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Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188612211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18861221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18861221
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-21
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.12.1886
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28«. — 8. IabMvfl. Der jeden Wochentag Abend (mit Datu« des solgenden TageS) zur Versendung gelaMende „Sächsische Landes-Anzeige? mit Mglich einem besonderen Unterhalt lungsblatte kostet monatlich 66 Pfg. (mit Extrabeiblatt Lustiges Bilderbuch <0 Psg.) bei de» Ausgabestellen in Chemnitz und den Vororten, sowie bei den Postaustalten. Für Abonnenten erscheint im 3. und 4. QuartalEisinbahn-zahrplanhefksurSachsen, sowie im 4. Quartal dieWcihnachtsbciaabe Jllustrittes Mresbuch des Landes-ÄuzeigerS und zu Neujahr Jllustr. Landboten-Kalender. Sächsischer «»iikS-MkiStt mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger" Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Dienst»,, 21. DeenUn 188«. Nuzeigendrels de»„Sächs. LaadeS->aztlier"r Raum einer schmalen LervuSzeile 15 Hk. Bevorzugte Stelle (Isvalt. Pemzelle) ö<) Ps. Bei Wiederholung großerAnnoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle mar Jnsertionsbetrag (in Briefmarken) beifügen (leSSilbenCorpuSschrist bilden ca. 1 Zeilch. Annoncenannahme nur bis Vormittag. Verlag: Alexander Wiede, ^ Buckdruckeret, Chemnitz. Theaterstraße S (Ferniprechstelle Nr. IS«. Telegr.-Adr.: Landes-Anzeiger, Chemnitz. Mit täglich einem besonderen Unterhaltungsblatt: i. Sonntagsblatt — 2. Jllustrirtes Unterhaltungsblatt — 3. Kleine Botschaft 4. Sächsischer Erzähler — 5. Sächsische Gerichts-Zeitung — 6. Sächsisches Allerlei. - Ertra-Beiblatt Luftiges Bilderbuch' Amtliche Bekanntmachungen. Aus dem di« Aktiengesellschaft unter der Firma Sächsische Kammgarn spinnerei zu Harthau betreffenden Folio« 148 des Handelsregisters für den Landbezirk des Unterzeichneten Amtsgericht- wurde heute verlautbart, daß laut Beschlusses der Generalversammlung vom 35. September 1886 an Stelle des abgeänderten Statuts vom 27. September 1871 daS Statut vom 35. September 188« getreten ist. Hierüber wird aus dem Statut noch Nach stehende- bekannt gemacht: Alle von der Gesellschaft ausgehenden, in diesem Statute oder gesetzlich vorgeschriebenen öffentlichen Bekanntmachungen und sonstigen Mitthetlungen, welche von den Organen der Gesellschaft an die Aktionäre zu erlaffen sind, gelten al» gehörig erfolgt und rechtsverbindlich, wenn sie einmal in solgenden Blättern: Deutscher ReichSanzeiger, Berliner Börseuzeitung, Berliner Börseu-Lourier und Dresdner Journal veröffentlicht worden sind. Dem Vorstande und AufsichtSrath bleibt eS überlaffen, auch noch andere Zeitungen zur Veröffentlichung aller oder einzelner Bekannt machungen und Mitthellungen zu benutzen. Chemnitz, am 17. December 1886. Königliches Amtsgericht. lieber da- Bermögen de« Schuhmachermeisters Carl Friedrich Wilhelm Schbnert in Chemnitz wird heute am 18. December 1886 Borwittags V«11 Uhr dar Konkursverfahren eröffnet- Der ReibtSanwalt vr. Stadler in Chemnitz wird zum Konkursverwalter ernannt. KonkurSfordenmgen sind bis zum ist da» nn« nicht geschehen; der Antrag, welchen der «dg. Freiherr von Hüne eingebracht, war i» Gegentheil recht zurückhaltend, nnb da anch die übrigen der Trntrnm»partei angehörigen Commission». Mitglieder leine größere Wärme zeigten, so ist