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WWn-EnWckk WM s Donnerstag, den 22. Mai 1902. Nr. 115 VSSSSSSSSSSW) 52. Jahrgang. Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengmnd u. s. w für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Hohenstein-Ernstthal. Ovgcrn crller: Geiireiirde-Ver:wcrltirirgeir der? urnliegerröerr Orrtschcrftctn. «rscheiut Iuseratr jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und ^MW MM M M nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1H5 8M 7^ M 8 MD M M dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk 1,82 frei in's Hans. V / M MM Expeditionen solche zu Originalpreifen. für Hohrnstein-Grnstthal, Obevlungmitz, Gersdorf, Hugo«, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Besuch Loubet's in Ruhland Petersburg, 20. Mai. Dlc Residenz erstrahlt im Festgewand zum Empfang Loubets. Bis zum letzten Haus diesseit und jenseit der Newa liegen bewimpelte Schiffe, um das zahlreiche Publikum aufzunehmen, welches behufs Begrüßung des französischen Geschwaders sich nach Kronstadt begiebt. Die inzwischen günstiger gewordenen Eisverhältnisse gestatten, daß der Begrüßungs akt dort vor sich geht. So früh ist Petersburg selten auf den Beinen wie heute. Das Wetter ist rauh. Die meisten Personen haben warme Hüllen, sogar Pelze angelegt. Die zweistündige Fahrt nach Kron stadt ist heute gerade nicht verlockend, doch ist Vie Betheiligung gleichwohl äußerst zahlreich. Um 10 Uhr soll die Begrüßung dortfslbst stattfinden. Auf der Kconstädter Rhede erwartete das im posante rufsijche Begrüßungsgeschwader, 17 Kriegs 'chiffe unter dem Befehl des Admirals Tschuchnin, die Ankunft der französischen Gäste. Alle Schiffe hatten reichen Flaggenschmuck angelegt, ebenso die zahlreichen Privatfahrzeuge, welche die Rhede belebten, sowie die kaiferlichen Jachten „Standard" und „Pol- Mnajo Swesda". Bald zeigte sich in der Ferne die französische Escadre, voran der „Montcalm" mit flatternder Tricolore, das Flaggschiff des Präsidenten. Als die Schiffe näherkamen, grüßten die Forts von Kronstadt mit donnerndem Geschützsalut, der von den Franzosen lebhaft erwidert wurde. Hüben und drüben erklangen von der Musik die beiden Nationalhymnen. Einen prächtigen Anblick bot die Borbeifahrt des „Montcalm" an der Linic der russischen Schiffe, deren Matrosen in Parade aufgeeatert waren. Von allen Begrüßungsdampfern ertönten nicht endenwollendc Hurrahs, wosür die französischen Matrosen mit Mützen- ichwenken dankten. Während der „Montcalm" vor Anker ging, näherte sich die Kaijerjach: „Alexandria" mit dem Zaren und dem Großadmiral Großfürsten Alexis. Letzterer begab sich aus einem kleinen Kutter an Bord des „Montcalm" zur ersten Begrüßung des Präsidenten. Dieser erschien alsbald darauf, begleitet von dem Minister DelcassS und dem Großfürsten, an Bord der „Alexandria", auf der Schiffstreppe wurde er vom Zaren in herzlichster Weise mit Händeschütteln begrüßt. Der Zar trug Admiralsuniform mit dem Bande der Ehrenlegion, Loubet die übliche Civil- kleidung. Nach der Vorstellung des GeiolgeS trat die Jacht, die neben der Kaiserstandarte die französische Flagge gehißt hatte, die Fahrt nach Peterhof au. Nach der Ankunft der Jucht in Peterhof begrüßte Präsident Loubet die ihn dort erwartenden Großfürsten und schritt darauf die Ehrenwache, welche von der Gendarmerie gestellt war, ab. Alsdann folgte ein Vorbeimarsch, wobei die Musik die französische Hymne spielte. Hieraus nahmen der Kaiser und sein Gast in einem Wagen Platz und fuhren durch den Prrk zum Bahnhof. Hier