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Nr. »8» 2«. Jahr,. Ee*«f»recher: «.da»«»» 32723 - «»»chättafte«- 32722 SilcklMe Mittwoch, 7. Dezember IdLL »?rd«»>tt»« »«» «e<»ä«t»ste>er Pee»d»- « «. ,« -> volksMung >, MoiraiN» frei Hau» N»?a-be « Kitt» «»«„ade t >m«t illnslrierter »ellaaei «.- „veimonnNIch ». >1.80 0«. vierlr,jährlich ,8>e8 o- vezw. >«.7» »i,"ch>-»ki'rn s-onl'el'ellgcid. - -poN-zenmi- i-ricveoi «>. ,iNe" Worveniooe» nachm. — Sprechstunde der Nedntnon k> dis n ltvi "'N-ni. 8ez««?vrel?r >1.— F bezi». . . Di» Sächki'che '!><»tr«e»«„" erni>rn> M> »Ne» Wocheninne» .—. v ... „ ... L», Nicht -«edrücklich zurNrkverlang»« „nd mit RNikvorio nicht verletze»« <ttn'end»n«en an die Rednitin" werde» »ich! an'dewabrl - a. ««»eigen, «nnabme von GeichS«t»a„z«>a»n dt» I» ilbr. von gamINenanze'aen bi» I» lltzr vorm. - «nzeigenvret« >l»r d e Petit,eil» it.8«» gam»ie»n"zei«en «SS iür «ereme . m, «ektameietl F. - g»r »»deutlich ge'chrieben, iow>» durch ^ernivrecher rmaeaevene An,eigen 'Snnei- mir die PeraniworNichkett »ir die Rtchtigkeu nicht übernehmen England und die deutschen Reparations vorschläge London, 6. Dez. Dem „Dailq Telegraph zufolge kann der in der Aufstellung des Planes für di', neue Neparationspol'ttk eiugitretene Stillstand nicht übcrwundcu werden, bevor das ?'e- t ara'ionSproblcm van den !n'e>-a'l'ier'en Finan-minist rn -r öNert worden ist. Die „Times" berichtet, der Finanzausschuß des britisclien Kabinetts werde in ---Ou Woche seine Berit»'.,»en über die ihm vom Schabamt ilnterbreiicten. die deutsch'» Re- Vi"oiianen betreffenden T-'-lchiooe Nie"'»- u"l"o"-->->,. E-n Re- scbinst in dies r Frage wird erst geo-n Ende der Wache -'wart-'t. Da? veraelrblg"ene Morgioi-uim für Dentsibland sei, wie anae- nammen wird, die Lösung, die von .-n Ministern ani meisten be- annstiot w'rd. Die Frone sei ->do.b schu'ieri" unv wird w-ob^ n'.bt ebne Beratungen zwischen den .allneRen Reaiernngen gereneli werden. Bevor da? Kabinett B.-scilnst fastt m--d die Ansicht d»r RepartionSkommisünn einoebol: werden müssen. Die Errichtung de« Internationalen Gerichts hofes Nens, 8 Dewmber. t^In Mitolied d-» Völserb»nt>?fekretariatS hat sich kürzlich nach d-m Haag bene",«. nm d-'e E-rrtch»„no de? Internationalen Gerichtshofes >m F>I-de„'v»lost vor,», beresten. Der Gerichtshof ist aus den 13 Jinuar im Haag ein» berufen. Das Dreiländerabkommen London, 8 Dez. Die Mornngvost deichtet an? Washington: V'üstden» Hardina bat sich bereit erklärt, dem Se at ein Dicl- litnderab'omm-n ,wachen Amerika England und Java» ,n nnstr- brei»rn. England und Amuka biiit'N beiest? di» Hanplvunkte de? Abkommen? anrenommeu Der Zust mwnna Japan? da,» w>id im Lause der Wache entg-aenaeleben Der V-rtraa kl bt di« Ve'bebal» tun» de? 8l»t>l8 qno im St ilen Ozean unk die friedliche Regelung künstiaer M in»ng'ver>ch e^e-heit n »m'lchen d»n drei Mächten vor. Außerdem perbüra« er die volle U»gbhi»gigket« C in»?. Durch dstse» Abkommen wird der bestehende englisch-iavanische Beitrag a»sg«bobe>, voiau»ge'edt natürlich, daß der vorgrschiagine Veitrag vom amerika nischen Senat angenommen wird. Briand über die auswärtige Politik Paris. 