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Sächsischer Landes-Anzeiger : 29.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188601291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860129
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-29
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 29.01.1886
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SS. — 0. SaWa»,. MouuementSpretS: Der unvatteiische — jeden Wochentag Abend (mit dem Datum deS folgenden Tages) zur Versendung gelangende — Landes-Anzeiger mit Beiblättern kostet monatlich SO Pfg- bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Vororten, sowie bei Sächsischer Mi>kS-Ill?eiM mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Freitag, 2S. Januar IMft. JusertionSpreiS: Raum einer schmalen Korpuszeile IS Pfg-; — Reklame (Ispaltige Petitzeile) 30 Pfg. — BelWicderholunggroßer Annoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle man ttevSilben Korpusschrist bilden ca. l Zeile). Annoncenannahme: nur bis Vormittag. der Post. (Eingetragen unter Nr. 4S33.) Im 4. Quartal erscheint für Abonnenten Äahresbuch (Weihaachtsbeigabe) d. Knzügin«. Verlag: Alexander Wiede, Buchdruckeret, Lhenmttz. MM«: „Tägliches UnterhaUungsblstt" ml, himmW iWmtrs Smal-Mtt ^Luftiges Bilderbuch". L , Chemnitz. "FernsprechsteHe Nr. ISS. yrro«n-«-»»t- Er«la-»mg. Für die Monate Febrnar und Mär, nehme« die Postaustalieu, sowie in Ehemnitz und Umgegend die Au»gabestell«, «bonnemeuts. bestellungen auf de« „Sächsischen LandeS-Anzeiger" mit sei««« Bei- »lätteru zu« Preise von 1 Marl 20 Pfg. «utgegen. Der Sächsische Lande».Anzeiger ist in de» deutschen Post-Zeitungs-Preisliste unter Nr. 4633, in der österreichische« unter Nr. 2108 eingetragen. Im Beiblatt »Tägliches NnterhaltnngSblatt' beginnt Anfang Febrnar der fesselnde Roman „Durch eigene Schuld" von dem rühmlichst bekannte» Romanschriftsteller Friedrich Friedrich. Jede« «eubeitretende« Abonnenten liefern wir gegen Einsendung der Abonnements-Quittung die i« Zannar vollständig erschienen« Erzählung von Otto «irndt: „Spiritistische Schelmenstreiche", sowie auch da» „Jllustrirte Jahrrsbuch deS Söchfifche« Lander- Anzeigers für 188«" als Extradeigaben »nd sehe« abermaligem recht zahlreiche« Beitritt neuer Abonnenten für di« Monate Februar und März entgegen. Die Verlags-Expedition des Sächsische» Landes-Anzeigers. Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute aus Folium 2852 die Firma S, Singer Chemnitz (Nicolaigraben Nr. 1) und als deren Inhaber der Kaufmann Herr Samuel Singer in Dresden, Besitzer eine» Bettseder-Handelsgeschäft», eingetragen. - ' ,ljch,z Ao Chemnitz, am 26. Januar 1886. Königliches Amtsgericht. Telegraphische Nachrichten. Bom 27. Javuar. Berlin. S. M. Kanonenboot „IM", Commaudant Capitän-Leutuant Hofmeier, ist am 19 December v. I. von Hongkong in See gegangen und am 20. deff. Ml», in Canton eingetroffen. Berlin. Zu der morgen im Landtage stattfindenden Debatte über den nationalliberak-couservativeu Antrag üb« die Au»weisuugeu brachte Wiudthorst eine motivirte Tagesordnung ein, da er «nthun- lich sei, zu de« noch unbekannten Maßregeln der Regierung die Zu stimmung und Geldbewilligung au»z«spr«chen. Di« Theilnahme de» Reichskanzler» au der Debatte wird erwartet. Frankfurt a. M. Die Stadtverordneten sprachen sich ein. stimmig gegen da» Monopol an». — Der »Frks Ztg." wird au» Pest berichtet, Andrafsq'S Rede für die bulgarisch« Union werde al« Demonstratio» gegen Kalnoky gedeutet. Auch in Petersburg werde «in Umschwung der österreichtschen Politik befürchtet. Posen. Der Warschauer „Morgen Courier" meldet telegraphisch den Aurbrnch «ine-Fener» in der Chlndowschen Baumwollen-Sortirau- stalt zu Wegorjewtk, Gouvernement Rjäsan. 