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MkMMi Alyeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zkltnilg sm Wl'llM) SklseiÄdsks) Ml'll. GroPlsn. Inserate kosten die Spaltenzeilen oder deren Raum 10 Ps., sür auS- wärtige Inserenten 15 Pf. Reklame 20 Pf. Annahme von An zeigen sür alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lüban, Borlas, Spechtritz re. Nummer 139. Kernwrecherr «Mt 818« Dienstag, den 24. November 1914. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 27, Jahrgang. Der Bürgermeister. — Der sozialdemokratische Abgeordnete Bernstein hatte in der „Leipz. Vvlksztg." die Frage aufgeworfen, ob Silber führt der Abgeordnete Dr. D a v i d in der „Mainz. : „So selbstverständlich es für uns Sozialdemokraten ist, daß wir einen faulen Sonderfrieden mit Rußland für ein schweres politisches Verhängnis ansehen würden, so selbstverständlich muß es aber auch für uns sein, daß wir auch der englischen Kriegsmacht mit ihren weißen und farbigen Verbündeten gründlich dieZähne zeigen! Wenn wir uns jetzt vor die Notwendigkeit gestellt sehen, neue große Kriegskredite zu bewilligen, so verdanken wir das in erster Linie der Haltung der englischen Politik. Ja, es ist noch derselbe Krieg und unsere Haltung zu ihm bleibt dieselbe! Herr Bernstein zieht Aeußerungeu des „Labour Leader" an, die beweisen, daß es in den Reihen der eng lischen Parteigenoffen Männer gibt, die die Haltung der eigenen Regierung verurteilen und das einmütige Zusammen halten des deutschen Volkes verständlich und gerechtfertig finden. Gut! Aber mag er auch den Schluß daraus ziehen, daß mit dem guten Recht^auch die ernste Pflicht zu vereinen und alles zu tun ist, nm unserem eigenen Lande die Kraft zn geben, durchzuhalten bis zu einem ehrenvollen und ge sicherten Frieden!" — Starke Abteilungen bewaffneter Marokkaner Meknes sind bereits von den Eingeborenen besetzt, Kleine Notizen. — In Joditz bei Hof wurden die Ehefrau des Gutsbesitzers Dietz und deren Mutter, eine Frau Renner, mit durchschnittener Kehle im Bett liegend, tot aufgefunden. Auf einem Tische lag ein blutiges Messer, mit dem augenscheinlich der Mord ausgeführt worden ist. Als Täter kommt der früher dort in Dienst gewesene Knecht Steger in Betracht, von dem jede Spur fehlt, Der Ehemanu der ermordeten Frau Dietz steht zurzeit im Felde. — Ju Leipzig brachte man ein junges Mädchen im Gesicht über und über mit Blut bedeckt zur Wache. Es war in der Nacht von ihrem Geliebten, dem 21jährigen Sattler Dörner, ins Gesicht geschossen worden. Der Geliebte hat sich dann selbst erschossen. Er irrte blutend im Rosental umher. Dörner wurde tot im Rosental gefunden. — Das 9. Infanterie-Regiment Nr. 133 teilt vom Kriegsschauplatz mit: „Wie unsere Soldaten heimtückischen Ueberfällen durch Einwohner ansgesetzt sind, beweist die Meldung einer Sanitätskompagnie an das Regiment. Da nach sind fünf tapfere Krieger, die im Gefechte bei Sommepy am 2. Sept, verwundet wurden, von einem Weibe erstochen worden. J.V. Schulz, Major. — Außer der Spende von 375 000 Mark ging der gleiche Betrag als Krie g s s P e n d e derDeutschen und Deutschfreunde Argentiniens zur Linderung der Kriegs not in Berlin ein, sodaß die Beiträge aus Argentinien 750 000 Mark betragen. Ein leuchtendes Zeichen der Vaterlands- und Menschenliebe, sowie der Opferwilligkeit unserer Landsleute und Freunde in Argentinien. — Eine Sendung