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Nicht leicht ist es, den richtigen Kurs durch Brandung und Gefahr hindurch sestzuhalten, denn Feinde lauern ringsum von außen und innen, bereit, jede Bloße und Krise Deutschlands zum vernichtenden Angriff ausziinützen. Gar zu schnell sinkt manchem Patrioten da der selbstvcrtrauende Mut und schwindet der hofsnungsfiohe Blick in die Zukunft. Aber mattherziges Bangen ist nicht deutscher Männer Art. besonders wenn sie ihien Blick aus den Mann richten, der mit klarem Auge und fester Hand hochnufgeiichtet — allen sichtbar — am Steuerruder des Deut schen Reiches sieht: Kaiser Wilhelm II. Wir leben in einer Zeit, die wie selten eine den Charakter des Kampfes trägt und zwar eines Kampfes, der bis in die Tiefe dringt. Aus allen Gebieten des Lebens — in Kunst wie in Politik, in Wissenschaft wie in Religion — sehen wir ein wildes Gären, einen heißen Wettstreit der Meinungen und Uebcrzeugungen um die Vor herrschaft. Selbst die Lauesten der Lauen werden allmählich in diesen Strudel hineiugezogen und gezwungen, Stellung zu nehmen. Unsere ganze zeitgenössische Entwicklung trägt den Stempel einer Uebergaugsperiode mit allen charakteristischen Begleiterscheinun gen : wenig Klarheit in den Ziele», viel Ringen der Gegensätze miteinander und als Frucht dieses Kampfes eine zunehmende Radikalisierung der verschiedenen Gruudauschauungc». die zwar dem gegnerische» Standpunkte nicht gerecht wird, dafür aber den Boiteil einer größeien Zugkraft auf die Massen hat. Unter diesem Zeichen des Radikalismus gerät der Geist eines an sich berechtigten gesunden Fortschritts leicht in die Gefahr, den Zu sammenhang mit dem historisch gewordenen zu verlieren und ein Tempo gefährliche. Hast einzuschlage», wie aus der anderen Seite das Festhalten an dem Ueberkommeucn nicht immer die Klippe des Reaktionären glücklich vermeidet. In dem Streben des modernen Menschen, alle bisherigen Werte umzuwertcn, geschieht es leider auch allzuoft. daß man sie, statt umzuwertcn, entwertet, ohne ein neues Besseres au ihre Stelle zu setzen. Das Gute an solchem Streit der Geister aber ist, daß diejenigen, die aktiv daran teilnehmen, sich allmählich in ihren Anschauungen klären und fest und treu in ihrer schwer errungenen, kampferprobten Uebcrzeugung werden, die sie, wenn von Natur impulsiv und nach außen drän gend veranlagt, mit der Provaganda des Wortes in die Masse wie eine» Sauerteig Hineintreiben wollen. Solch eine Natur ist unser jetziger Kaiser: von jeher war er seit seinem Regierungsantritt ein Rufer und Helfer im Streit, vornehmlich überall dort, wo es gegen Vaterlands- und volksfeind liche Strebungen zu kämpfen gilt. Freilich ist es ihm vielfach verdacht worden, daß er seine Person und sein Wort freimütig cingelctzt hat für seine Ueberzeugungen, und nie und nimmer soll cs geleugnet weiden, daß Wilhelm ll. in seinen Aeußerungen, besonders im Anfänge seiner Negierung, oft über das Ziel hinaus- gcichvsse» ist und manchmal berechtigte Besorgnis erregt hat. Aber als er den Thron bestieg, war er jung, eine Kraftnatur — gärendem Moste gleich — mit allen ihren Licht- und Schatten seiten. Heute ist er mit seinen siebenundvierzig Jahren ein ge reifter Man» in der Vollkraft des Lebens: die Kraft ist geblieben, ist im Kampf der achtzehn