überreichte eine Abordnung der Stadt Peterhof mit dem Bürgermeister an der Spitze und eine Abordnung der Landgemeinden des Kreises Peter Hof dem Präsidenten Salz und Brot. Sodann suhr der kaiserliche Zug mit den Herrschaften nach Z -s- koje Sselo ab. Die um den Bahnhof ungisammelte Menge brach in laute Hurrahrufe aus. Während der Fahrt wurde im Zuge ein Mahl eingenommen. Vom Bahnhofe in ZarLkoje Sselo fuhren der Kaiser und Präsident Loubet im Wagen naÄ dem Großen Palais, wo die früher von der Kaiserin Maria, der Gemahlin Pauls I., bewohnten Gemächer für den Präsidenten hergerichtet waren. Nachdem die Front der Ehren wache am Haupteingange in den Palast, welche das l. Garde-Schützenbataillon gestellt hatte, abaeschritteu war, begleitete der Kaiser den Präsidenten bis zu dessen Gemächern. Hierauf begab sich der Kaiser nach dem von ihm und der Kaiserin bewohnten Alexanderpalais, wohin Loubet alsbald suhr und dein Kaiserlichen Paare einen Besuch obstaitete. Beim Eingang in das Palais wurde der Präsident vom Ober-Ceremonien- meister empfangen. Von Zarskoje Sselo fuhr Loubet in Begleitung seincs Gefolges noch Garschina. Bei der Ankunft des Zuges wurde die Marseillaise gespielt. Der Präsident begab sich in das Palais zur Abstatt ung eines Besuches bei der Kaiserin-Wittwe und kehrte dann nach Zarskoje Sselo zurück. Im großen Saale des Schlosses von ZarSkoje Sselo begann heute Abend um 7'/z Uhr das Galadiner zu Ehren der französi schen Gäste. Der Zar und der Präsident wechselten dabei bemerkenswerthe Trinksprüche, beide in französi- scher Sprache. Der Toast des Zaren lautete in deut scher Uebersetzung wie folgt: „Indem ich Sie, Herr Präsident, von ganzem Herzen willkommen yeitze, drücke ich Ihnen meinen Wunsch und meine Hoffnung aus, daß Ihr Aufenchalt unter uns Ihnen die beste. Beweise für die Gefühle bieten werde, Vie Frankreich und Rußland miteinander verbinden. Möchten Sie eine ähnliche Erinnerung mit nach Hause nehmen wie die, welche ich und die Kaiserin für alle Zeiten an jene Tage bewahren, die wir voriges Jahr so ange nehm in Frankreich verlebt haben. Ich erhebe mein Gias, Herr Präsident, auf Ihr Wohl und auf die Größe und das Glück des schönen, befreundeten und verbündeten Landes." Alsbald nach dem Trinkspruch des Zaren e.hob sich der Präsident zu einer Erwiderung, deren WoO- !aut nachstehender war: „Sire! Indem ich Ihrer Ein ladung folgte, war es mir besonders angenehm, Ihnen die Glückwünsche Frankreichs zu Überbringer, dar für Ew. Majestät jene Gefühle hegt, deren Ausdruck sie lelbst wahrnahmen. Wenige Stunden haben genügt, damit ich auch meinerseits erkenne, wie das Herz Ruß lands meinem Lande entgegenschlägt. Frankreich wird über diese vollkommene Harmonie ebenso glücklich sein, ivie cs über die Erinnerung, die, wie Sie eben aus- zufprech-n geruhten, Ew. M j-stät und Ihre Majeyäi die Kaiserin ihm bewahren, gerührt sein muß. Swr dankbar für den Empfang, der mir zu Theil wurde, erhebe ich mein Glas zu Ehren Ew. Majestät, Ihrer Majestät der Kaiserin, Ihrer Majestät der Kaiierin- Multer und der ganzen Kaiserlichen Famili ; ich iriuke auf das Glück und dis Größe Rußlands, des aufrich tigen und treuen Alliinen Frankreichs." Due Marmor-Vestibül war mit h-rrlicheu weißen Azaleen geschmückt. Die Tafel, hufeisenförmig gedeckt, glich einer wahren Märcheaszene: soweit dec Bück reichte, nur La France-Rosen. 