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Amts- und Anzeigeblatt für denkimtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung »»»»<» »»> -« »>»»»«»>«» » « »»» » <»<><*« — > 6czug;preisvierteljährl.1N.1.50cinschlictzl. Z der „Illustr. UnterhaUunesblattL^ und der z kumoristischenBcilage„5eifeiiblajen"inder * ' Expedition,beiunsereulZdtensowicbcivUci! t Keichsposlanstalten. r Tel.-^dr.: Krutsblatt. Berantwortl. Redakteur, Drucker und Berieg« i Emil Hannebohn m Eibenstock. - - _ . . —..—- 68. Iahr-aug. — Iss 147. Dimstag, den 29. Ium ISIS. Fernsprecher Nr. 110. Eibenstock, Larkfelb, hundrhubel, - ^UÜkvlUll neuheibe,Gberftützengrün Schönheide, z Schönheiderhammer, Sosa, Unterstiitzengrün, wiidenthal usw. r^. Zeindliche Stellungen im Westen und Osten genommen. Weiteres Zurückweichen der Ruffen. Ein italienisches Torpedoboot versenkt. Nicht nur, daß unsere wackeren Truppen im Westen alle Angriffe des Feindes erfolgreich bis auf geringfügige Ausnahmen abwehren, gehen sie auch von Zeit zu Zeit angriffsweise vor und entreißen dem Gegner neues Gelände. Auch die gestrige Hauptquar tiermeldung konnte wieder davon berichten. Im Osten fanden nach der am Sonnabend ge meldeten Erstürmung russischer Stellungen bei Og- lenda keine wesentlichen Veränderungen statt, dagegen wurden auf dem galizisch'n Kampfgebiet neue Fortschritte auf dem nördlichen Dnjestrufer und b.'i Rawaruska gemacht. Es wurde gestern gemeldet: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 27. Juni. W c st l i ch e r K r i c g s s ch a u p l a tz. Neben der Kathedrale von A rras stehende feind liche Artillerie wurde vou uns beschossen. Ein Muni tionsivagen flog in die Luft. In den A rgon n e u nordwestlich vou Bienne-le- Chateau wurde ein Grabenstück gestürmt und gegen mehrere feindliche Gegenangriffe gehalten. Nachdem wir auf den Maas höhen in den letz ten Tagen die Versuche des Feindes, sich in den Besitz des ihm am 24. Juni entrissenen Geländes beiderseits der Trauchec zu setzen, vereitelt hatten, überraschten wir den Gegner gestern mit einem Angriff auf den Hö henzug südwestlich vou les Eparges. Er war nach kurzem Kampfe in unserer Hand. Der Gegner machte während der ganzen Nacht Anstrengungen, den Nucken wieder zu nehmen. Alle seine Allgriffe schlugen fehl. Die Angabe in der amtlichen französischen Mittei lung vom 26. Juni über Fortnahme vou 4 deutschen Maschinengewehren bei Bau-de-Sapt ist erfunden. Der Feind ist nach seiner Niederlage dort nirgends bei seinen Gegenangriffen auch nur bis in die Nähe der vou uns eroberte« Stellung gekommen; hingegen hat unsere Beute sich auf 268 Gefangene, 2 Revolverkanonen, 5 Maschi nengewehre, 7 größere und kleinere Mineuwcrfer erhöht. Oestlicher Kriegsschauplatz. Keine wesentlichen Veränderungen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Deutsche Truppe» haben nach hartem Kampfe die Höhen des nördlichen Dujestrnfcrs zwi schen Bnkaczowze (nordwestlich vou Halitsch) uud Cho- dorow gestürmt uud in der Verfolgung die Gegend Hrehorow (Halbwegs Znrawno—Rohatyn) erreicht. Feindliche Stellungen nordwestlich vou Rawaruska wurden von hannoverschen Trup pen genomme n. Wir machten dabei 8 3 00 Ge fangene und erbeuteten mehrere Maschinengewehre. Auch bei dieser Gelegenheit wandten die Russen ihren alten Brauch, unsere Truppen durch Winken mit weißen Tüchern heranzulocken und sie dann niederzuschießcn, an. Diese russischen Truppenteile wurden vernichtet. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Ueber di? letzte schwere Beschießung Dünkirchens wird noch berichtet: Dünkirchen, 26. Juni. Am Dienstag sind auf Dünkirchen und seine Umgegend 45 Granaten ge- sallcn. Nach den ersten Granaten näherten sich deutsche Flugzeuge der Festung, um die Wir kung der Beschießung festzustellen. Die Mehrzahl der Geschosse schlug in Dünkirchen selbst ein. Die Erreg ung in der Stadt war ungeheuer. In Flandern wurden neuerdings Orte von deut schen Fliegern beworfen: Genf, 27. Juni. Der Ort Cassel 'nördlich Hazebrouck) und Umgegend wurde gestern von deut schen Flugzeugen überflogen, die mehrere Bom ben herabwarfen. Ein Gasometer und eine Gasan stalt wurden zerstört. Ein deutsches Flugzeug, das Raketen schleuderte, wurde von der französischen Ar tillerie beschossen. Hazebrouck wurde eoenfalls von deutschen Flugzeugen heimgesücht. Die deutschen Flieger mußten vor dem heftigen Artilleriefeuer kehrt machen: auf dem Rückweg warfen sie noch mehrere Bomben herab. Zwei französische Orte mußten für die Zerstörung deutschen Eigentums büßen: Berlin, 26. Juni. (Amtlich.) In völkerrechts widriger Weise haben am 13. und 31. Mai französische jKriegsschiffe die deutschen Konsulate in den vf- ! fcnen türkischen Städten Alexandrette und v arsa ! zerstört. Zur Vergeltung dieses Frevels und zur Deck ung des Schadens an türkischem und deutschem Besitz wird den französischen Städten Valen eien »es und Roubaix eine Buße von je 150 000 Francs auserlegt. Die großen englischen O f f i z ie r s v e rl u ste sind fortgesetzt Gegenstand von Veröffentlichungen der englisch« Presse: Rotterdam, 27. Juni. Die „Times" veröffent lichen eine Zusammenstellung der Offiziersver luste im englischen Heer während eines Mo nates auf Grund der Verlustlisten vom 26. Mai bis zum 25. Juni. Das Ergebnis ist ein Gesamtverlust von 2440 Offizieren und zwar sind davon 740 gefallen, 1562 verwundet, 137 vermißt. Rechnet man dazu die Verlust«' der Mnrinedivision, die in den oben angeführ teu Zahlen nicht mit einbegriffen sind, jo erhält man für eine» Monat eine Zahl, die größer ist, als die Ge- samttcrlustzifser während des ganzen Burenkrieges, die nur 27.52 betrug, von denen 701 Offiziere als gefallen, 1660 als verwundet und 383 als vermißt angeführt wur den. Die gestrige Verlustliste verzeichnet 258 Offi ziere und 1281 Mann. General Lee, der in den Kämpfen an den Dardanellen verwundet wurde, ist auf Malta gestorben. Die Wahrheitsliebe des russische» Generalstabes be leuchtet wieder einmal folgende amtliche deutsche Veröf fentlichung: Berlin, 26. Juni. Amtlich.) Aus dem Gro ßen Hauptquartier wird geschrieben: Zur Kennzeichnung der Wahrheitsliebe russischer amtlicher Berichte ist folgendes festzustellen: Im russischen Kriegsbericht vom 24. Juni wird u. a. gesagt: Im Süden der Seen von Raigrod haben unsere Borhut truppen in der Nackst zum 22. Juni den Fluß Jegrznia überschritten, das Dorf Kuligi besetzt und eine ganze Kompagnie der Deutschen vernichtet. Da der Obersten Heeresleitung dies Ereignis gänzlich unbekannt war, wurde bei dem deutschen Armeeoberkommando ange fragt. Daraus ging folgende Meldung ein: Der rus sische Angriff aus Kuligi hat sich solgenderm rßrn abge spielt: In der Nacht vom 21. zum 22. Juni griff ein russisches Bataillon