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en- ", llhr lo« kei» ar. ie« 1s«, »tt« »lx, en- m« >en, ju- iilh fische Dl>rhri!»V Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und (andmann. L-. G. L. Daube 43. Jahrgang Sonnabend, den 26. Movcmber 1881 Feuilleton Inseraten- «nnahWeftele»: Die Arnoldische und ent- bei- den Inse rate - erden bi» Montag Mittwoch u Freitag Mittag angenommen und kosten: dieispalt Zeile 1bPf. Unter Eingesandt: 30 Pf. erste Abstimmung auch für die Regierung lehrreich dürfte für ihre weiteren Entschließungen sehr ins wicht fallen, während dieselbe gewiß weit davon fernt ist, dieser Probe eine übermäßige Bedeutung zumeffkn. Sie wird, um sich «in Urthril über Abonnements - Einladung. Bestellungen aus die „Sächsische Dorfzeitung" für den Monat December nehmen alle kaiserlichen Postanstalten und Posterpedittonen gegen Voraus» ' bezahlung von 5V Pfennig entgegen. Die Verlags Expedition. Reichstag zu bilden, dessen Beschlüsse über sachliche Fragen abwartrn müssen.- DaS Befinden deS Kaiser- ist noch nicht derart, daß derselbe caS Zimmer verlassen kann. Die Nacht ruhe war hier und da durch empfindliche Unterleibs beschwerden gestört. Der Empfang der ReichStagSpräfi- HoiMsche Weitschuß. Deutsches Reich, lieber die Präsidentenwahl bemerkt die halbamtliche preußische „Prov.-Korresp.-, die selbe fei nur eine vorläufige Probe der Parteistellungen gewesen, bei welcher die Regierung wie bisher stets eine lediglich beobachtende Stellung einnahm. „Immerhin-, heißt eS in dem betreffenden Artikel, „ist die Präsidenten wahl für den Reich-tag selbst jeder Zeit alS eine bedeutsame Handlung betrachtet worden, weil sich, zumal in Zeiten erregten Partrilebrns, darin eben zum ersten Male der Geist der Versammlung äußert. Deshalb war auch auf die diesmalige Präsidentenwahl eine große Aufmerksamkeit gerichtet. In den Lagen, wo die liberale Partei von ihren Wahlerfolgen einigermaßen berauscht war, setzte ein großes Berliner FortschrittSblatt auseinander, daß das neue Präsidium selbstverständlich aus drei Größen der liberalen Partei gebildet werden müsse und schloß mit drm Ausruf: „Der errungene Sieg wird auch daS bringen, daß die liberale Flagge wieder über der deutschen Volksvertretung weht.- DaS hat nun freilich der Wahl sieg nicht gebracht, er ist dazu offenbar bei Weitem nicht entschieden genug gewesen; vielmehr weht über der ReichSvertretu ig die Flagge der Gegner der großen liberalen Partei. Die Vereinigung der Konservativen und deö Eentrums hat ihre Kandidaten mit verhält- nißmäßig erheblicher Mehrheit durchgesetzt. Bei der Abstimmung erwieS sich, baß die ganze liberale Partei mit allen ihren Anhängseln eS, bei etwa 350 Anwesen den, noch nicht auf 150 Stimmen zu bringen vermochte und daß eine Vermehrung dieser Stimmen höchster- bei einer Verneinung zu erwarten ist. Insofern zeigt sich diese Uzped. u. AavatNo» Trespen-Keulta-« N. Meißner Gaffe 3 Dir Zeitung erscheint Dlenft«,. Dnmerßna «rd T»»n«pe«p früh. zusammengetroffm, ihre letzten Erlebnisse und fuhr in folgender Weise fort: „Ja, Ihr Leute, der Herr ist nämlich ein reicher Mann in der Stadt. Wir hatten großes Unglück gehabt auf der Seereise, große- Unglück. Wir kommen von dem Schwarzwald her und warensechs Wochen unterweg-. DaS Schiff war