Kosakenpferde, die bei den letzten Kämpfen im Osten erbeutet wurden, ist in Herrnhut eingetroffen. Die Tiere werden von einem Pferdehändler nach Zittau gebracht, wo sie verkauft werden sollen. Sie eignen sich nicht sür militärische Zwecke, sondern können nur zum Privatgebrauch und in der Landwirtschaft Ver wendung finden. — Die Unzertrennli ch e n. Wie eine französische Zeitung ausgeklügelt hat, will es ein eigenes Schicksal, daß sich die beiden Höchstkvmmandierenden der französischen und englischen Armeen eigenartig verbunden haben. Wenn man ihre Namen zusammenstellt und halbiert von oben nach unten liest, bleibt immer Joffre und French: Jof—fre Fre—nch — Prinz August Wilhelm von Preußen erlitt bei einem Automobilunfall einen komplicierten Unterschenkelbruch und eine Kieferkontusion. — Generaloberst Freiherr v. Hausen befindet sich auf dem Wege der Besferung; er hat Wiesbaden verlassen und sich nach Parte nkirchen begeben. — Das Kgl. Sächsis ch e Kriegsministerium hat die Errichtung einer Militärvorbereitungsanstalt angeordnet. — Dem sächs. Landtag wird ein Gesetzentwurf über eine Staatsanleihe in Höhe von 200 Millionen Mark zugehen. — Der Gesundheitszustand der deutschen Trup pen ist nach einem Berichte des Generaloberarztes Medizinal - rats Dr. v. Scheuerlein ausgezeichnet. — EinAngriff auf den Luftschiffbau Zeppelin in Friedrichshafen wurde von zwei englischen Fliegern ausgeführt; die Anlagen des Luftschiffbaues sind unbeschädigt geblieben. — Das kalte und nasse Wetter an der Iser ist für die Indier und Afrikaner unerträglich; sie mußten durch andere Truppen ersetzt werden. -- Die englische Regierung hat Kanada 240 Millionen, Australien 360 Millionen, Südafrika 140 Mill, und Neuseeland 104 500 000 Mark vorgeschoffen. — lieber den Krieg in den deutschen Schutzgebieten veröffentlicht die deutsche Kolouialverwaltung eine übersichtliche Zusammen stellung. — Vier deutsche Tauben brachten in Amiens durch Bombenwerfen eine Gasfabrik zur Explosion, wobei mehrere Personen getötet wurden. — In den Kämpfen nord östlich Czenstochau ergaben sich zwei russische Bataillone. — Die türkische Negierung hat die englische Eisenbahn linie Smyrna-Aidin, deren Konzession verlängert worden war, mit Beschlag belegt. — Die Türken schlugen die Russen auf russischem Boden; die Ruffen flohen unter großen Ver lusten auf das andere Ufer des Tschorek. — Im Schwarzen Meer hat sich eine russische Flotte von zwei Linienschiffen und fünf Kreuzern vor der türkischen Flotte nach Sebastopol geflüchtet. — Die serbische Skuptschina hat nach einer Meldung aus Nisch in geheimer Sitzung einen neuen Mili tärkredit von 110 Millionen Mark bewilligt. — DieBure n- abteilungen von Dewet und Wyers haben sich östlich von Bloemsontein vereinigt; man schätzt sie auf 15 000 Mann. — Die Kosaken haben sich gegenüber österreichisch-ungar. Sanitätssoldaten schwere Ausschreitungen zuschulden kommen lassen. — Der „Amsterd. Telegraaf" meldet aus Sluis vom 21.d. M.: In Flandern herrscht wieder völlige S ti ll e. Es ist bitter kalt. Der Frost hält an. Es verlautet, daß die Deutschen ihre Angriffe bei Nieuport eingestellt haben, um bei Dixmuiden einen größeren Druck ausüben zu können. — Am Sonntag wurde von 6 feindlichen Flugzeugen solchenfalls hierzu verpflichteten Eltern, Vormünder ufw. ein weiterer Angriff ans den Luftschiffbau Z e P P e l i n in innerhalb obiger Frist anzumelden. Friedrichshafen