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Mchmh-Ikit«W - Verantwortlicher Redactenr: Carl Ichne in Dippoldiswalde, « 51. Jahrgang Nr. 45 Donnerstag, den 16. April 1885 n. rik. r "g se. lit a. » n n n m. 527 494 1093 1824 .'.W und cigen r. er, Militär- billels. 8 8 8 15 art zu i». n, de Tagesgeschichte. Berlin. Von Berlin aus sollen, wie mehrfach versichert wird, sowohl nach London als auch nach Petersburg an die deutschen Botschafter Aufträge ge richtet worden sein, die betreffenden Negierungen zu bewegen, die afghanische Grenzsrage dem Schieds spruch einer neutralen Macht zu unterbreiten. — Schorlemer-Alst, einer der Führer der Centrumspartei im Reichstage, hat sein Mandat nieder gelegt. Mannheim. Vor einiger Zeit explodirten auf dem Temesvarer Bahnhof einige Packete, die mit dem Poststempel Mannheim versehen waren und angeblich Waldsamen enthalten sollten. Als Absender war ein gewisser I. Baumann angegeben welcher Namen indeß ich ll-, or- in- mbend ) Ü7S 4- P-. Tourbillkts. II. 48 34 45 63 gebotene Platz zureichte, einige Reihen Zäune hinter einander anlegte und zwischen de» einzelnen Reihen nicht zu flache Graben zöge, so daß der über den Zaun wehende Schnee die Geleise nicht erreichen könnte. Die harten Laubhölzer, namentlich auch Steineiche und Weißbuche, eignen sich für derartige Zäune, da sie das Laub bis zum Frühjahre behalten, sehr gut, doch ist deren Wachsthum zu sparsam und das Fort kommen schwierig, so daß man, wie bereits erwähnt, nur an besonders geeigneten Stellen Laubhölzer zu dem gedachten Zwecke angepflanzt hat. Dresden. Das Königspaar ist wohlbehalten in Bellagio angekommen. — Prinz Georg und Prinz Friedrich August haben sich heute Mittwoch nach Berlin und Prinzessin Maria Josefa am Dienstag Nachmittag nach Meran begeben. — Der Landtags- und Neichstagsabgeordnete Bau meister Gustav Hartwig, der im Jahre 1881 auch im Dippoldiswaldaer ländlichen Wahlkreise als Landtags abgeordneter kandidirte, unter 4 Abgeordneten aber nicht zur Stichwahl gelangte, ist wegen Beleidigung des Dresdner Stadtrathes, begangen in einigen Ar tikeln der „Dresdner Nachrichten" auf Grund der H 185, 186 und 74 des Reichsstrafgesetzbuches zu einer Gefängnißstrafe von 14 Tagen verurtheilt worden. — Die Anzahl der öffentlichen allgemeinen Kranken häuser im Königreiche Sachsen beträgt nach dem 15. Jahresbericht des Lanvesmedicinalkollegiums gegen wärtig 96. Darunter sind 70 Stadtkrankenhäuser, II Stiftungskrankenhäuser (einschl. des Kreiskranken stiftes) und 15 von einzelnen anderen Korporation, bez. Fabriken für beschränkte Bevölkerungsklaffen er richtete Krankenhäuser. Im Verhältnisse zur Zahl der Gesammtbevölkerung ist die Zahl der Krankenhäuser in Sachsen noch immer eine recht beschränkte. Es kommt erst auf rund 31,000 Einwohner ein Kranken haus, während z. B. in Bayern schon auf noch nicht ganz 14,000, in Württemberg auf etwas über 16,000 ein solches kommt. Mithin bestehen in diesen Heiden Ländern im Verhältniß, bez. nahezu doppelt so viel Krankenhäuser als in Sachsen. Die erhebliche Zahl der dortigen sogenannten Distrikts- oder Bezirkskranken häuser ermöglicht auch den Bewohnern ländlicher Orte die Benutzung eines nahegelegenen Krankenhauses, während in Sachsen die Entfernungen vielfach so groß sind, daß nicht so leicht die Krankenhauspflege in An spruch genommen wird, und andererseits die Kranken häuser der größeren Städte von Kranken der näheren und ferneren Umgebung öfters so zahlreich aufgesucht werden, daß sie durch erhöhte Verpflegsätze oder andere Maßregeln den Andrang zu mäßigen versuchen. Es ist demnach das Bedürfniß nach einer Vermehrung der Krankenhäuser im Lande unverkennbar und besonders dürfte dies noch mehr hervortreten, wenn das Neichs- krankenkassengesetz ins Leben getreten sein und seine Wirkungen zu entwickeln begonnen haben wird. Es scheint