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Riesaer G Tageblatt und Wbeblatt Md Aiueiger). Postscheckkonto: Dresden 15S0 Eirokasse Riesa Nr. SL und Anzeiger (Lideblatt lind ÄN)eigkr». »rahtanschrtst! «Iis». TaS Riesaer Tageblatt enthüll die amtliche« VeiannlmachlMgea der AvltSyauptmannschaft Grobenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meiden. 173. Sonnabend, 26. Juli 1S24, abends. 77. Jahra. Dar Niesäer*TägeblatterscheWtjetze«^«gabendS '/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen PorauSzahlunp, iUr einen Mo"at 2 Mark 25 Pfennig durch Poi'l oder durch Boten. Für den Fall des Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Rachsorderung vor. Anzeigen für die Rümmer de» Ausgabetage» sind bi» S Uhr vormittag» auszugeben und im voraus zu bezahlen: eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. 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Die Einladung Deutschlands zur Londoner Konferenz ist bis zur Stunde noch nicht übergebe» worden. Dagegen trifft die aus London kommende Meldung, wonach die deutsche Regiernna aufgefordert worden ist, «ine Delegation znr sofortige« Abreise nach London bereit»«- halten, tatsächlich zu. Diese Aufforderung ist aber lediglich in einer inoffiziellen Mitteilung enthalten, aus der auch bervorgebt, daß Deutschland als gleichberechtigtes Verband« lnngsmitglied zur Konferenz »«gelassen werden soll. Diese Mitteilung hat in Berlin Befriedigi- ig hcrvorgerufen. Die Regierung Marx-Stresemann, deren n.uenpolitische Position in den letzten Wochen aufs schwerste gefährdet war, ist nun mehr von einer Sorge befreit. Reichskanzler Dr. Marx, der die Führung der deutschen Delegation 1» London übernehmen soll, wenn nicht unvorhergesehen« inner politische Schwierigkeiten seine Anwesenheit in Berlin er fordern, ist der Auffassung, daß eS dringend notwendig ist, in London eine Verständigung über die Durchführung des Gutachtens zn erziele», damit endlich der Zustand dauernder Spannungen und Konflikte beendet werden kann. Ein Scheitern der Londoner Konferenz wäre nicht nur siir Deutschland, sondern für ganz Europa ein Unglück. Die deutsche Delegation werde nach Kräften bemüht sein, an dem Zustandekommen einer Einigung beizutragen, aber sie werde von den grundsätzlichen Forderungen Deutschlands nicht abgehen können, da diese ein Mindestprogramm dar stellen. Man könne schon jetzt voraussebe», daß eS außer ordentliche Schwierigkeiten zu überwinden gibt, ehe die Konferenz zu einem Ergebnis gelangen kann. Verhaudlnngsbeginn voraussichtlich Mittwoch. Paris. (Funkspruch.) Nach dem Berichterstatter des ..Qnotidien haben die französischen Sachverständigen die An sicht ausgesprochen, daß die deutschen Delegierten, die an der Londoner Konferenz teilnehmen, mit den alliierten Delegierte» auf dem Fnste völliger Gleichberechtigung stehen miiffe». Der Berichterstatter nimmt an, daß die Verhandlungen zwischen den Alliierten und den Deutschen am Mittwoch beginnen werden. Paris. (Fnnkipruch.) Wie der Sonderberichterstatter des „Matin" mitteilt, haben die Juristen, die beauftragt sind, die Frage der Beteiligung deutscher Delegierter an der Londoner Konferenz zu prüfen, die zur Debatte stehenden Fragen in drei Kategorien eingeteilt. 1. Fragen, die nur die Alliierten interessieren. 2. Fragen, die ans dem normalen Namen der Ange legenheit heraus gelöst werden können, über die die deutsche Regierung mit der Neparationskommissio» verhandeln soll. 3. Fragen, über die zwischen der deutschen Regierung und den alliierten Regierungen verhandelt werden muß. In die dritte Kategorie fallen vor allen Dingen die Modalitäten der industriellen Räumung des Ruhrgebiets, weil sie nichts mit dem Friedensvertrag zu tun haben, eine Konsequenz des Planes Dawes sind und nur durch die Mit arbeit Deutschlands durchgesübrt werden können. Wenn sich die Alliierten verständigen, so ist die Einladung in Sicht. Pom Foreign Office ist aber eine Mitteilung bis jetzt noch nicht erfolgt. Nächste Volttorrferenz am Montag. )( London. Reuter erfahrt, es sei beschlossen worden, di« nächste Bollkonferen» am Montag abzuhalten. Das bedeute nicht