e» gekommen, daß gegen die Stimmen von Nationalliberalen »nd Tonservativen die Regierungsvorlage verworfen wnrde. I« K 1 ist die Frieden». Präsenzstärke vermindert (von 468,800 Man» auf höchsten» 450.000 Mann), über 8 2 ist noch keine Einigung erzielt; doch ist «ach dem freisinnige» «»trage die Bewilligung der geforderten Bataillone, E»kadron», Batterien re. in voller Zahl anf drei Jahre (statt sieben gesichert, wen» die Regierung diese« Satz für genügend erachtet. Der KriegSmlnister Bronsart von Echellendorf erklärte diese beide« Fest setzungen aber al» «nannehmbar. So ist den» in erster Lesung eine Verständigung gescheitert. E» wird über diese Abstimmung «och viel Reden» geben; sie ist zwar entfernt keine definitive, denn in der Lommlsfio« hat noch »ine zweit« Berathung stattzufinden, und dann kommt «och da» Plenum de- Reichstage», aber etwa» wirkt ei» solche» Factum doch, 18. Januar 1887 bei dem Gerichte anzumelden. Erwirb zur Beschlußfassung übers ^sonder» da, wo «an ein bereitwilligere» Eingehen de» Reichstage» die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Bläu- »nd seiner Commission anf di« Forderungen der Reich-regierung er dig,rausschuffes und eintretenden Falles über die in 8 126 der KonkurSord- uung bezeichnet«« Gegenstände aus den 4. Jannar 1887 Vormittags 16 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen aus den 4. Februar 1887 Bormittags 16 Uhr vor dem Unterzeichneten Berichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den GemeinsLuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch dt« Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 20. Januar 1887 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zn Chemnitz. lieber daS Vermögen der HandelSsrau Christiane Marie verehel. AuerS- wald in Chemnitz wird heute am 18. December 1886 Bormittag 11 Uhr da- KonkurSversahren eröffnet. Der Rechtsanwalt vr, Liodner in Chemnitz wird zum Konkursverwalter ernaunt. KoukurSsorderungen sind bis zum 18. Januar 1887 bei dem Gericht« anzumeldeu. Cs wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines ander.« Verwalter-, sowie über die Bestellung eines Släubiger- ausfchufseS und eintretenden Falles über die in 8 120 der KonkurSordmmg bezeichnten Gegenstände aus de» 4. Jannar 1887 Vormittag- 11 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen aus den 7. Februar 1887 Vor mittag- 10 Uhr vor dem Unterzeichneten Berichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nichts an die Gemein schuldnerin zu verabfolgen oder zu leiste», auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 30. Januar 1887 Anzeige zu machen. Chemnitz, den 18. December 1886. Königliches Amtsgericht. DaS Konkursverfahren über das Bermögen des BierhäudlerS Theodor Otto Schmidt in Chemnitz wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermin- hierdurch aufgehoben. Chemnitz, den 17. December 1886. Königliches Amtsgericht. DaS Konkursverfahren über daS Vermögen des Kaufmanns Robert Paul Kreßuer, Inhabers der Firma Robert Kreßuer in Siegmar wird, nachdem der in dem BergleichStermIne vom 3V. September 1886 angenommen« Zwangs vergleich durch rechtskräftigen Beschluß von demselben Tage bestätigt ist, hierdurch ausgehoben. Chemnitz, den 17. December 1896. Königliche- Amtsgericht. DaS Konkursverfahren über das Bermögen d-S Kistenfabrikanten Ernst Moritz Buschbeck in Chemnitz wird nach erfolgter Abhaltung de- Schluß termins hierdurch aufgehoben. Chemnitz, den 17. December 1886. Königliches Amtsgericht. In dem CoucurSversahren über das