Volltext Seite (XML)
Da« „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint Werktag! ich. Monatl.Bezugspreis und Psg zuzügl. Portr Zeitung für die Orte: KrumhermerSdors, Waldkirchen, Börnichm, Hohndorf, Wilifchthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharfensteiu, Schlößchen Porschendorf t.luRM.Zustellgeb.LOPsg.Bestellungen mm breite Millimeterzeile im Tez werden in uns. GeschästSst., von den Boten, 25 Psg,- Nachlaßstasscl 6 Zister« sowievonallenPostanstaltenangenommen AthkNblall s I P A s ch 0 V U UNd AMAkKkNd ^achweiSgebühr 2b Psg zuzügl. P ihauptmannschast Flöha und des StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt H.gschopau Gemeindrgirokonto: Zschopau Nr. r; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884— Da« Nickovauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Berösfcntlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amts! «ch enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank -. G. m. b. : Fernsprecher Nr. 712 Anzeigenpreise: Die 46 mm breite Millimeterzeile 7 Psg.; die vö mm breite Millimeterzeile im Texttetl Mopauer V Tageblatt und Anzeiger n.- 17S 8«« 81. Jul! 198? 198. von Rivventrov entlarvt ^Moskau r Die deutsche Erklärung zum Scheitern -es kritischen Plans -nrch Mau- ' Der Unterausschuß des Vorsitzenden des Nichteinmi schungsausschusses trat, wie vorgesehen, zusammen. Im Verlauf der Sitzung gab Botschafter von Ribbentrop eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt: Von den 27 im Richteinmischungsausschuß vertretenen Staaten haben sich 26 mit den Grundsätzen des britischen Planes vom 14. Juli sowie mit seiner alsbaldigen Jn- angrisfnahme einverstanden erklärt. Ein Staat hat sich ausgeschlossen: Sowjetrnßland. Es ist wiederholt innerhalb dieses Gremiums und auch von dem britischen Außenminister erklärt worden, daß die drei Teile des britischen Planes miteinander in Zusammenhang stehen und ein Ganzes bilden. Durch die plötzliche glatte Weigerung, den Spaniern kriegführende Rechte znzugcstchcn, hat Sowjctrußland den britischen Plan zum Scheitern gebracht. Am 16. Juli wurde der britische Plan als Diskus sionsbasis von den 27 Mächten angenommen. Auch die Sowjetunion nahm damit einen der wesentlichen Punkte leS britischen Planes, die Gewähruny der'Rechte Krieg führender an Spanien grundsätzlich an. Daß sie dies nicht gern getan hat, sollte sich alsbald zeigen. Es setzte nämlich ein seltsames Spiel in diesem Ausschuß ein, um die Frage der Rechte als Kriegführende allmählich aus dem Gesichtskreis der Nusschußmitglieder verschwinden zu lassen. Der erste An satz hierzu zeigte sich bereits in dem britischen Plan selber. Während die britischen Vorschläge in klarer logischer Reihenfolge aus folgenden Abschnitten bestanden: 1. Wiedereinführung eines Kontrollshstems, 2. weitere zu treffende Maßnahmen, um gewisse Lücken in dem Ueberwachungssystem durch die Gewährung der Rechte Kriegführender zu schließen, und di» Zu rückziehung der Freiwilligen, zeigte sich in dem Teil des britischen Dokuments, das von der Ausführung dieses Planes handelt, bereits in der An ordnung eine willkürliche Abänderung, die mit obiger logischer Reihenfolge im Widerspruch stand. Oes planes Grundlage fehlt In dem britischen Plan bildete nämlich die Gcwäh- knng der Rechte Kriegführender einen Teil des Kvntrvll- schcmas und wurde vollständig unabhängig von der Frage der Frciwilligcnzurückzichung behandelt. In dem Teil des P ancs dagegen, der allein die Durchführung betraf, wurde dieser fundamentale Gedanke