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Wopauer» Tageblatt und Anzeiger I Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger« erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 RM., (Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Bostanstalten angenommen. Anzeigenpreise: Di» 46 mm breit» Millimeterzeile 7'Pf; di« 40 mm breite Millimeterzeile im Lexiteil 25 Pf.; Nachlaßstaffel L; (Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Das „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" ist dar zur Veröffentlichung ver amtlichen Bekanntmachungen de» Landrats zu Flöha und de» Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält dl» amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamt«» Zschopau — Bankkonten: Volk»bank Zschopau, ». G. m. d. H.; Ltadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Nus 712 Zeitung für di» Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumh»rm,r,dorf, Scharsenstein, Schlöbchen/Lrzgeb., Waldkirchen/Lrzgeb., Weihbach, Wilischthal, Witzschdorf. Ar. 5 Mittwoch, 7. Zanuar 1842 110. Jahrgang Mlilörbündnis USA-Australien Sie vereinigten Staaten beerben England — Ser 48. Vundesslaal In Washington steht der Abschluß eines Militärbündnisses zwischen den Vereinig»-» Staaten und Australien bevor. Die Bereinigten Staaten vcrpslichten sich darin, den militärischen Schutz Australiens zu übernehmen. Die australische Regierung erllärt sich ihrerseits mit der Errichtung von nordameritanischen Garnisonen sowie Flotten- und Luststützpunttken aus dem aujtea- lischen Festland und den angeschlossenen australischen Inseln einverstanden. Die Flottenbasis von Port Darwin wird mit sofortiger Wirkung an die USA.-Marine abgetreten. Wie es heißt, sind die entsprechenden Verhandlungen zwischen Canberra rnd Washington schon seit längerer Zeit und ohne Wissen der britischen Regierung geführt worden. Churchill erfuhr erst bei seinem Eintreffen :n den Vereinigten Staaten davon und wurde somit vor eine vollendete Tatsache acitellt. Als erste Folge dieses Abkommens hat die britische Negierung sich damit einverstanden erklären müssen, daß Australien außerhalb des Befehlsbereiches von Wavell bleibt. In diplomatischen Kreisen Washingtons mißt man dem Militärbündnis grünte Bedeutung bei. Man betont, daß Austra lien damit praktisch aus dem britischen Reichsverbande aus- scheidet und zum 49. nordameritanischen Bundesstaat wird. Die australische Regierung soll in dem Appell an die USA das einzige Mittel für die Verteidigung des Dominions erblickt haben, nachdem die Mehrzahl ihrer eigenen Streitkräfte von den Engländern im Mittelmeer geopfert wurde. — Das Hin überwechseln Australiens in das Lager und in die Abhängigkeit der USA ist allerdings ein hoher Preis, den die Briten für bi? australische Wasfenhilse zahlen müssen. Sowjetische Landungskräfte auf der Krim vernichtet Zahlreiche Sowjelangrifse im mittleren und nördlichen Abschnitt gescheitert / 4M-MT.