Volltext Seite (XML)
Sonntags- Ausgabe. r-p?»a v»r»r«« «»rch »«s*r« «r»a« V»AUAVP»»Is». unSSp,ott«ur«rmal»LpU»I»»yau»««dracht« »lonotllch 7.45 M., oIrr»«y»hrUch 5.75 M. S«> Srr S«schSft»st«U«, »ns«r» ZNtol«» und Nu,gad«stiU«n adgiholt: monalltch 1M.,»Irrtiy«d«U<h5M. durch u»s«r« auswürtt-«» Mol*» >»» Hou» -«bracht: m»»atllch 1^» M., »I«rt«yai>rUch 4.5» M durch »l, Post: ta»«rhald dnitsch. laut» uaü ürr »rutsch«» ltolont«» monatlich >.5» M., vlrrtrllührllch 4.SS M.. au»schlt«HUch p»std«st«Ua,t». vr«t» Srr «luzrluummrr I» Pf. 2» ««Ipzta, »«» Nachbarort«» unb »«» Ort«» mlt «tg«o«» ZUtal«» «lr» bl« fid«»Sau»gad« »och am f>d«»b ü«» rrschrio«»» la» Hau» a«U«f«rt. /trrcksblcctt des Rates und despoltseüurrtes der Stadt Leipzig NibaMou au» -rfchaft»st«ll«, ?0haanl»gall« N«. 0. » Z«raspr«ch»Nalchlu5 klr. 14b«, >4545 »ab >4444. 1S-. Jahrgang N»z«»g«» «»» »«pi>a u»b Umg«du», »I« /»NAeIgeNs>relse» NpaMg«p«mz«u«45p(.,oli N«kiani«>«uri m., von ouowart» 5» p>„ N«klomra 1.25 M., Nl«ln« Nn»«l»«i» »Iiprtltzitt« nur ropf.,b.wl«b«rh»l.Nob.,fl»zilora v»a0«bbrS«n lm amtlich«» r«ll»l«prt>t- ,«tl« »»Pf. ch«sch<lft»anr«lg«n mlt plahoorfchrlf« im Pr«»s« «rbbkl Nodott »och «arl». S*lla,«»r ch«fam»aufl.?M.»a»rauf«n-ou»>ch> p»Ng«dübr. Mazrlgrn-Manahm«: ^»bon»l»gaff«S, b«l sümtllchr» j>Ual«n »«» l«lp»»g«r Iag«dlott«» uns oU«a N»n»nr«»-<xp«0ltlon«n »r» 2». an» ftuilan»««. va» L«ipzl,«r ltaaidlatt «rschilnt wirktag» »mal, Sonn. u. ;«l«rto,»tmal. v«rU»«r k«Sakrl»»: 2» S«n A«lt«a 17. Ztrulpktch-nnschlug: Hansa Ur. «»7. Nr. 132 vonnisg, üen >4. MSr; ISIS. Neue foriElte der üeziermcker in den karpalken. Graf Witte gestorben. — Weiteres Mpfer des „Kronprinz Wilhelm". — Holland wahrt sein Flaggenrecht. Uebelstände in der englischen Armee. — Der Reichskanzler über die Freie Vaterländische Vereinigung. Sral rvitte -j-. Berlin, 13. März. Die Peters« burger Telegraphen-Agentur meldet: Graf Witte ist gestorben. Rußland verliert in gefahrvoller Zeit seinen angesehensten Staatsmann. Obwohl er im Mai 1906 auf Betreiben seiner Feinde den Platz des Ministerpräsidenten zugunsten Goremy- lins räumen mußte, war und blieb er doch der russische Staatsmann, den man in der ganzen Welt im Auge behielt und dessen Wiedererschei nen bei erster Gelegenheit man erwartete. Aus dem politischen Leben war er keineswegs ausge schieden. Beim Ausbruch des Krieges sammelte sich ein Kreis von namhaften Männern um ihn, der, wie die Anfeindungen der Presse bewiesen, den herrschenden Leuten, vor allem dem Over befehlshaber Nikola: Nikolajewitsch und besonders den kriegsbegeisterten weiblichen Ratgebern montenegrinischer Herkunft am Hofe überaus lästig war. Gerüchte über Bemühungen Wittes, dem Kriege ein Ende zu machen, waren nicht zum Schweigen zu bringen; und es ist nicht lange per, daß sogar von einer ziemlich weit gediehenen Vermittlerrolle Wittes gesprochen wurde. Viel leicht zu viel gesprochen wurde. Vielleicht mar er selbst zu geschäftig. Nun ist er, der 66 jährige, plötzlich gestorben. , . . Sergei Juliewitsch Witte, geboren am 17. Juli 1849 zu Tiflis, als Sohn eines Be amten der kaukasischen Statthalterschaft, war deutscher Abstammung. Nach seinen Studien wid mete er sich dem Eisenbahnwesen, einem Gebiete, auf dem er sich später um die kulturelle Entwick lung Rußlands die größten Verdienste erwarb. Durch sein „Statut der russischen Eisenbahnen" wirkte er grundlegend, und die Folge war seine Berufung als Leiter der Eisenbahnverwaltung (1888», der 1892 die Ernennung zum Vcrk hrc- ininifter und dann die zum Finanz minister folgten. 