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Warandt, Aossm, Siebenteln und die Awgegenden No » SonnabcnS, oen 2 t Januar ^avr^ ^olzvertteigevung ökort l ^vdiK erst um to 2 Ahr zu beginnen und dann bis 42 /2 Ahr zu dauern hat Fürst ' gentliche^ elcher n«l den Bl^ hätten. . kommen im uirtevü« z)c>»ke 43 Stück Lrlenftämmc von 30—56 cm unterer Stärke gegen Baarzahluug zur Versteigerung. Wilsdruff, den 20 Januar 1899. ku^sisn, Brgrmstr. constad' Fürsten ag folgt. Zuwiderhandlungen werden nach 8 146 s der Reichsgewerbeordnung mit Geld strafe bis zu 600 Mark, im Falle des Unvermögens mit Haft geahndet. Wilsdruff, am 12. Januar 1899 Der Bürgermeister. ein. Die Herren mögen erstaunt gewesen sein, daß dort nichts mehr als etliche Kartoffeln und ein wenig Salz vorhanden war, da sich alles andere Eßbare bereits die Preußen ungeeignet hatten. Doch fügten sich die Offiziere mit Würde in das Unvermeidliche, und delektierten sich an dem einfachen Mahl. Genau so erging es anderen Heerführern, welche das Blankensteiner Pfarrhaus heim suchten. Am schlimmsten scheint es damals den Limbachern er» gangen zu sein. Der in jener Zeit amtierende Geistliche erzählt, man habe ihm Büchsen und Pistolen auf die Brust gesetzt, um ihn zur Herausgabe seiner Habseligkeiten zu zwingen. Schließlich mußte er mit seinen Limbachern die Flucht ergreifen. Alte Mütterchen wurden auf Schub karren, Kinder in Körben fortgeschafft. Selbst die Frau des Predigers war genöthigt zu fliehen, nachdem die Aermste erst vor 24 Stunden eines Kindlein genesen war. Unter dessen ließen die Feinde ihre Wuth an dem Eigenthum der Geflohenen aus. In der Pfarre zerschlugen sie Schränke und Möbel, zerrissen die Bücher, ja sogar an seinem Priester rock fand der zurückkehrende Prediger Spuren, daß man denselben geprügelt nnd zerfetzt hatte. Ebensowenig wurde die Kirche verschont, denn die Barbaren verstümmelten die Orgel und unterhielten mit der zerschlagenen Kirchenthür ihr Wachtfeuer. Noch sei einer des Humors nicht entbehrenden Be gebenheit aus Tanneberg gedacht. Die Einwohner des Ortes hatten von dem Anrücken der Kosaken gehört, und diesen ging ein schauderhafter Ruf voraus. Es wurde den Aevgstlichen des Dorfes gesagt, daß die Kosaken gleich wilden Thieren an Ketten zusammengebunden seien, und nur frei gelassen würden, wenn man sie auf den Feind Hetzen wolle. Etliche behaupteten sogar, die Kosaken hätten anstatt der Lippen Vogelschnäbel nnd dazu kleine, tiefliegende Augen. Der Prediger stellte sie, um seine Gemeinde zu beruhigen, als gutherzige Naturen hin, welche, selbst Familienväter, das Glück Anderer nicht stören würden. — Die Kosaken kamen, und es stellte sich heraus, daß sie zwar keine wilden Thiere, aber doch reckt rohe Menschen waren, und dies werden Alle, auch der Prediger, empfunden haben. Uebrigens vollbrachten die Feinde bis nach Sora hinüber ihre Gräuelthaten. Dort wurde 1813 der Guts besitzer Thamm von einem Infanteristen erschossen, weil ihm derselbe kein Brod schaffen konnte, nnd aus dem Jahr 1809 sei noch erwähnt, daß in Birkenhain ein Bewohner Namens Ruilke von einem Soldaten ermordet wurde, da er sich weigerte, demselben Geld zu geben. Der Soldat aber ward auf der Anhöhe von Wilsdruff kriegsgerichtlich erschossen. gthuun» gleiF gilt giF Kaufst inner den W eben al nkier, , mit Js 1 trotz g zu tri chte iä en do, mn, si sel edel geheiü unge O Mrst-l finster j hon häuf chen hel> das Geli Sonntagsruhe. 