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m. ». Hal kurz Winland,« a» Ruhr» »st» sein« -«trag de» t. Auhe« »ng aller mgedroht. usolg« Ist ehrssperr« Straßen- /luer Tageblatt MUU Anzeiger für das ErMbirge -WM «Kegee«»»» rag'ttatt »ftawqm«»»«. Sathaltra- -k amtllch« Salamttmachaagaa -I» Rata» -« Stadt oü- dra Matagtttcht» fwa. p«mh«k^»w»e MW Illpzi- m. »ee »sen Haden lech« Eon- m besetzt. ! Bestände Schachtan» ». Durch .t« Stadt «schnitten, lebsführer äuser und Im An- »altungr- stücks be- Ug lu« Ist be- Ichtebrztrk» bwert aue- I mit dem d de» an- Deschäst»- lgen. ntsgerlcht»- gab« ihrer gen, wrlch« angeinnung bigen geit- z bei Ent nimmt, nur Zeitraum« gegen bi« mnach von nn auf bi« Ist Aeuhe- imMar. Staotrat. wechsel, istsfilm«. ) Uhr. en »send ein- »ampfern den mport en, c.,/Hekig" iieteu. IaoA»N hatznetr, 8, Dienstag, äeu IS. September IS23 Nr. SIS PolacarS äer Alte. so« französische Ministerpräsident Kat in den üb, licken GonntaarnackmittagS-Reden wiederum lein Nerz ausgelchüttet über die schändliche ErWlunaSunluN und dt« schrecklichen Revanchepläne Deutschlands. Man kann eS kaum für möglich halten, -aL e» in der Welt noch einen Mensche« geben sollte, der dieses törichte Ge rede ernst,«lmrnt. Die eben letzt herausge kommens Zu sammenstellung -er von deutscher Sette den Alliierten seit 1S19 übermittelten Angebote und Vorschläge zur Lösung der Reparation«- und Wiederaufbaufrage und das Schicksal, das diesen zahlreichen, gut fundierten An regungen zuteil geworden ist, Müßte doch nun endgül tig Mit der Lüge aufräumen, daß. .Deutschland sich von seinen Verpflichtungen drücken wolle.. Und ist.es nicht eigentlich für die stolze, waffenstarrende, siegreiche französische Nation eine Beschämung, daß. Hr leiten der Staatsmann sick immer wieder so stellen muß, .als ob von dem zerschlagenen, entwaffneten und verarmten Deutschland irgend eine militärische Gefahr drohen könnte! Wir Deutschen haben wirklich andere Sorgen als uns den Helm auf den Kopf zu stülpen und an Waffenerfvlge gegen Poineare zu denken; wir wissen daß das Spiel mit dem Revanchekrieg für uns ein Wahn sinn ist, .und daß im Ernstfälle Deutschland in acht Tagen ein Trümmerhaufen wäre. Poineare weiß Pas genau ebenso gut wie wir. Aber er braucht immer noch di« Geste des vor dem starken Nachbarn besorgten GtaatslenkerS, weil er seine eigene ungeheure Rüstung nicht abbauen will. diese Rüstung, die so gewaltig.sein mutz, .weil sie nicht etwa gegen den ohnmächtigen deut schen Nachbar, sondern gegebenenfalls gegen ganz an dere Widersacher gerichtet sein soll. Poineare wird allmählich eintönig mit seinen Rede. Wendungen. Wir Deutschen haben oft den Eindruck.als ob aus diesen Ableugnungen feder Leistung pon deut scher Sette und aus dieser ewigen Angst vor deutschen Rüstungen Derfolgungswahnstnn spräche.. .Aber dann glauben wir dock wieder, aus den Poineareschen Reden eine „überfeine" Diplomatie herauslesen zu . sollen: Deutschland schlägt er und England meint er! Auch .hier ist sich Poineare der Alts geblieben. .Seine Freund schaft zu England ist schon seit langem von etwas süß säuerlicher Natur; er traut dem Nachbarn jenseits des Kanals nicht recht, er will ihn unter dem Truck halten, den die starke französische Machtentwicklung in den letzten Jahren unzweifelhaft auf Hie englische Politik ausgeübt.hat. Ohne England zu nennen, wenden sich erhebliche Teile der beiden Sonntagsreden Poineares gegen englische Vorschläge, und zwar in einer vielfach sehr spitzigen Form; er lehnt eine Sonderabmachuns über di« Rheingrenze ab, er betont, hast die Termine für die Räumung der Rheinlands noch nicht zu laufen begonnen haben, er denkt nicht daran, seins »Hositiva Garantie" zugunsten irgendeiner „illusorischen Klausel" auS der