Bermögen des WeißwaarenhändlerS armes Camillo Krebs, Inhabers der Firma Camillo Krebs in Chemnitz, infolge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vorschlags zu einem jwangSvergletche Bergleichstermin auf den 17. Januar 1887, Vormittags 0 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst anberaumt. Chemnitz, den 17. December 1886. Königliches Amtsgericht- Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde hente auf Folium 410 verlautbart, daß Herrn Carl Adolph Hösel in Berlin für die Firma R. Hösel L Co. in Chemnitz Prokura ertheilt worden ist. Chemnitz, am 17. December 1866. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute aus Folium 2967 die am 1. December 1886 errichtet« Firma Gebrüder Paul in Chemnitz (Annabergerstraße Nr. 5) eingetragen und zugleich Verlautbart, daß die Kausleule Herr Gottwald Rudolf Paul «nd Herr Carl Martin Paul in Chemnitz, Besitzer einer Themicalien-, Droguen- «nd Farben- Geschäfts, Inhaber der Firma sind. Chemnitz, am 17. December 1886. Königliches Amtsgericht. Serregraphische Skachrichte«. Bom 19. December. Berlin. Die bereit» an» Hamburg g««eldete Untersuchung wegen Desrandatio« aus der Staattbah» dehnt sich anf größere Kreise an». Hier ist rin Zugsührrr »nd ein Schaffner verhaftet worden. Metz. Da» Hochwasser der Mosel hat »inen sehr hohen Stand erreicht. Zwischen Nodäant und Sierck find weite Lhalstrrckeu über- flnthet; anch von der französischen Grenze wird fortdauerndes Steigen de» Flusse» gemeldet. Neapel. Die Exkaiserin Engeuie ist hier »«gekommen. Madrid. In den spanische» Nordwestprovinzen herrsche« »»- gemein heftig» Stürme. Bei Sa« Sebastian find 23 Fischerboot« nntergegangrn. viele Menschen find ertrunken; anch an andern, Küsten- pnvkte« kamen zahlreich« Schifibrüch« vor. Zwischen -en beide« Lesungen. o Chemnitz, de« 20. Dezewter. Nachdem bisher die Berhandlnnge» der Militärcommission de» Reichstage» eine« sehr langsame» Terlans genommen, ist «m so rascher die Entscheid««- in der ersten Lesung erfolgt. Diese Ent- scheidnng wird enttänscht haben, oder anch nicht, je nachdem die Er- Wartungen gespannt waren. Berschiü>e»tlich wurde in den letzte« Lagen die Berfion verbreitet, die Ansprache de» Prinz Regenten von Bayern an di« Reich»tag»abgeordn,t«u seine» Lande» habe namentlich in der Lentrnm» Partei «ine» derartigen Eindruck gemacht, daß die Mehrheit derselbe« de« Militärgesetz -«stimm«, werde. Für» Erste wartet«. Um so dringender wird «» aber nöthig sei«, die Angelegen heit in aller Ruhe z« verhandeln: anf Streite» und Zanken kommt e» hier nicht an, sondern anf «ine Verständigung «nd dazu gehört vor Allem kalte» Blut und ein mhiger Kopf. ES Hst schon manche» Gesetz in der Tommisfion total gescheitert, da» im Reichstage schließ lich doch angenommen wnrde, und i« vorliegenden Fall« kann «» recht gut ebenso kommen. Die ReichStagScommisfion hat bereits eine« Theil der RegieruugSfordernnge« zngestanden, die von de« Kri«g»minister freilich al» ein Minimum bezeichnet worden find. Leicht wird «S deshalb allerdings nicht sei», ein« Einigung herbeizn führen, aber die Wochen bl» «ach Nenjah», in denen die parlameu torischen Geschäfte doch nun einmal rnhen müsse«, gewähre» ge nügend Zeit zn« Besinne«. Die Frag« ist sehr ernst, nm so reis licher wird jede» Reichstagsmitglied sei« Votum z» prüfe» haben. Auch die ReichSregierung hat Gelegenheit, nochmals die -«stellten Anforderungen genau z« berechnen. Im beiderseitige» Interesse liegt e» nun: Ruhige» Ueberlege« bi» zum Wiederbeginn der