des Planes einfach falle», gelaßen. Es wurde jetzt aus rein politischer Rücksicht die Gewährung der Rechte Kriegführender von einer zufric- dcnstellenden Durchführung der Zurückziehung der Frei- willigen abhängig gemacht. Unser italienischer Kollege hat mit Nachdruck auf die Unstimmigkeiten zwischen dem britischen Plan und dem Durchführungsvorschlag hingewiescn und auf der Einhal tung der Reihenfolge, wie sie von dem Urheber des Pla nes, der britischen Negierung, vorgcschlagen war, bestan den. Die Folge waren die schwersten Angriffe in der inter nationalen Presse gegen Deutschland und Italien, die man einfach beschuldigte, das Problem der Freiwilligenzurnck- ziehung umgehen zu wollen und damit den britischen Plan zu sabotieren. In Wirklichkeit lagen die Dinge aber umgekehrt, denn zunächst einmal war die Zurückziehung der Freiwilligen ja unser eigener deutscher Vorschlag und durch die Willkür- Uche und zeitlich völlig vage Abhängigmachung der Ge währung der Rechte Kriegführender vom Frciwilligcn- problcm sollten in Wirklichkeit die Rechte Kriegführender in der Versenkung verschwinden. Die britische Regierung, auf der Suche nach einem Ausweg, stellte dann einen „Fragebogen" auf. In diesem waren die Rechte Kriegführender als Teil der Kontrolle nun aber völlig verschwunden. Sie wnrden dagegen nur noch in dem soeben erwähnten, höchst unklaren Zusammen hang mit der Zurückziehung der Freiwilligen erwähnt. Ten Schleier des Geheimnisses zu lüften und endlich deren wahre Ursache zu bekennen, blieb aber dem Sowjet- Vertreter Vorbehalten, der plötzlich erklärte, seine Negie rung könne einem wesentlichen Teil des britischen Planes, nämlich der Gewährung der Rechte Kriegführender nicht zustimmen. Eine sehr bequeme Methode: Man hatte den britischen Plan als Diskussionsbasts angenommen und damit auch grundsätzlich die Gewährung der Rechte Krieg führender. Dann hätte man 14 Tage diskutiert und allerlei taktische Kniffe angewandt, H»m der Frage der Rechte Kriegführender auszuweichen. Als dann aber endlich Farbe bekannt werden mußte, erklärte man einfach, daß dieser Teil des britischen Planes nicht annehmbar wäre. Die einzig logische Folgerung, die ich aus dieser Handlungsweise ziehen kann, ist, daß der Welt Sand in die Augen gestreut werden sollte und daß man in Wahrheit niemals gewillt war, den britischen Plan zu akzeptieren . Ich kann an dieser Stelle nicht umhin, auch noch ein mal in'aller Oeffentlichkcit auf die Bedeutung hinzuwei- scn, die der Mitarbeit der beiden spanischen Parteien bei unserem Nichteinmischungsplan zukommt. Schließlich sind die Spanier an diesen Fragen ja auch etwas interessiert! Besonders trifft dies für die Gewährung der Rechte Krieg führender zu. General Franco ist ein stolzer Patriot. Er ist der Befreier des Landes von den Mächten der Zer setzung. Er. geherrscht den größten Teil Spaniens. Was wollten wir nun General Franco Vorschlägen? Wir wol len ihm Kommissionen in die Häfen schicken, die ihm die Zufuhren zu seiner kämpfenden Truppe kontrollieren sol len. Wir wollen ihm Kommissionen schicken, die ihm aus seiner kämpfenden Truppe die Freiwilligen abtransportic- rcn sollen. Wir wollen ihm weiter sonstige Beschränkun gen seiner Souveränität zumuten. Täuschen wir uns nicht: Ohne eine Gegenleistung wäre alles dies niemals möglich. Ich glaube, man sollte sich überhaupt ein- für allemal darüber klar sein, daß jede Nichteinmischungsmaßnahme dieses Ausschusses, die spanisches Gebiet berührt oder die die Mithilfe der Spanier erfordert, tn