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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.04.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120427023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912042702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912042702
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-04
- Tag 1912-04-27
-
Monat
1912-04
-
Jahr
1912
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Abendausgabe Bezug--Preis Anzeigen Preis MpMerTagMall Handelszeitung Lankkonto: Nr. 214 106. Jahrgang Sonnsbenü, ürn 27. «prtl 1S12 Dkl Ztapellauf des Linienschiffes von 61 ModM lFortletzung in der Morgenausgabe.) »«»»»« von zur 288 ui 73101 11» , 11» , 1'!, 8'84 35,-4 1.31 4'84 ,ck4k. »srbole».) ei', 8»nkgerckZ!i -781 u. 363-366 >, 7«. »I>'4. 731,- 325.- 188.» 117,u 117,88 241,27 85,82 18,18 117,88 754.75 83ekpri»>!e» 11. ri. . ri» V»ftfch«ckk»«t» Lei»»« M. 8s»,»I «1, 8, («!>40!> 31», »e>r 4, Stock V»ft>ch,ckl»»t» Leipii« 838. 1811. 11. 1K4-- 11. rs4i2 r, 1811» 11. 1,88 'I 8,48 8,87 8,17 7,78 1,88 8,48 0,78 8'4 1,78 l"6S2 Lel.'Änscht.r ts ksr l 14694 So fand sie ihr Gatte, als er zu vorgeschrittener Nachtstunde heimkehrte aus dem Klub, in dem er sich erst gar nicht so heimisch fühlte wie sonst, erschien ihm doch das goldige Haupt Adas in dem Dampf der Punschterrine mit angstvoll fragenden Augen, so wie er sie gesehen am Weihnachtstische. Er hatte sich Vorwürfe gemacht, sich einen rück sichtslosen Narren gescholten, zumal als er die ver wunderten Gesichter seiner Klubkameraden bemerkte. Er war der einzige vermählte unter ihnen gewesen. „Wilborg. Sie hier?" „Sich mal an, der Baron!" „Sie junger Ehemann?" so hatten die verschiedenen Stimmen seiner Freunde an sein Ohr geschlagen. Hatte er eine Taktlosigkeit begangen? Das wäre das schlimmste gewesen in seinen Augen. Galt doch für ihn das Wort Tayllcrands: „Uno kauto c'osr plus gu'un eriinL." Fast wollte es ihm so scheinen, als er die Aeuße- rungen seiner Freunde überdachte. Aber fortgeyen? Nein, das litt sein Stolz nicht, nur nie zugcben, wenn man etwas Verkehrtes begangen hat, und ein öffent liches Zugeständnis seines Fehlers wäre fetzt das Verlassen des Freundeskreises gewesen. Aber ungemütlich blieb es für ihn, er fand den Fisch zu weich und den Braten zu hart, der Punsch war zu kalt und der Sekt zu warm, aber durch kein Mäkeln und Schelten wurde er es los, das Bild, das ihn verfolgt«, das Bild von Adas traurigen Augen, — so verlief Baron Wilborgs Weihnachts abend. Am anderen Morgen begann ein neues Leben. Ada erhob sich zu rechter Zeit und als der Freiherr sein Ankleidezimmer verließ. sah sie bereits am Früh stückstisch und strich dem Gatten die kleinen Schnitt chen mit goldiger Butter und frischestem Honig, die ihm in Gmunden so wohl geschmeckt. Seitdem hatten sie nicht wieder zusammen gefrühstückt. Di« Baronin sah reizend aus in dem Flanellkleid von mattblau«! Färb« mit der Garnierung alter, echter Spitzen, die Lockenfüll« verbarg ein Häubchen von Tüll und Spitzen und ein weicher Zug lagerte um den streng geschnittenen Mund, ihm einen unsag bar fügen Reiz verleihend. Bewundernd blickte ihr Gatt« auf sic nieder. „Guten Margen, mein Herz, hast du recht ge schlafen? Ich fühlte mich deiner Verzeihung recht be dürftig, denn nicht wahr, liebes Kind, es war ein , r'. .r'i. § Heber den Stapellauf des Panzerkreuzers „Ersatz Aegir" telegraphiert uns unser Danziger Mitarbeiter: An üem Mtzkück, das der Staatssekretär d«s Reichsmarineamts Grog admiral von Tirpitz im Auftrage des Kaisers im Anschluß an den Stapellauf um 1 Uhr jm Hotel „Danziger Hof" gab, nahmen teil: Danzig, 27. April. Herrliches Frühlingswetter begünstigte heute die Anwesenheit des Königs von Sachsen und seiner Schwester Prinzessin Mathilde in Danzig sowie den Stapellauf auf der Schichauwerft. Messe und Abendmahl in der Königlichen Kapelle waren für die Königlichen Gäste der Beginn des Tageswerks. Unerkannt waren sie zu Fuß dorthin gekommen und auch in der Kirche vermuteten die wenigsten in diesen schlicht gekleideten Personen di« Königlichen Herrschaften. Die Prinzessin war eine Viertelstunde früher als der König dorthin gekom men und hatte mit ihrer Hofdame, Fräulein von Schönberg, das Abendmahl genommen. Eine halbe Stunde später brachte das Automobil die Herr schaften nach dem altehrwürdigen Maria Cisterzienser- Kloster. Von hier aus genoffen die Herrschaften die herrlichen Ausblicke aus das in tiefstem Blau glän zend« Meer. Dann ging die Fahrt weiter nach Zoppot an die See. Nach der Rückkehr ins General kommando, blieb den Herrschaften gerade noch Zeit zum Umkleiden. Ihrer wartete bereits das Kron prinzenpaar. In Begleitung zweier Schwa dronen der ersten Leibhusaren fuhren die Herrschaften zur Sch ichau werft, wo die Ankunft wenige Minuten vor 12 Uhr erfolgte. Nachdem die Herrschaften die Tribüne bestiegen hatten, hielt König Friedrich August folgende Taulreüe: Vor nunmehr sechs Jahren war «4 mir vergönnt, einem Dampfer der Handels m a - rine bei feinem Stapellauf ein Geleitswort mitzugeben und dabei der Bedeutung des über seeischen Verkehrs für unser ganzes deutsches Vaterland und für mein Sachsenland insbeson dere zu gedenken. Mit noch tieferer Bewegung trete ich heute an diese Stelle, wo ein Schiff vom Stapel laufen soll, das bestimmt ist, die Macht und das Ansehen des Reichs zur See zu bekunden und an seinem Teile dazu beizutra-- gen, die friedliche Mitarbeit der Deutschen im Wettbewerb der Völker ficherzustcllcn. In die achtunggebietende Reihe der Linien schiffe „Kaiser", „Kaiserin", „Friedrich der „Große" und „Prinz-Regent Luitpold" soll die ses stolze Schiff sich einfttgen. Vor uns liegt es, ein Erzeugnis deutschen Gewerbefleißes, kunstvoll gestaltet nach gewis senhafter Vorbereitung durch unsere Marine behörde, gebildet durch bis ins Kleinste treue 748 41. 78 »psü. üukig > !Üeep,üe«3'84 t" 1411. 81. 1171» 81. 1881» 8 7771. 81. 1781» 81. 184 81. lll'-K 7881, 81. KMg. 881. ! i»/.. 731, ! 1171» 7871» 114 48"» 1841» 41 64», 116'« 178»!, uoi I 38H8 »KI. 127.- im -t ; 78,— 1g!«. 180,- 148,- > >733.- 161,88 Eik >168,88 Allgemeine leutlch« Liedii. Ansiali «rül>l 75,77 Deutsch« Lank, Filiale Leipzig Dep.