Volltext Seite (XML)
ich nach VenE veiakl», Md!^ thut? — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. Baustil / ». «s S7 Iahrg och ih! nicht chstS/ m lüftete leicht den Künstlerhut, welchen er im Seine Wg> deuten darauf hin, daß Begas auf die Sechzig > Das Datum seiner Geburt ist der 15. Juli edelgeschnittene, etwas hagere Gesicht hat eine Me, die blauen Augen schauen mehr träumerisch in die Welt. Ich hatte den Eindruck als wäre ."ss großen Künstlers mehr nach Innen als nach lachtet, als beschäftige er sich mehr mit seiner z ? >nit den, realen Leben. Beim Betrachten der "er Bartform bei Reinhold Begas' mußte ich Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Bnrkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Ewalde mit Landberg. Hühndvrf, Kausbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- l>abe Gardcmaß, aber die Gestalt Begas' über- ' weine nm Kopfeslänge. Groß, kräftig, schlank und links der Freibergerstratze, auf der Schietzwiese, im oberen Stadt parke (links vom Mühlgraben) und auf der Badewiese unter den im Termin bekannt zu gebenden Bedingungen an den Meistbietenden verpachtet werden. Wilsdruff, 14. Juni 1899. Bursian, Bgmstr. "ü Reinhold Vegas. Von Kurt von Walfeld. iNachoruck verboten.) Bildhauer Reinhold Begas, der Schöpfer des A Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm I. und zu Berlin", welches seinen Platz vor dem Reichstagsge bäude erhält." Diese Riesen-Nebenfigur des Atlas anstaunend, fragte ich: „Wie hoch wird das Denkmal?" „Fünfzehn Meter! Die Figur des Fürsten Bismarck mißt allein sechs Meter! Sie ist bereits in Bronze gegossen." „Wann glauben Sie, daß das Denkmal fertig sein wird?" „Ich hoffe, daß es am Geburtstage Bismarcks, am 1. April des Jahres 1901 enthüllt werden kann. Kennen Tie das Modell zu dem Denkmal?" „Nein, Herr Professor!" „So kommen Sie, ich werde es Ihnen zeigen!" Nur wenige Schritte brauchte ich zu machen, um vor dem in verkleinertem Maßstabe geschaffenen Modell zu stehen. Mit offenbarer Freude erklärte mir Begas die einzelnen Theile des Denkmals. Am meisten Freude schien es ihm zu machen, daß dasselbe einen würdigen Nahmen erhielt, daß es von herrlichen Gartenanlagen in engem und weitem Kreise umfaßt sein würde. Ohne Frage wird dieses Denkmal eine der schönsten Zierden der deutschen Reichshauptstadt werden. Das schöne, gewaltige Denkmal vor dem imposanten Reichstagsgebäude in den herrlichen Gartenanlagen der Königsallee, das ist ein Bild, das nicht blos ein Künstlerherz entzücken kann, das auch jeden Laien mit freudiger Spannung erfüllen muß. Bismarck selbst trägt die bekannte Kürassier-Uniform; sein Haupt ist be deckt niit dem Helm und die Hände stützt er auf den mäch tigen Pallasch, den er vor sich aufgepflanzt hat. Ich wagte es, dem Meister einige Worte meiner Be wunderung zu sagen, worauf er mich lächelnd unterbrach: „Ich hoffe, daß es allseitig gefallen wird! Wenn es nur- rechtzeitig fertig wird, die Aufträge — unabweisbare — häufen sich. Sie werden wissen, daß unser Kaiser mich vor Kurzem noch mit einem neuen Auftrag betraut hat: für die Siegesallee die letzte Marmorgruppe mit Kaiser- Wilhelm l. als Mittelgruppe. Dem Standbilde des Herrschers werden die Büsten seiner beiden Paladine, Bismarck und Moltke, zur Seite gestellt. Dann soll ich noch eine abschließende Gruppe für die Gesammtanlage schaffen — und recht bald! Sie sehen, mein Leben ist — Arbeit!" Der Rundgang durch das Atelier war beendet, ich wagte es nicht, länger die Zeit des großen Meisters in Anspruch zu nehmen und nahm, dankbar bewegt, Abschied. AK Ein flW bst zM' Mern i"^ gab is g-ck L nur lM. genossen, denn gerade zu jener Zeit nahm die Schaffung des Denkmals „Friedrich der Große" sein ganzes Handeln und