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- ^ " ' "' ' ------ ' Di.s», Slal« wirb den V«!»» von rrrbdc» „ub Um,«du», »m ,«,« »ortzrr d«r«U» ai» Hbev<l-Iittg-br tugestelli, u>ä-r«u» «s die tzast-stbounentea »« Lior,«» i» einer VcsamtanSgabr erhalte». SS. Jehrgmg. K» 21- Donnerstag, 21. Januar IWN MI», r«.<» ru o»n »«»n »«« r»aa« a. llwi»e»», am »,«» DU- «yt»ea» »«a,»»»- ---nt«.«»». »er ^ »ach».'» »u< litz». — »n«rl-n^» Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. E^egvürrSet 18LS D«ck lmö Verlag vsn Liepsch 6c Reichardt in Dresden. SauptgefchLst»ftelle: Marienftrafre 38/hv. Fernsprecher: Nr. N und SW«. Anzeige»-Tarif »'matzme LiNiu- Ntm»S«» di» >m<I« U Ute. S»»«L»r Lanentzrag« » >»,„ ,1KS'^M>r »>- r». » «I»a>. L^Vv. av> do- PrwKtnu- !D Pt.: dir Mntpoiria- .z«il» -, rerts<Ul. «NP. — An «ummern »<>-« >»« -inIpaHjls Hrnnd «eil« »VP» leite. «OP»., KätiUe^ üra-rirtcklen a. rreLtea Ni« 8runNj«ile »Pf. — Lurwani,« Autira,- «ur gegen voraus««, iaglung. — -t,, jegdlatt lostet ia Ls «idt mir sinsQ NLlrksKss, äsr vrirklioL vkis LaKss ^ ^ ^ solunsoLI, unä äas ist cisr dsrükmts Nkt.l2ks.kkss ^ II » I » tzirt v srkrgs Lefov. Di« Erste Kammer nahm das Wahlgesetz in der von der 1. Deputation der Ersten Kammer vorgelegten Fassung einstimmig an; Staatsminister Dr. Graf ». Hohenthal Erklärte sich mit der vorliegenden Fassung einverstanden. Das 4. Wintersportfest i» Geising findet nächsten Sonnabend und Sonntag statt. Mit der Znkurssetzung des 25-Pfennigstückes ist vor dem Sommer dieses Jahres nicht zu rechnen. Dia italienische Regierung soll ihre Vermittlung zwischen Oesterreich und Serbien angeboten haben. Zn Petersburg sind gegenwärtig 288 Personen an der Cholera erkrankt. * Durch einen Ausbruch des Vulkans Lagnas wurde in der Provinz Payabas im Südwesten von Lu^on gro ßer Schaden angerichtet. Die ireue Wahlrechtsvorlage vor der Ersten Kammer. Schwierigkeiten. Aus der Tagesordnung der heutigen Sitzung der Ersten Kammer ircht die Beratung eines Wahlgesetzes für die Zweite »tammer. Das Hau» und dir Tribünen sind dicht beseht, besonders stark die Dameutribünen, ans denen man u. a. die Gemahlinnen der Herren Siaats- mtnistrr Dr. Gras v. -Hohenthal und Oberbürgermeister Beutler geyMm. I„ den Tiplvmatenloge« sicht man eine -eaNAr Reihe Abgeordnete der Zweiten Kammer. Das Haus selbst füllt sich »nr sehr langsam, auch Prinz Iobaiin Georg erscheint. Go,zeu Z---I2 Nhr beirrte» Liaatsniinister Dr. Graf a>. Hohenthal. Dr. v. Rüger, v. Hausen und Dr. Beck den Gaal, sowie -Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Schci cher und Regierungsmt Dr. Adolph. Allgemein siel ans, daß dreivtertcl -Stunde nach -der für den Beginn der -Sitzung angesetzten Zelt >wch der Präsident, der Berichterstatter Geh. Rat Dr. Wach, Staatsminisler a. D. v. Mctzsck und Ober bürgermeister Beutler fehlten. ^>2 Ubr äuräu-ilte -Präsi dent Graf Bitzthum v. Ecknädi hastigen Schrittes den Saal bis auf den Platz des Präsidenten, blieb aber vor dem Stuhle stehen und sprach, nachdem er die üblichen Hamnnerschlägc abgegeben hatte, anscheinrud in ziemlicher Erregung, die Worte: „Meine Herren? Ich bin leider gezwungen. Ihnen m i t z u t e i l e u, das, wir veraulatzt si u d, u ir s e r e L i tz u n g a n s e i » c Stünde z n vertagen. Es sind noch im letzten Moment Schwierigkeiten eingetreten, die a b « r. w i e i ch h o f s«. n o ch b e h v b e n w c r d c n kön nen. Ich vertage deeiialb die Sitzung bis Uhr." Pünktlich zur angegebenen Zelt wird die Sitzung wie der ausgenommen. An