Land zu geben — und indem er derartige Wen dungen gebraucht, verstößt er gegen die neueren Richt linien der englischen Politti fast.ebenso wie gegen die Dasetnsbedingungen de« Deutschen Reiches. Man must es gestehen ; die abermaligen Reden Poin- vare« haben die Sachlage nicht um einen Schritt wei ter gebracht. Zwar spricht der französische Minister präsident beiläufig ioon der Möglichkeit der Aufnahme Deutschland» in den Völkerbund — aber doch nur wenn e« allen seinen Verpflichtungen nachgekommen sei — und an einer anderen Stelle meint er, die Be stimmungen de» .Versailler Vertrages seien nicht von ewiger Dauer, und man werde zu günstiger Zeit andere Weg« ermitteln müssen; aber daS.stnd ganz vage Wen dungen ohne irgend welche Verpflichtung für Potn- care. .Meutzerungen« di- vielleicht nach außen hin die „Versöhnlichkeit" seine» »Gemütes bezeugen sollen. Zn der Sacke selbst ist Pvincars uns um keinen Schritt näher gekommen. Die PMtiv gerichtet«, der Verständi gung und der friedfertigen Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland dienende Politik des Reichs. kanzlerS Stresemann hat bet Poineare noch kein Echo geweckt. Offenbar will Poineare di« Katastrophe, in Deutschland abwarten, .er will! zusehen, daß wegen der , Unmöglichkeit, in der bisherigen Norm die gewaltigen Zahlungen in» Ruhrgebiet zu leisten, di« „Kapitula tion" stattstndet, -atz der passive Widerstand vor Ein tritt in Verhandlungen abgeblasen wird. Der kurzsich tige französische Staatsmann glaubt vielleicht, .daß, wenn diese» Ziel erreicht wäre, für Frankreich dadurch glückliche Tage hereinbrechen würden. Da» Gegenteil wäre der Fall. In da» deutsch« Chaos würde Frank reich mit hineingerlsse« werden — politisch und wirt schaftlich. «Ser Poinoar« unterschätzt di« deutsche Wi derstandskraft die fetzt durch ein« zielbewutzte, kräftig zupackende Innere Resormvolittk neu belebt werden wird. Die neu« ReichSleitung Hat bewiesen, datz sie vor den ungeheuren Gefahren unserer vage de« Köpf.nicht in den Sand steckt, datz sie den Frieden um der Welt, aber auch um unser selbst wMen wünscht, datz sie aber auch willen» ist..daS deutsche Recht und die deutsche Souverä nität unter alle« Umständen zu erhalten und sich nicht durch drohende Worte und bombastisch« Reden unter kriegen zu lassen. Auch die letzten Reden Poineare» Haven uns gezeigt, datz.es gerade fetzt nötiger denn je ist. die Nerven stark zu erhalten und den inneren Zwist surückzustellev — um der Erhaltung des Weiche» willen. Um äas Duhrgebiet. die -rutschen Vorschläge sollen vor öle NeparattoaskommMoa. Man betont, wie die „B. Z." sich berichten läßt, in unterrichteten Passer Kreisen, daß die deutschen Vorschläge auf jeden Fall der Reparationskommission zur Prüfung vor gelegt werden müßten, und daß eine Ausführung unter ober ster Aufsicht der Reparationskommission durchaus denkbar sei, zumal es ihr freistehe, nach Belieben andere Organe mit der praktischen Durchführung der von ihr genehmigten Pläne zu betrauen. Allem Anschein nach ist Poineare durch eins Aus- spräche mit Barthou, der wieder einmal an die Existenz der Reparationskommission erinnerte, zu den gestrigen Erklärungen veranlaßt worden- „Zkgaro" vsttz „pettt Journal" bemühen sich «M -le Grun-ge-aoken -er Sttesemaun-polMk. Sm „Figaro" bemüht sich ein Leitartikel, den Gründ gedanken der Stresemann-Polttik klarzulegen. Der Artikel er innert daran, daß der Kanzler, seitdem er dis Zügel in die Hand genommen hat, kein einziges Mal das Wort „Passiver Widerstand" ausgesprochen hat. Man werfe ihm das in Frankreich, aber auch in Deutschland vor. Tatsächlich scheine er stark bemüht zu sein, aus diesem Wespennest heraus- zükommen. Wenn man die Worte seiner letzten Rede unter die Lupe nähme, dann entdecke