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UchrM für M4msf ThmM Ich«. Mtilithn md die UmMlldkn "'Kint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags nnd Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnserttonspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene CorpuSzetle. s«. Jahrg Dienstag, Sen 3». Angnst 18S8 er. Pi"'"'. Der Stadtgemeinderath. Bursian, Bürgermeister. folgen. Wilsdruff, am 24. August 1898. . Ium 2aajährigen ^iläum -er Franckeschen Stift ungen in ^alle a. S. ist einmal ein Jubiläum, das einen Sinn hat k das »lau sich ft-eueu kann. Heutzutage, in der ^,"^ vuibilänmssucht, könnte manche solche Feier nnter- Wenn man aber die zweite Säknlarfeier der ^Vä>eii Stiftungen stillschtveigcud überginge, das wäre l,,.-unde und Schande. Wohl hat Aug.'Herm. Francke ^ .8e>orgt, daß die Welt auch sonst von ihm redet, ' einer Jubelfeier wird aus der Rede Gesauq und "och viel lauter. Ei'enn mau von Francke reden und ihn beschreiben kommt man in Verlegenheit: wo anfangcn und ^ Floren? Er ist wie ein Demant, der in allen Regem rben leuchtet. unz idi«» l N iim -I« -v- ls m cht-t s lag ! er and H. Franckes in aller Welt? Es muß mit ihnen doch seine besondere Bewandtniß haben. Wenn einer, um solch ein Stift anfzurichten, in seinen Millionenkasten greift, so ist das nichts Besonderes. Aber bloß sieben Gulden in der Hand haben nnd damit ein Waisenhaus bauen mit allem, was drum und dran hängt, das ist etwas Besonderes. Und das hat Francke gethan. War es ein Wunder? Wie man's nimmt. Die Inschrift des Portals giebt uns den Schlüssel! „Fremdling, was dn erblickst, hat Glaube und Liebe vollendet." Das war's. Francke war einer von der Art, die später Ernst Moritz Arndt beschrieben hat: „Wer ist ein Mann? der beten kann." Und das muß wahr sein: beten hat Francke gekonnt, daß es eine Art hatte. In seinen betend anfgehobenen Händen sind die sieben Gnlden nicht alle geworden, bis der letzte Ziegel hing und das letzte Gartengrundstück erworben war. Aber das reicht anch noch nicht hin zur Erklärung der großartigen Gründungsthat Franckes, das man sagt, der Stifter war ein frommer Mann. Es ist mancher ein frommer Mann, aber ein Waisenhaus kauu er doch nicht bauen. Viele fromme Leute sind recht unpraktisch. Mit ihrem gen Himmel gekehrten Blick können sie sich in der Welt nicht zurechtfindcn. Bei Francke war es anders. Seine tief innerliche Religiosität verschloß ihm doch nicht das Auge für die Außenwelt und hinderte ihn nicht, jedes Ding am rechten Zipfel anzufassen. Zu dem frommen Herzen gesellte sich ein praktischer Kopf und eine glückliche Hand. Er war einer derer, von dem es im Psalm heißt: „Alles, was er macht, geräth wohl." Keiß!» ii'i" st- .iersE ies md One" 'o, kau"' '"de" - Ml/" n>i'der>, Oeh<.- Mhe!^ NNN"fst .derN""' Druck und Brrlaq von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich iür die Redaktion Martin Berger daselbst. Und was ist ihm denn gerathen? Er ha^ein Städt- lein gebauet in der Stadt, richtiger gesagt: Seine Stift ungen bilden einen Schulstaat, mit einem Monarchen an der Spitze. Wenn der des Morgens aus seinem Fenster schaut und sieht sie von allen Seiten gewalzt kommen, die Tausende der Schüler, da mag ihm wohl das Be wußtsein seiner Herrscherstellung das Herz freudig erheben, zugleich aber auch das Gefühl der Verantwortlichkeit ihm den Muth beschweren. Wahrlich, es ist keine Kleinigkeit, solch einen Komplex zu übersehen und zu regieren. Bergen dochZdic Francke'schen Stiftungen in sich allein drei volle Gymnasien und dann noch mehrere andere Schulen, dazu eine Anzahl erwerbender Institute: die Apotheke, die Buch handlung, die Buchdruckerei, die Bibelanstalt, und was raMS-b-' wir» Ais U und d°S Der Bau und die Bes<chleuszung der ca. 300 m lang projektirten neuen Wielandstrasie (Straße des Bauplanes) ist zu vergeben. Blunketts sind in der ljiesigen Bäthskanzlei zn haben. Daselbst sind auch die Pläne nnd Profile cinzusehen. Die Linreichung der mit der Unterschrift der Bewerber versehenen Kssiennnschläge hat bis spätestens V. VSplt MN " I HM, -"'st. , - - im ls. a in' i"' , nach kl' e an' Der Rückgang -es französischen Wandels. Der Rückgang des französischen Handels mit dem Anslande ist eine wirthschaftlich, finanziell, industriell und selbst auch politisch für Deutschland so wichtige Thatsache, daß wir dieselbe nach den französischen Berichten näher ins Auge fassen müssen. Alle größeren Pariser