6000 Pud Baumwolle wurden vernichtet, 6 Menschen find ümgekommen, 18 schwer verletzt. C» werden noch weitere Menschenopfer tn den Trümmern vermuthet. Warschau. Der Kaiser bestätigte da» TodrSurtheil der Ni- hilifieu Knuicki, BardowSti, Osiow» und Pie1rnfin»ki, begnadigte da gegen Jury und Schmaoß. Pest. Den seit Jahre« hier systematisch betriebenen Post- desraudationen ist man nun auf die Spur gekommen. Der Postbeamte Joseph Hirn er, welcher zuletzt bei« Postamte auf dem Centralbahnhose angestellt gewesen ist, wurde als der Schuldige er mittelt. Scho« 1881, als Hirn« noch bei den Postämtern in Arad »nd KarlSbnrg in Verwendung gestanden war, langten viel« Klagen «in, daß recommaudirte Brief« wohl au die Adresse kamen, aber ihre» Geldinhalts beraubt waren. Hirnn wurde damals in den Auklageznstand versetzt; da er aber leugnete und greifbare Beweise «icht Vorlagen, war der Gerichtshof genöthigt, ihn im Mai 1882 frrizusprechen. Hirn« wurde hierher versetzt und ans dem Ceutralbahuhofe verwendet. Seither erneuerte» sich die Klagen, deren Zahl sehr groß ist. Paris. Der der Rechten angehörige Deputirte FerronayS wird den Minister-Präsidenten Freyeiuet über die Haltung Frank reich» gegenüber Griechenland befragen. London. Unterhaus; Adretzdebatte. CollingS (lib.) beantragt rin Amendement, welche» da» Bedauern auSsprlcht, daß den Bauern bezüglich der Erlangung kleiner Pachtgüter keine Erleichterung gewährt würde. Die Regierung bekämpft das Amendement nnd betrachtet eS al» MißtranruSvotu ». Gladstone «nterstützt da» Amendement, übernimmt die Verantwortlichkeit, welche dessen An nahme involvirt nnd hofft die Annahme mit großer Majorität. Das Amendement Colling'S wird schließlich mit 329 gegen 260 Stimmen angenommen. Die Regierung ist mithin geschlagen. London. Unterhaus. Bei der Abstimmung über da» Amendement TollingS stimmten 76 Paruelliten mit der Majorität, die Liberalen Hartington, Goschen, Courtney, Lubbock und Abrington mit der Minorität. Auf Antrag de» SchatztanzlerS vertagte sich das Hau» auf Donnerstag. London Die konservative« Blätter »Moruingpost" und „Standard" bezeichnen den Rücktritt des KabinetS als nv- «ittelbar bevorstehend. „Daily-News" zufolge würde Salis bury von einer Parlamentsauflösung abstehen. Bukarest. Verläßlichen Privatmelduugen au» Bulgarien zu- folge sollen di« Bedingungen, unter welchen die Pforte die Personal union acceptire« will, sehr milde sein und hauptsächlich eine Erhöhung de» Tribut» betreffen. Belgrad. Der serbische Delegirtefür die FriedenSverhaudlungen in Bukarest, MIjatowiz, erhielt nunmehr Vollmacht und Instructionen. Athen. Ein Telegramm Gladstoue'S, durch welche» derselbe «inen Appell der Athener Demarchen, welcher di« Hoffnung ausdrückte. Griechenland werde in ihm einen großmüthigeu Bertheidiger finden, beantwortet, spricht seinerseits die lebhafte Hoffnung aus, Griechenland werde sich bedenke», bevor eS sich in einen Tonflict mit den