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Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. U. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— z mit Zutraaen; rinzelne Nummer 10 Rpfg. s :: Gemeinde-Verbands-Glrokonto Nr. 3 :: t Fernsprecher: Amt Dipooldiswaide Nr. 403 : :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enlhätt die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschast, des Stadlrals und des , Finanzamts Dippoldiswalde Montag, am 25. Oktober 1937 Nr. 249 ! n»,»joeiu>relt: Dt« 46 Millimeter breite - Mittimeterz«lle 6 NM; s I Millimeter breile Millimeterzelle 18 Rpfg. - :: Anzeigenschlust: 10 Ichr vormittags. .. , : :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. .. I 193. Jahrgang klus -er Heimat un- -em Sachfenlan- Dippoldiswalde. Um die Wochenwende war nach allen Meldungen der Wetterwarte auch mit einem Witterungs wechsel zu rechnen. Das schöne Wetter, die sonnigen Tage zu Wochenbeginn, sollten vorüber sein. Und richtig,- am Sonntag früh war die Straße regennaß und drohendes Ge- wölk stand am Himmel. Aber die Kraft des FöhnS war noch nicht gebrochen. So kam denn auch wiedex Aufheite rung, und wenn am Nachmittag auch mehr und mehr die Sonne hinter Wolken verschwand, erst in den Abendstunden kam der Regen wieder. Die Veranstaltungen des Tages waren regenfrei. Nun sind ja die Oktober-Sonntage nicht mehr zu großen Fahrten angetan, aber dieser Sonntag brachte uns doch infolge der Prüfung der Freiw. Feuerwehr recht viele Gäste, Feuerwehrmänner, die sehen wollten, waS die Wehr der Bezirksstadt leistet. Auch sonst war noch mancher Besuch in der Stadt. Die Zahl derer, die ins Ge birge fuhren, war nicht mehr groß; nach Frauenstein fuhren noch manche zur Kirmes. So schön und so warm in der ver gangenen Woche auch die Sonne schien, sie kann uns doch nicht mehr darüber hinwegtäuschen, daß es Herbst ist. Ge rade in der vergangenen Woche, in der an mehreren Tagen morgens fast Gefrierpunkt war, ist das Laub mit Macht von den Bäumen gefallen. Es wird licht unter den Laubbäumen; die Blätter, die so rot- und gelbgolden den herbstlichen Wald zierten, sind ein Spiel des Windes geworden und liegen zer treten und schmutzig auf den Straßen. Auch an der Tal sperre ist Ruhe eingezogen. Es ist im Wasser zu kalt und zum Paddeln und Segeln fehlt auch die rechte Lust, trotzdem infolge des Regens in der voroergangenen Woche sich der Wasserspiegel wieder etwas gehoben Hal und noch immer reichlich Wasser zufließt. In acht Tagen sind wir schon im November, dem Monat, von dem man behauptet, daß er -er trübste des Jahres ist. — Auf der Reichsstraße Dresden—Zinnwald hat sich un, die vergangene Mitternacht ein Verkehrsunfall zugetragen, der aber anscheinend schlimme Folgen nicht hatte. Als der Nacht- Autobus von Dresden Halbwegs Wendischcarsdorf, Abzweig Reinberger Straße, war, stand ein Kraftwagen mit brennen- den Scheinwerfern in der Wiese, ein zweiter hing am Graben rande. Ohne die Gendarmerie erst zu benachrichtigen, ist man wahrscheinlich in gutem auseinandergegangen. Näheres ist nicht zu erfahrens MppoldlSwalde. Nach 4 Jahren sind Gnt - ley' s Lilipu taner wieder hierher zurückgekehrt und geben ein kurzes Gast spiel in der „Reichskran«". In der Zwischenzeit sind sie weit in der Welt herumgekommen und haben auch viel gelernt. Ihre Lei stungen find noch wesentlich bester, als bei ihrem letzten Auftre ten, sie stehen im umgekehrten Verhältnis Mr Größe