6000 dieser Blumen waren zur Dekoration verwandt, sie stammten aus den kaiserlichen Orangerien. An der schmalen Seite der Tafel saß der Zar, rechts von ihm Loubet, weiterhin die Zarin-Murter und der Thronfolger. Links vom Zaren erblickie man die junge Zarin, neben ihr der Groß admiral Großfürst Alexis, gegenüber saß der Hofministei Baron Fredericks, neben ihm Delcassä. Vor den hohen Herrschaften prangten wunderbare Arrangements herr lichster Rosen. Entzückende Rosenguirlanden schmückten die ganze Tafel, unterbrochen von seltenen, schweren Sildertafelaufsätzer, Jagdscenen darstellend. Erdbeeren seltenster Größe wechselten mit auserlesenen Süßig keiten. Den Effi't der wahrhaft kaiserlichen Tafel erhöhte das Besteck aus schwerem Golde in Rococostil. Zum Diner waren 200 Personen geladen. Die junge Zarin trug eine kostbare weiße, silbergestickb Toilette und ein strahlendes Diamantendiadem. Das Hoforchester irug röche Gala-Uniform. In Kronstadt fand gegen Abend in der Manege o--r Marinetruppen ein Bankett für die Matrosen des französischen Geschwaders statt, au welchem russische Unteroffiziere und Matrosen theil nahmen. Während des Mahles wurden viele Toaste gehalten. Dann geleiteten die russischen Matrosen die Gäste, mit denen sie die Kopfbedeckungen gewechselt hatten, nach dem Hafen, wo die Musik fpielte und getanzt wurde. Es herrschte sehr animirte Stimmung. Gi« schlimmer Anfang; Die pessimistischen Betrachtungen, welche wir dem Regierungsantritt Alfons XIII. von Spanien giwidmel hatten, haben sich schneller als gerechtfertigt erwiesen, als es uns um des jupeudlichen Königs willen lieb ist! Mitten in die mit der üblichen spanischen Pomp- entfnltung begangenen Thronb-steigungsfeierlichkeiten ist ein düsterer, auch für die Zukunft Unheil künden der Schatten gefallen. Wenn sich auch das erste in Madrid verbreitete Attentatsgerücht, wonach am Sonnabend bei der Fahrt des Königs zu den Cortes auf diesen ein Attentat verübt sein sollte, erfreulicher- weise als ein blinder Alarm erwies und das angeb liche Attentat sich als die verhältmäßig harmlose Kundgebung eines Geisteskranken entpupple, so folgte doch jenem Attentatsgerücht alsbald eine begründetere Attentatsmeldnng, die allerdings glücklicherweise nur von einem vereitelten Attentat Kunde gab. Nach diesen Meldungen hat die Madrider Polizei eine vollständige anarchistische Verschwörung entdeckt, die sich gegen dos Leben des jungen Königs richtete. Dl? bisherigen fechszehn Jahre seines Lebens war der junge Alsvus in strengster Zurückgezogenheit erzogen worden, da die Königin-Mutter Sorge vor Anschlägen gegen das Leben des jungen Königskindes trug, wie ja auch Alfons XIII. Vater, Alfons XII., wiederholt Mordanschlägen ausgesetzt war. Und bei dem ersten Schrick, den sitzt der junge König Alfons gechau hat, ist er nun auch bereits einem solchen Anschlag ausgesetzt gewesen, den nur die Wachsamkeit der Polizei, oder, was in Anbctracht der bewährten — Untüchsigkeit der spanischen Polizei wahrscheinlicher ist, ein glücklicher Zufall vereitelt hat! EL handelt sich bei dem mißglückten Attentat auf den jungen König unverkennbar um einen anar chistischen Anschlag. Die Regionalistcn haben sich mit üner Protestkundgebung begnüg', liidnn etliche Städte, deren Verwaltung in den Händen dieser eine voll ständige Selbstständigkeit der Provinzen erstrebenden Politiker ist, die Vertretung bei den Madrider Festlich keiten verweigerten. Die Karlisten aber wollen offen- dar erst abwarten, wie die Dinge sich unter dem jungen König gestalten, denn di; Protestkundgebung des Thronforderers Don Carlos war nur ein Brillaniseuerw-rk, w lcheS schnell verpufft ist. Im ü-rig'n steht auch im Programm der Karlisten zwar oje gewaltsame