notwendigerweise, daß die erforderlich« Formel gesunden worden sei, aber es sei ratsam, die Abmachungen und die Lage, wie sie sich bisher ergebe, zu besprechen. Die Hauptdelegierten trafen sich gestern früh in Dow- ningstreet. Unformelle Besprechungen und Zusammen künfte mit den Bankiers und anderen finden immer noch statt, aber eS ist unmöglich, irgend etwas wie «inen Fortschritt anzugeben oder zu sagen, welches Ergebnis diese Besprechungen haben werden. Es ist nicht wahr, soweit die britischen Delegierten in Frage kommen, dast irgend «ine Vertagung der Konferenz angeregt worden fei. Unzweifelhaft kann der Juristenausschub seinen Bericht bis Montag erstatten, in welchem Falle di« Frage der Ein ladung Deutschlands wieder ausgenommen werden wird. Im allgemeinen kann die Not« der Konferenz als die eines eingeschränkten Vertrauens bezeichnet werden. Die Ausschüsse haben jetzt alle ihnen zugewiesenen Arbeiten fertiggeftellt und müssen sich nun mit den großen Fragen beschäftigen. «eine Festsetzung der Endsumme tu London. Berlin. Von deutschnationaler Seite ist an die Reichs- regierung die Anregung ergangen, in den Besprechungen in London de» amerikanischen Vorschlag anzünehmen und den alliierten Regierungen nahezulegen, in der Londoner Kon ferenz sich auch gleichzeitig über die Endsumme d«r Re parationszahlungen, die von dem Sachvrrständigen-Tut- achten nicht berührt worden ist, zu einig««. Demgegenüber ist jedoch von der Reichsregierung darauf htnaewiesen worden, daß dieser amerikanische Vorschlag keinesfalls irgend eine Aussicht auf Annahme habe, weil die französische Regierung von vornherein nur unter der Bedingung au der Konferenz teilgenommen hat, daß über die Endsumme und die damit verquickte Gchuldfrag« nicht gesprochen wird. Es würde also Deutschlands Position sehr verschlechtern, wenn die deutschen Delegierten den aussichtslosen Versuch machen würden, diese Fraae anzuschuetden. ES wär« ohne hin schon schwierig genug, die lebenswichtigen Forderungen Deutschlands durchznsechten und man müsse alles vermeiden, was über dieses engbegrenzte Programm hinaus eine Neu belastung der Konferenz bringen könnte. Reue Umgrenz««- des Koufere«zprogramms. * London. Herriot und Macdonald haben sich, wie berichtet wird, darüber geeinigt, daß sich die Konferenz, um sich nicht weiter ins Uferlose z» verlieren, auf die Entscheidung folgender fünf Punkte beschränken soll: 1. Di« Wirtschaftliche Räumung der Ruhr. 2. Die militärisch« Räumung der Ruhr. 3. Die im Januar aktuell werdende Frage der Räumung der Kölner Zone durch die Engländer. 4. Die Frage des individuellen SanktionSrechtS. 5. Die Frage der geforderten 4000 französisch-belgischen Eisenbahner im Rheinland. Herriot soll dabei gesagt haben, daß er in jedem dieser fünf Punkte den englisch-amerikanischen Wünschen so weit wie möglich entgegenkommen wolle, doch müsse er dann, um seine parlamentarische Lage überhaupt halten zu können, einige Konzessionen erhalten. Macdonald verlangt die «MtSrische RSnmnng des RnhrgebietS. Varis. (Funkspruck.) Der Londoner Sonderbericht erstatter der „Ere Nouvelle" will wissen, daß Maedonald in der Vollsitzung vom Montag von Frankreich die mili- tärisch« Ränmung des Ruhrgebiet«- verlange« werde. Die Stellung Herriots zu diesem Punkt scheine noch nicht festgelegt zu sein. Man dürfe ibn nicht durch zu weitgehende Forderungen in Verlegenheit bringen. Nichtsdestoweniger wäre es von größtem Vorteil, wenn dem englischen Vor schlag stattgegeben würde. Die militärische Besetzung des Nuhrgebietes habe nur eine Berechtigung als Sicherung der wirtschaftlichen Besetzung. Die Sitzung des Erste« Komitees abgesagt. London. (Funkspruch.) Dem diplomatischen Korre spondenten des „Daily Telegraph" zufolge wurde die erste Sitzung des Ersten Komitees, das gestern nachmittag zu- sammentreteu sollte, im letzten Augenblick von Maedonald und den übrigen hauptsächlichen alliierten Delegierten ab- gesagt. Man sei der Ansicht gewesen, daß die Kommission zweckmäßigerweise nicht zusammentreten könne, um Formeln, die dazu bestimmt find, die Bankiers zu befriedigen, zu er örtern, bevor eine Vereinbarung zwischen den