den RegierungStischen haben außer den oben genannten Herren noch Iustizminister Dr. von Otto und Geh. Regiernnqsrat Heini Platz genomine». Der Präsident erwähnt von der inzwischen wahrscheinlich statt- gcsundenen Verhandlung und ihrem Resultat kein Wort, und »ach Verlesung der Regist ratide durch den Grasen zur Lippe erhält das Wort der Berichterstatter der Gesetz. aebungsdeputation Geheimer Rat Prosessor Dr. Wach Er führt in höchst fesselnder »nd von vollständiger Be herrsch»»,, -cs Stoffs zeugender Weise aus: In dieser crusten Entscheid»»««- und vcranlivvrtinigsvvlleii Stunde werde die Reform des Wahlrechts zum ersten Male in diesem Hause verhandelt. Es sei eine Frage, die das Land seit Jahren bewegt, im Mittelpunkte des innervolttiichcn Interesses ücht »nd große Bciuiruhiguiig kicrvorgerusetz lwt. Die fast ein Jahr dauernden Verhandlungen der Zweiten Kammer seien zum lebhaftesten Bedauern des Landes trotz ernstester Bemühungen nicht vom gewünsch ten Erfolge gekrönt gewesen. Der Beschluß der Zweiten Kammer sei mit einer verhältnismäßig nur geringen Ma- iorttät gefaßt worden. Es sei eine Tatsache, daß dieser Beschluß anfechtbar insofern sei. als »ach 8 88 der Bestim mungen desselben auf ein Zukunftsdekret trassiert werde, das einer Zweidrittelmehrheit zu seiner Annahme bedürfe, daß also vermöge dieses 8 ;>6 der Beschluß der Zweite« Kammer eigentlich iu der Luft schwebe. Tatsache iei, daß dieser Beschluß der Mehrheit der Zweiten Kammer unter Ausscheidung bei, Bersasiungsänderung zustande gekommen sei, und somit eine Beseitigung von Bcstandictken der sogenannten Evcntualvorlage darstelle, aus die die Regie rung wesentlich Gewicht gelegt habe. Tie geringe Mehr- heit, mit der die B «läge in der Zweiten Kammer An nahme gefunden habe, stehe auch in einem Widerspruch mit üerTendeuz. die bei der Resorür des Wahlgesetzes erstrebt worden iei: Frieden u«d Befriedigung im Lande mit Beziehung aus unter Wahlrecht zu schaffen. Solches sei nicht zn erwarten, wenn 'clbst inmitten der staats- erhaltenden Parteien sich ein schroffer Gegensatz ui vezug aus -gs-endliche Ergebnis de, Erörterung horousstelle. Die Lituation sei.überaus ernst, sic dränge unweigerlich daraus hi», daß der Bennruhigui^ im Laude ein Ende gemacht werde. Es scheine schwere aewittcrschwangere Spannung, die er. Redner, insbesondere darin erblicke, daß in den lobten Verhandlungen der Zweiten.Kammer trotz ernster Bemühung sich die Gegensätze zwischen den staats- erhaltenden Parteien mehr und mehr verschärft hätten. Wenn die Stände aber unverrichteter Dinge »ach Hause ginaeu. würde die Spannung »""-"lern und notwendiger weise bei der bevorstehend- u Eindrtttel-Erncuerung der Kämmer zur Entladung komme». Das wäre aber höchst bedauerlich, denn es würde dann sofort ein ie-niu- smu-lc-ns da sein, der die Früchte der Entzweiung ernte. Man sei am Ende aller Weisheit angclangt und aus dem Punkte, in einen Marasmus zu verfallen, der einer Versumpfung mit Bezug aus die Wahlrrform gleich sein würde, wenn r.s nicht gelingen sollte, fetzt noch im letzten Augenblicke das Problem zu losen. Alle diese Gesichtspunkte und Verhältnisse hätten der Deputation den Weg gewiesen, wie sic ihre Ausgabe ansziisassen habe, nämlich unter dem Gesichtspunkte einer gesunden Real politik. die daran sesthalte, daß fürSachseneinWahl- rechtzustandc komme unter Berücksichtigung der herrschenden politischen Znsam men- s e tz » na. «rin solches Wahlrecht könne nicht für die Ewig keit geschaffen werden, sondern es könnten nur