der kleinen Künstler. Das beweist auch, Latz sie jetzt auf länger« Zeit für den Zirkus Sarrasoni verpflichtet worden find. Es ist gewiß nicht - leicht, ein abendfüllendes Programm zu bieten, aber sie schaffens mit Leichtigkeit. Und viel Abwechselung ist dabei. Sehr gut wa ren die Vorführungen M Pferde, ganz gleich, ob es dt« niedlich« Kunstreiterin gleich zu- Programmbeginn auf ungesatteltem Pferde oder die kleinste Reiterin war, die dann vom weiblichen August glänzend parodiert wurde, vor allem aber auch die 4 Kunstreiter nahe am Ende der Vorstellung. Deren Vorführungen hallen einen Vergleich mit' den besten Zirkusnummern aus. Der Dressurakt mit einem Pony war recht gut, das Tier folgte den Weisungen seines kleinen Herrn aufs beste, und auch der Awergesel läßt in Bezug auf Folgsamkeit nichts zu wünschen übrig. Line größer« Zahl Tünz«, die die kleinen Künstler aufführten, brachten Ab- wechselung ins Programm und Ermüdeten trotz der Vielzahl kei neswegs. Aber auch Akrobatenkünste wurden geboten, wobei man staunen konntd über die Leistungen der kleinen Gesellschaft. Weit über 2 Stunden lang folgte ein« Vorführungsnummer der anderen und imm«r wieder-neues. Den Besuch bei den Lilipu tanern werden deren Gäste nicht bereut haben. Dippoldiswalde. Der am 26. September 1910 in Friedland geborene Bruno Spitzner wurde im September ds. 5s. erneut beim Betteln In Höckendorf aufgegriffen. Die Hauptverhandlung vor dem hiesigen Amtsgericht ergab, daß er seit längerer Zeit ziel- und planlos Im Lande umherwanderte und aus Arbeitsscheu lediglich von Almosen lebte. Das Gericht verurteilte ihn wegen Lancstreichens unter Anrechnung der erlittenen Untersuchungshaft zu 6 .Wochen Host und ordnete seine Unterbringung in ein Ar beitshaus auf die Dauer von längstens 2 Jahren an, um ihn zur Arbeit anzuhalten und an ein gesetzmäßiges und geordnetes Le ben zu gewöhnen. — Weiter wurde gegen den erheblich vorbe straften, am 13. 3. 1908 geborenen Kurt Mühle aus Oberhäslich verhandelt. Er halte im Winter des letzten Jahres In der Werk statt eines Schmiedemeisters In OberhäÄich gelegentlich Arbeiten verrichtet. Etwa im März 1937 entwendete er aus echer in der Werkstatt befindlichen Sparbüchse (Sparrn«ter) einen Betrag von etwa 1,70 RM. Das entwendete Geld gab er, da er vermutete, daß man ihn bei der Wegnahme gesehen hatte und nun gegen ihn Strafanzeige erstattete, dem Eigentümer zurück. Seinem Vor- ! bringen, er habe dem Eigentümer der Sparbüchse gegenüber nur ! Wirtschafls- und Sozialpolitik EiMMMMM der 4. kmMstsgW der MWltW AM der DeMm ArdMmt ngster Fühlung mit den Betrieben, um ihnen für die Durchführung des Leistungskampfes behilflich zur Seite Die 4. Gauarbeitstagung der Gauwaltung Sachsen »er Deutschen Arbeitsfront in Leipzig, die durch die stufte Tagung der Arbeitskammer des Gaues Sachsen am Sonnabendvormittag eröffnet wurde, die neunzehn Son- »crtagungen der Neichsbetricbsqcmeinschaften und die oauptkundgebung am Sonntagvormittag wurden be herrscht von dem Ausdruck der Einheit und der Steigerung »er Leistungen, nicht nur in arbeitsmäßiger Hinsicht durch Steigerung der Erzeugung und ihres Wertes sondern ,uch durch Steigerung der Sozialpolitik, denn im »atio- mlfozialistischen Deutschland Stehen Wirtschaftspolitik rnd Sozialpolitik nicht mehr trennend gegenüber son- »crn in engster Verbindung zusammen. Nachdem Oberbürgermeister Dönicke die Teilnehmer »er Tagung der Arbeitskammer des Gaues Sachsen im