1903 übernahm er den Vor sitz des Ministeriums. Als erster Fricdensbevoll- mächtigter Rußlands vertrat er sein Vaterland auf der Friedenskonferenz in Portsmouth, die dem Russisch-Japanischen Kriege, vor dessen Aus bruch Witte seinerzeit warnte, ein Ende machte 5. September 1905). Ter für Rußland günstige Friedensschluß machte Witte in seinem Vaterland äußerst volkstümlich, und er erfreute sich von diesem Zeitpunkt an ganz besonders der kaiser lichen Gunst, die ihm am 8. Oktober 1903 den Titel eines Grafen einbrachte. Nach seiner Rück kehr aus Amerika, in dem Augenblicke, als die Wogen der revolutionären Erhebung in Ruß land am höchsten schlugen, sah sowohl die Re- gierung als auch der gemäßigte Teil der Ge sellschaft in Witte den einzigen Kandidaten für den Posten eines Leiters eines Ministeriums der politischen Reform, auf den er auch nach Ausarbeitung der eine Verfassung verheißenden, geschichtlich berühmten Kundgebung vom 30. Oktober 1903 berufen wurde. Tic von ihm unternommene Aufgabe scheiterte jedoch sowohl an dem Mißtrauen der Liberalen als auch an den Umtrieben der Hofkreisc und der äußersten reaktionären Kreise, denen man sogar Anschläge auf Witte zuschrieb. Am 5. Mai 1906 wurde Witte entlassen, und zwar unmittelbar nach Ab schluß einer russischen bOO-Millivnen-Frank-An- leihe auf dem «Pariser Markte. Später scheint Witte als Mitglied des Reichsrates von seinen liberalen und konstitutionellen Gedanken seiner ersten Zeit wieder zurückgekehrt zu sein zu auf geklärt-absolutistischen Gedankengängen, die ihn während seiner Tätigkeit als Finanznuniter be herrschten. Durch diese Abkehr verlor er einen großen Teil seiner Volkstümlichkeit unter den Liberalen, ohne jedoch das Mißtrauen zu zer stören, das ihm von feiten der Hofkreise und der Konservativen entgegengebracht wurde. Es wäre falsch, das Lcbenswerk Wittes, die Regelung der russischen Finanzverwaltung, heute als ganz verloren anzusehen. Ter Uebergang zur Goldwährung bedeutete an sich schon sehr viel. Mögen seine Nachfolger geflissentlich seine Bahn verlassen haben, dem Staatshaushalt gab er doch im wesentlichen die Form, die neuzeitlichen Grundsätzen entspricht. Als größten Fehler hat man ihm die Einführung des staatlichen Ver- kaufsmonopols auf Branntwein vorgeworfen, und es ist bekannt, daß gerade mit Beginn des Krieges durch das Alkoholverbot eine radikale Aenderung herbeigeführt wurde, ohne Rücksicht auf die Frage, wie die gewaltige Staatseinnahme zu ersetzen sei. Wittes Name bleibt für alle Zeit verbunden mit dem Bau der großen sibi rischen Eisenbahn, die, abgesehen von ihrer Be deutung für die militärische Beherrschung des Riesenreiches, zu den großartigsten Kulturleistun gen der Welt gehört. In wirtschaftspolitischer Hinsicht versuchte Witte die Produktionsfähigkeit des Landes durch Einfuhr ausländischen Kapi tals und durch ein System von teilweise sehr hohen Schutzzöllen zu heben, was ihn jedoch nicht hinderte, für eine Handelsvertragspolitik cinzutreten. Tie Verhandlungen mit Deutsch land zwecks Erneuerung des deutsch-russischen Handelsvertrages im Jahre 1904 fanden unter der persönlichen Leitung Wittes statt, und ebenso wurde angenommen, daß er bei künftigen Neu regelungen der gegebene Mann sein werde. War Witte ein Freund Deutschlands? Eine Gefühlsfrage. Ein Freund Rußlands war er gewiß. Das hat er durch seine ganze Arbeit be wiesen. Sein Gedanke war, daß das große rus sische Reich erst dann und am sichersten zu dauernder Weltgeltung gelangen werde, wenn es seine starken inneren Reichtümer voll ent falte und den Abstand zwischen der eigenen Kulturentwicklung und der Westeuropas, soweit es nur immer anginge, vermindere. Es ist ganz selbstverständlich, daß ihn eine solche Auffassung tortwährend in Gegensatz bringen