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WoihmM für Wsdruff Thmndl, Men, Mtnlehn md die Umstgende« Donnerstag, den 13. August No. 95 189« ie Herr im Meißen, am Bekanntmachung gemacht, daß etwaige Widersprüche dagegen Meißen, am 4. August 1896. der den Warnung gereuschlos frieden mit st blos ! war, Königliche Amtshauptmannschaft. I. B. IVleusel. nn anhören n Thalfcld obwohl er zu Gebote vernommen, le Herr ist Niederlage esem Falle r doch bis n Burschen whmen." ber Herr!" her, Hvch- i ich selber > gastfreien rfe hinaus, auses, das ndigt, und ein scharfer h oder ver- fchmLlerer, inaufführte. das Wiede« acklinie mit l Weg nach ine Stimme ocken, denn rrascht um ¬ ehemaligen zum ersten chdringliches in welchem tentäter auS s Stamm," dieses dick- „Genosse", anerkennen würden. Diese Gegensätze aber können niemals vergessen machen, daß die Zwillingsbrüder von demselben Punkte ausgegangen sind und zunächst auch dasselbe Ziel erreichen wollten. Daß die Anarchisten die Sozialdemokraten eine träge, reaktionäre,Gesellschaft schelten, und diese sich damit revanchiren, daß sie den Anarchismus als eine Abspiegelung des Kapitalismus hiustellen, verschlägt nichts. Die geringe Befriedigung mit unangenehme» Ver- wandten schafft die Blutsbeziehung nicht aus der Welt. Brüder bleiben Sozialdemokratie und Anarchismus, nur mit dem Unterschiede, daß die Anarchisten sich nun anch einmal zur Tafel nicdersetzen möchten, während die sozial demokratischen Führer den Leuten gleich sind, die unwillig werden, daß man sic dabei stört, wenn sie etwas Gutes in Nnhe schmausen möchten. Görlitz, 10. August. Anläßlich des Kaisermanövers werden außer dem Kaiser und der Kaiserin, dem Könige von Sachsen, dem Prinzregenteu von Braunschweig, dem Prinzen Georg von Sachsen, den Prinzen Ludwig und Rupprecht von Bayern uud dem Herzoge Nikolaus vou Württemberg noch folgende Fürstlichkeiten hier erwartet: Prinz Heinrich von Preußen, Prinz Friedrich Heinrich und Joachim Albrecht von Hohenzollern, die beiden ältesten Söhne des Prinzen Albrecht, Prinz Leopold von Bayern, Prinz Viktor von Italien und Prinz Albert von Belgien. Seit gestern Mittag 2 Uhr weilt Her-r Geheimer Ober- Bekanntmachung, die diesjährige» Truppenübungen betreffend. Die diesjährigen Truppenübungen im Bezirke der Königlichen Amtshauptmannschaft Meißen werden voraussichtlich wie folgt ftattfinden: von -er 1. und 3. AbtheUZmg -es Königl. 1. Kel-artillerie-Regiments Nr. 12 Exerzieren vom 17. bis mit 22. August in dem von den Ortschaften Zehren, Alaxpendorf, Ibanitz, Arexta, Graupzig und Raisitz umschlossenen Gelände, von -er Königl. 1. Jnfanterie-Briga-e Nr. 45 Brigade-Manöver vom 24. bis mit 26. Augnst in dem von den Ortschaften Meiszen, Wölkisch, Roitzsch b. L., Berntitz, Lhnrschntz, Graupzig, Raisitz und Ober jahna umschlossenen Gelände, von -er König!. 2. Infanterie-Briga-e Nr. 4« Brigade-Exerzieren vom 17. bis mit 22. August iu dem vou den Ortschaften Wilsdruff, Helbigsdorf, Limbach, Schmiedewalde und Lotzen umschlossenen Gelände und Brigade-Manöver vom 24. bis mit 26. August in dem von den Ortschaften Wilsdruff, Helbigsdorf, Hirschfeld, Barnitz, Löthain, Bnrkhardtswaldei und Sera umschlossenen Gelände, Von -er Königl. 6. Infanterie-Briga-e Nr. 64 Manöver am 25. und 26. August in den von den Ortschaften Bshnitzsch, Gröbern, Oberau, Gohlis, Marschau, Jessen nnd Naundörfel umschlossenen Gelände, von der Königl. 1. Division Nr. 23 Manöver vom 28. bis 31. August in dem von den Ortschaften Dennschütz, Wauden, Lulitz, Nanszlitz, Gohla, Heynitz, Luga, Löthain, Mehren, Mohlis, Schieritz, Zscheilitz uud Lommatzsch umschlossenen Gelände, sowie endlich von -er Königl. 3. Division Nr 32 Manöver am 28. August bei Grstzdobritz. Indem Solches hierdurch bekannt gemacht wird, werden die betreffenden Grundstücksbesitzer aufgefordert, ihre Feldstücke, insoweit dies noch nicht geschehen sein sollte, ivbiel als möglich noch vsr dem Beginne der Uebungen abzuernten. Auch werden die betheiligten Besitzer darauf hingewiesen, daß Llurbeschädiguugon, welche nicht durch die Truppenübungen selbst, sondern auf andere Weise, ft's Besondere dnrch Zuschauer, sowie dadurch entstanden sind, daß das rechtzeitige Abernten unterlassen worden ist, keinen Anspruch auf Vergütung begründen. Eben- st können Arbeiten und Aufwendungen, von welchen die Betheiligten wissen konnten, daß sie durch die Truppenübungen der nächsten Tage wieder zerstört werden mußten, einen Anspruch auf Vergütung bezw. Schadloshaltung nicht begründen. Werthvolle Feldstücke (Raps, Kleesamm, Kraut, Runkeln, Flachs, Zuckerrüben, Karden, Holzpflanzungen) sind mit