Erhebung, aber doch nicht der poli tische Mord in seiner neckten Form. Der eigentliche Anarchismus ist im wesentlichen ein Spczialnaturpeoduki der romanischen Nationen, denn in den germanischen Ländern ist der Anarchismus immer ein Jmporialtikcl gewesen, und er ist hier er- reulicherweise nie recht heimisch geworden; der russische Nihilismus aoec verdankt so ganz anderen Ursachen und Verhältnissen sein Entstehen, daß ec mit dem Anarchismus überhaupt nicht isinsificic- werden ann. Wenn der Anarchismus in den romanischen Ländern besonders gedeiht, so ist das in dem roma nischen Volkscharakter begründet, nicht nur wegen der Leidenschaftlichkeit der romanischen Rasse, sondern auch wegen der stärkeren Neigung zur Auflehnung g.gm sie Regierungsgewalt, wegen der weit geringere, Volksbildung und endlich wegen der elenden Lag: da unteren Volksschichten und des weit geringeren sozialen Verständnisses kec Regierungen und der Besitzenden. Neben Italien har der Anarchismus von jeher in Spanien Anklang gesunden. In der ersten Hälfte der siebziger Jahre war es den Anarchisten in Spanien sogar gelungen, im „großen Stile" zu arbeiten, mdem sie einige Städte L üdspanicns regulär n: ihren Besitz brachten. Alfons Xll., der Vater des jetzigen Königs, war zweimal anarchistischen Attentat v ausgesetzt, doch mißglückten beide, sowohl 1878 das des Böttchers Moncasi, wie 1880 das von Gonzales. Eine umfassende Verschwörung gegen den König, du „Verschwörung dec schwarzen Hand", wurde 1883 aufgedeckt. Die jetzige Verschwörung gegen Alfons XIII. erinnert in der Form ihres Auftretens lebhaft -n jene B rschwörung, von deren Mitgliedern damals vier erfaßt und hingerichtet wurden. Im letzten Jahr zehnt ist Spanien d-r Schauplatz zahlreicher anar chistischer Anschläge gewesen. 1893 sand in Barcelona das vereitelte Attentat gegen Martinez Campos stack, bald darauf wurde das Theater El Lyceo in Barce lona der Schauplatz eines blutigen Bombenattenturcs; 1894 wurde ein Attentat aus den Präfekten von Barc-lona ausgeführt und 1897 fiel dec Minister präsident Canovas einem anarchistischen Attentat zum Opfer. Der junge König Alfons XIII. hat nun bei seinen, ersten Schritt in die O ffen'.lichkeit einen Vor geschmack von der anarchistischen Propaganda be kommen und wir sürchten, daß sich in nicht zu ferner Zeit auch die Sozialisten, die Regionalisten und die Carlisten melden werden, um der Dynastie auf ihre Weise ihre „Huldigungen" darzubringen. Wie dec nahezu 75 jährige Ministerpräsident Sogasta, der für siese Aufgabe zu alt, Ünnd der sechzehnjährige Alfons, der für sie zu jung ist, das leckgewordene spanische StaatSfchiff durch die Scylla und die Charybdis aller dieser oppositionellen und revolutionären Bewegungen hindurchlcnken wollen, diese bange Frage vermögen wir nicht zu beantworten! z« dm Min-MW w dkl MD«. Die vulkanischen Erscheinungen auf der Insel Martinique sind noch nicht geschwunden. Dec Haupt krater des Mont Pelee und neugebildete Krater befinden sich weiterhin in Thätigkeit, doch beginnen die geflüch teten Bewohner des nördlichen Theils der Insel wieder in die H.