die gegen wärtigen praktischen Bedürfnisse in Frage kommen. Tie Deputation sei unbeirrt ihre» Weg gegangen, unbeirrt von Schiägwvrtcn und Parteiprogrammen, immer nur das eine Ziel im Auge: das Heil des Vaterlandes. Dirkes Ziel solle auf dem Gebiete der Wahlrcform genau präzi siert werden. Es galt, ei» Wahlrecht zu schassen, das in objektiver Weise die Lcbensintercisen unseres Staates bc- rücksichtigt und der Bedeutung der verschiedenen Bevülte- rungsschichien »nd Berilssktassen für das Sta: :sleben ent spricht, sowie jede einseitige Betätigung einer politischen Partei oder Gruppe ausschließr. Deslmlb habe man das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht jchlechthin zurückmciicn müssen: denn dieses beruhe auf dem Svstem der Stivellte rung der »tulturkräste. es sei das System der Herrsch«»! einer unteren Bevölkerungsschicht über die anderen Klassen, also ein Svstem der Ungerechtigkeit und einer Richthewe, tung aller jener Knlturkräste. die in den unteren Klassen ihre aiisrcichendc Vertretung nicht finden. Man könne sagen, dieses allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht könne sich in einem wesentlich homogen gestalteten Staate mit einer lonal gesinnten, wenn auch demokratischen Bevölkr rung sehr gut bewähre», also erträglich sein in einem -roßen Ltaatsgebilde. in dem man in der verschieden artigen Gestaltung der Lanüestetle und der Benölkepung eine Komvensation habe. Das palle aber auf unsere Ver hältnisse nicht, bei uns würde dieses Wahlrecht eine Aus lieferung des Staates an dir Rasse bedeuten, und deshalb könne dieses System weder für die Regierung noch für die Stände in Betracht kommen, nicht etwa aus irgendwelcher Abveigung gegen eine der politische» Par teien. sondern grundsätzlich, weil sich das System als eine UWerechtigkeit Herausstellen würde. Eine solche würde auch jede Differenzierung mit Beziehung auk die Bevölke rungsklasteu ergebe», die einer Minderheit die volle Herr schaft über die Mehrheit sicherte. Die ganze Wablbewegung iei hcrvvrgegaiigeil aus der Wahrnehmung, daß das gel lende Wahlrecht sich als ungerecht herausgcstellt habe, un gerecht. abgesehen von dem Mangel der indirekten Wahl, dadurch, daß die unteren Klaffen nullifiziert werden durch die oberen Klassen und ein plutokratisches Element in unsere Reprä'sentatiotr hineingctragcn werde. Die Depu- iatir-n l»abc ihre Ausgabe als eine realpolitischc aufgesaß». sie habe davon abgesehen, nach irgendwelchen neuy« Ge danken und Plänen zu suchen, die in dem von-dcr Zwei ten Kammer erwogenen Material nicht schon ihre Unter lagen fänden. Man habe der Zweiten Kammer unter Len: Drucke der Verhältniffe »ich, irgend eine Wahlreform auf zudräilgcn versucht und nickt danach gestrebt, etwas, wofür etwa hie Erste Kammer eine besondere Vorliebe besitze, durchzusetzen: nein, man habe davon Abstand genommen, persönliche oder parteiliche Interessen zu verfolgen, sondern nur versucht, ein Wahlgesetz zustande zu briv gen, das in der großen Mehrheit der Zw e i - ten Kammer feine Stütze finde und von der Regierung gebilligt werde. So Hab« man denn auch keinen Augenblick darüber Zweifel gehegt, daß die sogengnntc Evcntualvorlage. wie sie aus den Beram» gen der Zweiten Kammer mit geringer Mehrheit hervor ging, nicht angenommen werden konnte. Die Resignation habe man dadurch zu betätigen gesucht, Laß man Vorschläge machte »nd diese den Mitgliedern der Zweiten Kammer zur Auswahl unterbreitete. Das sei nur möglich gewesen, wenn man in mimittelbarer Verbindung mit den führen