-Naffe Grimia. Eieinweg 8. Amtsblatt des Nates und des Nokizeiarntes -er Stadt Leipzig I>, lig 10. I, 78. »Pb». , eolpilms.li dr» Arbeit; in seiner Gesamtheit aber ein kraft volles Ergebnis jener unermüdlichen Fürsorge für des Reiches Wohl und Wehr, für die wir alle unserem Kaiser danken. Ich in Sonderheit aber danke es Seiner- Majestät, meinem treuen Freunde und Bun desgenossen, daß er mit dem Ruf zu diesem Ttapellauf mich in so unmittelbare Verbin dung bringt mit einem der bedeutungsvollsten Teile seiner Landesarbeit. Mein ganzes Haus und Land sind gleichzeitig erfüllt mit hoher Freude, und Herz- licher Zustimmung im ganzen Reiche wird es begegnen, daß nach dem Willen Seiner Majestät des Kaisers dieses Schiff dem Gedächtnis eines Monarchen geweiht sein soll, der getragen von der Liebe seiner Sachsen, von dem Vertrauen aller Deutschen in der großen Zeit der Gründung des Reiches unter den Ersten gestanden hat. Die Freundschaft, die mit drei Kaisern ihn verband und die des regierenden Kaisers Majestät über das Grab hinaus auf mich, seinen Nachfolger, übertragen hat, findet darin einen erhebenden Ausdruck für alle Zeiten, daß dieses Schiff den Namen „König Albert" führen soll. Es ist ein gutes Panier, unter dem es fahren wird, und sein Name wird ihm der Leitstern sein, in der Erfüllung des hohen Berufs nach den Befehlen des Kaisers ein- zustehen für Deutschlands Ehre und M a ch t. Der Segen des dreieinigen Gottes geleite das Schiff und alle, die es tragen wird. Hierauf erfolgte der ' Taufakt durch die Prinzessin Mathilde von Sachsen: ' „Auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers taufe ich Dich „König Albert"! Ein von dem König ausgebrachtes, von der glän zenden Versammlung mit Begeisterung aufgenom menes Hoch auf den Kaiser schloß den fest lichen Akt. Man hörte noch einige wenige Schläge, ein paar kurze Kommandoworte, dann setzte sich der Koloß langsam in Bewegung, bald aber beschleunigte sich der Lauf und mit rapider Geschwindigkeit schoß der neue Panzerkreuzer „König Albert" in sein Element. ).«p VolliO ll.» ». c«. i.ek l.llsep,8^»4.3li t ktlic. 30 r 64 Los! IroU 7,17 Ooni. >.»lllt 1,67 ui.LO«». 10' 8 4 !4 »II». k,I. 7,37 3,87 7» 7,82 2,18 1,— 17. 34 I 633 «!»Md. !186 „I k»ki. 1346 liuo 238-1» «„Im 288 l«li4. 3K. I 87-1. ii I«ri. 4 »looslo 3Ieki Ions!« 8!cdi 2 ' Stückchen Barbarentum, daß ich dich gestern abend allein ließ?" Forschend blickte er in die braunen Augen. „Du bist mir nicht mehr böse, Ada? Oder wolltet du mir eine Gardinenpredigt halten und warst des halb so sehr früh aufgestanden?" fügte er lächelnd hinzu. „Nein, Wilborg, dazu habe ich keine Veranlassung, ich wollte dich um Verzeihung bitten, daß ich dir wohl gestern meinen Schmerz über dein Fortgehen, über den fehlenden Tannenbaum, zu deutlich gezeigt hatte. Du mußt eben Geduld mit mir haben, lieber Mann, ich möchte dir das Leben so gerne zu einem ange nehmen machen und fühle doch, daß du meiner so wenig bedarfst, und das erfüllt mein Herz mit tiefer Trauer!" „Ich deiner nicht bedarf! Ada, ich könnte mir kein Leben mehr ohne dich denken, und wenn du mich nur ein bißchen lieb hast, so will ich dich ja auf Händen tragen, dir immer und ewig dankbar sein, daß du deine Jugend meinem Alter zugesellt hast!" Ada sprang auf. In herzlicher Liebe schlang sie ihre Arme um den Nacken des Gatten. „Ich habe dich ja lieb, ich bin dir ja so dankbar für alles, was du für mich getan, ich will immer mehr lernen, dir wirklich eine Gattin, eine Gefährtin zu sein, wenn du nur mehr in mir sehen wolltest als eine Puppe, als ein Prunkstück." „Ada, du weißt es, bei Gott, du mutzt es wissen, daß du mir mehr bist, ich liebe dich!" Und in aus brechender Leidenschaft umfaßte er sie und preßte sie an sich, seine Lippen suchten in heißem Kuß die ihren. Ein leises Frösteln lief durch ihren Körper. Lang sam löste sie sich aus der Umarmung. „Komm, der Kaffee wird kalt", und mit leisem Seufzer nahm Wilborg an der Seite seiner Gemah lin Platz. Da hatte sie nun, was sie ersehnt. Merkwürdig, wi< ihr doch bei jedem Ausbruch seiner Zärtlichkeit die grauen Haare etwas Störendes hatten. »- Sie war doch wohl eine Gletschernatur. le, »p I I kon. c.t.no/-) 4,- 4 »n<i Oeep 2,83 8m (1 L) 1'13 luklg. "2 »"Ö 4 l. »I 8. 