weithin sichtbaren Strohwischen oder Warnungs- ftfeln (nicht mit Fahnen) zu umstellen, als Zeichen, daß dieselben von den Truppen nicht betreten werden sollen. Diese Markirung hat sich jedoch nur auf mirkliL-msrth- o»lle Feldstücke zu erstrecken. * , Zur Verhütung von Unglücksfällen sind Steinbrüche, Lehm-, Kies-, Sandgruben, tief liegende Teiche und ähnliche Geländehindernisse durch Umzäuuen mit Strohseileu Gütlich zu machen, und Pflüge, Eggen, Walzen u. s. w. während der Manövertage von den Feldern wegzunehmen nnd in Gehöften anfzuhebeu. KU?liesz!icl> wird nc-ch 0ns vor' dem Betreten Ser Leiter, wiesen nnd Gärten unter Hinweis aus die diesfalls in 8 368 Punkt 9 Reichsstrafgesetzbuchs angebrochen Strafen mit dem Bemerken verwarnt, daß jeder Zuwiderhandelnde sich der Wegweisnng und bez. der Arretnr Seiten der kommandirten ^ndarmerie zu gewärtigen hat und daß den zur Wahrnehmung des Polizeidienstes befehligten, dnrch Ringkragen aus weißem Metalle kenntlichen Kavalleriepatrouillen alle Befugnisse eines Gendarmen zustehen. - " " " ngust 1896. Tagesgeschichte. . Wer in der Wahl seiner Vergangenheit nicht vorsichtig Msen ist, sucht sie der allgemeinen Beobachtung zu ent- Nen und den Verwandten, wenn es irgend angeht, zu VRugnen. In solcher Weise benimmt sich auch unsere ^ftaldemokratie, sogar der Blutsverwandtschaft gegen- Kj: sie verleugnet hartnäckig den Bruder Anarchist. R dieser Art Anarchistenboykott hat der „Vorwärts" jetzt dem Londoner Sozialistenkongreß wieder seine liebe Dabei ist das sozialdemokratische Blatt auf den Ge- gekommen, seinen Lesern eine besonders kräftige Be- ^Aührung zu bieteu, indem es den Anarchismus schlank- sg? als Verbündeten des Kapitalismus hinstellt. In dem Zlaideuiokratischeu Centralorgan heißt es nämlich: „Die h^usirte Arbeiterpartei aller Länder ist nachgerade zu , irrkenntniß gelangt, daß Sozialismus uud Anarchis- sich einander ausschließen, und daß der Anarchismus, !>>:. entfernt, revolutionär zu fein, nur eine verzerrte Ab- ^ug des kapitalistischen Gesellschaftssystems ist." — Unbürokratischer Redakteur kann ja an die Leicht- st^'gkeit und an die Mannszucht seiner Leser große An- Üelleu; vielleicht finden sich anch für diesen sozial- gastlichen Ukas Gläubige, aber mit geschichtlichen Ug lwchen Gründen kann die Sozialdemokratie dabei Allwarten. Es ist eine grobe Geschichtsfälschnng, Raupten, der Anarchismus habe mit dem Wesen des Imlsblull für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. -ie Einziehung des innengeummten Antzwegss betreffen-. Es ist beantragt worden, den von Wilsdruff nach NieS«rgru«nbaeh führenden Fußweg, den sogenannten Grumbacher Kirchweg, einzuziehen. Gemäß § 14 Absatz 3 des Wegebaugesetzes vom 12. Januar "1870 wird dieses Vorhaben mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß etwaige Wi! Mneu 3 Wochen unter gehöriger Begründung hier anzubringen sind. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Psg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Marrin Berger m Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion H. A. Berger da;r<vp. Königliche Amtshauptmannschaft. I. V. Meusel, Regierungsassessor. Kapitals irgend welche Berührung. Als der Gedanke des Anarchismus zum ersten Male in der jüngeren sozialen Geschichte populär auftauchte, da geschah es in scharf ab grenzender Weise mit dem Worte des Franzosen Proud- hon: „Das Kapital (Eigenthum) ist Diebstahl!" In dieser Grundanschauung sind sich Sozialdemokratie und Anarchis mus vollkommen einig; sie bekämpfen die gegenwärtige Ge sellschaftsordnung in erster Linie ihrer Eigenthumsbegriffe wegen. Nur über die Wege zum Ziel und über die weitere Entwicklung sind sich die dem Kapitale feindlichen Zwillings brüder nicht einig. Der Anarchismus möchte mit Gewalt das Kapital und die damit verbundene Ordnung stürzen. Auch die Sozialdemokratie hat sich früher zu dem Grund sätze bekannt, daß große Umwälzungen nicht am grünen Tische, sondern im Kampfe auf der Straße, also im Bürger kriege, errungen werden. Seit einiger Zeit aber reden die sozialdemokratischen Führer ihren Piaffen vor es bedürfe nur der politischen Organisation der Arbeiter, um den Zerbröcklungsprozeß der bürgerlichen Gesellschaft zu be schleunigen. Weiter wissen die Anarchisten genau, daß der sozialdemokratische „Zukunftsstaat" zu guusten einiger Führer für alle anderen Leute ein Zuchthäuslerdasein, das denkbar schlimmste Sklaventhum von Leib und Seele, mit sich bringen müßte. Darum erklären die Anarchisten schon jetzt, daß sie nach dem Zusammenbruch der heutigen Ge sellschaftsordnung keinen Herrn, und wäre er der beredteste s. folgt.)