kamen der Stadt Leipzig begrüßt hatte, kennzeichnete »er Gauobmann der DAF. und Leiter der Arbeitskammer Lachsen, Peitsch, die Aufgaben und die Arbeit der llrbeitskammer und eröffnete mit der Arbeitskammcr- agung die 4. Gauarbeitstagung der DAF. im Gau Sach en. Er stellte mit Genugtuung fest, daß von den 80VV0 Betrieben, die sich im Reich am Leistungswcttkampf beteiligen, auf den Gau Sachsen 9008 Betriebe entfallen. Vese hohe Zahl beweise, daß die sächsischen Betriebsfüh- er treu zur DAF. und damit zur Partei stehen. In allen kreisen des Gaues stehen die Amtswalter der DAF. in Der Gauobmann verpflichtete eine Reihe neuer Mit- ilieder der Arbeitskammer, und zwar solche Volksgenos- en, die sich auf dem Feld der Arbeit auszeichneten, so Betriebssichrer und Obmänner aus den drei sächsischen Musterbetrieben, deren Fahnen vor der Rednertribüne landen. Diese neuen Mitglieder sollen auf Grund ihrer Leistungen als Vorbild für andere Betriebe herausgestett t oerden. Außer diesen neuen Mitgliedern wurde auch steneralarbeitsführer von Alten verpflichtet. Der Betriebsführer verantwortlich! Der Leiter der Wirtschaftskammer Sachsen und Prä- -ocnt der Industrie- und Handelskammer Dresden, Direk- or Wohlfahrt, betonte für die gewerbliche Wirt- chafk ebenfalls die Gemeinsamkeit des Handelns und Wollens in den Betrieben. Für das Gedeihen des Betriebes trage der Setriebsfichrer die Verantwortung ebenso wie für das Dohlder Gefolgschaft. Der Unternehmer onue nur dann als wahrer Führer gelten, wenn er sich fte sozialistische Gesinnung zu eigen macht, ür die Betricbsgemeinschast lebt und für sie kämpft und »urch sein Vorbild zu mustergültiger Leistung anspornt; rr müsse Ansehen nach unten gegenüber der Gefolgschaft ind Verantwortung nach oben gegenüber dem Staat be-! beweisen wollen, daß man aus dieser sehr leicht Geld entnehmen könnte, konnte LaS Gericht keinen Glauben schenken und warf gegen Mühle wegen einfachen Diebstahls im Rückfälle ein« Ge fängnisstrafe von 4 Monaten aus. Dippoldiswalde. In der Stadt Dippoldiswalde wurden in diesem Jahre 950 Stück Pilz- und Beerenscheine, gegenüber 724 im Vorjahre, ausgestellt. Dresden. 4 0 Iahre IN. 1 7 7. Ini Jahr 1897 cnt- tand das 12. Sächsische Infanterie-Regiment 177, das ctzt die vierzigjährige Wiederkehr seiner Gründung festlich »eging. An der Wiedersebensfeier nahmen tausende che- nalige Angehörige des Regiments mit ihren Fcldkom- nandeuren, Generalmajor a. D. von Witzleben und Oberst leutnant a. D. Kruspe, teil. Den Festgottesdienst und die Predigt hielt der frühere Divisionspfarrer Oberkirchenrat Keuter ab. Nach dem Gottesdienst wurde das Erinnc- mngsmal am Eingang zur ehemaligen 177er Kaserne zeweiht. An der Feier nahmen der Kommandierende Veneral des IV. Armeekorps, General der Infanterie List, und viele hohe Offiziere des alten Heeres und der lenen Wehrmacht teil. Das MG.-Bataillon 7 stellte eine Zahnenkompanie, die die alten Bataillonsfahnen des 177. Regiments führte. Die Weiherede hielt General - najor a. D. von Witzleben, der der 3376 Gebliebenen des kegiments gedachte, und übergab das Denkmal in die Obhut des Kommandeurs der Kriegsschule Dresden, Ge neralmajor Lemelfen. Im Vorbeimarsch rückten mehrere kaufend Mann der alten Kameraden des Regiments unter ren Klängen ihres Parademarsches an den früheren Kom- nandeuren vorüber. Freiberg. Schwerhörige verunglückt. Ans -cm mit Warnkreuzen und Warnungstafeln ausgestattc- icn Röthenbacher Bahnübergang wurde die Frau Croszcz ms Klingenberg von einem Personenzug angefahren und ichwer verletzt. Die Fran hatte wegen ihrer Schwerhörig keit die Warnsignale des Lokomotivführers nicht wahr- zcnommen, aber auch die sichtbaren Warnzeichen nicht »eachtet. Chemnitz. 