ein Segelschiff; wir hatten für die Ueber- fahrt genug bezahlt. Mein Lochtermann war ein so guter, fleißiger Arbeiter, deshalb dachten wir, wennwlr unS zusammen in Amerika eine kleine Farm anschafften, könnte es un- nicht frhlen. Drüben ist Armuth und Elmd gar zu groß, das wißt Ihr Alle, wer einmal drinnen steckt findet keinen AuSweg und wenn er arbeitet, daß ihm die Haut in Fitzen von den Händen hängt. So sind wir nach Amerika auSgewandert und eS wäre ja auch AllkS gut und recht gewesen, wenn nicht der große See- sturm gewesen wäre, wo alle Männer helfen mußten, daß das Schiff nicht elendlich unterging und wo mein armer Schwiegersohn, der natürlich auch ehrlich mit ge schafft hat, mit seinem Leben für Alle bezahlen mußte. Der liebe Gott im Himmel weiß, wie »S zugegangen ist, daß er auf einmal nicht mehr oben auf dem Ver deck sondern unten in drm grauen, wogenden Meere war, wo sein brauner Krauskopf noch so ein, zweimal auf- getaucht ist und ihn dann Niemand mehr grsihen hat. Freilich wollten ihn die Matrosen retten, aber daS ging ja Alle- viel zu langsam, da- Meer verschlingt seine Beute rasch und der Lod fackelt nicht lange. Ja, Ihr guten Leute, da waren wir denn allein, meine Tochter, ba- kleine Kind und ich alte Frau und voll Gram und Herzeleid haben wir Amerika guten Lag gesagt. Mit vielen andern Leuten ließen wir un- in einen Smi ¬ ta Dresden, Leipzig, Hamburg, Berl«, Frankfurt a/M. n. f. w. Höhere Bestrebungen. Aut dem amerikanischen Leben von I Wackwitz-Lusch. l» Fortsetzung.) Mary rannte, wie von einem bösen Geist gejagt, querfeldein, nur von dem einen Gedanken beseelt, weit, weit hinweg zu kommen. So verlor sie das Hotel bald ganz auS den Augen und erreichte ein vom Sturme ziemlich hart mitgenommenes Gebäude, dessen Thüre offen stand und au- welchem verschiedene Stimmen drangen. Sie trat ein und sah sich in einem Raum, der nicht viel mehr al- eine Scheune war. Einige Personen in den Trachten ländlicher Einwanderer kauerten und saßen am Boden; ihr Reisegepäck lag neben ihnen, jedenfalls hatten sie sich vor dem Sturm hier herein geflüchtet. Als sie die junge Feau gewahrten, riefen sie ihr zu, daß sie doch näher kommen und sich zu ihnen setzen möchte. Eine von ihnen rückte auf die Seite und bot ihr den Platz neben sich an. Mary setzte sich auf eine Hocke guter deutscher Federbetten. Sie hörte die Einwanderer deutsch sprechen und zwar in dem Dialekt schwäbischer Landleute. Anfangs verstand sie nur einzelne Worte, al- sie aber genau Acht gab, da da-, waS ge sprochen wurde, ihr Interesse gewann, verstand sie Alle-. Eine alte Bäuerin, dieselbe, welche so gefällig für sie auf die Seite gerückt war, führte das Wort. Sie er zählte ihren Landsleuten, mit denen sie hier zufällig Buchhandlung. ^nvalldendank, HaasensteinL Bögler, Rudolf Moffe, Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, daß sich im Reiche eia erfreu- H-nd E d'i'ug'-n kanzlers Besserung der Lage de- Reiche» L NE "nm V-M.m-Mch-N s°- dl. und di. -uknd'm -in. -<«>» w-chsmd- miltt-nw« AL-IO» O« R-d-- '«'L' Aaft Punkt für Punkt und rügte besonder- daß dl» selb nur Leistungen ohne die v-rlangten Gegenlelstungen hervortret.n lasse. Der R.ich-kanzler unterschelde sich dadurch von den Socialisten, daß er mcht wie dreie dre nöthig.n Mittel von den