7. 0,28 78.- 0,83 1,16 3,83 2.84 8- 64 l2. . V E5,-) , üe^ 1-ppel 1e4ep»li4. glilli . ip. <18'4 24/3 K7l°p. 0,d. p»ll 4o. 8d»re» 1,12 . N. " ' ' . oi4. ! >4 !ll»» versuchter verrat miMSrikcher SehelmnMe. *** Leipzig, 27. April. Vor dem vereinigten zweiten und dritten Straf senate des Reichsgerichts fand heute die Verhandlung gegen den am 20. August 1887 in Preichau in Schlesien geborenen Schlosser Gustav Adolf Wolf, der Les versuchten Verrats militärischer Geheimnisse beschuldigt ist. statt. Den Vorsitz im Prozeß hat Senatspräsioent Dr. Menge, die Anklage wird vertreten vom Staatsanwaltschaftsrar Dr. Stitzer. die Verteidigung des Angeklagten liegt in den Händen des Rechtsanwalts beim Reichs gericht Dr. Schrömbgens. Zu der Verhandlung sind vier Zeugen geladen, als Sachverständiger ist der zum Preußischen Kricgsministerium komman dierte Major von Wrisbcrg zugegen. Der Eröffnungsbeschlutz legt dem Angeklagten Wolf zur Last, daß er es unter nommen hat. Gegenstände, die im Interesse der Sicherheit des Deutschen Reiches geheim zu halten waren, oder von denen er mindestens den Umständen nach glauben mußte, daß sie geheiin zu halten seien, zur Kenntnis der französrschen Armee leitung zu bringen. Das Unternehmen ist nicht bis zur Vollendung durchgeführt worden, cs ist beim Versuche geblieben da Wolf in Belgien am 2. Januar verhaftet wurde. Der Angeklagte hat sich viel in der Welt umher getrieben, er ist öfters wegen Bettelns und Vaga bundierens bestraft und zuletzt vom Kriegsgericht in Koblenz wegen Fahnenflucht mit sechs Monaten Ge fängnisstrafe und Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes, diese Strafe hat er noch nicht ver büßt. In der Untersuchungshaft hat Wolf über sein« landesoerräterischc Tätigkeil ein umfassendes Ec ständnis abgelegt, das er in der Hauptsache heute vor dem Reichsgerichte wiederholte, nur in Neben dingen wich er davon ab. Im Jahre 1910 am 13. Juli, hatte er sich in Dortmund als Militär pflichtiger zu stellen, er wurde auch ausgchoben, als ihm dann aber im Herbste der Gestellungsbefehl zum Diensteintritt zugehen sollt«, war er nicht mehr auf- zufinoen, er war nach Druffel gegangen, wo damals gerade die Weltausstellung war. Auch in Holland hat er dann als Schlaffer gearbeitet und in Ant werpen hat «r einen Zimmermann FahrSndorf und einen ehemaligen Sergeanten Müller, der früher im 7. Pionier-Bataillon in Köln gedient hatte, kennen gelernt, mit denen er sich befreundet hat. Müller hat ihm erzählt, daß er in seinem Besitze eine Anzahl von militärischen Büchern habe. Zunächst be schlossen die drei, auf einem Auswanderschiffe nach Argentinien zu fahren. Wolf hat von einem Aus wanderer, dem die Fahrt leid geworden war, auch ein Schiffsbillett gekauft, als er aber mit seinen beiden Begleitern an Bord kam. wurden alle drei zurückgewiescn. Da hat Müller in einem Restaurant, in dem die drei ihre