RcgierungSiabre sogar noch gestählt worden — aber zu ihr ist, je länger je mehr, die Weisheit und Zurückhaltung der größere» Erfahrung getreten zu einem schonen Bunde. Ab und zu bricht es zwar noch wie zuckender Blitz vom kaiserlichen Munde, aus der Spannung des Augenblicks heraus- geboren, aber wer gerecht urteilt, wird zugcben müssen, daß Wilhelm II. von Jahr zu Jahr maßvoller geworden ist und aus den Niederungen des Kampfes mit einem Schatz schwer errungenen Erfahrungsbcsitzes zu jenen Höhen aufsteigt. wo der .Herrscher über den Parteien steht, den Blick unver wandt über das Gewirr des Streites hinweg auf das Ganze, auf das Allgemeinwohl gerichtet. Selten hat sich ein Monarch so vom frischen-Winde der Oeffentlichkcit nmpfeifcn lasten, wie Wilhelm II., der einen völlig neuen Hcrrschertup ge schaffen hat, denn das ist das Eigentümliche und Neue an dieser ganz eigenartigen Monarchengestalt, daß sie nicht bloß vom hohen Throne herab und vom Regierringstische aus nrit dem Volk verkehren will, sondern Schulter an Schulter, ja Herz an Herz mit ihr» reden, ringen und kämpscn möchte in treuer Arbeitsgemeinschaft für die höchsten Güter Deutsch, lands aus allen Gebieten seiner inneren und äußeren Wohl- fahrt. Es drängt Wilhelm II.. sich mit seinem Volke auszu- sprechen, um im Echo seiner Worte dessen Neigungen und Stimmungen. BedürsUisse und Gefahren kennen zu lernen und es somit auch lenken und leiten zu können im höchsten Sinne des Wortes. Da er selbst die Zeichen der Zeit klar erkannt hat, möchte der Kaiser auch seinem Volke den Blick dafür öffnen: da er selbst die lebensvollen Motive der neuen Zeit begriffen hat. wünscht er. daß auch sein Volk sie ergreife und verwirk liche. Vorwärts, werter will unser Kaiser das deutsche Volk fuhren seinen großen, weltgeschichtlichen Aufgaben entgegen. Daß eine so markige und scharf akzentnierte Persönlichkeit wie die Wilhelms II. vielen Anfeindungen im Inlaudc und Auslande ausgeseht ist, die teils aut Mange! an Verständnis, teils auf Böswilligkeit beruhen, ist für den nicht weiter ver wunderlich, der die Geschichte kennt. Ausgesprochene Clsaraktere mit zielklarem, starkem Willen haben noch nie sich des allge meinen Beifalls zu ersreuen, sondern immer erneu sehr schweren Stand gehabt. Sehr viele beurteilen den Wert eines Mo narchen nach dem bekannten Sprüchlein: „Und der König ab solut. wenn er unseren Willen tut." Den Gefallen tut ihnen nun freilich Wilhelm II. nicht, denn er steht aus eigenen Füßen, und zwar recht fest. Daher auch der beinahe infernalische Haß, den die umskürzlerischeu Elemente gegen unseren Kaiser hegen, dessen gepanzerte Faust sie mit stillem Ingrimm sürchtcn. Die Geschichte wird durch Männer gemocht: freuen wir Deutsche uns am heutigen Tage, daß wir einen solchen Mann im Voll sinne des Wortes auf dem Kaiserthrone haben. Tenn gerade in unserer Zeit ist ja daS Bedürfnis nach einem starken, charakterfesten Vertreter der obrigkeitlichen Autorität, nach einem im Bollüewußtsein seiner Rechte und Pflichten wirkenden Monarchen besonders groß, um den im Volksleben hin- und herslutcndcn Partei- und Anteressengegeniätzen gegenüber die zum Zusammenhalt der Gesellschaft wie des Staates so uner läßliche Solidarität, sowie gegenüber der allerwärts übcrschäu- menden Selbstsucht und Eigenbrödclei daS