5. Dezember. Wie „Temp?" mitteilt, wird Minister präsident Briand in der morgigen Sidung des Senats auf so fortiger Diskussion der vorliegenden Interpellation über die auswärtige Politik der Regierung bestehen. Der Ministerpräsident habe die Absicht, sich in klarster Weise nicht nur über die Orientlrage. sondern auch über die Fragen auSznspre- chen, die die zukünftigen Zahlungen Deutschlands be treffen. Die Jnterpelsatton, die über die auswärtige Politik in der Kammer eingebracht worden ist. wird voraussichtlich erst nach Erledigung der Budgetdebatte zur Verhandlung gelangen, wenn man nicht vorziehen sollte, sie bei der Besprechung des Budgets des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten zu beraten. Englische Käufe in Oberschlesien Beuchen, 5. Dezember. Wie hier bestimmt verlautet, sind die Besitzungen des Grafen Donners marck an ein englisches Konsortium mit dem Sitze in London ver kauft worden. Die Eintragung in das Handelsregister in Lon don soll bereits am 1. Dezember erfolgt sein. Tie GeieNschaft wird firmieren: Heinkel von DonnerSmarck, Bentben, EltateS Lid. London. Der erste Präsident der Gesellschaft ist Graf Edgar von Doiinersmans und sein Vertreter Lord Eo^end Hard». Die tech nische Direktion in Oberschlesien wird keiner Aenderung unter zogen, doch ist es wahrscheinkich. daß Vertreter des englischen Ka pitals als Direktoren nach Oberschlesten abgeordnet werden. Zusammenkunft der Enten e-Ausz-nminister Paris, 5. Dezember. Das Ministerium des Aenßeren be stätigt. dass von einer bevorstehenden Zusammenkunft der Mi nister des Aeußeren von England. Italien und Frankreich „ir Besprechung der orientalischen Fragen die Rede ist. Diese Zusammenkunft wird in Paris vor sich gehen. ES ist wahrscheinlich, das, die Minister die Gelegenheit benutzen wer den, um auch die Reparationsfragen zu prüfei«. Subventionen iür die Handelsmarine Paris, ö. Dezember. Der „New Port Herald" berichtet ans Washington: Präsident Harding wird den Kongreft um die Be willigung von Subventionen für die Handelsma rine ersuchen, damit die Hälfte aller nach Amerika reisenden Einwanderer auf amerikanischen Schilfen nach den Verciniaten Staaten befördert werden kann. Der Plan würde auch die Mög lichkeit schaffen, mit größerer Sicherheit die Zahl der Einwanderer auf die jeder einzelnen Nationalität zngestandene Quote zu be schränken und so den bekannten Mißständen infolge Ueberichrei- tung der Quote abznhelfen. Zu,!.ck;iehung der chinesischen Delegierten Neuhork. S. Dezember. Dem Vernehmen nach wird die chinesische Delegation, falls nicht die gcnne Provinz Schantung unversehrt an China znrückgegeben wird, die direk ten Verhandlungen beenden und diese Frage der Ab rüstungskonferenz unterbreiten, da sie eine unvermeidliche Quelle von Streitigkeiten und dazu angetan sei. den Frieden im fernen Osten zu stören. Na Henau in London (Eigener Drahtbertcht der „Sächs. V o l k S z e i t g.") London. 