das Dorf Kuligi an mit dem Auf trage, unseren dortigen Posten aufzuheben und dann zurückzukommen. Die Russen vermuteten nur Kaval- lericposten dort. Der Angriff gelangte bis an das Drahthindernis der dort stehenden Landwchrkompagnie. Diese wurde durch eine Landsturmkompagnie verstärkt. Beide Kompagnien machten einen Gegenstoß und war fen die- Russen über den Abschnitt zurück. Beute: 104 Gefangene, 110 Gewehre, 14 000 Patronen. Die Rus sen ließen 16 Tote zurück. Eigene Verluste: 1 Man» tot oder verwundet. Die der Einnahme Lembergs vorausgcgangeneu Kämpfe um die Grodckstellung behandelt ausführlich ein weiterer Bericht unseres Hauptquartiers: Berlin, 27. Juni. Ans dem Großen Haupt quartier erhalten wir über die Schlacht um die Grod «k» und Wereschyca-Stellung das folgende Telegramm: In der Nacht vom 1b. zum 16. Juni hatte der Feind vor der Front der verbündeten Truppen den Rück zug m östlicher und nordöstlicher Richtung angetreten. Er ging jetzt zweifellos in seine Stellung an der Wereschyca und in die sogenannte Grodek-Stellung zurück. Die Were- schyca ist ein kleines Flüßchen, da« in dem bergigen Gelände I von Magierow entspringt und dem südlichen Lauf de« Dnjestr -uströmt So unbedeutend daS Flüßchen an sich ist, so bildet es doch durch die Breite seines TaleS und durch die darin gelegenen zehn größeren Seen einen zur Verteidigunq be sonders geeigneten Abschnitt. Was an natürlicher Stärke der Stellung noch fehlte, das wurde durch die Kunst erseht. Diese entfalteten die Russen, so vor allem in der bei Janow nordwärts an die Wereschyca anschließenden Grodek-Stellung, die sich in einer Länge von über 70 Kilometer in nordwest licher Richtung bis in die Gegend von Narol Miakto erstreckt. Lausende von Armierungsarbeitern haben hier monatelang gearbeitet, um «in« Stellung zu schaffen, welche den russischen Ingenieuren alle Ehre macht. Hier hatten die umfang reichsten Abholzungen stattgefunden, Dutzende von Jnfanteriewerken, Hunderte von Kilo metern Schützen-, Deckung«, und Verbindung«, qräben waren «»«gehoben worden. Da« waldige Berg land war völlig umgestaltrt worden. Schließlich zogen sich mächtige Drahtnetze vor der gesamten Wereschyca- und Grodek-Stellung hin. In ihrer Gesamtlage bildete diese Stellung das letzte große Bollwerk, durch welche« die Russen den siegreichen Gegner aufhalten und sein Vordringen auf Lemberg zum Stehen bringen wollten. Das russische Heer erwies sich außerstande, diesen Absichten seiner Führer zu entsprechen. Einem Gardekavallrrierrgiment mit beigegebenen Geschützen und Maschinengewehren gelang «S am 16. Juni, eine auf der Straße Jaworow—Niemirow im nördlichen Abmarsch« in die Grodek-Stellung begriffene russische Jnfanterirbrigade überraschend anzufallen und sie in die Wälder zu zersprengen. Am Abend wurde die Stadt Niemirow erstürmt. Am 18. Juni waren die Armeen deS Generalobersten von Mackensen vor den feindlichen Stellungen aufmarschiert. Tags darauf setzten sie schon zum Sturm an. Am frühen Morgen wurde gegen die Grodek-Stellung, am Abend gegen die Wereschyca- Linie zum entscheidenden Angriff vorgegangen. Sehr bald wurden die feindlichen Stellungen auf den Höhen beiderseits des Soanina-Waldes genommen und 4 feindliche Geschütze erbeutet. Die russischen Positionen auf dem Horoschyko- Berg, der zn einer wahren Fe st ung ausqebaut worden war, wurden gestürmt. Den