Recht und dis aus gleichende Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten. Und diese in der Hand eines ziel- und krastbewuhten Monarchen konzentrierte Autorität ist jetzt um so nötiacr. als auch die zentrifugalen Mächte im deutschen Volk ebenfalls eine konzentrierte Vertretung im modernen Parlamentarismus erlangt haben, die nicht ohne große Gefahren für die Zukunft ist. Als Ergänzung seines ausgesprochenen Machibewußt- seins besitzt unser Kaiser aber auch ein mindest ebenso starkes Veranilvortlichkeits- und Pflichtgefühl, das die Machtmittel des Staates nur da verwenden will, wo es das gute Recht gilt. Wilhelms II. Friedensliebe ist jetzt nach achtzehn langen Jahren voll und allgemein anerkannt und bildet die beste Bürgschaft für eine ruhige Erfüllung der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Aufgaben unseres Volkes, ja ganz Europas. Aber — si vis paoeim. para lxülunr — der Kaiser hält auch das dcuischc Schwert scharf und blank für jeden, der sich unterfangen sollte, Deutschlands Recht und An sehen zu schmälern. Besonders der lange Zeit so vernach lässigten Kriegsflotte gilt sein Interesse. Wenn wir in einigen Jahren über eine Flotte verfügen werden, die wirklich im stände ist, unseren gewaltigen überseeischen Handel zu sichern und unsere Küsten gegen eine feindliche Blockade zu schützen, eine Flotte, würdig der Weltmachlstcllung des Deut schen Reiches, so ist das in der Hauptsache ein Werk und Ver dienst unseres Kaisers. Auch den inneren Frieden sucht der Kaiser seinem Volke zu erhalten in dauernder und unver drossener Arbeit trotz mancher Mißerfolge. Besonders in der Arbciterfürsorge kommt kein StaatSoberl;aupt, möge ihn die Krone schmücken oder möge er der Erwählte einer Republik sein, unserem Kaiser gleich. Um so gemeiner ist es von der Sozialdemokratie, wenn sie unablässig und mit den nieder trächtigsten Mitteln versucht, die monarchischen Empfindungen aus dem Herzen des deutschen Volkes zu reißen, und wenn sie planmäßig darauf ausgcht, die Autorität der Krone zu untergraben. Mit großer zusirmmcnder Begeisterung hat das deutsche Volk vor einigen Jahren die flammenden Reden gehört, in denen Wilhelm II. daö wüste Treiben der Sozialdemo kratie gegeißelt und die deutsckv: Arbeiterschaft gemahnt hat, die rote Fahne zu verlassen und sich um die Monarchie, die beste und bewährteste Arbeitersreundin, zu scharen. Anläßlich des jüngsten sozialdemokratischen Ansturms taucht die Erinne rung an diese mächtigen Reden wie von selbst wieder auf: möchten diese Mahnungen endlich Erfolg haben, möchte cs dem deutschen Bürgertums bald gelingen, durch festen Zusammcu- ischlutz und durch treue Ausdauer in sozialer Fürsorge für die Arbeiterschaft des gemeingefährlichen Treibens der Sozial demokratie Herr zu werden. Ucberail sehen wir den Kaiser an der Arbeit. Der Kaiser in Deutschland voran l-so mag es in alle Zukunft bleiben. Nicht jeder Kaiser wird allerdings eine so vielseitige Persönlichkeit wie Wilhelm II. sein, der allen Gebieten des modernen Lebens Aufmerksamkeit und Förderung schenkt ohne jede Einseitigkeit; nicht immer wird ein Mann den Kaiserthron zieren, der so voll fruchtbarer Gedanken und voll Anregungen ist, ein P'ad- findcr des Neuen: wohl ist cs vielleicht gut, daß ihm in seinem ältesten Sohne ein Nachfolger