6. Dezember. Die Nachricht, wonach Rathenau be reits gestern von London abreisen wird, ist unzutreffend. Sie wird dementiert, ohne daß etwas Bestimmtes über den Tag seiner Abreise verlautet. Die irische Frage London, 8. Dezember. De» Blättern zniokee, ist die irische Lnae wieder ern'. De Silnie n>r b»b n die neu n Bo>ichäce ker vrttnche» Rea'ermig »ich» angenommen. Für heute ist eine Kabinetts- sttning ander>umt morde». Gestern w»r>e eine Zusammentunit -wischen Llohd G oiae. Cbttiiberloi". Birkenhead, Ho ne und den §i»»!e n!N. ! erbeten, abg hatten. Dem Po tuchen Ber chterstai'er de« Dailh Cdronic'e zn'olge lei w nia Hasst »nq ans Regelung der Feage i'ibr'a. En> '»sor, Bruch der Be,Hand!», gen stehe jedoch nicht bevor. Der Hauplpunit. in dun die Smiestier E n piuch tlheben, sei der Treueid. Die enalifl'-ärnivtischen U '<e»Handlungen London, ü. Dezember. Nach dem jetzt verössentlichten Schrift wechsel über die engiisch-äghpti chen Unterhandlungen erklärte die ägtzvtiiche Delenatto» zu den englische» Vorschlägen: Ihre Annahme wurde die unmittelbare Kontrolle des britischen Ober- kommii'ars über das ägnvti che Auswärtige Amt bede'tten. Die Aegnpter erböben Einivand gegen die Bezeichnung Oberkoniniisiar für den Vertreter Englands. Da? !ei lein üblicher Titel für einen divlomalinben Vertreter in unabbänainen Länder». Die militäri schen Klauseln de? briti che» Vertrages vernriachten die größten Schwierigkeiten. Die Klanicl ll) ie!>e vor, daß die briti chen Trnv- pe» freien Durchzug durcb Aegtzpte» hätten und an Orten Aegnp- tenS ausgestellt werden könnten, die zeitweise festge'etzt wurden, sowie die Dauer des Aufenthalts der Tr.ivven an diesen Orten. Die Antwort der ägtwtiichcn Delegation be'agt, diestr Vorschlag verleihe Großbritannien das Recht, militärische Streitlrästc in allen Telle» des ägtzvtischen Gebietes z» alle» Zeiten anfrccht- zu erbalte», sotvie Großbritannien alle Verbindungswege und Verdi,idungSinittel des Landes zur Verfügung zu stelle». Ties be deute nichts anderes, als die Besetzung des Landes, die jeden Gedanken an Unabhängigkeit zerstöre. Zn erwähnen sei ferner daS Schreiben des britische» Oberlommis'ars an de» Sultan, in dem eS beißt, die briti'ch« Negierung wünsche, Aegtzpten möglichst bald und soweit die Verhältnisse es zuließen, seine volle Unab hängigkeit zu gewähren. Das Wiesbadener Abkommen London. 5. Dezember. Der diplomatische Berichterstatter des „Observer" will er-ahre» haben, die Antwort der französischen Regierung aus die nach Paris gerichtete, das Wiesbadener Ab kommen betreffende enqlüche Note sei in London eingetrossen. Die Antwort der englischen Negierung werde gegen Ende der Woche erwartet. Der neue Reichskamm ssar für die besetz en Gebieie lEkgener Dra-,tbericht der .Sachs. Volkszeitg.'t Koblenz. 