'e den § Wiederholte Zuwiderhandlungen veranlassen den Unterzeichneten hiermit einzu- Schw»! ^1-^, daß die fünfstündige Arbeits- und Verkaufszeit im Haubelsgewerbe auf die c"-" Stunden von LV-L2 vtir und 2 — 5 lltir festgesetzt morden ist mit der Maßgabe, daß an den Sonn- und Festtagen, an welchen, wie namentlich während der Wintermonate, der Vormittagsgottesdienst um 10 Uhr noch nicht beendet ist, die Arbeits- und Verkaufszeit am Vormittage OsUtische Rundschau. Deutsches Reich. Im Berliner Residenz schlosse fand als Fortsetzung der Wiuterfestlichmten kaiserlichen Hofe ein Kapitel des Schwarzen Adler-Ordens unter Vorsitz des Kaisers, des erlauchte» Ordens^ statt. Voraugegangen war, wie üblich, die ^""^ur der seit dem letzten Ordenskapitel neuernannten Ritter dreies höchsten preußischen Ordens; der festliche L,ag schloß mit einem Diner für die Ordensritter nn Ellsabcthsaale ab. Der Reichstag hat am Dienstag feine Verhand lungen nach mehrtägiger Pause wieder ausgenommen, und zwar mit der zweiten Etatslesung, welche das Haus die nächsten Wochen über vorwiegend beschäftigen wird. Gleich zu Beginn der Spezialdebatte über den Etat kam beim Etat der Reichskanzlei die lippi'sche Thronfolge frage durch den freisinnigen Abgeordneten Lenzmann zur Sprache. Derselbe griff den Bnndesrath wegen seines vor läufigen Beschlusses in der lippischen Angelegenheit, wo nach sich der Bnndesrath als zuständig zur Erledigung der letzteren bezeichnet, jedoch diese Erledigung selbst als zu nächst nicht dringlich erklärt, scharf an. Abg. Lenzmann gab hierbei nochmals eine gedrängte Darstellung des ge- sammten bisherigen Verlaufes der lippischen Frage, welche er besonders vom staatsrechtlichen Standpunkte aus be leuchtete, betonend, der Bnndesrath sei nicht berechtigt ge wesen, sich für zuständig zur Entscheidung des Konflckts zu erklären; denn er sei kein Gerichtshof, sondern lediglich eine Konferenz von Gesandten, und die könne nimmermehr eine Frage des privaten Fürstenrechtes zur Entscheidung bringen. Er wies noch auf die für das Fürstenthum Lippe uner träglichen Zustände Hill, welche durch die Hinzlchuug der Thronfolgefrage geschaffen worden seien und forderte schließlich die Vertreter der Bundesregierungen, welche gegen den genannten Bundesrathsbeschlnß gesummt, ironn^ auf, doch jetzt im hohen Hause eine rednerische Laiize für ihre Anschauungen zu brechen. Darauf verlas Reichs kanzler Fürst Hohenlohe eine Erklärung, laut welcher er sich auf den Boden des Bundesrathsbeschluffes m lip pischen Frage stellt, sich aber sonst em näheres Eingehen auf dieselben versagt und nur zuletzt die Möglichkeit einer Annäherung der streitenden Theile andeutet. Rack dieser nicht weiter eindrucksvollen EKlärungdes obersten Ne gierungsvertreters ergriff der Zentrum2abgc0»ete Dr. Lieber das Wort, um sich namens seiner Partei Mindestens ebenso sckars wie Abg. Lenzmann gegen die vorläufige Bundesrathsentscheidung im lippischen Streitfall zu wenden, ^e er als nichtssagend und als eine schwere Verletzung des öffentlichen Rechtsbewußtseins charakterisirte. Wie je- /f» I-ugM-D^L>°d°r auch den Reichstag die Zuständigkeit zur Entscheidung in Streitig, keiten zwischen zwei Fürstenhäusern, wie sie gegenwärtig zwischen den beiden L'Pve bestanden. Staatssekretär Graf Posavowsky verlhcidlgte den Bundesrathsbeschluß als ge rechtfertigt und erhob hierbei lebhaften Einspruch gegen die vom Abgeordneten geübte Weise der Kritik des Bundesrathes. Nachdem dann Abg, v. Levetzow (kons) sein Vertrauen und eine gerechte endgiltige Beileg ung des lWpückM Konfliktes bekundet und Abg. Lenzmann seinerseits dem Grasen Posadowsky erwidert hatte wurde die Debatte über den lippischen Fall, die also kein post- iioes Ergebnis; gezeitigt hat, geschlossen, worauf der Etat der Reichskanzlei Genehmigung fand. Die nun begonnene Berathung des Etats des Reichsamtes des Innern wurde kurzen Diskussion zwischen dem Sozialdemokra- ten Molkenbuhr uud dem Uuterstaatssekretär v. Woedtke uver die Unfallversicherung und eine Auseinandersetzung zwischen dem freisinnigen Abg. Beckh und dem Staatssek retär Grasen Posadowskh wegen des