mußte zu den Panslawisten sowohl als auch zu den Verteidi gern des „echten Zarentums" und überhaupt zu den Anhängern einer strengkonservativen Politik. Daher die Schwankungen in seinem eigenen Ver halten, seine Anpassungsversuche und Zugeständ nisse an die Autokratie. Er wollte den Boden nicht unter den Füßen verlieren und verlor ihn doch. Unter einem ziclbewußten Herrscher wäre sein Schicksal vielleicht anders gewesen. So aber wechselten Gunst und Ungnade, Vertrauen und Verdacht. Vielleicht war es sein Verhängnis, daß er in dieser Zeit laut und leise als der „Retter in der Not" genannt wurde. Nach Pe tersburger Mitteilungen in schwedischen Blättern soll eine bekannte politische Persönlichkeit sich da hin ausgesprochen haben, daß der Zar heute nach einigen Anwandlungen von Schwachmut ganz und gar für die Fortsetzung des Krieges bis zum Aeußersten entschlossen sei, und zwar sei für ihn die Meinung seiner Ratgeber entscheidend ge wesen, daß ein vorzeitiger Friedensschluß den Ausbruch der Revolution beschleunigen werde. Und ein unglücklicher Ausgang des Krieges?... Der Tag wird kommen, wo der Zar den Fehlschluß seiner Ratgeber erkennen wird. Graf Witte war der Mann, der bei einer Revolution als Staatsretter vielleicht noch am ehesten sein Ansehen im ausgleichenden Sinne zu ver werten imstande gewesen sein würde. Nikolai Nikolajewitsch wird — es ist fast überflüssig zu sagen — dieser Mann nicht sein. Au -ea Tagesberichten. X. Am gestrigen 13. März vollendete sich der sechste Monat, feit die gewaltige, in der Welt geschichte einzig dastehende Schlacht an der Ais ne begann, seitdem der Bewegungskrieg im Westen in den Stellungskrieg übergegangen ist. Ge wiß ist seit jenen Tagen die Schlachtlinie, die all mählich von den Südvogesen bis zur Nordsee sich ausdehnte, nur unmerklich verschoben worden. Aber wenn wir an die deutschen Erfolge bei Soissons, bei Craonne, in der Champagne und nicht zuletzt in dem äußerst schwierigen Gelände des Lauchtals denken, dann muß uns der Rückblick auf das vergangene halbe Jahr mit Befriedigung erfüllen. Die unsäglichen Mühen, die fast übermenschlichen Anstrengungen dieses riesenhaften Stellungskrieges sind von den un vergleichlichen deutschen Truppen mit einem Helden mut, mit einer zähen Ausdauer ertragen worden, die man bei den feinnervigen Menschen der Gegen wart nicht erwartet hätte. Lie herrliche deutsche Nheinwacht steht fest im Frankenland. Zehn reiche Provinzen Frankreichs sind in sicherem deutschen Be sitz, ihre Fabriken, wo sie noch stehen, müssen für die deutschen Truppen arbeiten, ihre Aecker werden für die deutschen Soldaten durch deutsche Sol daten bestellt. Aus dieser Tatsache spricht ein sicheres, ruhiges Kraftbewußtsein, spricht der stählerne Wille, festzuhalten und zu behaupten, was deutsche Hände in harten, heißen Kämpfen er rungen, spricht endlich die kernige Entschlossenheit, dem immer sich wiederholenden Ansturm der verbün deten Feinde trotzig die Stirn zu bieten, bis drüben die völlige Erschöpfung eintritt, bis auch das letzte Aufgebot der Franzosen, Belgier und Engländer auf- gebraucht ist. Mag auch der Feind vorübergehend ein mal örtliche Erfolge erzielen — der gestrige Heeres bericht bestätigt, daß das Dorf Neuve Chapelle sich noch in den Händen der Engländer befindet —, die ganze große deutsche Linie wankt und weicht nicht. Diese Ueberzeugung drängt sich auch vor urteilslosen Gegnern immer deutlicher auf. Der jüngste Bericht des englischen „Augenzeugen", wie die Besprechung dieses Berichts durch die „Morning Post" lassen keinen Zweisel darüber, daß sich die Vcr- bündeten gründlich verrechnet haben, wenn sie wähn ten, die