6, Dezember. Am Sonnabend, den 3. dss. MtS. fand im NeichSsekretariat in Koblenz eine Sitzung des parla mentarischen Beirates beim ReichSkommisiar für die besetzten rheinischen Gebiete statt, an der zablreiche Beiratsmitglieder und Vertreter der Ministerien und Verwaltungsbehörden, insbeson dere auch StaatSminifter Brngger, teilnahmen. Der neue NeichS- kommissar, Fürst Hatzfeld, betonte in einer längeren Begrüßungs rede die Notwendigkeit eines engen Znsamnieiiarbeitens des Ncichs- kommissarS mit dem Beirat »nd de» Behörden des besetzten Ge bietes und erbat sich deren vertrauensvolle Unterstützung. Er berichtete dann über die seit seinem Antritt gewonnene» Ein drücke. Ministerialdirektor Tr. v, Brandt erstattete hierauf einen eingehenden Bericht über die Tätigkeit des Reichskomniisjariates. Eisen- und Kahler,not Esse», 5. Dezember. In der Sitzung des NoheistmanSschnsses dcS EiienlvirtschaftSbnndeS am 2!>. November wurde von den Vertretern der Verbraucher eine Erklärung abgegeben, in der eS n a heißt: Die erhöhte Beschäftigung der weiierverarbeitenden Eisen industrie hat in letzter Zeit eine ganz gewaltige Steigerung des Robeiienveibranches hervcigefiihrt. Fünizelm bis zwanzig kalt stehende Hochöfen können nicht in Betrieb genommen werden, da »ach den Angaben der maßgebenden Stellen bei der augen blicklichen Lage der Koblensörderung eine Mebrznteilnng von Koks an die Hockw'enindnstrie ganz ansgeichlosien ist. Es ist somit die äußerst betrübende Tatsache zu verzeichnen, daß etwa 2 0" ' >,l'. Rv> eiienverbeancher in Betracht kommende deutsche E i i > n g ießereien , M aschi » e »- n nd Stablwerke die z , ,am„e von Aufträgen, besonders der äußer stlohnenden A n s , - dsanfträge abzulehnen gczw u n g en si n d, weit i.z ; das zur Aussüßriing der Anträge dringend benötigte Ra . - nicht zuaesnhrt werden kan». Der Roheist'naiis'chnß deS Ein," ! rvastsbnndes hat diese Angelegenheit eingehend erör tert und vertritt in der überwiegenden Mehrheit seiner Mitglieder, die sowv s oen Kreisen der Erzeuger, des Handels und der Ver braucher als auch in gleicher Anzabl den Kreisen der Arbeit- nebmer angcböre», die Anstauung, daß die einzige Möglichkeit zu einer ausreichende» Belieferung der coheiieiiverbranchenden Industrien mit Roheisen unter de» jetzigen Wirtfchafisverhält- nissen nur in einer Erhöhung der Kohlen- und KokS- fördernng zu erblicken ist. Der Ausschuß rickttet deshalb an alle Stellen, denen die Besserung der Wirtschaftslage naheliegen muß, die dringende Aufforderung, Mittel und Wege zu finden, die eine Erhöhung der Kohlenförderung gewährleisten. Die Gemeindewahlen in Anhalt (Eigener Drahtbericht der „Sachs. B o l k S z e 1 t g/Z Magdeburg. 6. Dezember. In den Gemeinderats- und Ge il,eindewahlen in Anhalt war ein starkes Wachse» der bürgerliche» Stimmen zu verzeichnen in allen Orten, i» denen besondere Par teilisten ausgestellt waren. In Dessau. Ballenstedt und Kreis Zerbst wurden bürgerliche Mehrheiten erreicht. In Bernbnrg, Köthen, Stadt Zerbst und Kreis Dessau erhielten Bürgerliche und MehrhcltSsozialisten die gleiche Anzahl Sitze. Agitation oder Politik? Bon emem b^ond-ren Mitarbeiter wird uns aus Stutt gart geschrieben: Ter Verlaus des Stuttgarter Parteitages der Deutschen P-.'kevarte: ist cbarakterist.sch iür die „Zwangö>än''z!eit". dir »ich: nur bei un'erer hent gen allgemeiti-polinjchen Situarior den Gang der Reichs-Politik, sonder» auch