internationale» Vogel schutzes abgebrochen. Am Mittwoch erörterte der Reichstag verschiedene Initiativanträge, unter denen sich auch der voml Zentrum wieder gestellte Antrag auf Aufhebung des Je suitengesetzes noch nicht befand. , .... . I Die Budgetkommission des Reichstages sühne ainl Dienstag die allgemeine Debatte über den Pofte lat zul Vaterländische Geschichts- nnd Sittenbilder. von Gerhard König. Aus der Umgegend. Nan druck verboten. Auf Friedrich August U. folgte im Jahre 1763 der Kurfürst Friedrich Christian, welcher jedoch noch in dem selben Jahr an den schwarzen Pocken starb. Nach ihm regierte Friedrich August IU. 1763—1827, der 1806 durch Kaiser Napoleon zum König erhoben wurde. Als wir unser Jahrhundert antraten, wütheten wiederum Krieg in den Fluren Sachsens, und doch, so schauerlich der Verlauf desselben war, wie human wurde er im Vergleich zu dem dreißigjährigen Krieg geführt! So hören wir aus Bischofswerda, daß diese Stadt 1813 saft vollständig in Asche gelegt wurde, nachdem sie vorher von Franzosen und Russen abwechselnd geplündert worden war. Am 19. Mai zog Napoleon mit seiner Armee hindurch, und bei dem Anblick der zerstörten Häuser und der klagenden Ein wohnerschaft, überkam den Kaiser das Gefühl des Mit leides. Er berief den Stadtrath zu sich und versprach ihm, 25000 Thaler zum Wiederaufbau von Bischofswerda zu zahlen. Erhalten hat der Stadtrath freilich keinen Pfennig von Napoleon, immerhin zeugt dieser Fall davon, wie anders die Menschen über die Kriegsgräuel dachten, selbst ein Napoleon, der doch wahrlich ein hartgesottener Sünder war. In jenen Freiheitskriegen hat auch die Umgebung Wilsdruffs viel gelitten. Aus früheren Zeiten sind leider die Urkunden nicht mehr vorhanden. Nur in den Städten konnten sie vor dem Kriegswüthen gerettet werden, während in den Dörfern die Archive, namentlich im dreißigjährigen Kriege, , meist verbrannt sind. Besonders bedauerlich ist dies bet alten Kirchen, wie der in Burkhardtswalde, welche nnzwetfelhaft zu de» interessantesten des Laubes gehört. Von genanntem Gotteshaus wissen wir, daß sich ein an geblich wundertätiges Maritt befand, zu welchem die Gläubigen des Mittelalters ihre Wallfahrten hielten, von denen wir heute noch einen Ueberrest in den jährlich abgehaltenen Jahrmärkten haben. Die Nische, in welcher das Muttergottesbild stand, wird noch in unseren Tagen gezeigt. Aber, wie gesagt, es giebt nur äußerst wenige Urkunden aus uralter Zeit, erst aus der neuern erfahren wir Näheres, und auch dies in lückenhafter Weise. Bevor die große Völkerschlacht bei Leipzig 1813 ge schlagen worden ist, in welcher sich Deutschland von dem v>elschen Tyrannen mit Hülfe Rußlands und Oesterreichs Meile, errang Napoleon am 2. Mai bei Lützen in blutiger schlacht einen Vortheil über die Verbündeten, und nöthigte Mecken zum Rückzug hinter die Elbe. Auf diesem Rück- Mlch der Verbündeten über Wilsdruff, bei dem ihnen b"; französische Heer auf dem Fuß nachfolgte, kam es ,^mmxberg und Blankenstein zum Gefecht. Auf der si^ Ambach zu gelegenen Seite des Triebischthales hatte vcrfoi Arrieregarde der Verbündeten festgesetzt, um die c M Franzosen aufzuhalten, und nun begann in Al, so friedlichen Thal ein heftiger Kampf. Die donnerten, die Flintenschüsse knatterten, aber die Verbündeten doch weichen. Während des Gefechtes verspürten die französischen hohen Offiziere, unter oenen sich Wzxkönig von Italien befand, Hunger, und deshalb kehrten sie in das Tanneberger Pfarrhaus Amtsblatt für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags uno Sonnabends. — Bezugspreis oierteliäyrüch 1 Mk. 30 Ps., surw me Pon oezogen 1 Ml.55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespallene CorpuSzeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. MMM ßl MUrß nFü< f s s