weiteren Pläne berieten, ein Paket gezeigt, in dem sich die oben erwähnten mili tärischen Bücher befänden und Wolf hat ungeregt, damit ein Geschäft zu machen. Aber man beschloß, nach der Schweiz zu reisen und machte sich zu Fuß nach Frankreich aus. Auf dem Bahnhöfe in Eharl«rori be kam der Plan mit dem Büchergcschäfte festere Gestalt. Die drei Reisegenoffen wandten sich nach der Festung Maubeuge, Müller machte Len anderen über seine Bücher nähere Andeutungen; sie enthielten ganz ge heime Sachen; er habe sie seinem Hauptmann ge- für Inferai» au» Leipjig and Umgeb»»« di« Ilpaliig» P«tii»»lie LPf., di« NeName» »eil« l Mk. von an»waN» 30 PI. NeName» Ü2O Ml. Inleraie von Behörden Im amt» lichrn Teil di« P«tit»e,l' 80 Pt Leichöst»an»«igei> mit Platzvorlchrifie» in> Prell« «rhöhi Rabatt naH Tarts. Beilagrgebüdr Gelanir. auilage 5 Ml. p Taulead rrkl. PdÜgedübr. Teildeilage höher. Fesierieilt« Äullraae können nickN zurück« gezogen werden kür da» Erscheinen an beltrmmten Tagen und Planen wird kein« Garantie übernommen. Anzeigen »Annahme. 2»»»»»,»«»N« 8, bei lömtlichen Filialen g. allen Annonce«« Ervedltionen de» In- und Lu»lande». Druck und Verla» »»» Filcher 4K KRrtte» Inhaber- Paul tiürlte». Nedatti»» und G«lchäU»lt»Ie: 2obanni»galle 8. Haupt < Filiale Dr„»«a: Seeitrane 4. l (Telephon 4LA^ llapirleeh«» roi.^ock» 8 670 »710 6 381 6 723 Ar L«ip,ia und Vorort« durch uuler« Iroaer «ad Spediteur« 2m»l ti»lich in» Hau» gebracht: 8U Pf. monatT, LTV Ml. viertellahrU Bel »«lern Filiale» a. Aa- »ahmestellen adgehoU: 7S Vs. monatl, LS Ml. vlerteljährl. Durch »t, Poft: innerhalb Deutschland» und der deutlchen Kolonien vleneliahrl. 3.W Ml-, monatl. IS Ml. au»fchl. Posideltellacld Ferner in Belgien, Dänemark, den Donaultaaten, Italien, Uuremburg. Niederlande, Nor wegen, Oesterreich - Ungarn, Nuhland, Schweden und Schwei». 3n allen übrigen Staaten nur direkt durch die Gelchasto- ftell« de» Blatte» erhältlich. Da» Leipziger Tageblatt erscheint 2mal täalich. Sonn« u. Feiertag» nur morgen». Abonnement»«Annahm« Johanni»,all« 8, Hai unseren Tragern, Filialen, Spediteuren und Annahmestellen, sowie Postämtern und Briefträgern. St»4«l»«rk»«t»»rot» U> P». KüS. Geschichte eines Frauenherzens. Von Emmq von Pannswitz. «Nachdruck verboten.) .Unsere gnädige Frau ist ein Engel" hieß es in der Eesindestube. als sie bei Punsch und Karpfen sich's wohl sein ließen. „Aber glücklich sieht sie nicht aus", meinte die alte Haushälterin. „Das kommt noch", lachte der Diener und kniff das Küchcnmädck-en in di« drallen Backen. Nein, glücklich sah Ada nicht aus, als sie in ihrem Erkcrchen sich endlich niederließ, nachdem sie ihre Hausfrauenpslichten erledigt. Eins der großen Prachtwerke hatte sie von ihrem Weihnachtstisch mit sich genommen, aber achtlos schweiften ihre Blicke fort, und Graf Heckelbrand und sein schönes Töchterchen vermochten ihr kein Interesse abzugewinnen! — Der wilde Jäger rollte zur Erde. Laut ausstöhnend schlug Ada beide Hände vor das Gesicht und endlich stürzten heiße erlösende Tränen aus ihrem schmerzenden Augen. Sie kam sich so allein, so verlassen vor. so ausgeschlossen aus der menschlichen Gemeinschaft! Allüberall saßen die. die ihren Lebensweg Zu sammengehen. heute abend in traulicher Gemein schaft. Und mochte Zank und Streit auch oft das Alltagsleben durchtoben, heute herrschte Ruhe