Berhand lange» »nd dann schnelle Entscheidung, damit nicht «ehr Zeit «och verloren wird. Politische Rundschau. Tbewnitz, de« 20. December. Deutsches Reich. Die Rrich»tag»kom«isfion wird die zweite Berathung der Mtlitärvorlage wahrscheinlich am 4. Jannar Vormittag» 10 Uhr beginnen. Der prinzipiell« Beschluß der ersten Lesung, welchen der Krieg Smiuister al» unannehmbar bezeichnet«, lautet: »In Ausführung der Art. 57, 59, 60 der Reich»v«rfassuug wird die Frieden-präsenzstarke de» Heere» an Mannschaften für die Zeit vom 1. April 1887 bi» zu« 31. März 1890 anf 441,200 Mann festgestellt. Für dieZeit vom 1. April 1887 bi» zu» 31. März 1888 kann eine Erhöh««« de» Frirdenlprüsenzstätt« bi» anf 450,000 Mann eintrrteu. (Die Regierungsvorlage verlangte 463,000 Man« anf 7 Jahre.) Die Einjährig Freiwilligen komme» anf die Frieden- Präsenzstärke nicht in Anrechnung. Bom 1. April 1887 ab werden di« Infanterie in 518 Bataillone, die Kavallerie in 465 Eskadron», di« Feldartilleri« in 364 Batterie«, die Fnßartilleri« in 31, die Pionnier« in 19 «nd der Train in 18 Bataillone sormirt. Anßrrde« können von dem gleichen Tage an bi» zum 1. April 1888 16 Bataillone Infanterie sormirt werden!" — E» besteht immer «och di« Hossnnng, daß »ach dem Feste eine Verständigung erfolgt. — Die »Nordd. Allg. Ztg." findet sich in di« Brrtagnng der Entscheidnng über di« Militärvorlage bi» «ach Neujahr. Sie schreibt: .Wenn mau sich erinnert, wie schon mehrfach di« Reich-tagkabge- ordneten durch An»- «nd Rücksprache mit ihren Wählern von Ein fiüffen genasen, welche der in de« Fraktionen obwaltende herrsch süchtige Parteigeist hier ans st« genommen, wird man vielleicht weniger bedaner«, daß eine für da» Wohl und die zukünftig« Sicherheit de» Vaterland«» so hochwichtige Angelegenheit ohne Entscheiden»- «nfertl- liegen gelassen und den Zweifel» über die znkünftige Entscheidnng weitester Spielraum gelassen wurde." — Dem Reichstag zngegangen ist der Gesetzentwurf betr. die Fürsorge für die Wiltwen »nd Waisen der Angehörigen de» Reich». Heere» und der Marine und ei» Gesetzentwnrf betr. den Lerkehr «kt Knnstbutter. — A« Sonnabend ist der über Frankfurt a. Mai« und Um- gebung verhängte kleine Belagernngßznstand in Wirksamkeit getreten. Eine Reihe von AnSweisnngeu an» Frankfurt a. M. soll demnächst bevorstehe». — Der drntsche Kronprinz hat am Sonnabend in Brrtretnng de» Kaiser» die Eröffnung de» neue» Muse««» für Völkerkunde in Berlin vollzogen, die vor einem glänzende» Kreise stattfand. — Die Herren von der bnl-arische» Deputation, die Freitag Mittag in Berlin angtlomme« find, habe» iw AnSwärtigen Amt, natürlich anch dem Grafe« Herbert Bi-marck, eine« Besnch abge- stattet, der bekanntermaßen einen ganz private« Charakter trW. I« den nächsten Tagen geht die Deputation nach Pari». — Die spanische Regierung hat ihre Behörden in den west- indische« Eolonien angewiesen, den dentschen Schiffe» auf Grund der Meistbegünstigung-Hansel de» dentsch-spanische« Schifffahrt»« »nd Handelsverträge» dieselben Lortheilr elnznräumen, welche die Ber einigten Staaten von Amerika infolge ihre» letzten Abkommen» mit Spanien erlangten. — Me Bndgetcommiffio« de» Reichstage» hat den Etat de» Au»wärtig«n Amte« durchbrrathe« und dabei anch die Forderungen für die Kolonie« bewilligt. — Heber di« letztere» worden seiten» der Regierung folgend, ErNärungen abgegeben: Di« commerziel« Zukunft Kami«»» liege in dem Eindringen in da» Hinterland, günstig« vor- stöße seien schon gemacht, anch werde Plantagenba« mit Erfolg «in- grleitet. In Togo liege« di« Berhältnifse noch nicht so günstig, doch find di« Beziehungen zu de« Eingeborenen frtnndliche. Li« ein heimischer König soll mit zn, Lerwaltnng herangezogeu werde«, sobald er die nöthige« Kenntniffe erworben hat. I« südwestafrtkanischen Schutzgebiet sehe e» keinr-weg» so unfruchtbar an», wie »an glauben mache» wolle. Zudem habe da» Gebiet ein ausgezeichnete» Klima. Die Nen-Gninea-Kowpagnie berichte selbst über ihre Unternehmung««: Hinzuznfüge« sei noch Folgende»; Der Großplantagenba« werde stch sehr günstig gestalte«, weuu die Arbeiterfrage gelöst worden sei; die Arbeiter würde» au» de» Innern Neu Guinea» und von de« benach barten Insel» beschafft werde» müsse«. DI« ostastikanische Gesellschaft veröffentlich, anch regelmäßige Berichte, die zu vrrtheidigen oder z« benrtheilen nicht «nfgabe der Regierung sei. Doch scheine e», daß auch dort Fortschritt« z« Tage treten würden. »Dir verbündete« Re- gierangrn «nd der Reichstag streben danach, daß all« Ausgaben für die Kolonien schließlich durch die Kolonien selbst gedeckt werden solle«, so daß mit der Zeit die Kolonie« ganz au» de« Etat aurscheiden werde«. Anf diesem Weg« bewegen wir nn» vorwärts, freilich nnr langsam. Es stehe fest, daß wir i« vergleich zu anderen Kolonie« sehr sparsam wirthschaften. — Ans de» Deutschland zng,sprachen«» Insel« der Salowo«»-Gr«ppe in der Südsre ist die deutsche Flagg« grhißt. — Heber di, Verhaftnug eine» französischen Spion» ln Karl»» ruhe wird de» Genaneren berichtet: Der Arrestant Letellier ist Ofsteier im 17. Jägerbataillon in Ehamdervillier»; in seinem Besitz gesunde« wnrde rin zweimonatlicher Urlaub-Paß de» Krieg-minister». Der Ossicier wollt« nach Stuttgart ,eisen. Die aufgrfundenen Pläne solle« de« Rheinübergang bei Maxa« behandeln. Uebrigen» ist mitthril- «ngSwerth, daß de» Betreffende seinen Anfevthalt nicht geheim hielt »nd in größeren Restaurant» verkehrte, indem er vorgab, da» Deutsch« lernen zu wollen. Die Verhaftung wird in Berbludnng gebracht «ft der vor 14 Tagen erfolgte« Verhaftung eine» Sergeanten (Bureau- schreib«), dem di« Besördernng von Schriftstücke« übertragen wckr» di« später an» einer Wirtschaft de« Generalkommando wieder zngr- stellt wurde. — Dentschenhetze in Frankreich. Au» Mühlhausen wird ge schrieben : In letzt« Zeit vergeht infolge der Wied« üppig in» Krant geschossenen chauvinistischen Hetzereien in Frankreich kein, Woche, ohn« daß nicht deutsche Arbeiter ob« Kanfleut« «. s. w., welch« wegen der UnlietenSwürdigkelt unser« westlichen Nachbar« zu« Rückkehr in die Heiwaih gezwungen wurden, hi« ankommeu. Bo« Arbeiter« find die» nicht Einzelne, sondn« oft ganze Grupp,«. Die Dentschenhetzerei, die sich früh« hi« vorzngrweise anf Pari» beschränkt«, hat fich i» den letzten Monaten auch anf di« kleinere» Provinzialstädt« und bi» zur östliche« LcmdeSgrenzr a»»ged«hnt. Daß hierbei selbst Elsaß- Lothringer nicht verschont werde«, ist für die Berhältnifse bezeichnend. Frankreich. Da» französische Ministerium hat nun definitiv für eine kurze Zeit Rnhe bekommen. Am Sonnabend habe« beide Kammer« da» provisorische Budget für zwei Monate bewilligt und fich daranf bi» kommendes Jahr vntagt. — General Bonlang« wird seine Armeereorganisatio«»vorlage gleich naib Neujahr de« Kammer« unterbreiten. DaS jährliche Eontingent wird anf 192,000 Man» festgesetzt darin, wa» die Höhe d« Armee anf etwa 645,000 Man« bringe» würde. Im Kammeran-schuß gab Boulanger üb« die militärische Lag« d« Hauptmächte «nfschlüffe, deren Geheimhaltung