Reichen beschaffen wolle fondera durch indirekte Steuern von den Nrchrbesitzenden von Denen selbst, denen geholfen werden solle. Gc etzt einmal, TabackSmonopol und Getrerdesteuer träten wirk lich ein, wer stünde dafür, daß diese Einnahmen auch zu den in der Botschaft angegebenen Zwecken verwendet würden? Wer könne glauben, daß die daraus sich er gebenden Mittel auch nur annähernd ausretchen, die vielen in der Botschaft angegebenen Zwecke zu erfüllen? Du Fortschrittspartei stehe auf dem Standpunkte «teraS und Hardenbergs, welche durch Entfesselung der aurth- schaftüchen Kräfte Preußen groß gemacht haben; sie wolle eben weil sie Kaiser und Vaterland verehre, eine verderbliche Politik fern halten Nach der fast zweistün digen Rede Richters verzichteten alle anderen angemeldeten Redner auf daS Wort und damit schloß die erste Be- rathung des Etats ohne weitere Zwischenfälle. Wie die „Kölnische Ztg.- mittheilt, ist in drm Etat deS preußischen Ministerium- des Auswärtigen eine Position für den Gesandten bei der päpstlichen Kurie thatsächlich eingestellt und mit einer inter.ffaiittn Erläuterung versehen. Eine Zeit lang dachte n an in Berlin daran, den Kardinal Hohenlohe mit der Ver tretung Preußens beim Vatikan zu betrauen und der Kardinal selbst wäre sehr damit einverstanden gewesen, um so weniger aber war eS Papst Pius IX. Auch jetzt war jene- Gerücht wieder aufgetaucht und in der Rette Hohenlohe'S nach Berlin glaubte m n vielfach eine Bestätigung zu sehen. Gleichwohl scheint auch Papst Leo XIII. ein besondere« Interesse daran zu haben, den Kardinal Hohenlohe auf semrm Bischofssitze in Albano festzuhalten und«- muß unter diesen Umständen einstweilen als völlig ungewiß gelten, wer zu Preußens Vertreter beim Vatikan au-ersehen ist, denn daß Herr v. Schlözer sich danach sehnen sollte, dauernd die Geschähe Preußen- bei der Kurie zu führen, wird vielfach bezweifelt. — »-»»uements- PrelS: rierteliShrl. M. 1^0. Z« Beziehen durch sie kaiserlichen Poß» uchalten und durch unsere Boten. »ei freier Lieferung t»S HauS erbebt die Hop noch eine Ge bühr von 2b Pfg. grantenzuz packen und in's Land hinein fahren. In der großen Stabt drinnen wurden wir abzeladen und da sind wir eine Woche umher geirrt, wie die blinden Hühner. Unser Geld wurde alle und dann hätten wir un- ja hinlrben können und sterben. Besser war unS wenigstens mcht zu Muthe, denn «S gab Niemanden, der sich groß unser erbarmt hätte. Wir wußten nicht, an wen wir unS wenden sollten und unser große- Leid halte unS d'e Köpfe ganz düster gemacht. Da sagte unS eines TagS ein Landsmann, den wir zufällig trafen, eS sei so ein guter mitleidiger, reicher Herr in der Stadt, der ihm einen Schiffsschein für sein Weib und seine kleinen Kinder, die alle noch drüben in Deutschland sind und gern herüber wollen, ausgestellt hat und ihm daS waS eS kostet, leihen will auf sein bloße- Ehrenwort und sein rechtschaffenes Versprechen, Alles ehrlich durch seiner Hände Arbeit abzuverdienen. Der Mann sagte, der Herr sei kein gewöhnlicher Mensch, daS wäre etwas ganz Außerordentliche- und wenn er mit Einem erst gesprochen und Einem Alle- auSzedeutet hätte, dann fühlelman sich wie neu geboren und Angst und Sorge seien verschwunden und man dächte, daß man Kräfte hätte, um z«hn Lasten zu tragen. Der