und Flieden in der Christenheit, heute war ein Tag der Liebe, der Tag der Versöhnung. Sie dacht« an Tante Sybille! Hatten auch die alten Klosterdamen oft Differenzen, die selbst zu kleinen Kämpfen aus orteten, heute saßen sie alle in froher und versöhn licher Feststimmung in dem großen Remter des Stiftes, in dem die prächtige Harztannc im Schein ihrer Kerzen funkelte. Und in Schloß Berga! Ge wiß hatte die Tante sie nicht durch Nachsicht, die Cousinen sie nicht durch Freundlichkeit verwöhnt, aber am Weihnachtsabend, bei Lichterglanz und Festesfreude, da hatte sie sich eins gefühlt mit ihren Verwandten, sie war ein Glied der Familie gewesen und vollberechtigt hatte sie im vorigen Jahr unter dem Weihnachtsoaum gestanden. Und heute? Sie war di« Herrin ihres Hauses, die Gebieterin ihrer Untergebenen, und ihr Mann erfüllte ihr jeden Wunsch, sobald sie ihn ausge sprochen. Und dennoch war sie einsam, unverstanden. Sie war ein Schmuckstück in diesen Räumen, und ihres Gatten Eitelkeit schmeichelte es, sie als die Gefeiertste in ihren Kreisen glänzen zu sehen. Wohl liebte ibr Mann sie, aber — es stieg wie Beschämung in ihr auf — er liebte ihren jugendschönen Körper mit der Glut eines Jünglings, aber geistig bestand keine Gemeinschaft zwischen ihr und ihm. Zum erstenmal in ihrem Leben kam Ada die Ahnung von der Unsittlichkeit einer Ehe. die ge schlossen wurde aus sinnlichem Gefallen aufPer einen, und Wunsch nach einer standesgemäßen Versorgung auf der andern Seite, ohne auf der allein moralischen und sittlichen Grundlage der Gemeinschaft der Seelen zu beruhen. Ada gedachte des Briefes, den sie in ihrer Braut zeit an Tante Sybille geschrieben, sie sei nicht geboren für eine Liebe, wie sie die Dichter verherrlichen, si« wolle anderes als eine Hütte und ein Herz, — auch heute hielt sie die Ansichten ihres Briefes aufrecht, aber sie empfand mit bitterem Schmerz, daß Ver trauen und Ehrfurcht doch nicht die alleinigen Pfeiler sind, auf denen man eine glückliche Ehe aufzubauen vermag. Wie fremd stand ihr Gatte ihr gegenüber! Heute, am Weihnachtsabend kam sie zum erstenmal ihr so riesengroß vor, die Kluft, die sie von dem alten Manne trennte! Das mußte anders werden! Gewiß, auch sie trug die Schuld daran. Sie mußte werben um die Liebe des so lange vereinsamt Gewesenen, sie mußte ein zudringen versuchen in sein Geistesleben, ihr eigenes Ich opfern und ihr ganzes Selbst hingeben, um ihn auch geistig sich zu verbinden, der doch ihr so nahe stand, der der Vater ihres Kindes war, aus dessen Kommen sie so große Hoffnungen setzte. Sie würde es lieben und pflegen Tag und Nächt, mit seinem ersten Stammeln würde es ihr den Platz erkaufen an der Seite ihres Gatten, den er jetzt ihr weigerte. Des H«rrn Gnad« würde groß werden über ihr und sein mächtiger Arm sie behüten. — Das war Frau Adas Weihnachtsabend, und ge tröstet von der Aussicht auf die Zukunft und beseelt von dem besten Wollen, so schlief sie endlich «in. Holde Träume führten sie hinüber in die Zukunft, und ein blondgelocktes Kindchen, das den Himmel in feinen Augen trug, erschloß ihr mit goldigem Schlüs sel das Herz ihres Gatten, und selig lächelnd kag sie in den weißen Kiffen, im Traum den glitzernden Tannenbaum schauend, den sie heute abend Sermißt hatte mit so bitterem Schmerz. Kliiineil» 128^8. lOÖ'-K 101.78 8. Ilü. >gl>. klll, k. kr. ücki i»lr klilr . »Ü. idkn. öle» >i luklzei, »»eil 7ll»«. j 2k,88 Ni co. 23,2« lieoe ! 