-Handelsschlfs au der englischen vftlüsle versenkt / Wirksame Luftangriffe auf britische Flugplätze in der Alarmarka und auf Malla Aus dem Führerhauptquartier, 7. Januar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auf der Krim wurde« feindliche Kräfte, die unter dem Schutz von Kriegsschiffe« in Jewpatoria gelandet waren, durch raschen Zngriff in zähSK Haferkamps vernichtet. Eine südwestlich Keodosta gelamdete kleine Kräftegrnppe wurde vo« rumänische« BerbiftrLe« zerschlage«. Deutsche Kampf-, Starzkampf- ««d Jagdsliegerverbände führte« wirkungs volle A«grifse gegen di« Landungskräfte der Sowjets a«f der Krim «nd deren Nachschubwege über das Schwarze Meer Im mittlere« Abschnitt Ler Ostfro«t scheiterte« bei «ach- lassendem Frost anch gester« zahlreiche Angriffe des Fein des. Im Ranme nordostwärts Charkow wurde ei« örtlicher Einbruch des Geguers i« unsere Linie« dnrch Gegenangriff beseitigt. Zwei sowjetische Bataillone wurde« hierbei «tf- geriebe«. A« -er euglische« Ostrüste Wurde ei« Handelsschiff von 4ÜV0 BRT. Lurch Bombenwurf versenkt nnd mehrere Bom- Venvolltreffer in einem größere« J«-«striewerk erzielt. I« Nordafrika kein« wesentliche« Kampfha«dlnnge«. Deutsche Kampffl«gz«uge griffe» britische Flugplätze i« Ler Marmarica «ud aus Ler Insel Malta wirksam an. Inleressanles um die „Unicorn" Der Verlust vou London elngestaudeu Mit einer Verspätung von zwei Wochen gibt die britische Aomiralität jetzt zu, daß bei der Sicherung eine» aus Gibraltar kommsnden Geleilzuges ein britischer Flugzeugträger und der frühere nordamrrtkanisch« Zerstörer »Stanley« von deutschen llyterfeeboten torpediert und versenkt wurden. Es handelt sich hierbei um den Flugzeugträger „Unicorn", dessen Versenkung die OKW.-Berichte vom 2). und 24. Dezember 1941 gemeldet hatten. Die „Unicorn" war längere Zeit in Gibraltar auf Station «wesen und hatte diesen Hafen mit dem Eeleitzug verlassen. Zu durchsichtigen Täuschungszwecken gibt die britische Admirali tät diesem Schiff in der Verlustmeloung den Namen „Auda- rity", der in den Schiffslisten nicht enthalten ist. Offenbar möchte Ke den Eindruck erwecken, daß es sich um ein für Kriegszwecke in Dienst gestelltes Handelsschiff gehandelt habe. In der glei chen Meldung spricht sie aber von Flugzeugen, die von sein Deck des Flugzeugträgers gestartet seien, um in den Kamps einzugreifen. Die britische Admiralität hat schon einmal mit dem jetzt verlorengegangenen Flugzeugträger „Unicorn" einen ebenso einfältigen wie unanständigen Betrug versucht. In dem deutsch britischen Flottenvertrag von 1935 war auch ein Austausch über Bauinformationen vorgesehen. England wollte nun den Neubau „Unicorn" zunächst unter der Rubrik Hilfsschiffe verschwinden lasten, mußte sich aber auf Grund der tatsächlichen Eigenschaften dieses Schiffes schließlich bequemen, es unter der Kategorie der Flugzeugträger auszunehmen. Hierüber bemerkte die britische Admiralität im Februar 1939 wörtlich: „Als der Bau dieses Cchfifes im Neubauprogramm vcn l938 vorgesehen wurde, lagen Einzelheilen über die Konstruk. tion noch nicht fest, und angesichts seiner Ausgaben betrachtete Seiner Majestät Regierung bas Schiff natürlich als ein Hilss» schiss. Bei späterer Ueberlegung stellte es sich als notwendig heraus, das Schiss mit einem Flugdeck zu versehen, um repa rierte Flugzeuge zu Versuchszwecken (!) stauen und landen lasten zu können. Aus diesem Grunde fällt das Schiff unter die Kategorie der Flugzeugträger. Nichtsdestoweniger wünscht Sei ner Majestät Regierung besonders zu betonen, daß das Schiff in erster Linie die Reparatur von Flugzeugen und nicht für deren Beförderung oder Einsatz bestimmt ist." Die, wenn auch vergeblich zum Kamps ausgestiegenen Flug zeuge der „Unicorn" beweisen nachträglich die von den Eng ländern schon unter dem Flottenabkömmen