ausgeführt, ohne die Anlagen zu Militärpflichtige, welche nach Anmeldung zur Stamm schädigen. Die Flieger verschwanden in westlicher Richtung, rolle ihren danernden Wohnsitz von hier nach einem ande- < ren Orte verlegen, haben dieses behufs Berichtigung der rotzeo Hauptquartier,-2. November. Stammrolle sowohl beim Abgang dem Unterzeichneten als Auf dem westlichen Kriegsschauplätze ist die Lage auch nach der Ankunft am neuen Orte bei der Behörde oder unverändert. Person, welche daselbst die Stammrolle führt, spätestens In Polen wird noch um den Sieg gekämpft. Das innerhalb drei Tagen zn melden. Ringen südlich Plozk, in der Gegend von Lodz und bei Versäumnis der Meldepflicht entbindet nicht von der Czenstochau dauert fort. — - Meldepflicht. Großes Hauptquartier, 21. November. , Wer die vorgeschriebenen Meldungen zur Stammrolle ° oder zur Berichtigung derselben unterläßt, ist mit Geldstrafe im wNnch"» - n'd M Mk. °d°i mi. bis z- ganzen F rout zeigt der Feind eine lebhafte artilleristische Rabenau, Operationen im Osten entwickeln sich Weiler. Liebesgab esn^diezur Fahne einberufenen Aus O st preuße u ist nichts zu melden. Die V e rff Krieger hiesiger Stadtgemeittde. folgung des über M lawa nnd P l o z k z n r ü ck- Die Angehörigen aller in hiesiger Stadtgemeinde geschlagenen Feindes wurde fortgesetzt. Bei L o d z machten wohnhafte n, zur Fahne einberusenen Krueger werden ge- mffere Angriffe F o r t s ch r i t t e In der Gegend östlich von beten, zum Zwecke der Absendung einer Weihnachtsgabe an Czenstochau kämpfen unsere Truppen Schulter an Schul-unsere braven, fürs Vaterland, für uns und unsere Kinder ter mit denen unserer Verbündeten und gewannen Boden, kämpfenden Brüder die genaue, vvllständige Adresse m-II- derselben bis spätestens . _ W " W 2^- Die Verbündeten setzten ihren Angriff Mittwoch, den 25. dss. Mts. mittags 1 Uhr Gegenstöße des Feindes wurden abgewiesen. Bisher machten dringend erwmischt, daß fiir jeden einzelnen der die K. n. K-Truppen über 15 000 Gefangene. Die Entsthei-^"'^,^ ganz gleich, ob er un Felde steht oder zur- duug ist noch nicht gefallen. Auch westlich des Dumajee rmd ln einem Lazaret de in den Karpathen sind größere Kämpfe im Gange. (Amtl.) auf besonderem ^llatt Papier ne Adresst gut leser- - Das türkis ch e Hauptquart er teilt mit: Unsere geuan ausgeschrieben und abgegeben wird. Trnppen sind am Suezkanal eingetrofsen. I» einem Treffen F»r diejenigen, die kerne Angehörigen hier aoen, wollen bei Lntara wurden die Engländ r geschlagen Wol bei dE die Einberufenen bis ergriffen mckerstarken VerkusL die FluZt? ^ZLmeL « zn erfüllen, damit keiner der Einbernfenen übersehen wird, »av UN« Lern. j R abeua u, am 23. November 1914. Rabenau, den 23. November 1914. Der städtische nnd der freiwillige Hilfsausschutz. — Zur Bildung der Spruchliste für die am 11. Dez. Wittig, Vors. Schwurgerich t s Periode in Freiberg sind als Dotttters^ Noo.1914uachM.6ff7 Uhr Hanptgeschworene a. aufgelöst worden die Herren Gietzold/ Sibuna des Stadtaeweinderates. LMM" »ä«, «. ! R-b°»-«, am 2S.Lkmb-r>9A ^5N einem Lazarett fern der Heimat starb nach emew - — Operation der Friseur u. Zahndentist Benjamin Sendler,! Soldat der Landwehr, ans Rabenau. Er ruhe sanft in! Feindesland. -.