man, daß der Gedanke des passiven Widerstandes aus jedem Satze herausleuchte. Rück gabe der Ruhr an dis deutsche Verwaltung, heißt es in der Rede vom 12. August, Wiederaufnahme der Arbeit im Ruhr gebiete in der Rede vom 2. September. Alls diese Dinge setzen die Aufgabe des passiven Widerstandes voraus; denn Stresemann bilde sich doch nicht ein, daß dis deutschen Be amten in das Ruhrgebiet zurückkehren würden, um dort den Teilstreik unter den Augen der alliierten Truppen wieder auf zunehmen. Es sei sicher, daß der Kanzler irgendeine Kombination im Sinne habe, die noch nicht formuliert worden sei- Es sei aber auch sicher, daß die französische Negierung sich nicht mit derartigen vagen Formeln begnügen könne. Es ist notwendig, daß Stresemann sich klar und offen ausspricht. „Pettt Journal" veröffentlicht eine offenbar beeinflußte Nachricht, in der es heißt, die französische Regierung kenne die Absichten der deutschen Regierung nur au« der letzten Rede des Reichskanzlers. Die Unterhaltungen zwischen dem französischen Botschafter und dem deutschen Reichskanzler be deuteten sicher eine Entspannung, aber sie hätten noch zu keinem positiven Ergebnis geführt. Das Blatt glaubt sogar zu wissen, daß diese Unterhaltungen seit einiger Zeit unter brochen seien oder sich aus die Behandlung laufender Geschäfte beschränkten. Dis Anwesenheit des Delegierten der Repko Haguenin in Berlin habe keinen anderen Zweck gehabt, als diese Kommission über dis allgemeine Lage Deutschland» zu unterrichten- Haguenin sei niemals mit irgendeiner Sonder mission betraut gewesen. Für den Augenblick, so fährt das Blatt fort, scheine es, als ob die deutsche Regierung den end gültigen Verzicht auf den passiven Widerstand nur unter der Bedingung ins Auge fassen könne oder wolle, daß sie vorher die Versicherung erhalte, daß das Ruhrgebiet mehr oder weniger rasch völlig geräumt werde. Es verstehe sich von selber, daß eins derartige Auffassung in Paris für völlig unzulänglich ge halten werde. Die französische Negierung glaube, daß diese Auffassung weder der wirklichen Lage in Deutschland, noch dem Standpunkt der französischen Regierung entspreche, der ja durch di« wiederholten Erklärungen der Besatzungsmächte bekannt sei. Fan allem» Ko« französische« SoziaNstillblatt»». Das di« gesamt« Megierungspresse mit Poineare durch dick und dünn geht, braucht weiter nicht zu überraschen; ihr« Ausführungen bewegen sich selbst in demselben Geleis« wie di« Reden Poineare». Damit man aber in Deutschland nicht einen Augenblick im unseren sei, was man von einem Block de« Linken in Frankreich zu ermatten hätte, muß nachdrücklich darauf htngewtesen werden, daß der „Homme Libre r da» am meisten gelesen« radtkalsoztalistisch« Blatt, vor B« geisterung über dt« Reden Poineare» geradezu um sich schlägt, Er begrüßt st« mit einem stürmischen Bravo- Obwohl die Radtkalsozialtsten sonst begeistert für den Völker bund etntretm, gibt der „Homme Libre' seiner großen Be friedigung darüber Ausdruck, daß Poineare vom Völkerbund nicht» wissen will.' Da» Blatt ermattet nur eine», daß Stresemann nunmehr neu« Vorschläge machen «erde. IS. Zahrgrmg die eugllßhe -wffassdag. ' Zu der Rede Poineare» nehmen di« Blätter noch nicht in Leitartikeln Stellung, in den Ueberschrtften wird jedoch dt« unnachgiebige Haltung des französischen Ministerpräsidenten betont. Das Arbeiterblatt »Daily Herald" schreibt, Sttese- manns Bedingungen seien durck Poineare stillschweigend ver worfen worden. „Morningpost" zufolge liefen Poineares Er widerungen auf die Vorschläge Stresemann» bezüglich einer Regelung des Ruhrproblems auf ein „Nein, dank« schön!" hinaus. vas-win bei Poineare. Baldwin reist heute von Patts ab. Der englische Bot schafter in Patts lud Baldwin und Poineare