den Persönlichkeiten der Zweiten Kammer blieb. Das sei zwar eine Abweichung von dem gewöhnlichen Geschäfts gange, aber niigcivöhiitiche Verhältniffe rechtfertigten auch einen außergewöhnlichen Schritt. Tic Deputation habe dcslwlb geglaubt, für ihre Vorschläge die volle Verant wortung üvernehmcn zu können und auch die Billigung ihres Berfahrens seitens der Ersten Kammer- zu finden. Man habe mit der Zweiten Kammer FühluiG gesucht in vertraulichen Besprechungen »nd als eine oanckikio -inn gua nc>» die Möglichkeit einer Annahme der Vorschläge onrch eine Zweidiiiteimchrheit der Zweiten Kammer ange Knust unv Wissenschaft. MttieU»»« aus de« Bureau der Köntal. Hpfttzeater. Ta« vierte Gi nf o n i e kon z e rk. Serie L. sinder nsiht Kreitag, den 2V. Januar, sonder» Montag, den <> Februar, statt. — Dir Besetzung des musikalischen Dramas „Salome" von Richard Strauß, das als zweite Aufführung der Richard St ra u ß-Sü och e Dienstag, dcn 28. Januar, i« Szene geht, ist die folgende: Hcrodcs: Hr. Lembach fzum 1. Male): Hcrpdiaö: Frl. Eibenichütz,- Salome: Ir. Aino Acktö a. G.: Iochanaan: Hr. Perron; Rarraboth: Hr. Soot: Page der Hcrodias: Fr. Bender- Schäfer: Juden: Herren Rüdiger, Wolf t. Grosch. Erl, Ratnh: Nazarener: Herren Hummel »nd Büffel; Soldaten: Herr«« Nebufchka und Puttlitz: Kappadozirr: Hr. Wächter; Page des Herode»: Frl. Keldvrfer. Bereiuiguug der Musikfreunde. Das 3 Konzert der „Bereinigung der Musiksrcnndc" am Dienstag im sehr gut Kefe-ten Bereinshansr stand unter keinem glücklichen Ster«. Zunächst bedeutete es für manchen Tenorichwär- m«r Insofern «in« Enttäuschung, als Georg Anthrs von der König!. Hofover in Budapest, der seinen Verehrern außer Liedern Lte Grals-Erzählung aus „Lohengriu" in Aussicht gestellt hatte, wegen Erkrankung am Auftreten be hindert war- Für ihu war -er Berltver Kammersänger Harr <Lr »st Kraus einaesvrungen. Er genießt Ruf als «tu tzdroß« im Stile von Bayreuth. Seine frisch quellenden Mittel sind noch reich a» ursprünglichem Reize, und sie Hede« namentlich i« -er Höhr nach nicht viel «tngebüßt an Eaau» u»H schwelender Weichheit. An die etwas eigen- tllmltch« Bokalisatio» hat man sich bet de» übrigen Bor- tzstgen de» Solisten bald gewöhnt. Wenig vorteill,aft war di« BMtzl seiner Darbietungen. Sr führte sich rin mit dem Orchekerltede von R. Strauß: „Die heiligen drei Könige au» Morgenland". Wir schätzen de« Berliner Tongewaln- gg« altz Lyriker: er schenkte der Liedlitcratur manche Perle, und erstaunlich ist die Vielseitigkeit, die der Held des Tages quch auf di^sem Gebiete zeigt. Zum Kapitel seiner Per- ÜnlichkeitS.TrHnik gehören jene eigenartigen lyrischen Ge bilde. die bet der sich vördrängendrn sinfonischen Behand lung ürö die Grunditimmung in realistischer Manier malenden Orchesters das Lied selbst als Nebensache erschei nen lasten. Auch bei den heiligen drei Königen kam es zu keinem reckten Erfolge. Einen dankbareren Abgang sicherte sich der Sänger mit Liedern von Wolf. Giehrl und Wein gartner: hierbei bestachen die Pianissimo-Leistnngen. mäh- rend die Eharakterisicrungskunst das gewohnte Maß des Durchschnitts keinesfalls überragte. Als Iustrumentalioltst tvar, de» Eellonirtuose Iaques van Licr gewonnen wor den. Seine Kunst läßt sich mit der des Sängers in Parallele setzen: auch er fesselte vorwiegend durch Weich heit und Süße der Tongebung, während die Technik im allgemeinen und die Gestaltungölrast nicht alle Erwartun gen erfüllte. Seine» Fähigkeiten entsprechend ivar die Wahl der Borträge erfolgt. Er spielte