Zukunft immer die Gewährung der Rechte Kriegführender dprch die im Aus schuß vertretenen Staaten bedingt! SöWkllWK Mei« verMWM Abschließend möchte ich die Lage jetzt, nachdem wir alle Antworten zum britischen Plan übersehen, wie folgt zusammensassen: Auf der einen Seite haben sich 26 von den im Ausschuß vertretenen 27 Staaten zu dem Grund gedanken des britischen Planes bekannt. Abweichende Meinungen bestehen allerdings noch über den Zeitpunkt, an dem die Rechte Kriegführender gewährt werden sollen. Auf der anderen Seite hat ein einziger Staat, nämlich die Sowjetunion, den britischen Plan zum Scheitern ge bracht, indem sie einen seiner drei Grundpfeiler zum Sturz brachte. Der Grund für diese Haltung der Sowjetunion ist klar: Sowjetrnßland hat den spanischen Bürgerkrieg be gonnen. Es möchte ihn auch aus seine Weise beendet sehen, das heißt, mit der Bolschewisierung Spaniens. Die Nicht- einmischnng ist diesem Ziele hinderlich. Daher lehnt die Sowjetunion die Rechte Kriegführender ab, wohl wissend, daß damit der britische Plan scheitern muß und der Nicht einmischungspolitik ein Schlag zugefügt wird, von dem sie sich schwer erholen kann. Die Parole Moskaus ist eben Einmischung um jeden Preis. Die Maske, die dieses Spiel verdeckte, ist mit dem hier abgegebenen Beschluß Sowjetrußlands gefallen. Dies hat vielleicht insofern sein Gutes, als die Welt dadurch immer klarer sieht, wer der wahre Störenfried ist. Wir Deutschen wissen seit langem: Wäre Sowjetruß- land nicht da, gäbe es keinen spanischen Bürgerkrieg. Auch die übriae Welt scheint auk dem besten Weg, dies endlich etnzusehen. Der NichteinmischungsauSfchuß jedenfalls sollte diese Tatsache niemals aus dem Auge verlieren. Die uns vorliegende schriftliche Erklärung der Sowjet union zu dem britischen Plan bedeutet für meine Negie rung eine völlig neue Lage. Ich bin der Auffassung, daß cs keinen Wert hat, bei dieser Sachlage in eine Erörterung der Einzelheiten der vorliegenden Antworten einzutreten. Die Stellungnahme meiner Negierung zu dieser neuen Lage muß ich mir daher nach jeder Richtung Vorbehalten. * Botschafter von Ribbentrop hat klar die Schliche Sowjetrußlands dargelegt. Die Sowjets haben die Ver antwortung für das Scheitern dieses neuen englischen Planes, wie sie schuldig sind am spanischen Krieg über haupt. Botschafter von Ribbentrop hat mit seinen Aus führungen, die den guten Willen aller Staaten zur Nichteinmischung hervorhoben und die Weigerung Sowjetrnßlands geißelten, vor aller Welt aufgezeigt, wohin das Streben des Bolschewismus geht. Wird endlich nach dieser Heuchelei der Sowjets, wie sie sich äußerte in der einstweiligen Annahme des englischen Vorschlags und der jetzigen Ablehnung, erkannt werden, auf welcher Front der Störenfried steht? Sowjetrnßland hat nicht nur kein Interesse an der Nichteinmischung, son dern will mit der Brandfackel Spanien das ganze Europa in Flammen setzeir. Das wird jetzt deutlicher denn je zuvor. , Ergebnisloser Verlauf Nichtcinmischungsausschuß vertagt Die Sitzung des Nichteinmlschungscmssclsusses wurde nach dreistündiger Beratung ergebnislos abgeschlossen. Dem Vorsitzenden wurde auhcimgcstcllt, eine neue Sitzung ein- znberufcn. Ein unteilbares Ganzes Eden über den britischen Plan vor dem Unterhaus Im englischen Unterhaus fand anläßlich der Ver tagung für die Sommerpause eine außenpolitische Aus sprache statt. Sie wurde von Oppositionsführer Attlee eröffnet, der — wie nicht anders zu erwarten war — die Gewährung der Rechte Kriegführender an die spanischen