Volltext Seite (XML)
Adorter Wochenblatt. Mittheilungen über örtliche und vaterländische Angelegenheiten, fünfzehnter Jahrgang. Prei« für den Jahrgang bei Bestellung von der Post: 1 Thaler, bei Bestellung de« Blatte« durch Botengelegenheit» rs «gr. S Pf. ^>Z 46. Mittwoch, 13. November 1850. Dresden, 6. Okt. Die so eben veröffentlichten Hauplresultate der Volkszählung vom 3. Dez. vorigen Jahres ergeben Folgendes: Die Gesammtdevölkerung -Sachsens ist aus 1,894,636 Einwohner <58,203 mehr ^us 1846) gestiegen. Von kiesen wohnen 663,040 in t en 142 Slakten und 1,231,596 in den 3699 Dörfern re. Die Zunahme der Bevölkerung ist vcrhällnißmäßig in den Stadien fast doppelt so stark als auf dem Lanke gewesen, denn sie beträgt dort 27,846 und aus dem Lande 30,357 P. neuen. Unter der Gesammtdevölkerung befinden sich ^23,364 Mannlein und 971,272 Weiblein, was ein Plus von circa 50,000 Frauen crgiebt. Verhaltniß» i.wßig befinden sich aus dem Lande mehr Frauen als in den Stadien. Auf die verschiedenen KreisdireklionS- bezirke venhcilt finken wir: Städter Dörfler Zusammen im Dresdner: 172.429 308,613 481,042 Einw. . „ Leivziger: 175,050 253,482 428,532 „ ,. Zwickauer: 270,318 424,155 694,473 „ „ Bauhner: 45,243 245,346 290,589 „ Ferner finden sich im KreiSdircklionsbezirk: Städte Dörfer Haushaltungen Wohngebäude Dresden 31 1090 111,548 52,775 Leipzig 38 1047 93,000 50,015 Zwickau 59 904 146,276 74,420 Bautzen 14 658 69,362 46,206 Summa 142 3699 420,186 2 Die volkreichsten Städte sind: Häusern Haushaltungen Einwohnern gc Dresden mit 3585 22,679 94,092 Leipzig „ 1905 12,265 62,370 Ehemnitz „ 1417 6,690 30,753 Freiberg ., 1032 3,277 14,151 .Zwickau „ 920 2,571 12,780 flauen „ 722 2,326 e 11,871 Bautzen „ 805 2,502 10,518 Glauckau „ 924 2,156 10,350 Ziitau „ 1036 2,436 10,069 Meißen „ 623 2,109 8,914 Döbeln „ 585 1,632 7,158 Gr.-Hain „ 681^ 1,585 6,943 Haintchen „ 526 1,307 5,855 Oschatz „ 553 1,333 5,774 Kamenz „ 574 1,084 4570 23,416 >eo t846 4765 2165 - 1817 - 957 - 1083 - 820 405 - 1064 - 10 - 445 - 684 331 146 331 - 148 Lübau „ 350 882 3,652 -j- 29 Die Bevölkerung hat sich sonach in allen Städte» — nur Zittau au-genommen, vermehrt. Grinnernugen aus den Jahren ISIS und 1SI4 von Karl von Raumer. Bei Laon. Am 7. März war das Gefecht bei Craonne gegen Napoleon, der unS gefolgt war. Am 8. nahm das Blückersche Heer seine Stellung in und bei Laon. Die-Stadt liegt ans einem Berge, der sich ganz isolirl 350 Fuß hoch über die Ebene erhebt. Die verbünde ten Truppen lagen rings um den Berg, der Kaiser griff auf s heftigste den südwestlichen Quadranten der selben an, gegen den südöstlichen war Marschall Mar- mont in Anmarsch. Dieser traf erst gegen Abend ein, ward in der Nacht von Bork und Kleist überfallen uud völlig in die Flucht geschlagen. Nachdem aber so der rechte französische Flügel verjagt war, setzte Napo leon am folgenden Tage die Schlacht nur in so weit fort, als nölhig um seinen Ruckzug zu decken. Das Hauptquartier war an diesem Tage auf dem Berge v»n Laon bei einer Windmühle, von wo au- daS Schlachtfeld zu überblicken war. Kanonenkugeln, wel che uns dort begrüßten, zogen manchen Streifer» im Schnee. Die Generale saßen in dieser seltsamen Schlacht auf Stühlen, zu Blücher und Gneisenau ge sellten sich Bülow und der Ehef seines GeneralstaabS Oberst Boyen. Diese lctztern sah ich hier zum ersten Male. Bulow hatte ein sehr bescheidenes Aeußere, man hätte in ihm eher den Schüler deS berühmten Musikers Fasch und den Componisten von Psalmen erkannt, als den großen Sieger von Dcnnewitz. Er zeigte die größte Seelenruhe. Als seine am Laoner Berge ausgestellten Truppen von deaen Ney'S im Sturmsthritt angegriffen wurden und diese ziemlich hoch zu uns hinauf drangen, sagte der General ganz gelassen: bin ich bei Dennewitz mit Ney fertig ge worden, werde ich's heut auch. — Der Feldmarschall