Wohl- erwogenen vereinten Rathschlägeu der Mächte setzt. Madrid. Der Herzog von Sevilla, welcher sich bekanntlich vor einiger Zeit ln ««ehrerbietiger Weise gegen di« Köuigin-Regentiu benommen hatte, ist auf Grund Beschlusses de» Kriegsgericht» in der Armre-Ranglist« gestrichen worden. konstant inopel. Die Pforte verlangte vom griechischen Gesandten Erklärungen über die Haltung Griechenland». In Kreta Ist eine Anzahl schwerer Geschütze, Torpedo» «nd Kriegsmunition ««»geschifft worden. Drohevde AriegSwotte«. Ehemnitz, den 28. Januar. Unter de« heutigen Telegrammen berichten wir über die be deutungsvolle« Vorgänge im englischen Parlament. Da» Ministerin« Salisbury wollte dem Parlament heute die Vorlagen in der irischen Frag« mache«; über Nacht ist «S bereit» wegen eben dieser irischen Auge- legeuheit zu Falle gekommen. Gladstone war gegen Lord Salisbury» Borgehru gegen Griechenland; dar ist der geheim« Gmnd, weshalb er «in gegen die Regiernug eing,brachte» Mißtrauensvotum, zu welchem die irisch« Angelegenheit herhalten mußt«, ausdrücklich vertheidigte «nd sich direct bereit erklärt«, die Neubildung «ine» Ministerinm» zu über nehme«. Europa steht damit vor einer ungemein wichtigen Entscheidung! L» handelt sich darum, ob da» Vertrauen auf die viel gerühmte Einig- lest der Großmächte, mit der «S nie schlechter bestellt gewesen, al» i« letzten halbe« Jahr, endgültig schwinden oder erhalten blribeu soll. angestch hüllten Bestreben» Griechenlands, mit der Türkei Krieg anzufauge«, war abermals di« „erprobte" Einigkeit der Großmächte verkündigt, di« «öthigenfalls mit Gewalt Griechenland verhindern wollte, Toll heiten zn drehen. An der Spitze dieser FriedenSaction stand Eng land, oder vielmehr Englands conservatlve Regierung unter Lord Salisbury, das bereit» seine Mittelmenflotte bereit gemacht hatte, um di« Griechen von einem Seeangriff ans die Türkei abzuhaltru. In 24 Stunden ist jetzt die Lage auf den Kopf gestellt. Blad« stoue, der das Vorgehen Lord Salisbury'» gegen Griechenlad miß billigte, hat im Londoner Parlament ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung zu Stande gebracht, Salisbury wird zurücktreteu oder ist e» schon, und Gladstone wird wieder der Leiter de» englischen StaatS- schiffeS. Giebt er, wa» wahrscheinlich, da» Vorgehen gegen Griechen land auf, so ist auch di« Einigkeit der Großmächte in dies« Frage wieder einmal dahin, und da» Vertrauen auf da» europäische Gleich gewicht überhaupt verloren! Darum handelt e» sich jetzt! Große Hoffnung auf da» Zusammenhalten der Mächte ist nicht z« hegen; trennen sie sich — dann ist der griechisch-türkische Krieg vom Zufall abhängig. E» ist in der europäischen Politik also thatsächlich so weit gekommen, daß man mit den nächsten 24 Stunde» schon rechnen muß Gladstoue'S anSwärtige Politik beruht ans dem Gedanken: die europäische« Festlandmächte untereinander in Uneinlgkeit zu halten; damit England ruhig in Indien fitzen kann, und gegenwärtig kann er die» Ziel am Bestett erreichen. Wir habe« von vornherein darauf hiugewiese«: die Großmächte haben im Orient durch ihren Waukel- mnth ihr Ansehen verscherzt; der »krank« Mann", der Sultan, wird Ruhestister sein müssen. Und dahin ist eS jetzt gekommen. Politische Rundschau. Chemnitz, den 28. Januar. Deutsches Reich. Die Bundesiathraurschüfle, welche mit der Vorberathuug