Bankiers und den alliierte» Regierungen erzielt worden ist. ES bestehe der starke Wunsch unter den zahlreichen Bankiers, der von zahlreichen der alliierten Delegierten geteilt werde, daß so- wohl sranzösische als auch deutsche Finanzhäuser ein Interesse an der geplanten Anleihe nehmen möchten, denn ihre Beteiligung daran würde «ine gewisse Vorsicht und Be ständigkeit m beiden Ländern bewirken. Zur Lage irr Loudon. )( PariS. „Journal des TsbatS" schreibt zur Lage in London, niemand werde bestreiten, daß ohne Verständigung mit den Bankiers der Sarhverständigenplan zusammen- brechen müsse, denn er könne nicht in Gang gebracht werden, wenn di« ihm zugrunde liegende Anleihe nicht ge- linge. Es hätten also Gründe vorgelegen, die großen eng lischen und amerikanischen Finanzleut« zu Rate zu ziehen, und man müsse nur bedauern, daß Herriot nicht daran ge dacht habe, auch die Unterstützung oder den guten Rat von Vertretern der französischen Bnnkwelt in Anspruch zu nehmen. Desgleichen stehe fest, daß den Forderungen der Finanzleute in weitestgehendem Maste Rechnung ge tragen wird«, und daß französischerseits viel geschehen müsse, um gewisse sehr erklärliche Befürchtungen zu entkräften. Man müsse sogar in dieser Beziehung sehr weit geben, da «S nicht dem geringsten Zweifel unterliege, daß eine Operation wie die Rnhrbesetznng nicht zweimal unternommen werden könne, und daß es außerdem im französischen Interesse liege, auf das energischste zu bekunden, daß man nicht mit Hilf« gewisser Kunststücke das wieder in die Hand bekommen wolle, was man ausgegeben habe. Es bandele sich im Augenblick um eine Liquidation, diese könne nur dann günstige Ergebnisse zeitige», wenn sie in Aufrichtigkeit und Loyalität stattfinde. In dieser Beziehung seien die unter breiteten Vorschläge geeignet gewesen, den Geldgebern die umfassendsten Garantien zu bieten, aber die Bankiers seien weiterargangen, und es sei ihnen gelungen, einige Tage hin- durch sozusagen die politische Führung der Konferenz an sich zu reißen. Diese Lage würde, wrn» sie sich nicht änderte, eine augenscheinliche Gefahr darstellen. Die Bankiers be merkten aber nicht die Konsequenzen der einen oder der an deren ihrer Forderungen, sie sähen nicht, daß die Regie- runaen, denen sie gewisse Konferenzen abnotigten, sehr wohl am Tage nach der Konferenz auf einen unüberwindlichen nationalen Widerstand stoßen könnte». Was dürfte von dem Sachoerständigenplan übrig bleiben, wenn in einem oder in mehreren der beteiligten Länder Mintsterkrisen aus- hrächen? ES sei Sache der Regierungen selbst, dieser Mög lichkeit vorzubengcn durch entschiedene Aufrechterhaltung des Grundsatzes, daß die Politik nicht vor der Finanz, volitik znrücktreten Unnc. W kW BM zm SkirMMM Von unscrcm Berliner Vertreter. D-r Kampf, der um die Wiedereinführung der Getreide schutzzölle (eit nahezu einem Monat im Gange ist. bat zu einer Verschiebung der Zollnorlaae der Reichsregieruug geführt. Nach der übereinstimmenden Austastung der Negierungskreise wäre eS notwendig gewesen, die Schutzzoll vorlage noch im jetzigen TagungSalstchuitt deS Reichstages, also fpälestenS Ende Augn^. ni verabschieden. Au dem Widerstand dec Soziestdrmo'rnlie und eine? Teile? der Demokraten dürste dust "('sticht gescheitert sei», aber eS steht einigermaßen seit, das; bereit? im Herbst die Regierungs vorlage im Reichstag zur Verabschiedung vorqeleat werden wird. Tie Gegner der Schutzzölle versuchen noch immer mit allen Mitteln dis Annahme der Regierungsvorlage zu verweigern, aber trotzdem wird im gegenwärtigen Reichstag ein« aus ollen bürgerlichen Parteien mit Einschluß der Nationalsozialisten zusammengesetzte Mehrheit für die Schutzzölle stimme». Die Sozialdemokratie ist entschlossen, die Regierung möglicherweise noch vor dem Herbst zu Fall zu bringen, damit sie nickt imstande sein wird, ihre Zollvorlage schon im Herbst zu verabschiede». Es steht aber mit einiger Sicherheit fest, daß dieses Voraehe» der Sozialdemokratie keinen Erfolg haben wird, weil dann die Parteien des BürgerblockeS sofort eine neue Regiernna auf die Beine stellen würden, die obne sonderliche Unterbrechung der lausenden