-> , -- — Den Heldentod für das Vaterland starb der früher chie Voraussetzungen, unter denen am 4. August die sozial- in Obernaundorf als Hilfslehrer tätige Herr Bernhard! demokratische Reichstagsfraktion die Kriegskredite bewilligt Pinkert, Soldat im Infanterie-Regiment Nr. 177. Der habe, jetzt noch zuträfen, da aus dem Kriege gegen den Osten Heimgegangene erfreute sich allgemeiner Beliebtheit nnd war mehr ein Krieg gegen den Westen geworden sei. Demgegen- in Sängerkreisen sehr geschätzt. Ehre seinem Andenken! ^l,r. süh^ Ri, AbgroiM ' " -- — Für etwa 200000 Mark deutsche Reichsbauknoten Bolksztg." folgendes ans: zu je 100 Mark hat ein am 18. November in München ' festgenommener Kaufmann und ehemaliger Chemigraph im Laufe der beiden letzten Jahre angefertigt. Die Banknoten sind äußerst geschickt gefälscht. Nach den bisherigen Ermittlungen scheinen nicht mehr als etwa 50 bis 60 Stück in den Verkehr gelangt zu sein. In der Wohnnng des Täters wurden noch für 197 600 Mark falsche Banknoten gesunden. — Der militärische Mitarbeiter der engl. „Morningpost" glaubt, daß die militärische Lage im großen und ganzen sür die Deuts ch e n uud Oesterreicher besser sei, als sie es bei ihrem ersten Einfall in Polen war. Die Deutschen kämpften jetzt näher der eigenen Grenze und hätten keine besonderen Schwierigkeiten zu überwinden, während die Russen im Rücken nur über die von den Deutschen vernichteten nnd erst teilweise wiederhcrgestellten Verbindungswege verfügten, wodurch es ihnen unmöglich gemacht sei, schwere Artillerie herbeiznschaffeu. Sie könnten auch nur auf Umwegeu Füh lung mit ihren Armeen vor Krakan und in Galizien gewin nen. Es ist klar, daß eine Niederlage südlich der Weichsel die Russen in eine heikle Lage versetzen würde. Neueste Meldungen. j Anmeldung zur Stammrolle. > marschieren nach Meldungen des Madrider Blattes „Jmpar- Großes Hauptquartier, 23-November. - . sluf Anordnung der Militärbehörde haben sich die hiercia?- ans La rasch gegen Tanger. Die Städte Larasch und s m . k wohnhaften, gestellungspflichtigen Mannjchaften, die Ui den Ipsru dauern fort- 1894, 1893 und früher geboren sind und bis jetzt Ein englisches Geschwader, das sich zwei mal dermalste ^ch endgültige Entscheidung über ihr Mili- naherte wurde durch unjere Artillerie vertrieben. Das O'^uer järverhältnis erhalten haben, bis spätestens der englischen Marinegeschütze erfolglos. 2. Dezember dieses Jahres - . ? o " " r W a l d gewinnen wir Schritt WW'^er Vorlegung ihrer Musterungsausweise (Losnugsschein) schritt Boden. Ein Schützengraben nach dem anderen, emStammrolle auf hiesigem Nathause zu melden. Stutzpunkt nach dem anderen wird den Franzosen entrissen. y^uch die 1895 geborenen Militärpflichtigen haben, so- Taglrch wird eine Anzahl Gefangener gemacht. Eme gewalt- ^»^ ^^s etwa «och nicht geschehen' sein sollte, same Erkundung gegen unsere Stellungen östlich der Mosel sich zur Ausnahme in die Rekrutierungsstammrvlle zu melden wurde durch mehrere Gegenangriffe verh i n d e r t. soweit dieselben nicht hier geboren sind, ein Geburts- " Ot bre Lage unverändert, ^zn Polen ^„guis (sogenannten Militärgeburtsscheiu) das von den be- schiebt das Auftreten neuer rusiffcher Kräfte auv der Rrch- äffenden Standesämtern zu diesem Zwecke kostenfrei erteilt tnug Warschau die Entscheidung noch hinaus. In vorzulegen. der Gegend östlich von Czenstochau^und nordöstlich Krakau Vorübergehend von hier abwesende Militärpflichtige (auf wurde der Angriff der verbündeten Druppen fortgcjetzt, begriffene Handlungsgehilfen usw.) sind durch ihre