der Branutwcinmouopolvorlage beauftragt find, haben aus unbekannten Gründen den Beginn ihrer Mbeiten nochmals verschoben. Er werde« auch noch die Finauzmiuister einzelner Bundes staaten in Berlin erwartet, um an den Besprechungen theilzunehmen. Aus der letztere» Nachricht ist ersichtlich, daß zwischen den Bundes- regiernngen über die Detail» de» Mouopolplane» noch keine feste Einigung erzielt worden ist. Beginnt somit die kommissarische Vor- berathung de» Monopols i« BuudeSrath erst Anfang Februar, so kommt es erst in der ersten Märzhälfte an de« Reichstag. Wird die Vorlage dort einer Commission zur Vorlage überwiesen, so kann e» leicht dahin kommen, daß sie auch darin bleibt und für diese Session überhaupt nicht wieder an den Reichstag gelangt. Die Zeit läßt sich eben nicht aushalten. — Nachrichten, der Reichstag werde aufgelöst werden, wenn er da» Monopol nicht aunehmeu sollte, erscheinen «nS als müßige» Gerede. Eher ein Grund zur Auflösung wäre die Ab- lehunng der Verlängerung des Sozialistengesetzes, nnd diese muß auch erst erfolgt sein, bevor man von Auflösungen spricht. — Nach der Denkschrift zum Etat der Reichsschuld wird sich Letztere am 1. April 1886 voraussichtlich auf 440,000,000 Mark belanfeu. — Die Polen beantworten den bekannten Antrag der Konser vativen und Nationalliberalen im preußischen Abgeordnetenhaus« auf positive Maßregeln zur Niederhaltnng des PolonismuS in den östlichen Provinzen Preußen- mit dem Anträge auf Tagesordnung; in den Motive» wird unter Anderem hervorgehobeu, daß die Interessen der deutschen Bevölkerung nicht gefährdet seien und daß die Forderung deutscher Niederlassungen eine RechtSnugleichheit schaffe und die Eintracht der Nationalitäten gefährden würde. Mit dieser Motivirung werden die Polen wohl wenig Glück haben, sie widerspricht zu auf- sällig den Thatsachen. — »Nun erst recht!" sagen die Bimetallisten und wollen die Erklärung de» preußischen FiuanzministerS v. Scholz zu Gunsten der Goldwährung damit beantworten, daß sie im Reichstag ihre» Antrag ans Einführung der Doppelwährung wieder einbringen. Zugleich verbreiten sie emsig di« Behauptung, Herr v. Scholz habe mit seiner Erklärung sich zum Reichskanzler in Gegensatz gebracht und werde bald in einer Versenkung verschwinden. Dem gegenüber meldet ei» Telegramm der »Frks. Ztg.", die Erklärung gegen den BimetalliSmuS sei dir Folge einer Besprechung der Frage im Staatsministerium ge wesen. Es liegt übrigens ans der Hand, daß Herr v. Scholz eine derartig bedeutsame Kundgebung «icht ohne die Zustimmung de» Reichskanzler» gewagt haben würde. — Der Berliner Correspondeot der »Time»" kommt wieder auf die Behauptung zurück, daß die Anwesenheit de» Herzog» von Edinburg mit der Erbfolgefrage im Herzogthum Kobnrg-Gotha zu- sammeuhänge. Es giebt, so drückt er sich au», über dynastische Fragen gewisse Ansichten delikater Natur, di» einen rücksicht-losen Ausdruck in einem Pamphlet gefunden haben, da» in Zürich anonym erschiene« ist unter dem Titel: »Mitregeuten und fremde Hände i» Dentsch. land." Den Kern deS Inhalt» dieser als hochverräthertsch geschilderte« Schrift findet der »Time»"-Correspoudeut in den Worten: .Etwa» muß geschehen, um nu» zur Uebrrzrugnug zu bringe«, daß wir «in für alle Male mit englischen Velleitäteu gebrochen haben; daß wir in Frieden mit England lebe« «olle«, aber