23,- > 28,8« 168,- 127.88 k 3H, mr!o,4. 208.12 kl.k 8. 123^ I. 8. 123>ö 4 ll^g». oo4. k. >28.236 Mlooz 467,25 >4 I com. ! 0k>° !doko oke« isles. örkr. niglö ö scllio 4o ü !633 !186 1345 238-ö „König Mert König Friedrich August von Sachsen mit Gefolge: Generalleutnant o. Müller, General adjutant; Oberst Meister, Flügeladjutant; Major Frhr. von Koenneritz; Major von Schmalz; Ober- zeremoni«nmeist«r Graf Wilding v. Königsbrück; Gesandter Frhr. v. Salza und Lichtenau; Militär bevollmächtigter, Generalmajor Frhr. Leuckart von Wcisdorf; L^ationssckretär Frhr. o. Biedermann; Stellv. Bevollm. zum Bundesrat, Geheimer Rat v. Eichart; Stellv. Bevöllm. zum Bundesrat, Ge heimer Rat Dr. Hallbauer; ferner Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckstädt, Kgl. Sachs. Mi nister des Aeußern, die Prinzessin Mathilde von Sachsen mit Gefolge: Hofmarschall Frhr. o. Koenneritz; Hofdame Fräulein v. Schoenberg- Rothschoenberg; vom Deutschen Flotten verein, Landesverband Sachsen: Vor sitzender des Sächs. Landesverb. d. Deutsch. Flolt.-V„ Wirkl. Geh. Rat Edler von der Planitz, zu Dres den; Kommerzienrat Hegemeister, Direktor der Sächsischen Dank zu Dresden; Fabrikbesitzer Apitzsch zu Plauen im Voigtl.; Oberamtsrichter Dr. Knack fuß zu Chemnitz; R«chlsanwalt Dr. Ritz zu Dresden; Kapitänleutnant der Reserve Czech zu Oederan; Oberst z. D. Scheibe zu Dresden, sowie Hauptmann a. D-, Bürgermeister v. Schroeter zu Tiegenhof, d«r Führer der in Westpreußen lebenden Sachsen; ferner der deutsche Kronprinz mit Gefolge: Persön licher Adjutant Major Graf zu Solms-Wildenfels; Persönlicher Adjutant Hauptmann Edler von der Planitz; Hofmarschall Graf Bismarck-Bohlen und dir deutsche Kronprinzessin mit Gefolge: Diensttuender Kammerherr v. Behr und Oberhof meisterin Frau v. Alvensloben. Als Deputation des Dragoner-Regts. „König Albert von Sachsen" (1O.>: Oberst Weidlich; Rittmeister Gusooius; Oberleutnant Hevelke. Ferner waren geladen: Konteradmiral Holleben, Oberwerftdir. zu Danzig; Kapitän See Kloebe (Friedr.j, Assistent de, O. W. D. zu Danzig; Oberleutnant z. D. Magnus Graf v. Platen- Hallermund, Adj. des O. W. D. zu Danzig; General d. Kav. o. Mackensen, komm. General des LVII. Armee-Kdrps; Oberstleutnant v. Winterfeldt, Chef des Generalstabes des XVH. A. K.; Major o. Plocki, Adjutant des komm. Generals des XVII. A.-K.; Generalleutnant v. Baerenfels-Warnow, Kommandant von Danzig; Hauptmann Breitenbach (Grcn.-R. ö), Führer der Ehrenkompanie; Ober präsident v. Iagow; Regierungspräsident Foerstcr; Oberbürgermeister Scholtz, M. d. H. H.; die Herren von der Sch ichau werft: Geheimer Kommer zienrat Ziese; Direktor Carlson; Prokurist S««gcr; Oberingenieur Pröhl; Oberingenieur Enutzmann; Geheimer Regierungsrat Busley; von der Bau besichtigung: Marine-Baurat Hartmann; Marine-Baurat Stach. Vom Reichsmarineamt waren anwesend: Staatssekretär des ReichsMarineamts, Großadmiral v. T'irpitz; Kapitän zur See Hopman, Chef der Zentralabteilung des R. M. A.; Oberleutnant zur See v. Keyserling!, Adjutant des Staatss. des R. M. A.; Kapitänleutnant Scheib«; Wirkl. Ge heimer Oberbaurat, Dr.-Ing. Veith und Geheimer Oberbaurat Bürkncr. ,! nolieN »elOe«. Liu- kn»
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