Deutschen nach Joffres Plänen über den Haufen rennen zu können. Zwar fährt der franzö sische Generalissimus fort, neue Vorteile der Fran zosen in der Ch a m p a g n e zu verkünden, auch Herr French rühmt sich großer Fortschritte, aber diese cm Hinblick aufs Ganze doch kümmerlichen Ergebnisse vermögen nicht den Eindruck der einsichtsvollen Gegner zu verwischen, daß auf ihrer Seite nichts törichter, nichts verderblicher sei, als eine optimistische Beurteilung der Lage. Bestimmend für diese Erkenntnis in den Reihen der Feinde müssen auch ihre sehr schmerzlichen Er fahrungen an der Ostfront sein. Die neue russische Offensive, die nach der Winter schlacht in Masuren cinsctzte, ist nach anfänglichen Erfolgen zusammengebrochen. Bereits am 11. März meldete die deutsche Heeresleitung, daß die Russen 60 Kilometer östlich von Suwalki auf Sereje zurückgedrängt seien. Dort stehen also die Deutschen dicht am Nje men, nicht weit von der Festung Olita. Vierundzwanzig Stunden später wurde der Rückzug der Russen aus der Gegend süd lich von Augustowo angekündigt. Weitere vier, undzwanzig Stunden später sind die Russen bereits „bis hinter den Bobr und unter dje Geschütze von Grodno" zurückgewichen. Wir werden wohl bald hören, daß die Deutschen die Bobrlinie überschritten haben. Auch nördlich der Narewlinie prallen alle Vorstöße der Rufsen an den festen Reihen der deutschen Truppen ab. Die Hoffnungen, die man in Paris und London auf die Russen setzte, sind wie derum zuschanden geworden. Denn auch in den Karpathen bleiben die sehn- lichst erhofften Niederlagen der Ocsterreicher aus. Unter schwierigsten Verhältnissen werden hier viel mehr die Russen von Höhen,zug zu Höhenzug nordost wärts getrieben. Langsam zwar können sich Oester reicher wie Deutsche an der jetzt besonders heftig umstrittenen Straße von Cisna nach Bali grob vorarbeiten, die sie weiter nach Lisko am San führen soll; aber sie schaffen'?. In heftigen Nahkämpfen haben sie sich die das Gelände beherrschenden Höhen gesichert und dabei über 1200 Russen zu Gefangenen gemacht. Wie im Norden der Marsch nach Berlin, so ist im Süden der Matsch nach Budapest für die Russen eine aussichtslose Sache geworden. Pau über das deutsche Heer. nr. Berlin, 13. März. Während seines Aufent halts in Bukarest äußerte General Pau bei einem Empfange, daß derjenige, der das deutsche Heer nicht gesehen habe, sich keine Vorstellung von dessen Tapferkeit machen könne. Es sei eine Heldenschar, die in der Geschichte einzig da stehe. ver Unterseekrieg. Die Schweigsamkeit auf beiden Seiten sei — so meint der Marineberichterstatter im „Observer" vom 7. März — merkwürdig. Die englische Admira lität hält mit ihren Berichten zurück: weder sie noch die deutsche kennen anscheinend alle Vorgänge. Eine Anzahl englischer Schiffe, die binnen wenigen Tagen zurückerwartet wurden, sei bi, heute noch nicht eingetroffen. Man müße ihren Verlust befürchten, aber der Rest sei — Schweigen. — Von 3" wisse man nichts, über „L 10" sei nichts veröffentlicht. Ein deutsches Unterseeboot vor Vover. fr.) Hamburg, 13. März. (Eigener Draht bericht.) „Daily Chronicle" meldet: Trotz der scharfen Bewachung der Kriegshäfen gelang es gestern abend einem deutschen Unterseeboot, den Ein, gang zum Hafen von Dover zu erzwingen. Die Wachtmannschaft der Küstenbatterien bemerkte jedoch das Periskop, so daß das Boot durch Schüsse, wie den „Hamb. Nachr." aus dem Haag berichtet wird, wieder vertrieben werden konnte. Erweiterung -er absoluten Konterbande in England. vtk London, 13 März. Eine Bekanntmachung in der „London Gazette" erklärt Rohwolle, Zinn, Petroleum, Rizinusöl, Paraffin, Wachs, Schmiermittel