Sinnen in Anspruch. So mir ziemlich selbst überlassen, kopierte ich in Rauch's Atelier die Figur seiner Viktoria — die vom Berliner Belle-Alliance-Platz — in Thon. Sechs volle Monate brauchte ich zu dieser Arbeit. Stolz auf mein Werk rief ich den Former, damit er einen Gips- abzng herstelle. Als der Mann seine Arbeit beginnen und das nasse Tuch von dem Thonmodell nehmen wollte hatte er das Unglück — er warf meine Arbeit um, sie fiel zur Erde. Mein mühsames Werk, die Arbeit von sechs vollen Monden lag am Boden — eine werthlose, unförm liche Blasse. Nachdem ich mich von meinem Schreck und Zorn erholt hatte — begann die Arbeit von Neuem. Sehen Sie, so gehört in unserer Kunst Geduld — große Geduld! Ich halte diese Tugend für ebenso wichtig wie das Talent! Glauben Sie mir, ohne Geduld wird niemand ein großer Bildhauer." „Soviel ich weiß, verließen Sie Berlin schon sehr jung, um nach Italien, nach der ewigen Stadt zu gehen?" „Kaum zwanzig Jahre alt, trieb es mich mächtig nach Rom! Es gelang mir auch, dorthin zu kommen, um volle fünf Jahre daselbst zu bleiben. Die Werke Michel An gelos waren es in erster Linie, die meinem Streben die Richtschnur gaben — die naturalistische Richtung. In Rom entstanden die Marmorgruppen „Amor und Psyche" und „Pan, der die Psyche tröstet". „Zwei Kunstwerke, welche einen vollen Sieg Ihrer realistisch-malerischen Richtung bedeuteten." „Meine Richtung hat Anhängerund Gegner gefunden! Damals aber trug sie dem kaum Dreißigjährigen die Stellung eines Professors an der Kunstschule zu Weimar ein. Lange war freilich meines Bleibens dort nicht, kaum zwei Jahre; dann ging ich wieder nach Italien. Erst seit 1866 bin ich ständig in Berlin geblieben." Mit des Meisters Erlaubniß trat ich einen Rundgaug durch das Atelier an. ES war ein wirklicher Rundgang, denn in der Mitte des großen Raumes lagen gigantische, ganz- und halbfertige Gipsformen, über die man nicht hinwegsehen konnte. Fast bei jedem Schritt wurde man an Meisterwerke von Begas erinnert, sei es durch Skizzen, sei es durch Bruchtheile oder Modelle. Hier stand ein kleines Modell zur „Kolossalfigur der Borussia in der Ruhmeshalle zu Berlin", dort wurde man an den herrlichen „Sarkophag Kaiser Friedrichs lll. im Mausoleum zu Potsdam" erinnert. Hier standen Gipsbüsten von Kaiser Wilhelm I., Adolf Menzel und noch manch andere; hier sieht man Skizzen und Modelle von: „Venus tröstet den von einer Biene ge stochenen Amor", „Merkur die Psyche entführend", „Pan, der einen Knaben im Flötenspiel unterrichtet". Dock wer vermag all die Kunstwerke des großen und fleißigen Meisters aus dem Gedächtniß zu nennen! Sie sind so zahlreich und bedeutend, wie seine Auszeichnungen und Ehrentitel. Reinhold ist nicht nur Professor, sondern auch Senats mitglied der Königlichen Akademie der Künste, und neben anderen zahlreichen Orden besitzt er auch die Friedensklasse des Ordens pour le merite". Wohl sah ich bei meinem Rundgange Männer in langen, weißen, gipsgetränkten Kitteln bei der Arbeit, aber die Formen dieser Arbeit waren so riesige, daß ich mir kein Bild machen konnte, was sie vorstellen sollten. So richtete ich denn die Frage an Begas, woran er jetzt ar beite. Lächelnd zeigte der Meister auf einen übermenschlich großen, gekrümmten, die Erdkugel tragenden Atlas in Gips und sagte: „Da sehen Sie gerade vor Ihnen eine Neben figur zu meiner neuesten Arbeit, dem „Bismarckdenkmal Sein// Scbnem !ecioc» / mben «Men Neptunbrunnens, den die Stadt Berlin dem N Mte und welchen der Berliner nur „Begasbrunnen" »Nnt in der Stülerstraße 3-4. Diese kleine die Verlängerung der Thiergartcnstraße, dieser M", idyllischsten und theuerften Straße Berlins, s Hal die alle auf den herrlichen . schauen und in denen ein jedes Zimmer