daß wir der seedeherrsch«d« Nation keine Art Einfluß, dynastischen oder diplomatische«, commer- eielle« oder politische«, auf «nser« Angelegenheiten gestatte« vollen." Auf da» Wort „dynastisch" wird in dem Pamphlet «in ganz besonderer Nachdruck gelegt. Oesterreich-Ungar«. Di« bekannt« Krauzaffaire auf de« Dresdener Turnfest wurde Dienstag im ungarischen Abgeord netenhaus« verhandelt. Der Ministerpräsident TiSza erkürte: Da die Beranstalter des Turnfeste» selbst sofort di« «othweudig« Genugthnung leistete» und den Kranz im Archiv der Turnerschaft niederlegte», könne die Handlung Einzelner nicht z« einer großen politischen Frage aufgebauscht und behauptet werden, die ungarische» Farben seien ohne Geungthnuu, beschimpft. Wenn gegen di« Ungarn nnd Tscheche» ans dem deutschuatiouale« Fest in Dresden Erbitternng herrschte, so braucht man sich wahrlich nicht zu fragen warum. Da» Verfolgung»- system Taaffe'S gegen da» Dentschthnm ist der einzige Grund. Frankreich. In Ostasien, von wo General Eourcy di« Heim reise augetrete« hat, commandirt einstweilen der von seinen Wunden wiederhrrstrllte General Negrier. In Anna« treiben sich noch immer aufständische Schaaren umher. — Ein Telegramm deS Gouverneur» der französische» Colouie Seuegambim in Westaftika theilt mit, daß di« Schaaren de» falschen Propheten Samary vollständig geschlagen «nd gegen den Niger zurückgeschlageu seien. — Die Monarchist« in der Kammer haben beschlossen, einhellig für eine vollständige Amnestie zu stimmen, natürlich, well die Regierung sie nicht will. Wen« dl« Kammer die Amnestie beschließt, wird der Senat sie ablehnen. England. In den Berichten an» Blrmah, welche die eng lischen Blätter bringe«, kommen jetzt auch Klage« über da» Vorgeh« der britische« Beamten gegen die Eingeborene« vor. Ein Beamter z. B. zwang «inen Einwohner dadurch zum Aussagen von ihm be quemen Sachen, daß er den armen Kerl vor «in Piquet Scharfschütze« stellte, die mit augrlegtrm Gewehr bereit standen. Aber noch »chr. Der Generalprofoß treibt nebenbei als Liebhaberei leidenschaftlich die Aufnahme von Mensche« und Gegenden, und so hat er e» für wüuschenSwerth gehalten, den GefichtSanSdruck von Mensche« in de». Augenblick photographisch festzustellr«, wo sie von der tödtliche« Kugel getroffen werden. Zu dem Zweck richtet der Prosoß bei de» zahlreichen Hinrichtungen den Tabu» seine» Apparate» auf da» Opse«. der Offizier der betreffenden Abthellung Soldaten kommandirt: »FertigI" »Legt an!" dann folgte eine Pause von mehreren Minute« und wenn der Prosoß zur Aufnahme bereit ist, giebt der Offizier aus seine« Wink da» Lommando »Feuer." Ist da» Bild nicht gelungen werden die Versyche an neu« Opfern wiederholt. — Da» ist der, in» EingMeiht« wohl bekamst, «ngWche iwL« tu den Kolonien geübt wird nnd welcher jetzt Wiedemm lebhaft a«- die haarsträubenden Grausamkeiten erinnert, welche englische Osficierei in Indien verübt haben. Schmach nnd Schande über solche rohe Buben» die ihre Nation und unser Jahrhundert beschimpf«. Weshalb schreitet di« englische Regierung nicht «in? — Weil st« »Bestens" zu thon hat nnd sich den Tensel um die arm« Schächer von Birmahnen scheert, denen man Furcht «nd Schrecken einjage« will. Gladstoue'S neue» Eabiuet wird wesentlich au- Radikal« bestehen, vielleicht wird sogar Parnell (???) «intret«. Nach Auße» hin