mit Orchester das cinsätzigc A-Mvll-Kv»zert von Saint Saöns, eine elegante, formgewandte Arbeit mit gefälliger Thematik in geistreicher Ausnützung, mit Meisterhand die Eigenart des In struments crsastend nnd auskauiend. Tic etwas schwer fällige Begleitung nahm manches vom Reize der aparten Tonbilüer. mehrfache Unzuverlässigkeiten trübten auch das im übrigen blendende Kolorit. Als recht gefällig erwiesen sich einige süße Saasen in aeschicktcr, eigener Bearbeitung „Menuett" lPk». E. Bach). „Air" sPcrgolcse), „Adagio und Allegro" tBoccherini), die in ihrer Stlmmungsgleichheit kn- deffeu nicht geeignet waren, deck Konzert wirkungsvollen Abschluß zu vermitteln. Der Abend ließ gleichgütttg, es kam zu keinem Aufschwung. Tic Gewerbehauslävell« unter Direktion deK Herrn Willy Olsen bot als Ein leitung die Aleppatra-Ouvertür« von August Enno, einem etwa» langweilige« Norden, den Gabe einst protegierte. In seinen rhythmischen Gesuchtheiten ist das Werk nicht ohne Schwierigkeiten, die bet der mit Sorgfalt vorbereite ten Wiedergabe erfolgreich überwunden winden. Im Übrigen aber vermochte die wenig originelle Schöpfung in ihrer Monotonie trotz einiger Steigerungen keinen tiefe ren Eindruck zu hinterlassen. Dankbarer erwies sich die andere Orchestergabc, die vierteilige Suite „Mozarttana" von TschatkowSky, ein Festgeschenk zyr Hundernahrfeter des „Don Inan". Größere Gegensätzlichkeit und etwas mehr Leben in der Ansgestältnna würde» dem durch farbenfrohe Instrnmentation und meisterhafte Polyphon«" sich auSzcichncnbcn Gelegenheitswerke reichere» ge sichert haben. Dle Klavierbegleitungen führte Herr Emil Klinger lobenswert aus. . L- D. v* KttnftlerhanS. Friederike Stritt, die in weiteren Kreisen wohlbekannte Bortragskünstkertn, hielt gestern im großen Saale des KünstlerhauieS einen R e-z i tat ionsa bc ii d ab. der — bei der Ucberfüüe -er Ver anstaltungen nicht sehr verwunderlich — leider nicht so gut besucht war. wie man der Vortragenden wohl ge wünscht hätte. Es bleibt immer riskiert, beim Publikum Interesse lediglich für Deklamationen vorauszusetzen — selbst Possart hatte an seinem diesjährigen Abend nur ein halbes Hans erziel«. Frl. Stritt hat mit gutem literari schem Geschmack ihre Borlragsordnung zulammrngcstell». sic las nur Legenden und Märchen. Die Art thr§tz Vor trags ist km ersten Augenblick befremdend, aber man ge wöhnt sich rasch an die Klangfarbe des Organs. Sie hat manchmal die Neigung. c>nsaä)e Momente zu stark zu nuancieren und dadurch in die Schlichtheit des Vorganges, zu viel Pathos zu bringen, sie versteht aber, plastisch aus zubauen und Stimmung zu vermitteln. Am besten gelang ihr Las entzückende „Tanzlegendchen" von Gottfried Keller, hier brachte ihr« Auffassung alles Reizvoll« mit Eharwc. heraus. Der literarische Eharakier des Abends wurde durch Dichtungen von Goethe, Lelma Lageriös, E. F. Meyer:, Th. Storw. Andersen bestimmt. Sticht so ganz konnte mau sich mit der Ausführung des „klagenden Liedes" von Marti» Greif befreunden. Frl, Stritt wurde durch freundlicheuVei- sgll und Ueberreichung von Blumen ausgezeichnet. hg. ck* Dem Andenken de» Heimgegangenen Dichters Wildenbruch wird der Vortragsabend ge widmet Ein. den der König!, sächsische Hpfschauspteler Lo thar Mrhncrt am 8. Februar im große« Saufe des „KünstlerHauses" abhält. Herr Mehnert wird dt« erste No velle au» den „Kinderträncn", eine» der schönsten Stücke, die Wildenbruch geschaffen, lesen und eiste Reihe von Balladen rezitieren. Kartenverkauf in der TMnümnschen Buchhandlung. .