die Maßnahmen n"d v 'ernehinnngen der Politik der Parteien beeinflußt. Lllec- dnigS entziebt man n-b viestucb im Lag^r der Partelen der Er» ken-ini? dwker barten Tatsache Zum mindesten hä.t man es ..tast >ch" nicht rür geboten, einem weitere» Krette der Parrei- avhä'mer diele Dings und Zusammenhänge klar zu icbildern. Würde man eS tun. io würde man gewiß manch- Hestnnnnen un" Ermartnizaen enttänicben wüsten. Der Mangel an Mut, über nniere gegenwärstge Lage und die unerbitt. chen Fmaen. d e ücki an? :br ergeben, den Parteianbänaern klar:» We n mn» za'ckenken. »nd die in einem svlcken Verbatten sich Volumen» tis-ende Flnckn vor der V..'avlwortung sind d-e G-nndübel un- s'rrr Zeit, sind vor allem die Grundübcl de? Part-'inmmers, der uns sor'geietzt vcn einer Krise in die andere wate. Mit um so größerer Genugtuung muß man eS begrüßen, n-'nn auch in den Parteien, die b'sber ans den eben geze'ckneten B'önen geschritten nnv. mutige Männer und Frauen sick er beben. die den Mut zur Perantwortiing und dam't den Mut inr llnvovalarilät habe». Beachtenswert bat sich nach dieser R'chinna hin eine gewisse Strömung m der Deutschen V olksparte i durchgeietzt. Gerade in dieser Pa»,ei lieg ja zwei Rtchtnngen miteinander m Streit. Es hat «'»eS 'chweren Kampfe? bedurft um beispielsweise die Kre- dttnktiaii de- Industrie ans dem rein wirtschaftlichen Rahmen heernsznbeben und ihre Enischmdung m dieiemae Körp rschaft zu verlegen, die einzig dazu berufen ist. Gerade Strese» mann bat in Sttittaar' .,»s"r,",.t'ich a'isaest'rachen. daß d:e letzte- En-'cheidnng über die Kreditaktion und alles, was mit ihr zu sammenbängt, keinesfalls ein'm wirtschaftlichen Gremium, son dern der politischen Instanz, sei es der Partei, sei es d-m Reichstage. Vorbehalten bleiben müste. Und Streseman«- Vak k-> >en Heb! daraus gemacht, daß er die Pol'tik der deutschvolkz- varteistchen Fraktion, deren Führer er ist. gerade bei den jüngsten E--,gnissen nicht billigen konnte. Er verlanate. daß der Mann, der an die Svitze gestellt wird, n'cht bei jeder Gelegenheit durch taktische Bedingungen und dergle'chen eingeengt werden darf. Nun ist neben Stresemann auch der ReichstagSabg. von Kardorkf. der schon deS öfteren durch seine klugen und ver. ständigen gleicherweise der Interessenversöbnung, wie der natio nalen Gemeinschaftsarbeit dienenden AuSfnbrnngen bervorgetre- ten ist und sich damit nicht immer gerade ungeteilte Zustimmung in den Rechen seiner eigenen Partei erworben bat. gleichfalls n Sntttaart 'm Nahmen einer öffentlichen Versammlung mtt ein-r Ns!e hervorgetreten, die weiteste Beachtung verdient. Ueberaus bezeichnend ist es, daß da? asstiieste P"l'!st"st>'»-'-oraan der Deut schen VolkSvartei, die „N-rtionalliberale Korrespondenz", diese Red« und chrcn Inhalt und Eindruck fast völlig totscbweigt. Kar- dmff ist allerdings auch ein etwas unangenehmer Mahner. Er sprich! Re Dinge aus. wie er sie siebt, »nd er erbebt Forderungen zur Abstellung von Ilebelständen. die er geradezu ungeschminkt osfenlegi. Kardorfs war einer der wenigen, der damals den Mut besaß stch