ümalh zurückzukehren, trotz der unausgesetzt drohenden Gefahr. Die neuesten Meldungen besagen: London, 17. Mai. Das Postschiff „Atrato" prach das Kabelschiff „Pouy?r Quertier" auf der Höhe von St. Pierre an. „Pouyer Quertier" theilte mit, das Beck des Ozeans fei vollständig verändert. Er sand 900 Faden Tiefe, wo bisher nur 300 auf der Karte verzeichnet sind. Eine Neuaufnahme der Meeres- tiefen ist völlig unerläßlich. Die Hoffnung, den Ausbruch einer Seuche aus Martinique zu verhindern, erscheint aussichtslos, ob wohl alle erreichbaren Leichen verbrannt werden. Es ist unmöglich, an Taufende, deren Verwesung bereits sie Luft verpestet, heranzukommen, da die Stellen von noch fließender oder glühender Lava umgeben sind und jede Annäherung unmöglich machen. Zahllose Leichen sind auch ganz oder theilwsife mit Lava oder Asche oedecki. Auf lein Lande fehlt überdies jede G legen- heit zur Auffindung und Beseitigung der Leichen. Dazu fehlen außerdem die Mannschaften, die kaum zur Aufrechterhaltung der Ordnung ausreichen. Die Oifiziere öes dänischen Kriegsschiffes „Val erien" berichten über erschütternde Szenen aus St. Pierre. So sah man z. B. Mütter, die mit dem eigenen Körper ihre Kinder zu schützen versucht hatten. Unweit der Kathedrale befanden sich Wagen, gefüllt mnt Menschen, die augenscheinlich flüchteten, als der Tiod sie erreichte. Man sand auch eine Proklamation d.s Gouverneurs Moutte.-, die besagte, daß keinerlei Gefahr vorhrnsim sei, da ein? g lehite Kommission posuiv' Kenw.uy über die S-chwge hwe. Am nächsten Mo gen war jedes Mitglied dieser Kommiffion um- ^ekommen. Bimeckenswerlh ist, daß lange vor dem Ausbcnch des Püee alle wilden Thiere aus der Nach barschaft verschwanden, während die Hausthierc Zeichen goß:r Angst gaben. — Gegenwärtig gilt als Theorie zutreffend die, daß der Vulkan zunächst gewaltige Mengen tödtlicheu Gases ausstieß, woraus daun die Feuersiröme folgten. Diese Theorie wird unterstützt du ch sic Auffindung unoersehcier Häuser, deren Be wohner sämmttich todt waren. „New-Aoik Heald" meldet aus Fort de France: Die ganze Bevölkerung St. Vincents nördlich der Linie Chateau Bellair bis G-orgestown ist vernichtet. 700 Le chsn sind bereits geborgen. Die eingeborenen Caraidea der ganzen Insel und fast alle Caraiben Westmsienr find durch die vulkam chen Ausbrüche aus- geroilet. Es sijesin nur wenige Caraiben aus Do minika und St. Lucia übrig. Paris, 20. Mai. Senator Knight, welcher öen interimistischen Gouverneur von Martinique, Lhuecre, oci dessen Besuch im Norden der Insel begleitet hat, richtete an den Kolonialminister ein Telegramm, in w-lchem er die Ruhe und Wurde hervorhebt, mit der die Bevölkerung das trancige Eceigniß enrägt. Die Zucker-ohrplantag-m in Mocouba, Basse-Pointe und Le Lorrcun sind in gutem Zustand;. Die Besitzungen in Basse-Psinte sind von dem Unglück völlig unbe rührt geblieben, si: haben weder unter der Eruption des Mont Pele; noch unter Plünderungen zu leiden gehabt. Im Süden hatten die bestellten Ländereren überhaupt nichts durchzumachen. D>e Bevölkerung der Insel ist durchweg genetzt, die A-beck wieder auszu- nehmen. Wann daS geschieht, hängt größtentheils von den Eigenthümern der Besitzungen und deren Stell vertretern ab. Die Bank von Martinique hat den Betrieb wieder ausgenommen Sie gewährt allen denen Kredit, welche genügende Sicherheiten bieten können. Der „L.-A." meldet aus Paus: Der „Matin' meldet aus Fort de France: In den letzten Nächten wurden hier etwa 15 Hefti, e Detonationen, welche von Blitzen begleitet waren, verspürt, gleichzeitig wurde d.'r Ausbruch des Borges stärker. In der Unigegend von Prechcur haben sich neue Krater gebildet. Auf dem fünften Theil der Jni-l ist alles durch Feuer vernich tet; der Rest ist von Asche bedeckt. Die Bewohner der nördlichen Hälfte, welche nach der südlichen gebracht worden waren, kehren wieder nach den Gegenden, in welchen sie früher gewohnt haben, tiotz dec drohenden Gefahr zurück. — Die 25 Kilometer in der Luftlinie