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Vesper in der KreuMrche. Dresden, Sonnabend, den 4. Juli 1891, Nachm. 2 Uhr. 1. Präludium und Aoppelfuge für Orgel von Chr. G. Höpner. 2. Psalm 71, Motette in 5 Sätzen (z. 1. M.) von vr. W. Stade. Herr, ich traue auf dich, laß mich nimmermehr zu Schanden werden, errette mich durch deine Gerechtigkeit. Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen möge, der du zugesagt hast, mir zu helfen. Denn du bist mein Fels und meine Burg. Choral: Ein' feste Burg ist unser Gott, ein' gute Wehr und Waffen Er hilft uns frei aus aller Noth, die uns jetzt hat betroffen. Der alt' böse Feind mit Ernst er's jetzt meint, groß' Macht und viel List sein grausam Rüstung ist, auf Erd'n ist nicht sein's Gleichen. Denn du lassest mich erfahren viel und große Angst, und machst mich wieder lebendig uud holest mich wieder aus der Tiefe heraus uud tröstest mich wieder. Choral: Mit unsrer Macht ist nichts gethan, wir sind gar bald verloren, es streit't für uns der rechte Mann, den Gott selbst hat erkoren. Fragst du. wer er ist, er heißt Jesus Christ, der Herr Zebaoth, und ist kein and'rer Gott; das Feld muß er behalten. 3. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 199, 7. Friedefürst, laß deinen Frieden stets in unsrer Mitte ruh'n, unser Tagewerk hienieden all' in Einem Geist uns thun; denn, wie kann die Last auf Erden und des Glaubens Ritter schaft besser uns versüßet werden als durch deiner Liebe Kraft? Norlej'rrrrg. 4. i-«1ixw8o für Orgel von Jos. Rheinberger. 5. Kirchen-Arie von Stradella, gesungen von Fräulein Eugenie Wiegand. Herr, Hab' Erbarmen! Blick' auf mich Armen gnädig herab! Herr, ich erflehe deine Huld, vor meinem Richter büß' ich die Schuld. O Herr, im Staube, der Qual zum Raube, halt mich der Glaube an deine Güte zu aller Zeit. Vater, verzeihe, sieh meine Reue; soll einst ich sterben, laß mich erwerben die Seligkeit. Herr, Hab' Erbarmen, blick' auf mich Armen und erlöse mich, daß meine Seele Zweifel nicht quäle und banges Leid. Vater, verzeihe rc. 6. Geistliches Kischlied von Rob. Volkmann (geb. 181ö). Gelobt sei Gott, der uns erwählet, nährt uns von unsrer Jugend auf, der unsre Jahr' und Haar' all zählet, dem Aller Augen warten auf. Der in der Wüsten hat gespeiset fünftausend Mann nur mit 5 Brod, welche sei'm Wort sind nachgereiset, denn dem fällt All's zu, der sucht Gott. — Ach Herr, so du speis'st also füllig den Leib, der doch muß sterben gleich, wie vielmehr speis'st die Seel' ganz willig, die nach dir sehnt und erbt dein Reich. O Gott, geb', daß so mög' ge deihen die gegenwärtig' Speis, daß wir dadurch geschickter sein im Dienst des Nächsten, dir zu Preis. Ja, dir zu Preis, Gott, allermeiste in Jesu Christo deinem Sohn, mit dem dir und dein heil'gen Geiste sei Lob gesagt ewig und nun!