Streitparteien ablehnte. Attlee wiederholte dann die be kannte Fordernng der Labour-Opposition, den spanischen Konflikt dem Völkerbund znr Behandlung zu übergeben. Auch den neuen chinesisch-japanischen Konflikt möchte Attlee vor den Völkerbund gebracht sehen. Lloyd George schloß sich dann den Gedanken AttleeS an und forderte auch seinerseits die Einberufung des Unterhauses, wenn Franco als kriegführende Macht anerkannt werden sollte. Außenminister Eden ging zunächst auf die Beschul- diguugcn Lloyd Georges gegen die Rcgierungspolitik ein, kam dann auf die Nichteinmischung zu sprechen und be tonte, daß die englischen Vorschläge als Ganzes stün den oder sielen. Die englische Regierung könne irgendeiner größeren Abänderung, durch die das Gleich gewicht der Vorschläge gestört würde, nicht zustimmen. Es fei die Absicht der britische» Regierung, die Nicht einmischung so lange fortzusetzen, solange die Nationen Europas als Ganzes bereit seien und den Wunsch hätten, dasselbe zu tun. Er könne, so fuhr Eden fort, sich kaum vorstcllen, wie unter den gegenwärtigen Umständen die Nichteinmischung gerettet werden könnte, wenn der eng lische Plan scheitern würde. England würde den Zusam menbruch der Nichteinmischung bedauern. Es würde eine völlig neue Lage schassen, in der alle Grenzen offen und alle Hindernisse für Menschen- und Materiallieferung be seitigt wären. Abschließend kam der Außenminister auf die Lage im Fernen Osten zu sprechen und erklärte, daß diese sich in den letzten Tagen noch verschlechtert habe. Moskau ohne Maske Torpedierung des NichtcinmischungSausschusseS Moskau bat jetzt endgültig die Maske vom Gesicht genommen. Es hat vor aller Welt bekannt, daß es an dem Sieg des Bolschewismus in Spanien interessiert ist und hat die Verantwortung auf sich genommen, daß die Nichteinmischung in die Brüche geht. Während alle im Nichteinmischungsausschnß vertretenen Mächte den eng lischen VermiNlungsvorschlag gebilligt und höchstens kleine Sonderwünsche angemcldet haben, hat der Sowjet- Vertreter Maisky rund heraus erklärt, daß Moskau gar nicht daran denke, General Franco das Recht einer krieg führenden Macht zuzubilligen. Wie ans der Londoner Presse hervorgeht, haben der englische Außenminister Eden und Ministerpräsident Chamberlain in Unterredungen mit dem Sowjctbot- schaster versucht, den sowjetrussischen Standpunkt zu än dern, aber sie haben keinen Erfolg gehabt. Moskau will eben den N i ch t e i n m i s ch u n g S a u s s ch n ß sprengen, damit es völlig freie Hand in Notspanien hat und künftig unverhüllt Truppen nnd Waffen den Spa- nienbolschewistcn znr Verfügung stellen kann. Wie aus englischen Blättern hervorgcht, hat der Sowjetbotschafter auch noch andere Forderun gen gestellt, die unerfüllbar sind und die Absicht erkennen lassen, dem englischen Plan auf jeden Fall Schwierigkeiten zn machen und zum mindesten die Verhandlungen zu ver zögern. Selbst die Pariser Presse, die doch sonst im»,er zn den: französischen Bundesgenossen Sowjetrnßland steht, macht Moskau den Vorwurf, daß es die Nichteinmischungs- Verhandlungen torpedieren wolle. Deutsche Kunst in Pans Der Pavillon der Schönen Künste eröffnet Auf der Weltausstellung in Paris wurde mit dem Pavillon der Schönen Künste neben der französischen, schweizerischen nnd tschechischen auch die deutsche Aus stellung eröffnet. Die deutsche Schau soll einen kurzen Ueberblick über das Schaffen unserer zeitgenössischen Künstler geben nnd bietet in guter Auswahl Oelgemälde, Skulpturen und Modelle und vor allem Graphiken.