für militärische Zwecke brauchbare Häute und Ammoniak für absolute Konter bande. Ein neues Gpfer -es „Kronprinz Wilhelm". vtb. NewPork 13. März. (Reutermeldung.) Nach einer Depesche aus Buenos Aires ist der Dampfer „Churchill" mit der Bemannung und 143 Passagieren des französischen Dampfers „Guadeloupe" in Pernambuco angekommen. Die „Guadeloupe" ist auf der Höhe von Fer nando de Norosia von dem Hilfskreuzer „Kron» prinz Wilhelm" zum Sinken gebracht worden. Aum Untergang des „Vapano". fr.) Hamburg, 13. März. (Eigener Draht bericht.) lieber den Untergang des Hilfskreuzers „Bayano" wird den „Hamb. Nachr." noch aus Rotterdam gemeldet: Das Kchlenschiff „Balmerino" sichtete auf der Reise von Belfast nach Ayr am Donnerstag früh 8 Uhr 30 Miy. Ueberlebendedes „Bayan o", di« auf Rettungsflößen umherschwammen. Eine Gruppe der Ueberlebenden des Schiffes signali sierte mittels eines an ein Ruder gebundenen Hemds. Die „Balmerino" rettete 24 Mann, die nur mit Hem den bekleidet und blutig verwundet waren, zwei davon starben. Ein bewaffneter Handelsdamp fer rettete auch 6 Ueberlebende. Das Schiss wurde 5 Uhr torpediert. Die Explosion war schreck lich und zerstörte auch die Rettungsboote. Die „Bayano" ging in 3 Minuten unter. Der Kapi tän ging auf der Brücke mitdem Schiff unter. Holland wahrt sein Zlaggenrecht. vvtb. Amsterdam, 13. Mär:. Das „Staats- Courant" schreibt: Gcgen Handelsschiffe fremder Nationalität, die im niederländischen Gebiet sich aushalten und durch Hissen der niederländischen Flagge oder durch ein internationales Namens zeichen, das einem niederländischen Handelsschiff gehört, oder durch Bemalung mit Namen oder anderen Unterscheidungsmerkmalen auf dem Schiffs rumpf, den Schornsteinen und der Takelage den Schern erwecken, daß sie die niederländische Nationa lität besitzen oder einer niederländischen Reederei gehören, sollen geeignete Maßregeln angewandt werden, um zu verhindern, daß sie das nieder ländische Gebiet verlassen oder es durchfahren. Der Kommandant des Hilfskreuzers „Prinz Eitel Friedrich". Entgegen der Behauptung eines anderen Blattes, der wackere Kommandant des Hilfskreuzers „Prinz Eitel Friedrich", Thierichens, habe nie ein Kriegsschiff geführt, sei fcstgestellt, baß laut Marine-Rangliste Thierichens bis zum Aus bruch des Krieges das in Ostasien stationierte Kanonenboot „Luchs" führte. Seit 10. April 1911 ist Thierichens Korvettenkapitän. Vie der „William §rpe* versenkt wurde. vrb. Amsterdam, 13. März. Ter Schluß der gestrigen Berichte des „Rotlerdamschcn Courant" über die Versenkung des amerikanischen Schiffes „William Frye" lautet: Ter Kapitän des Schiffes erzählte: Als der „Prinz Eitel Friedrich" von der Verfolgung des anderen Schiffes zurückkam, ging ihm das Ueberbord werfen der Ge treideladung augenscheinlich n i cht s ch n e ll genug, denn 50 Mann wurden herüber geschickt und das Ausladen ging mehrere Stun den ohne Unterbrechung fort. Aber es ging noch zu langsam. Am nächsten Morgen wurde mir ge sagt, das Schiff müsse versenkt werden. Ansänglich >var die Absicht des deutsclxm Kapi» täns, genug Ladung für Ballast im Schiffe zu lassen und das Getreide durch Salzwafser un brauchbar zu machen. Sobald ich erfuhr, daß das Schiff versenkt werden solle, ging ich mit meiner Frau, meinen zwei Söhnen und der Mannschaft nach dem deutschen Schiffe. Wir wurden auf der Reise mit aller Höflich, keit behandelt. Uebeiftände in der englischen flimee. vtb. London, 13. März. Im Unterhaus brachten Mitglieder der Opposition Hebel- st ä n d c in der A r m e e zur Sprache, namentlich auf den Gebieten der Beförderung und Bezahlung der Offiziere. Lvng sagte, er habe bereits einmal