überlegt Gladstone «och. er würde schließlich Salisbury'» Politik ssrtsetzen, we»N er auf schnellen Erfolg rechnen könnte! Wa» mit Irland geschehen soll, steht noch »icht fest. Dänemark. Der Schriftsetzer Rarmuffen, der bekanntlich mehrere Schüsse anf den Ministerpräsident«« Estrup in Koperihag« abgegeben, ist wegen versuchten Mordes zu 14 Jahren Zuchthaus verurlbeilt worden. Spanien. Den republikanischen Wählern in Spanien find», wie der »Köln Ztg." an» Madrid geschrieben wird, alle Mittel recht» von denen sie glauben, sich «ine Förderung ihre» Zwecke», die Monar chie in Verruf zu bringen, versprechen z« können. Der Fra» auf dem Throne gegenüber ist von der vielgepriesenen Ritterlichkeit der Spanier wenig z« merken: Da wird der ganz, mißvergnügte Schmarotzeranhau, der Bourbonen in Bewegung gesetzt, um die Königin in niedriger Weise zu verdächtigen, da scheut man sich selbst nicht, ausznstreuen, bei Maria Christine, die unr einer leichte« Er kältung wegen da- Zimmer hütet, hätten sich sichere Spur« v« Geistesstörung gezeigt Trotz oder vielleicht gerade wegen dieser An feindungen nimmt die Popularität der Königin, wie nnbesaugene Be obachter versichern, von Tag zu Tag zu, und besonder» in Osficier- kreisen ist man entrüstet über die gewissenlose Bosheit, mit welcher di« politischen Gegner den Kampf gegen die Wittwe de» verstarb«« Königs führe». Griechenland. Die griechische Angelegenheit ist sehr ernst geworden, denn durch die Niederlage, welche das englische cooservative Ministerinm iw Parlament erlitten, wird Gladstone wieder «'s Ruder kommen und der war gegen die Zwangsmaßregeln gegen Griechenland. Bleibt er auch jetzt noch dabei stehen, so ist die Einig keit der Mächte abermals dahin und die Griechen werden sich wenig um Drohungen und Vorstellungen kümmern. Di« Türkei muß in's Gefecht eintreteu, und nur sie allein kann Griechenland zur Raismr bringen. Sie ist entschlossen, sich nicht überrumpeln zu lassen. Der Großvezier hat dem griechischen Gesandten in Konstautiuopel erklärt, er werde Griechenland ein Ultimatum stellen, wenn sich dl« Nach richten vom AnSbruch einer Revolution auf Kreta bestätigen sollten^ wohin drei griechische Panzerschiffe abgedampst. Der griechische Ministerpräsident hat erwidert, daß ihm von einer Revolution i« Kreta nicht« bekannt sei. Die Türkei läßt schwere Geschütze, Torpe do'» und Munition «ach Kreta bringen. Serbien. Die Differenzen innerhalb der serbischen Fort schrittspartei wegen der Kriegsfrage stellen in nahe Aussicht die Bildung eine» Ministerium» Mijatovic, daS entschiedener für den Friedensschluß eintreteu würde, al» Garaschauin, da» aber auch die Lösung der BerfaffnugSfrag, nach der Ordnung der äußeren Ange legenheit auf länger« Zeit vertagen will. Ei« Kabinet Mijatovic wird jedoch nur al» der Uebergang zu einem Koalition»-Ministern» angesehen, da «S nur unter dem diplomatischen Druck für den Fried« eiustehen wird. . Bulgarien. Wie der Petersburger »Nowosti" berichtet wk», «rsÄeue» am 22. Januar die makedonischen Freiwilligen an» d«t Korp» Pauitza mit ihr« Fahnen und MtlitSrmufik vor de« fiwfl- ltchen Palais in Sofia und bracht« dem Fürst« Al^ander eine großartig, Ovation dar. Der Fürst «schien bald am Balkon, dankte d» Freiwillig« ««d rieth den «acedonisch« »ojwod«, für die
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