d'e An,-ab„,e des Lmch.'n-y Ultimatums auszu sprechen. Schon damals war aber die Stimmung der Deutsch-» Vchksvartei aegenübsr dieser Frage sehr aeteilt und viele, die sich nur ans FraktionSd'szivlin gegen die Annahme dieses Ullimr- t>>nrS aiiSstzrachen waren im Herren durchaus davon überzeugt, da der von der Mehrheit eingeschlagene Weg der richtige >st. Herr von Kardorfs schildert in seiner Snittgarter Rede die Fol gen einer Nblehnniia des Ultimatums genau »z derselben '''eiie, nue das von »ns immer-geschah. W'i>n wir abgelebut bät,-», so wäre, wie Herr von Kardorfs ansstihrie, am gleichen Tage Oberschlesi ii bis zur Korsantv-Linie nnS genommen worden, „ranz abaeseben von anderen F-olaen". Und überan- bem'rkenS, wert war die weitere Feststelluna de? Herrn von Kardorrs, daß auch der Führer der Dentscbnationalen jede? Ultimatum ange nommen bä!'-, wenn er dm Sieb,->"eit aeb""' vätte d,rß p-e ober- sch: esißche Frage :u »nscren Gunsten entschieden würde. So be zeichnet Herr v. Karderst tie W'rthsche Politik der Er'ükluna b'Z zur Oberßchlesten Entschieidniia als iiiibediiial richsta. Nach die ser Entscheidung aber hätte Dentschsand erklären sollen: Wir stehe» am Ende unserer Zablunasstibiokest. Aber daß der Ver such der Erst",st-,„a bei der geistigen E'nstess„»g unserer Gegner geinachi werd-ui ninüte. spricht .Herr von Kardorfs miiimwnnde» aiis Er hält auch da inr. daß die Erklärung der ZablnngSna- fälugkeit nicht gusstchüeße daß wir d>e Industrie veranlagen, für das Ausbringen der nächsten beide» Rate» alles >br Mögliche be!,<utragen. Dabei bält aber .Herr von Kardorfs eine Priva tive r n n g d e r Eisenbahn für ein Ding der Un möglichkeit den» nichts märe st'„- Dentschland Verhängnis» vaster, als die Herrschaft einer Vlntokraiie. Und dazu würde wobl die Entstaatlichung der Eisenbabn letzten Ende? tübren. Man kann es wobl rms>"recheii, daß diese Wolle ein weites Echo auch im Lager anderer Parteien finden werden. In Stntt- gars wurden sie von einer gewaltigen Zubörersckiar mit iineingc» schränkiem Beifall entaeaenaenoii-men. Daraii-v ersab man. daß im deiitswe,, Volke sebr wohl Verständnis für diese Dinge h-rricht und daß die Erziehung mir Politik »nd zu kluger, ar- hettswilliaer und opsersrober Mitarbeit am Staatsaanzen lehr wobl niöal-ch sst. wenn die Parteien nur wolle». Poraussetzuug ist freilich, daß dis Pazteien wirkliche Politik machen und daß sie nmit in reiner Agitation, die vielfach zur Negation w.rd oder in Finessen der sogenannten „Taktik" ihre Kräfte erschöpfen. Aber gerade hier bapert's! Und wieder«»» war es Herr von Kardorss, der in dieser selben Rede auch den Mut barte, gegen den Varteigeist seine Stimme zu erbeben, der sich gerade in dei« R- ben der Deutschen Volkspartei ko verbängnisvrll ge zeigt bat und der auch, wie man eS ossen aussprechen muß. durch ^ n Verlauf des Stuttgarter Parteitages und durch d-- ge waltige^ Zustimmung, die Siresemanns. wie Kardorffs Rede '«ns, nicht gänzlich ausgemerzt worden ist. Davon gibt ja schon Zeug nis d!' oben erwähnte Tatsache der Verhinderung des Bekannt-