erwächst, der anscheinend keine solche Kraft- und Kampfnatur wie er selbst ist, der zu unauf hörlicher Betätigung drängt, denn dem Staatslcben kann es nur ersprießlich sein, wenn auf scharfe Bewegung wieder ein mal eine Epoche größerer Ruhe kommt: aber eins verlangen wir Deutsche nach den, Vorbild- Wilhelms II. von jedem seiner Nachfolger, daß ihr Herz von gleichem denischen Idealismus beseelt ist und ebenso treu und ioarm für die Größe und Wohlfahrt Deutschlands schlägt, wie das seine. Hoffentlich bleibt unser Kaiser seinem Volke noch lange, lange Jäh re durch Gottes Gnade erhalten. Ein so differenzierter Charakter, wie Wilhelm II. ihn sein eigen nennt, braucht längere Zeit zur Formierung und zum Ausgleich der vielen Gegensätze in sich selbst, als andere einfacher veranlagte Naturen. Jetzt ist es so weit: er, der früher in seinem Reden und Wirken mehr in die Breite als in die Tiere ging, sammelt sich immer mehr in dem Kern seines Wesens, sieht den Dingen aus den Grund und wird immer vorsichtiger, zurückhaltender und maßvoller in seinem ganzen Auftreten. Wohl dem Deutschen Reiche, Mnn diese wunderbar vielseitige und kraftvolle Mannesnaiur ihr: noch lange Jahre als firner Wein zu gute kam«! In diesem Gedanken und in dieser Hoffnung grüßen wir den Kaiser, der in seinem neuen Lebensjahre am 27. Februar d. I. das Fest seiner Silberhochzeit mit seiner allgemein ver ehrten und geliebten hohen Gemahlin unter herzlicher Anteil nahme ganz Deutschlands feiern wird, mit dem aufrichtigen Wunsche: Lang' lebe der Kaiser und das ganze Kaiserliche Haus! Neueste TrahtmeiLunsten vom 26. Januar. Deutscher Reichstag. Berlin. (Priv.-Tcl.) Zur erste» Lesung steht der Gesetz entwurf betreffend die Abänderung der Gewerbeord- nnng. lUnterstellung des Baugewerbes unter 8 35 der Gc >verbeordnung.) Abg. Makowitz (kons.) erklärt, daß das Handwerk, nachdem der Handwerks- und Ge- weibekainniertag in Köln im Vorinhre ans den allgemeinen Be fähigungsnachweis verzichtet, um so entschiedener aber die Forde rung des Befähigungsnachweises für das Baugewerbe aufrecktt- erhaltcn und auf die Erfüllung dieser Forderung gerechnet habe, durch diese Vorlage schwer enttäuscht sei, um so mehr, als sich die Regierung zu dieser Forderung früher entgegenkommender ver halten habe. Diese Vorlage sei mehr polizeilicher Natur und wolle den Brunnen erst zudecken, wenn das Kind schon hinein gefallen sei. Wenn die Vorlage u. a. bestimmte, daß dem 8 85 nicht unterliegen solle, wer cm Zcngnls über eine Prüfung an einer baugeweiklrchcn Fachschule besitze, so reiche das nicht aus, denn wer an einer solchen Schicke nur zwei Semester praktisch und im übrigen nur theoretisch gearbeitet habe, sei noch nicht hinreichend praktisch erfahren. Hoffentlich gelinge es. ui der Kommission der Vorlage eine annehmbare Faffung zu geben. — Abg. Froh me <Soz.) stimmt den Motiven der Vorlage darin zu, daß die Bauunfälle ihre Ursache im allgemeinen nicht in mangelnder Befähigung des Bauuntcruehmers, sondern in seiner Gewissenlvsigkeit hätten. Mit Recht verzichte daher die Negierung aus de» Befähigungsnachweis, von dem die Arbeiter-Organisa tionen Abhilfe auch nicht eines einzigen der vielen Mißstände im Baugewerbe erwarteten. Notwendig sei vor allem eine gute Bauloittroilc unter Zuziehung von Arbeitern. — Abg. Euler (Zeutr.) verlangt allgemeinen Befähigungsnachweis, der allein wieder Aeiidenmg und Sicherheit im Handwerk schaffen könne. An mittelalterliche Ziinsllerei denke niemand mehr. Redner hofft schließlich, daß sich in der Kommission doch viel leicht noch mehr werde erreichen lassen, als was die Vorlage biete. — Staatssekretär Gras Posadowsktz emvffch't den Gcsctzcntwurs als die beste Form, um ungeeignete Personen auszuschließen. Auch wer befähigt sei, aber unzuverlässig, könne von dem selbständigen Betriebe des Baugewerbes misgeschiossen werden. Es handle sich hier doch nur mn ein rein technisches Gesetz, an das man keine politischen Erörterungen knüpfen sollt?. Entschieden widersprechen müsse er der Behauptung, als hat er selbst jemals den Befähigungsnachweis, auch nur für das Baugewerbe, versprochen. Wenn er das getan hätte, so würde er sich in einem akuten Widerspruch? nicht nur zur preu ßischen Regierung, sondern zu fast allen Bundesregierungen be finden. Er habe nur eins Novelle zur Gewerbeordnung ver sprochen. die den Mißsländcn im Baugewerbe abhelfcn stllc. Der Befähigungsnachweis für das Baugewerbe würde auch sehr schwer durck^ührbar sein. Lvllc der. der „Meister" ist und viel leicht eine Scheune bauen könne, deshalb auch ein? Brücke, oder ein großes Haus in Berlin bauen können? In Deutschland werde jährlich mindestens für IN, Milliarden.Mark gebaut. Wie viele 'tlnmllc kämen denn aber bei diesen Bauten vor? Auch die patentieriestc Befähigung schlitze nicht vor Mängeln »uv Unglücksfällcn. Diele ciilftündcn meist nicht ans Unkemrtno.. sondern aus Leichtsinn, ans Sorglosigkeit und Gclv.nninchs. Gerade dieser Entwurf sei am beiten geeignet, Unfälle zu ver hüten. Bei diesen handle.cs sich stets »m eine Tatfragc, die nur von verantwortlichen Aufsichtspersonen gelöst werden könne. — Aba- S ch m ld t - WaudSlebcii l!ia!.-üoj tadelt, daß nach Lev! Entwurf erst dann, wenn ein Schaden stattgefunde», der Staat einschreiten solle. Viel wirksamer sei eine vorbeugende Täligkcr! Ein Teil seiner Freunde palte den Befähigungsnachweis, wenn auch in beschränktem Unsiange, für wünschenswert. Anscheinend seien die vorgelchlagenen Bestimmungen mehr für Neubauten berechnet, während dock, für den inneren Ausbau auch Sachkennt nisse erforderlich seien Die Entscheidung gemäß § 35 über die Entziehung des Rechts des Baubetriebs sei bester iw andere Hände zu legen, vielleicht sei eine Behörde zu schaffen, die unter Hinzuziehung von Iutereisenten etwa ans Handwerkerkammern oder BerusSgcnosscittchastcn eine Gewähr für die richtige Durch führung der Maßnahmen biete. Sehr bcdaure er endlich, bat: nicht auch zugleich die Materie des Lehriingswcscns geregelt und ein entsprechender Entwurf vorgclegt fei. — Abg. Raab sAnt.s: Was die Regierung hier vorlcge, sei nicht einmal die Mau-.-, die man zum mindesten aus dem kreißenden Berge hätte er- warten dürfen. DaS ganze Handwerk se> schwer enttäuscht Tresen Entwurf könne mau ja allerdings annchmeu.^ aber nicht als Ersaß sür den Besächgnnasnachweis. Die Sozialdemokraten befände» sich mit sich selbst im Widerspruchs indem sie eine Kontrolle durch Bauarbeiter verlangte», sich aber gleichwohl dem Vefälsignuasüach'weise widerictzten. Auch der kvntrolliereiide Bau arbeiter solle doch wohl nach dem Willen dn äußersten Linken