verfolgten Tau» fchungsabsichten, , Sorgen nm M»erI8ndM»3udien Wirksame Verteidigung nicht möglich — Die USA sollen Helse« Die Ueberlegenheit Japans zur See uns in-der Lust ver- stärkt die Befürchtung in London, daß die wertvollen Inseln Niederländisch-Indiens nicht mehr wirksam verteidigt werden können. Tie lapamschen Landungen in Britisch-Borneo haben in London bereits tiefen Eindruck gemacht. Eine Gesamtverteivigunq Nlederlänsisch-JndlenS scheint nach einem Beucht der „Times" nicht möglich zu sein. Außer halb Javas würden nur lebenswrchtigr strategische Punkte verteidigt werden. Da Sumatra und Borneo im Vergleich zu klava ais Roblloliabiete. vor allem als Oel- «no ZingproS»- , zenten viel bedeutsamer seien, müßten y.er 'X'eormndtsch- Jndien und seine Verbündeten sich mtt einer Zemörung der Produktions- und Hasenanlagen begnügen. Die Luftwaffe und das Landheer Niederländisch-Jnviens sollen nach der „TtmeS erheblich ausgebaut werden. Ausgesuchte Eingeborene werden zur Verstärkung herangezogen. Der begrenzende Faktor fei al lerdings die Ausrüstung. Hier sei, wie die „Times" vorsichtig durchblicken läßt, Nieverländisch-Jndien aus Liejernngen aus den Vereinigten Staaten angewiesen. SeWbeftimmuugsrechl kür Indien abgelehnt Wie vorauszusehen war, sind die Forderungen führender indischer Politiker nach englischen Zugeständnisten auch diesmal wieder ohne Erfolg geblieben. Unter der Ausrede, daß während der Dauer des Krieges solche „Experimente", wie eine indische Selbstverwaltung, nicht möglich seien, hat die britische Regie rung die erneute Forderung Indiens nach dem Selbftbestim- mungsrecht abgelehnt. Palästinensische Jüdinnen in der britischen Armee. Nach Meldungen aus Palästina wird die Einreihung eines ersten Kontingents von 500 Jüdinnen in die britischen Streitkräfte vorbereitet. Sie sollen den verschiedenen Frauendiensten im Rahmen der britischen Einheiten eingegliedert werden. ««D-Kührer bei der Ausbildung für de« «interefusah am Eismeer. (PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Serr, RAD^ L) Aus dem Zeitgeschehen Nun auch der Mördcrbund. Ives Paringaux, der Kabinettsdirektor im Innenmini sterium der Vichy-Regierung, ist auf der Heimfahrt von Paris ermordet worden. Das ist ein unglücklicheres Gegen stück zu dem Anschlag, der am 27. August in Versailles auf Pierre Laval und Marcelle Deat verübt worden ist. Der neue Anschlag hat offenbar dem französischen In nenminister Pucheu selbst gegolten, der sich auch in Paris aufhielt. Die Täter haben ihn mit seinem Kabinettsdirek- tor verwechselt. Pucheu gehört der jungen französischen Weltkriegs- generation an. 1899 geboren, hat er zunächst den Welt krieg mitgemacht und dann seine philosophischen Studien vollendet. Er beschäftigte sich später mit wirtschaftlichen Fragen und gehört zu jenen Franzosen, die nach dem Niederbruch von 1940 nicht einfach im alten Morast wei terpaddelten, sondern die Notwendigkeit eines neuen An fangs für Frankreich einsahen. Sein jetzt ermordeter Ka binettsdirektor war mit ihm gleichaltrig und hatte ungefähr denselben Entwicklungsgang. Schon bei dem Anschlag auf Laval und Deat im vorige» August war das Zusammenspiel kommunistischer und eng lischer Einflüsse offenbar. Der englische Nachrichtendienst pries den Attentäter, von dem pran wußte, daß er gleich zeitig mit jenen Kommunisten in Verbindung stand, die ihre Loyalität