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Zwanzigstes und letztes abonnement-concebt im Saale des Gewandhauses zu Leipzig. Donnerstag, den 31. März 1870. . Erster T-heil. „Requiem aeternam“ aus dem Requiem von Cherubini. (Zum Andenken an den am 10. März entschlafenen Ignaz Moscheies.) Requiem. . Requiem aeternam dona eis, Domine, et lux perpetua luceat eis! Te decet hymnus, Deus, in Sion, et Tibi reddetur votum in Jerusalem. Exaudi orationem meam! Ad Te omnis caro veniet. Requiem aeternam dona eis, Domine, et lux perpetua luceat eis! Kyrie eleison, Christe eleison! Ouvertüre zu „Medea“ von Cherubini. Arie aus „Euryanthe“ von C. M. von Weber, gesungen von Herrn Max Stägemann, Königl. Hofopernsänger aus Hannover. Wo berg’ ich mich? Wo find’ ich Fassung wieder? Ha, toller Frevelwahn! Du warst es ja, Der sie als leichte Beute sah. Ihr Felsen, stürzt auf mich hernieder! Du Widerhall, ruf nicht das Ach Des hoffnungslosen Strebens wach. Nie wird sie mein! — O ew’ger Qualen Hyder! Schweigt, glüh’nden Sehnens wilde Triebe ! Ihr Auge sucht den Himmel nur, In ihr wohnt Unschuld, Anmuth, Liebe, Ganz ist sie Wahrheit, ganz Natur. Was soll mir ferner Gut und Land? Die Welt ist arm und öde ohne sie. Mein ihre Huld — mein wird sie nie. Vergiss, Unseliger, entflieh’! Sie liebt ihn! Und er sollte leben ? Ich schmachtend beben? Im Staube Sieg ihm zugestehn ? Nein, nein ! er darf nicht leben, Ich mord’ ihn unter tausend Weh’n. Doch, Hölle, du kannst sie mir auch nicht geben! Sie liebt ihn ! — ich muss untergehn. So weih’ ich mich den Rachgewalten, Sie rufen mich zu blut’ger That. Der Todeskeim muss sich enfalten, Geworfen ist des Unheils Saat. Zertrümmre, schönes Bild ! Fort, letzter, süsser Schmerz ! Nur sein Verderben füllt Dies sturmbe>vegte Herz.