sich das Bedürfniß auch schon fühlbar zu machen, da dem Vernehmen nach in mehreren amtshauptmann schaftlichen Bezirken die Frage erwogen wird, ob nicht die Errichtung einiger kleiner Krankenhäuser anstatt eines größeren für den ganzen Bezirk sich empfehlen würde. Bei dem verhältnißmäßig großen Umfange unserer Bezirke ist der Errichtung einiger kleinerer Krankenhäuser von etwa 10—15 Betten im Mittel unzweifelhaft der Vorzug zu geben, wie auch die Er fahrung in anderen Ländern erwiesen hat. Freiberg. Der neue Bürgermeister, Bürgermeister Käubler in Frankenberg, wird in den ersten Tagen des Mai in seine hiesige Stelle eingewiesen werden. Bereits jetzt beschäftigt man sich mit den zu veran staltenden Festlichkeiten. — Wie ein Lauffeuer ging vor Kurzem durch wohl fast alle Zeitungen die Nachricht, daß wir Deutsche in Angra Pequena durch die Findigkeit eines Freiberger Bergingenieurs, Namens Pohle, welcher im Dienst des KI ls. Inserate, welche bei beit bedeutenden Auslage de- Blatte« eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit Il> Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen > Lhetle, die Spaltenzeil« SO Pfg. Die „Weißerih. Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — «reis »ierteljahrlich 1 M. Ä Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfa. Einzelne Nummer« 10 Pfg. — Alle Postan- ftalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen a«. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Frequenz auf der schmal spurigen Sekundärbahn Hainsberg-Kipsdorf im Monat März gestaltete sich in folgender Weise auf den ein zelnen Stationen und Haltestellen: iii. 244 475 601 923 » Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Herrn Lüderitz steht, ein neues „Kolorado" entdeckt hätten, dessen Glanzpunkt ein Erzgang von einem halben Meter Mächtigkeit, ausgestattet mit purem Rothgültigerz sein sollte. Selbst im deutschen Reichs tage kam dieses „Erzgeschrei", wie der Bergmann Solches bezeichnet, zur Sprache. Durch eine Sendung des Bergingenieurs Pohle von Mineralien aus Angra Pequena, welche von Seiten des Herrn Lüderitz an die Königliche Bergakademie zu Freiberg gelangten, ist der Fund auf seinen wahren Werth erkannt worden. Diese Probestücke sind zum Theil ganz werthlose erz freie Gesteinsstücke, zum Theil enthalten sie Erze, die nur in sehr großen Quantitäten und wenn zugleich sehr günstige Abfuhrwege da sind, bez. bei Vorhandensein von Kohlenlagern und Hüttenwerken zu einem einiger maßen hoffnungsreichen Unternehmen ermuntern können. Das eine Stück ist Quarz mit Schwefelkies, darin könnte möglicherweise eine Spur Gold enthalten sein, wenn schon nicht mit den Augen sichtbar, so doch möglicherweise durch hüttenmännische Prozesse noch zu gewinnen. Die übrigen Erzstufen sind Brauneisenerz, Rotheisenerz und Eisenglanz. Letzteres hat Bergin genieur Pohle in einem unglücklichen Augenblicke für Rothgültigerz (eines der werthvollsten Silbererze) be stimmt. Sayda. In der sogenannten Katzenhaide stießen in voriger Woche eines Nachmittags der Unterförster kandidat Wagner uud der Forstscholar Hermsdorf auf 3 Wilderer, welche sich eben anschickten, ein von ihnen erlegtes und schon zerwirktes Stück Hochwild in 3 Säcke zu verpacken. Beim Anblicke des Forst personals legte der eine von ihnen sein Gewehr auf genannten Wagner an, ohne jedoch abzufeuern; als bald aber ergriffen alle Drei, jedenfalls weil das Forstpersonal einen gedeckten Stand eingenommen hatte, schleunigst die Flucht, ihre Jagdbeute im Stiche lassend. Die Untersuchung ist bereits im Gange und es soll sich ergeben haben, daß die 3 Wilddiebe die selben sind, welche am selbigen Tage einen im erwähn ten Forste beschäftigten Waldarbeiter aus Rosenthal, um ihn an einer seinerseitigen etwaigen Störung in ihrer Wilddieberei zu hindern, an einen Baum fest gebunden und nach Verlauf