durch- y' ch ' y" . yl ! ' S" / 8" . / I s 8^s 'M i b 7s" >> 7" ib eng E". .sl°u^ die .endielwH , ... s iet undMi/, Sb D>me um ztops^ Groy, rrasiig, it nuL k kugt ist die Erscheinung des Meisters, t wie ö" § sind ruhig und würdevoll. Nur die grau- ji Kopfhaares und des langen getheilten an seinen unsterblichen Vorgänger Michel li-Marotti denken. Begas den Grund meines Kommens nannte, D einen Moinent erstaunt und prüfend an und a»n durch eine stumme Geberde zum Sitzen ein. wollen Sie wissen?" fragte leise lächelnd aus Ihrem Leben — am liebsten etwas aus U "Ogerzeit." la schon so lange her, daß man's ^I°Bfieressanter für meine Leser." H >, meinen — gut! Es ging mir wie meinem früh reif in der Kunst, nur daß mein dnd ich Bildhauer wurde. Mein Vater Ist/ mit 15 Jahren den Rafael'schcn „Johannes" Ist/' daß diese Arbeit großes Aufsehen erregte. I'Itj "och über, denn ich kopierte bereits mit zwölf Is// Kannte Werke und meine kleinen Thon- " Beifall. Kaum fünfzehn Jahre alt trat M ch ^Dukel, dem Bildhauer Ludwig Wilhelm der Marmorgruppe auf der Schlöß er (M/na, den verwundeten Krieger krönend" ?" eii, ! Er hat manch' treffliches Werk geleistet iivl° , Künstler war er nicht und viel habe gelernt. Auch verließ ich ihn bald, um KfVu Christian Rauch - zu gehen." ein hochberühmter Lehrmeister." "icht! Habe von seinem Unterricht wenig politische Rundschau. Zum Besuch der Kaiserfamilie wird aus Berch tesgaden geschrieben: Die kaiserlichen Prinzen werden be reits am 24. oder 25. Juni hier eintreffen, während die Kaiserin erst einige Tage später nachfolgen wird. Das Grand-Hotel ist bereits fertig gestellt, auch ein Postamt ist darin eingerichtet. Aus dem Kgl. Schlosse in Berlin sind schon viele Einrichtungsgegenstände eiugetroffen. Voraus sichtlich wird auch der Prinzregent Luitpold während des Aufenthaltes der kaiserlichen Familie in Berchtesgaden auf einige Tage dorthin kommen. Die Kaiserin dürfte wieder, wie vergangenes Jahr, zu kurzem Aufenthalt von Berchtesgaden nach München fahren. Der Kaiser kaufte die Villa des Prof. Martius zu Bonn für 500,000 Mk. Die Villa soll dem Kronprinzen und später auch seinen Brüdern während ihres Besuchs der Bonner Universität als Wohnung dienen. Der Reichstag bewilligte am Montag die sämmtlicken Positionen des Nachtragsetats nach einer Auseinandersetzung zwischen dem Staatssekretär Grafen Posadowsky und dem Sozialdemokraten über die Nichtbetheiligung der Reichs- , Donnerstag, den 13. Juni 189S den M'erpachtung der Grasnuhnngen Men Sonnabend, den d. M., Abends 6 Ahr ; ^ÜHsigen Schietzhaufe die Grasnutzungen in den Stadtgräben, rechts vse für W Wort- --O he eS, D"' gilt, /fs W-!' . hm. Dam h' mir-^ ter zu / , vehnndl, ert di-S i Gis-l- in ist d-l k l! usaknni^ mü chMM fiik MM Marandt, Wessen, Sieömkehn und die Amgegenden. Amtsblatt die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lotawtan für Wilsdruff, Seberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönbera mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, ' Erbitte^, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshausen, Laubenbetm, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. m da» ^.wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uyr angenommen. - Jnlerüonspreis 10 Psg- pro viergespaltene Corpuszeile. n KlNN H Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. — i Jahresmiethe von tausend Mark kostet, b-id- welch einen Werth das villenartige Haus RÄ,VI ^"flößende Atelier des Meisters repräseutirt. estiKAr« Wohnhaus dicht an der Straße liegt, ist das ibn Vorgarten von derselben getrennt, „iürbt/il i Reinhold Begas war in seinem Atelier und d/stünd/"??^ sofort. Ich hatte ihn im Briefswreibeu ge- erhob sich der Künstler artig bei meinem