Arbeiten die Schutzzollvorlage dennoch in kürzester Frist durchsetzen könnte. Die Landwirtschaft hat inzwischen ein Kreditabkommen abgeschlossen, das der Finanzierung der diesjährigen Ernte dienen soll und der Landwirtschaft 13orozentige Zinsen auferleat. Zweif«lloS werden die landwirtschaitlichen Kreise ihren Verpflichtungen nur dann nachkommen können, menn die Rentabilität der Agrarproduktion wieder hergestellt werden kann. Die Gegner der Schutzzölle behaupten, dies werde ohne den Schutzzoll möglich sein, indem man die Ausfuhr deutscher Lebensmittel nach dem Ausland« freigebe und der deutschen Landwirtschaft auf diesem Weae Export möglichkeiten schaffe. Allerdings kann aber noch keineswegs bestritten werden wollen, daß dadurch erst recht eine Angleichung der deutschen LebenSmittelpreise an den Welt markt berbeigrfübrt wird. Solana« di« sozialdemokratisch«» Vorschläge zur Umgebung der Schutzzölle nicht auf einer praktischeren Grundlage aufgebaut sind, besteht kaum irgendwelche Aussicht, daß die Regierungsparteien ihre Haltung zu der kcbutzzollfraqe ändern werden. Von drutschnatlonalrr Seite wird darauf hingewiesen, daß durch die Haltung der preußischen Regiernna eine erhebliche Verzögerung bei der Verabschiedung der Schutz- zollfrage eingetreten ist. Zunächst erreichte eS die preußische Regierung durch ibren Widerspruch, daß in der letzten Sitzung deS ReichSrateS die Schubzollvorlage von der Tagesordnung abgrsetzt wurde. Dadurch wird, zumal sich gegenwärtig der preußische LandwirtschaftSminister Dr. Wendorf auf Urlaub befindet, eine Stellungnahme der bundesstaatlichen Regirrnnaen wesentlich binauSgezögrrt. Zwar baben sich die bundesstaatlichen Vertreter in Bayern, Württemberg, Mecklenburg und Thüringen bereits für die Schutzzölle ausgesprochen und auch der preußische Land wirtschaftsminister bat die Notwendigkeit des ZollschutzeS anerkannt, aber offizielle Beschlüsse können nun einmal nicht gefaßt werden, solange durch das Eingreifen der preußischen Regierung die Behandlung der Zollvorlage der ReicbSreaierung im Reichsrat verhindert wird. ES ist bereits jetzt schon vorauszusehen, daß eS der Sozialdemokratie nicht gelingen wird, ihren Widerspruch gegen die Schutzzölle erfolgreich durchzusetzen. Ob dadurch, wie von industrieller Seite befürchtet wird, eine neue Lohn krise in Deutschland herausbeschworen wird, läßt sich zur Stunde schwer übersehen. Die Bedürfnisse der Landwirtschaft baben jedenfalls für die maßgebenden Parteien den Sius- schlag gegeben, sodaß keineswegs behauptet werden darf, in der Schutzzollsrage habe eS sich lediglich um die Bemilliqunq deutschnationaler Forderungen gehandelt. Die Propaganda der Sozialdemokratie hat zweifellos in weiten Bolkskceiseu große Beunruhigung hervorgerufen, aber es stebt durchaus noch nicht fest, ob zu dieser Beunruhigung irgend welcbcr Anlaß vorhanden sein wird. Auch die Demokraten wolle» in der Schutzzollsrage der Regierung scharf gegenllbertreten, sodaß mit einem Wiederaufleben der jahrzehntelangen Schutzzollkämpfe in Deutschland unter Umständen gerechnet werden muß. Tie Liqiiidiernitg der Renteuvank Berlin, 26. Juli. In dein Plan zur Liquidierung der Rentenbank sind im Laufe dieses Monats wichtige Veränderungen eingetreten. Ursprünglich sollte mit einem einheitlichen Gesetzentwurf die Liquidation der Rcntenmark und die Umbildung der Rentenbank in ein Agrariustnut erfolgen. Von englischer Seite wurde aber der Reichs regierung nabegelegt, den zweiten Teil des Gesetzentwurfes abzutrennen und nur den ersten Teil der Rcpko und dem alliierten Ausschuß vorzulegen, da man sich auf Seiten der Entente für das fernere Schicksal der Rentenbank nicht interessiere. Demzufolge liegt also jetzt der Repko und den Londoner Besprechungen ein Gesetzentwurf vor, der lediglich die Liquidierung der Rentenmark behandelt und zur Zeit noch zu keinem endgültigen Abschluß gekommen ist. Die Umwandlung der Rentenbank ist in einem zweiten Gesetz- «ntwurf behandelt, der nur innerdeutschen Verhandlungen unterzogen werden wird und nur nach seiner Verab schiedung durch de» Reichsrat im August dem Reichst«» »uaeleitet werden soll.