Hauptangriff führten preußische Garderegimenter. Vor ihnen lag westlich Magierow die vom Feinde besetzte Höhe 350. Schon von weitem erscheint sie, die das Vorgrländc um 50 Meter überhöht, als Schlüffelpunkt der, ganzen Stellung. Zwei Reihen übereinander angelegter Schützengräben mit starken Eindeckungen, Drahthindernissen und Astverhauen vor der Front bildeten die Befestigungsanlagen. Bei Tages anbruch begann der Artilleriekampf, er führte schon um 6 Uhr morgens zur völligen Ausschaltung der russischen Ar tillerie, die sich, wie immer in den letzten Tagen, zurückhielt und sich nur vorsichtig und unter sparsamem Munitionsver brauch am Kampfe beteiligte. Um 7 Uhr morgens konnte die feindliche Stellung für sturmreif gehalten und der Sturm befohlen werden. Die Besatzung der Höhe nahm zwar noch daS Feuer gegen die Stürmenden auf, ohne ihnen jedoch nennenswerte Verluste beizufügen. Die deutsche schwere Ar tillerie hatte ihre Schuldigkeit getan und den Feind so de - moralisiert, daß dieser zwar anfänglich noch schoß, es dann aber vor dem Einbrüche vorzog, das Weite zu suchen. Ueber 700 Gefangene und etwa ein Dutzend Maschinengewehre fielen den Angreifern in die Hände. In den genommenen Gräben lagen allein 200 tote Russen. Inzwischen richtete sich der Angriff auch gegen die Nach barabschnitte. Bald sahen sich die Russen gezwungen, auch ihre sehr starke, nördlich der Straße nach Magierow mit der Front nach Süden verlaufende Stellung k a mp floS zu räumen. Da es gelang, mit dem fliehen den Gegner auch in Magierow einzudringrn und nördlich der Stadt nach Osten vorzustoßen, so wurde auch die Stellung bei Bialo Piaskowa unhaltbar. Die Russen flüchteten zurück und versuchten erst bei Lawry- kow, wieder festen Fuß zu fassen. Am späten Abend nahm rin Garderegiment noch den Bahnhof von Dobrozin ein, auf dem die Russen noch kurze Zeit zuvor Truppen ver laden hatten, und gewann damit die Straße Lemberg— Rawaruska. Die Nachbarkorps standen am Abend etwa auf gleicher Höhe mit den Garderegimentern. Wiederum war -ein Durch bruch auf einer rund 2b Kilometer breiten Front geglückt. Das Schicksal Lembergs wurde hier und an der Wereschyca entschieden Diese Linie wurde am späten Abend, teilweise in den ersten Morgen stunden deS 20. Juni gestürint. EindrutscheS KorpS, zu dem sich an diesem Tage Se. Majestät der Deutsche Kaiser begeben hatte, stUrmte die ganze feind liche Stellung von Stawki bis Bollwerk Bulawa. Seit den Morgenstunden des 20. Juni war der Feind, der stellenweise schon in der Nacht abgezogen war, vor der ganzen Front im vollem Rückzüge nach Osten. Die Ver folgung wurde sofort ausgenommen. Am Abend diese« Tages standen K. und K. Truppen bereits dicht vor den Befestigungen von Lemberg Von: weiteren Rückzüge der Russen in Galizien meldet der Sfterretchifch-ungarifche Heeresbericht vom Sonntag. Die letzten beiden Mel dungen lauten: Wien, 26. Juni. Amtlich wird verlautbrrt: Russischer Kriegsschauplatz. Die Ostgruppe derArmee P s la n zer s ch 1 ug zwischen Dnjestr und Pruth den An stur in weit- überlegener russischer Kräfte neuer- dings ab. Im Verlanfe dieser Kämpfe gelang eS dem Feinde, unser«- Front au einer Stelle zu durch brechen. In mehreren Reihen nachts zum Angriff vorgehend, kam die vorderste feindliche Linie, da sie vollkommen unbewaffnet war, die Hände als Zet Gen der Ergebung hoch erhoben hielt, daher nicht