beschlossen wurde. Soviel erfährt man jedoch, daß Bonlanger nach seine» «eußernngen an ein« nahen Krieg zu glauben scheint. — Di« Paris« „France" zeigt sich sehr kriegerisch gesinnt. Da» Blatt schreibt: „Die jüngste Red« de» Feldmarschall» Grafen Moltke hat in ganz Europa, namentlich ad« in Frankreich, den Eindruck ein« förmlichen Kriegserklärung gemacht. »Wir werde» Elsaß-Lothringen niemal» wieder h«rau»geben", hat Graf Moltke gesagt. DaS habe» wir anch niemals gehofft; ab« da wir beabstchttge«, diese beide« Provinzen znrückznnehmen, die französisch geblieben find, «nd die nicht» sehnlich« wünschen, al» wieder in vollste« Umfang« französisch zu werden, so steht e» nun unwiderruflich fest, daß der Krieg zwischen Frankreich «nd Deutschland unvermeidlich geworden ist: ein Krieg, d« hente oder morgen, sicherlich aber bei der ersten Gelegenheit znm An-bruch kommen wird." — Dis Post au» Tonki» brachte höchst mv befriedigende Nachrichten über Angriff« von Pirat,« «nd Kämpf« in den Grenzgegrnde». Italien. In der Deputirteukammer in Rom sagte der Krieg»« minister bei der Berathung de» Militäretat»: »Die Kraft d« Nation ist di« Arme« im Felde. Binnen vierzehn Tage« könne« vir eine halb« Million Soldaten für di« erste Linie mobilifiren, mau kann daher vollständig ruhig sein. Unser Heer wird, sei «» allein, sei e» an der Seit« von Berbündeten, die Ehr« der Nation hoch- znhalte« wiffe«. Irgend welche An»fichte« anf «inen baldigen Krieg find ab« nicht vorhanden." England. Di« awtlichr Zeitung veröffentlicht «ine besondere Proklamation, in welch« die Sgrar-Bewegnng in Irland für unge setzlich» für eine verbrecherisch? Brrschwämng «klärt «ntv angekündigt wird, daß all« diejenigen Personen, welch« fich der Bewegung an- schließe«, fich dn gerichtliche» Berfolgnng «»setzen und daß die von den Theiluebweni an der Bewe-nng «hoben« Geld« Vs« de« G«richt»b«hvrden konfiSzirt werden könne». — Da» London« Kabinet beschloß, an die Großmächte ei» Rundschreiben zn richten, in welche« die Aufichten d« englischen Regiernng üb« di« finanzielle «nd militärisch« Lag« Egypten» dargelegt wnrde». Rtttzlattd. I« Pet«»b«rg ist eiue nene bnlgarische Depu tation angekündkgt, deren Führer de» verdächtige Metropolit Klement sei« wird. Sie soll abermals »«suche«, den Tonflict zwischen Bul garien «nd Rußland zu beseitige«. — Die Mittheilnug de» Peters burg« amtlichen Regiernng-anzeiger», welche die Beziehungen z» Deutschland al» gut« bezeichnet und Dentschland ausdrücklich «ine» Frennd Rußland» nennt, hat gewaltige» Anssehen gemacht, «m so «eh», al» bekannt geworden ist, daß kein Gering«,r al» du Lza, elbst der Urheber diese» hochbedentsamen Schritte» gewesen ist. Die Blätter, dl« früher mit ihre« ««»fällen gegen Dentschland so eifrig waren, schweigen nn» gegenüber ganz, versnchen aber dafür Oester reich etwa» am Lenge z» flicken. Allerdings wird di« Agitation noch vorsichtig betriebe«. Spartier». An» Madrid kommt die Nachricht von «inmu Attentat, welche» gegen die ehemalige Königin Jsabella beabsichtigt worden sei« soll. Sin Mann wnrde Nacht» um zwei Uhr betroffen, al» er im Begriff war, in da» Gemach der Königin eiuzndringen. Man glanbt, daß der angebliche Attentäter geisteskrank fei. Orient. Allgemeine» Stillschweigen herrscht gegenwärtig in der bnlgarische« Frage. Rußland hat für» Erste die Landidatnr de» Prinzen Ferdinand von Koburg für de» bulgarische» Thron ab- gewiefrn «nd damit ist Alle» wieder in» Stocken gekommen. Bo«
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