gegenüber Moskau durch Anstiftung von Unruhen in Frankreich unter Beweis stellen wollten. Ver antwortliche Franzosen sahen damals die ganz« groß« Ge fahr für ihr eigenes Land. Zu ihnen gehörten auch Pucheu und sein MitarbeiterkretS. Sie verbaten sich die Rettung Frankritchs durch Menschen, die mehr Moskowiter als Fran zosen sind: Daher das jetzige Attentat. Aber es ist bezeich nend, daß ihm ein« wüst« Hetzrede Churchills vorausging und daß der englisch« Nachrichtendienst auch jetzt wieder die Gloriole um den kommunisttschen Attentäter zu weben beginnt. Das französische Volk, das Churchill und Roose- Cvelt und Stalin 1940 »in der Bredouille" sitzen ließen, hat die Soße auszulöffeln, die ihm dies« drei Köche be reiten. Las Geständnis der „Times". Unmittelbar nach dar Rückkehr EdenS aus Moskau der zeitlich« Zusammenhang ist wichtig! — erklärt die „Times" frank und frei, daß die Sowjetunion der Degen Englands auf dem Festland ist. Hier ist mit noch größerer Klarheit, als es bisher gerade von der „Times" geschah, die vorherrschende Stellung der Sowjetunion in Europa an erkannt .... für den Fall des Sieges. England weiß, daß ihm dies« Anerkennungen wenig Dank auch in dem europäischen Lager etnbringen, das nicht zur deutschen Fahne schwört. Wenn die „Times" diese Erklärungen trotzdem seit dem 1. August 1941 immer neu formuliert, so spricht daraus der Druck, mit dem die Sowjetunion versucht, die von England ausgestellten Zukunstswechsel in „feste Hypotheken" auf Europa zu verwandeln. Und Eng land ist so zwischen den Mühlsteinen, daß eS ächzend und krächzend ja und amen sagen muß, genau so wie es mtt einem höflichen Lächeln die ihm so empfindlichen Erb- schleichereien Roosevelts quittiert. Seitenwege eines Wahrsagers. Ein sehr .populärer" Pariser Sterndeuter schrieb am 14. Dezember 1939 an «inen ihm wohlbekannten Heraus geber einer sehr verbreiteten Wochenschrift 1 „Weißt Du, daß ich offiziell der Astrologe des Zweiten Büros geworden bin? Die Leute sind mtt mir zufrieden. Ich habe in der Tat keinen Irrtum begangen, seitdem ich mit ihnen zusam- menarbette". Dieser Brief ist jetzt an das Tageslicht ge kommen. Das „Zweite Büro" ist nichts anderes als die Abteilung für Spionage und Gegenspionage im franzö sischen Kriegsministerium gewesen. Der Pariser Patent- Astrologe prophezeit« die Abdankung des Führers und den Zusammenbruch des Nationalsozialismus für die zweite Augusthälfte 1940, worauf England und Frankreich „kräf tige Lösungen" gegen Deutschland erzwingen sollten. Man sieht: Der Astrologe im Dienst des Zweiten Büros hat sich genau so geirrt wie seine Pöstchengeber. Die Leute waren, um seine eigenen Worte sinngemäß abzuwandeln, mit ihm „zufrieden", weil sie mit ihm ... irrten. Di« ««willkommenen Organisatoren. Amerikanisch« Offiziere trafen in Batavia, der Haupt stadt von Holländisch-Jndien aus Manila ein und erklärten, sie sollten die Verteidigung von Java organisieren. Der holländische Kommandant, erklärte ihnen, daß er die längst bestellten und versprochenen Flugzeuge brauche, aber kein« Ratgeber, die ... die Karten von Java erst studieren müß ten. Die Niederländer in Holländisch-Jndien haben sich durch die ftnanzkapitalistischen Querverbindungen an den wnglo-amerikantschen UnglückSkarren binden lassen; di« neueste Sorte amerikanischer „Hilfe" scheint ihnen aber doch über den arünen Klee gegangen zu sein.