mehrerer Stunden wieder befreit haben. Allem Anscheine nach stammen jene 3 frechen Wilddiebe aus einem benachbarten böhmischen Grenzorte. Brambach i. V. Der hiesige Gemeindevorstand hatte beschlossen, mit dem ersten Feiertage in den Wirthshäusern und Branntweinschänken Tabellen mit den Namen der Steuerrestanten auszuhängen. Als dies im Orte bekannt wurde, begann seitens der Säumigen ein wahres Drängen zum Zahltische, so daß bis zum ersten Feiertage die Restsumme von circa 660 Mark bis auf 60 M. getilgt wurde. (Die Glücklichen, blos 660 M. Neste, da haben wir in Dippoldiswalde mit ganz anderen Restsummen zu rechnen.) Leipzig. Dem Vernehmen nach soll mit dem Bau des Neichsgerichtsgebäudes bereits im nächsten Jahre begonnen werden. TagesbilletS. II. 97 44 126 117 Dresden . . . Hainsberg. . . Dippoldiswalde . an den Haltestellen Sa. ISO 2243 384 3938 39 6794 Befördert wurden 2,097,256 Kilogramm Güter auf 2432 Frachtbriefe. Gegen den gleichen Monat des Vorjahres wurden 965 Billets weniger verkauft und 550,513 Kilogramm Güter weniger befördert. Demnach bis jetzt (vom Januar 1885 an) 18,638 Billets und 6,098,220 Kilogramm Güter. — Der am 8. April von Hainsberg nach Kips dorf abgelassene sogenannte Theaterextrazug führte überhaupt 106 Personen, und zwar nach Rabenau 8, Seifersdorf 5, Malter 4, Dippoldiswalde 75, Ober carsdorf 2, Schmiedeberg 7, Buschmühle 3, Kipsdorf 2 Personen. — Am 14. d. M. beging Herr Weißgerbermeister Karl Gustav Müller hier sein 50-jähriges Bürger- Jubiläum, und wurden demselben die Glückwünsche der beiden städtischen Kollegien durch eine Deputation überbracht, ihm auch hierbei ein Jubeldiplom übergeben. Dippoldiswalde. Wie wir hören, ist als Zeit zur Abhaltung des in unserer Stadt stattfindenden Bezirkstages des Verbandes der freiwilligen Feuer wehren der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde der Monat September in Aussicht genommen. Die Wahl des Tages bleibt dem Verbandsausschusie vorbehalten. — Bei der am Freitag und Sonnabend, den 10. und II. d. M., stattgefundenen Musterung der Mili tärpflichtigen aus hiesiger Stadt und den länd lichen Ortschaften des Amtsgerichtsbezirkes sind im Ganzen 319 Mann zur Gestellung gelangt. Hiervon sind 93 für tauglich, 66 für dauernd unbrauchbar be funden, 138 aber ein Jahr zurückgestellt und 19 der übungspflichtigen, sowie 1 Mann der nichtübenden Er satz-Reserve I. Klasse, und endlich 2 Mann der Ersatz- Reserve II. Klasse überwiesen worden. — Ueberall, wo es Eisenbahnen giebt, bemerkt man auch verschiedenartige Erfindungen, durch die der Bahnkörper von den angrenzenden Ländern abge schlossen wird. In den nördlichen Gegenden, insbeson dere in Schweden und Norwegen, woselbst das Vieh zum Theil auf großen Weideplätzen sich vollständig frei be wegt, findet man feste Holzzäune, um ein Uebertreten des Viehes auf den Bahnkörper zu verhindern; in England hat man an den Seiten der Bahn meist Weißdornhecken angebracht, welche dort besonders gut gedeihen. Auf unseren sächsischen Staatsbahnen werden zur Anpflanzung von Zäunen, welche an Wegen, Bahnhofsgrenzen, sowie längs des Bahnkörpers zur Absperrung dienen sollen, hauptsächlich Nadelhölzer und Weißdorn verwendet; dem Weißdorn wird der Vorzug gegeben, weil er gegen die Kälte weniger empfindlich ist, auch in weniger guten Boden gedeiht und bald einen dichten Zaun bildet. Nadelhölzer und stellenweise an besonders geeigneten Orten auch Weiß buche findet man namentlich zu Schneeschutzwänden angepflanzt, weil durch die Nadeln bez. durch das Laub, welches bei der Weißbuche bis zum Eintritt des Frühjahres hängen bleibt, das Eindringen des Schnees am wirksamsten verhindert wird., Die Schneeschutz zäune sind meist in doppelten Reihen angelegt; den westen Schutz der Geleise gegen Schneeverwehungen würde es allerdings gewähren, wenn man, dafern der ren i die f. wird