerinnen bedürfen zum Bezug von Krankenbrot keines ärztlichen Zeugnisses, wenn ihre Entbindung eine schwere gewesen ist und dies von einer in Pflicht stehenden Hebamme bescheinigt wird. . . V Flöha, am 15. Januar 1918. Der Kommnnalverband Ler Königlichen Amtsha ^Mannschaft Flöha;