Zeitungen erörtern den Rückgang des französischen Handels und for dern gegen diese bedauerliche Thatsache Abhilfe, und wird dabei die überlegene Leistung der deutschen Kaufleute oft rückhaltslos anerkannt. Das »Petit Journal" erklärt in einem überraschend sachlichen und gemäßigten Artikel, es genüge heute nicht mehr, sich spöttisch wegwerfend über die deutsche Konkurrenz zu äußern, um diese aus der Welt zu schaffen, sondern man müsse vielmehr das Beispiel deut scher Ausdauer und Rührigkeit befolgen. Auch der Chef redakteur des orleauistischen „Soleil" Herr Hervü de Kere- haut, hält es für geboten, das Publikum über die wahre Lage des französischen Außenhandels aufzuklären. „Man habe oft genug wiederholt, daß die französischen Export industrien neue Absatzgebiete aufsuchen müssen," schreibt dieses Blatt. Wo werden sie diese finden. Die Regierung der Republik hat mit großen Kosten ungeheure Gebiete in Asien und in Afrika unter dem Vorwande erobert, unserer Industrie Absatzgebiete zu eröffnen; und nun hat der Ko lonienminister in einem Rundschreiben konstatirt, daß unsere afrikanischen und asiatischen Kolonien uns nichts abkaufen und verkaufen. Rußland ist ein weites Absatzgebiet für unsere Kapitale«, aber nicht für unsere Export-Industrien. Unsere guten Freunde, die Russen, beliebten sehr wohl, unserer Ersparniß sieben Milliarden zu entlehnen, und wird sind ihnen dafür sehr dankbar, weil wir überzeugt sind, daß es besser ist, unser Geld für den Bau der trans- sibirischen Bahnen, als für die Rhone-Kanäle oder die Schiffbarmachung der Loire zu verwenden; was aber unsere Produkte anlangt, so wollen die Russen sie nicht, sie ziehen ihnen die deutschen Produkte vor; sie konsumiren Cham pagner, aber dieser Champagner wird in Deutschland her- gestellt und kommt über Hamburg; sie beziehen schöne Seidenstoffe, aber aus Crefeld. Man muß vorher sehen, daß unsere nationale Industrie in einer nahen Zeit sich für den Absatz ihrer Produkte auf den innern Markt wird beschränken müssen. Schützen wir aber energisch unsere Landwirthschaft, um da einen Ersatz für die Verluste m der Industrie zu finden. Wir muffen dahin koinmen, ge- Imlsblalt Hl die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den ^tadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. ie IrW.U Halte MM'st ' 'eben" ms üs - war Francke? War er ein Pfarrer? Jawohl, für einer! Wenn er den Mund aufthat auf ! Nel, da erwachten die Schläfer, da bekehrten sich Zunder. Er predigte gewaltig und nicht wie die ^Mehrten, nicht wie die Vertreter einer steifen, ver- Orthodoxie, bei deren Rede der alte Adam sehr » — dcn man schimpfte als einen der Pietisten, rmiw mit seinen warmen lebendigen Pietismus die k A ergreifen und zu erneuern. — Wer war Francke? i ein Professor? Jawohl, und zu seinen Füßen w dichten Reihen, gepackt von der Art, wie er U/En wußte, daß nicht der Kopf allein voll ward, M das Herz sein Theil abbekam. — Wer war KSn' Wm' er nicht auch der Vater der Heidenmisston? .Friedrich IV. von Dänemark, von der Noth innerlich ergriffen, sich umsah uach Sendboten, Indien gehen könnten, und in seinem ganzen keinen einzigen fand, er wandte sich schließlich la»? . Francke in Halle, und der schickte ihm gleich kl »r? das alles ist nicht die Hauptsache, weshalb der Hermann Francke in der Welt genannt und M^lrd. Francke dem Stifter gilt die Jubelfeier. Viv M Halle stehen seine Stiftungen und zeugen M, s Aber ist denn das etwas Sonderliches? Es, Mumuug, mc -vawaruucrei, mc Vioemnuari, uno was allenthalben Stifte aus der Erde, von denen weiß ich alles. Bian muß cs mit Augen gesehen haben, Kroß die Rede ist, höchstens in ihrer nächsten um das Haupt zu entblößen in dem Gedanken: Das Warum redet man von den Stiftungen A. alles hat Glaube und Liebe vollendet! Hslzversteigerutrg auf Spechtshausener Staatsforstrevier. Im zu solle» Motttag, den S. September 1898, von Bormittags S Uhr an khmde ^»1^- und als: «-Y1 weiche Stämme, 2 harte und cm weiche Alotzer, 2M> weiche Derbstangen, 755 weiche Reisftangen, U Rmtr. weiche Rntzscheite, ^5,5 Rmtr. weiche Rntzknnppel, 20 Rmtr. weiche Vrennscheite, 5 Rmtr. weiche Rrennknnppel, ^,5 Rmtr. harte nn- weiche Jacken und 7 Rmtr. weiche Reste ert werden. Näheres enthalten die bei dcn Ortsbchörden und in dcn Schaukstätten der umliegenden Orte aushäugenden Plakate. Könialiche Iorstrevierverwalümg Spechtshausen und Königliches Iorstrentamt Warandt, am 26. Angust 1898.