Mann zeigte uns das HauS, wo der Herr sein Geschäft betreibt; er r? Kaufmann und handelt mit eisernen Geräth- schaslen. wußten nicht, ob wir »S wagen dürften, oder «ich ; wenn man so unglücklich ist und noch dazu in der Fremde umher irrt, wird man recht muthloS. Endlich wagten wrr eS. Erst wat der Herr nicht gleich da, d» deutsch konnte, bestellte un- für den Abend gegen acht Uhr, wo wir denn eine Stund* dentrn ist verschoben worden und mußte sich in den letzten Lagen der Kaiser auf Erledigung der nothwen- digstrn RegierungSgeschäfte beschränken. Wie jedoch von beflunterrichteter Seite versichert wird, giedt daS Befinden deS Kaiser- durchaus nicht zu Besorgnissen Anlaß. ES liegt nicht- vor al- leichte ErkältungS- zustände, hervorgrrufen durch die wechselnde Witterung und die durch solche Zustände bedingte vorsichtige Zu rückhaltung Die Kaiserin gedenkt, nachdem die Besse rung in Lem Befinden deS GroßherzogS von Baden sich alS andauernd und fortschreitend erwiesen hat, nun mehr in Koblenz einen kurzen Aufenthalt zu nehmen. Die dritte Plenarsitzung deS Reichstages war am Donnerstag gut besucht. Zunächst genehmigte daS HauS die Anträge der Abgg. Hasenclever und Kräcker wegen Einstellung deS gegen dieselben in Leipzig und Breslau eingeleitelen Strafverfahrens. Darauf begann die erste ! Berathung deS ReickShaushaltS-Etat- pro 1882/83 in Verbindung mit dem Gesetz-Entwürfe über die Aufnahme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltungen des ReichS- heereS, der Marine und der ReichSeisenbahmn, sowie zur Erhöhung der Betriebsfonds ter Reichskaffe. Bei der ausführlichen Erläuterung der Finanzlage setzte der Reichsschatzamtssekretär Scholz auseinander, da- im Etat erscheinende Deficit von 12 Millionen sei nur ein formelle- RechnungSergebniß mit Rücksicht auf die kreditiereRübenzuckersteuer und im Zusammenhänge mit der bis zu diesem Jahre bestehenden Krist der Rückver gütung für Steuer auf auSgeführten Zucker, anzusehen. DaS wirkliche finanzielle Ergebniß sei für 1880,81 atto alS ein erfreuliches zu erachten; noch günstiger stellen sich aber die Aussichten für daS laufende EtatSjahr. Trotz mancherlei nothwendig gewordener Mehrausgaben sei ein Ueberschuß von 15 Millionen zu erwarten, soweit sich das nach den 7 Monaten des abgelaufenrn Jahres übersihen läßt. Der außerordentliche Etat fei von rund 66 auf 56 Mill, herabgegangen, von denen nicht wie im vorigen Jahre 53'/,, sondern nur 33 Mill. Mark durch Anleihen zu beschaffen sind. Die wirklichen Leistungen der Bundesstaaten für daS Reich hätten 1880/81 noch rund 26 Mill, betragen, 1881/82 19 Mill, und 1882/83 nur noch 14 Mill. Der Staatssekretär schloß unter lebhaftemBeifall der Rechten mit derHoffnurg auf eine fernere gedeihliche Entwickelung der Finanzen des Reichs. Abg. Richter-Hagen betonte, in Deutschland müsse der Kaiser über den Parteikämpfen stehen, weshalb bei unS keine Plebiscite nach französischer Art am Platze seien und der Reichstag seine treue Ueberzeugung von der Lage derjenigen des Reichskanzlers pflichtmäßig gegenüberstellen müsse, um so Lem Kaiser die Möglichkeit zu schaffen, sich eine richtige Anschauung von den Ver hältnissen zu bilden. Im Einzclnen bestritt er, im Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrurau» Müller in Dresden.