zu einem Früh stück eia. > Vle verhaa-lrmsea mtt Velglea gehe« vorwärts. Mit dem belgischen Botschafter stehen kH Verhandlungen betreffs Unterbreitung eines direkten deutschen verständig- ungsangebotes derart günstig, daß auch über die Zugeständ nisse Deutschlands hinsichtlich des passiven Widerstandes eine Einigung zwischen Deutschland und Belgien so gut wie erzielt ist. Hinsichtlich der kommenden Verhandlungen mit Frankreich lassen sich noch keine Voraussagungen machen. der fibwehrwklle ist «och fest. Bei den Eisenbahn«»». AuS Esten wird berichtet; Gegenüber den Gerüchten, nach denen die Eisenbahner beabsichtigen, den passiven Widerstand aufzugeben, erlassen die Gewerkschaften eine Erklärung, in der festgestellt wird, daß keine Eisenbahnergewerksckaft an die Ausgabe de» passiven Widerstandes denkt, lm Gegenteil, die Gewerk, schäften der Eisenbahner erklären in Gegenwart von Ver tretern der Eisenbahndirektion, daß sie am passiven Wider stand festhalten werden, bis durch Verhandlungen di« Freiheit und der Bestand deS Reiches gesichert ist. Bei den Beamten, Die Beamtenarbeitsgemeinschaft Rhein-Ruhr beschäf tigte sich in ihrer Sitzung am Sonnabend in Elberfeld mit der Gesamtlage des AbrvehrkampfeS und stellte wieder holt fest, es sei zwar der Wunsch der gesamten Beamten schaft der besetzten Gebiete, möglichst bald wieder zu ge ordneten wirtschaftlichen Verhältnissen zu kommen. Aber ebenso unerschütterlich werde sie ihre einzige Waffe, den passiven Widerstand, nicht aus der Hand geben, solange bis Gewähr dafür geboten sei, daß alle Verhafteten ent- lasten^alle AuSgewiesenen in ihre Heimat zurück gelassen würden, sowie daß das Rheinland und Industriegebiet mit ihren Verkehrsmitteln unter deutscher Oberhoheit und deutsch blieben. Die BedmtenarbeitSgemetnschast erwarte von der NeichSregterung, daß sie keinem Abschluß zustimme, der diese Mindestbedingungen unerfüllt lasse, und erkläre sich bereit, eine dahingehende Forderung der RetchSregierung bis zum Aeußerften zu unterstützen. veutsch« Postspnrs zwischen besetztem und unbesetzte« Gebiet». Die Oberpostdirektion Köln teilt mit, daß das Reichs, postministerium für Paket- und Brtefsendungen mtt Warentnhalt in beiden Richtungen zwischen besetztem und unbesetztem Deutschland vorübergehend eine Sperre hat anordnen müssen. Zugelassen sind nur noch Pakete und Däckchen mtt LebenSmittejn nach dem besetzten Gebiete. Mese Anordnung ist dusch - das scharfe Vorgeben der Franzosen an den Kontrollstellen veranlaßt worden, die bereits verschiedentlich die ganzen Bahnpostwagen mit Ausnahme reiner LebenSmtttelsendungen beschlagnahmt haben. Vtllkonearanb. Die Franzosen nahmen im städtische- Bureau» zu Esten eine Billion, nach anderem Berichte sogar zwei Billt» onen, Reichsgeld weg, die dem deutschen Besatzungsamte für Entschädigungszwecke zur Verfügung stand. Mastinverhaftuvgev in Aawwl. Au» Rarueel wird mitgetetlt r Sonnabend morgen wurden dt« Bergleute, dis sich in französische Dienst« begeben haben, gelöhnt, und zwar mtt bereit» entwertetem und au» dem Verkehr gezogenen Notgeld. Natürlich weigerten sich dt« Kauf leute der Stadt, das Geld anzunehmen. Nach erfolglosen Drohungen durch dt« Franzosen wurde ein groß,, Teil der Kaufmannschaft in Rauxel verhaftet, außerdem mehrere Zechen» beamt«, wahrscheinlich im Zusammenhang damit; daß de» französisch« Jechenbetrieb auf den Schachtanlagen Ickern und Victor «in große» Fta»ko erlitten hat. Vüster Terror. , Die durch französische Treibereien begünstinttn Mr ruhen, die ihm Ruhrgebiet Ende Muaust. Anfang Sep tember aus gebrochen waren, lind wohl «M in jeder mann» Erinnerung. Heber die Methoden, Zie Gellem weis« von de« llnkeradikalen Schürer« der Bewegung angewandt wurde«, erhalte« wir «achtrüaM »Wn-