100 Jahre Staatsbauschule. Die )er Staatlichen Akademie für Technik angcschlossene Ltaatsbauschule konnte jetzt auf ein hundertjähriges Be- itchen zurückblicken. Das Jubiläum der Schule, die zu den iltesten Staatsbauschulen in Sachfcn gehört, wurde festlich begangen. Zschopau. T'eu r e U n v o r s t ch t i g k e i t ! Ein Ein wohner brannte sich beim Suchen einer Motorstörung an seinem Wagen eine Zigarette an. Durch die Zigarette mtzündeten sich ani Vergaser Benzingase und in wenigen Augenblicken stand der Wagen in Flammen; er brannte pollkommcn ans. Marienberg. Vorsicht auf der Straße! In Pockau wurde eine heimkchrende 76jährige Gutsauszüg- lerin von einem Kraftradfahrcr beim Ucberqueren der Ltraße angefahren. Der Kraftradfahrer zog sich leichtere Verletzungen zu; die Frau starb im Krankenhaus. Plaueu. Arbeitslager der Neichsauto- bahn. Da im Vogtland dank der Wiederbelebung der Wirtschaft Mangel an geeigneten Arbeitskräften für den Bau der Rcichsautobahn besteht und solche aus der Ge gend von Aue, Zwickau und Chemnitz vermittelt werden müssen, macht sich die Anlage eines Arbeitslagers für die Neichsautobahn notwendig. Auf Flur Großzöbern wird ein Arbeitslager für rund 300 Arbeitskameraden von aus- wärts als gemütliches Heim errichtet, und zwar als zweites Lager dieser Art im Bereich der OBK. Dresden. Plauen. Verunglückt. Auf der Oelsnitzer Staats straße wurde oberhalb Reinsdorf der Arbeiter Willi Pfeil besinnungslos neben seinem Fahrrad aufgefunden; er starb am folgenden Morgen. Der Verstorbene prallte vermutlich auf der Heimfahrt von der Arbeitsstätte gegen einen Abgrenzungspfahl. SMmör-erin zum To-e verurteilt DaS Schwurgericht in Dresden verurteilte die !9jährige Frau Emilie Pechatz aus Rottwernsdorf bet ßirna wegen Giftmordes, begangen an ihrem Mann, zum kode. Der 33jährige Geschirrführer Pechatz starb im Juli rach längerer Krankheit unter verdächtigen Umständen. !luf Grund umlaufender Gerüchte wurde seine Frau am Oeisetzungstag auf dem Friedhof verhaftet. Die Leichen- intersuchung förderte Arsenspuren zutage. Es wurde fest- zestevt, daß die Frau mit einem Schlosser ein Liebesver- lältnis unterhielt. Sie behauptete,»ihr' Mann habe sich ras Gist verschafft, nm Selbstmord zu begehen. Ein Brief ms dem Gefängnis an ihre Mutter schaffte trotz dauern- >em Leugnen der Fran insofern Klarheit, als ihr Schuld- »ewutztsein daraus hervorging: außerdem konnten am Ltzgeschirr Arsenspuren fcstgestellt werden. Wettervorhermyr -es Keichswetter-tenstes Antgabeorl Dresden für Dienstag: Etwas auffrischende südliche bis südwestliche Winde. Zuneh mende Bewölkung, -och keine wesentlichen Niederschläge. Mild. Wetterlage: Nachdem es gestern bei vorwiegend bedeck tem Himmel zunächst nur zeitweise zu meist schauerartigen Regen fällen kam, setzten in den Nachtstunden mit dem Eindringen küh ler Meeresluftmassen erneut stärkere Niederschläge ein. Dies« hielten verschiedentlich die. ganze Nacht hindurch an und zwar be? sonders in Gebirgsnähe recht erheblich. Die Aufheiterung, die sich heule einstellte, wird nicht von langer Dauer sein, da eine am südlichen Ausgang des Kanals gelegen« Slörung allmählich au^ uns«r Gebiet Einfluß gewinnt.